Kaution für festgenommenen VW-Manager abgelehnt

VW-Manager drohen bis zu 169 Jahre Haft

MOTOR-TALK

verfasst am Fri Jan 13 11:13:39 CET 2017

Der Fall des in den USA festgenommenen VW-Managers entwickelt sich zum Wirtschaftskrimi. Ein Kautionsantrag wurde abgelehnt - der Mann könnte flüchten, heißt es.

VW auf der NAIAS: Kurz vor der Auto-Messe in Detroit wurde ein VW-Manager festgenommen. Ein Kautionsantrag wurde abgelehnt
Quelle: dpa/Picture Alliance

Miami - Der in Florida festgenommene VW-Manager bleibt in Haft. Bei einer Anhörung in Miami lehnte der zuständige Richter am Donnerstag den Kautionsantrag ab. Es gebe ein ernstzunehmendes Risiko, dass der Mann nach Deutschland fliehe, um sich seinem Prozess in den USA zu entziehen. In seinem Heimatland habe er keine Auslieferung zu befürchten. Dem Deutschen drohen im härtesten Fall 169 Jahre Haft.

Der 48-Jährige soll von Beamten der Justizbehörde US Marshals Service zum zuständigen Gericht in Detroit gebracht werden, wo Strafanzeige gegen ihn gestellt wurde. Wann genau er erstmals vor dem zuständigen Richter Sean Cox in Detroit erscheint, ist nach Angaben einer Sprecherin der Bundesanwaltschaft von Michigan noch nicht klar.

Der Angeklagte war bis März 2015 in leitender Funktion mit Umweltfragen in den USA betraut und wird beschuldigt, Teil einer Verschwörung zum Betrug und Verstoß gegen Umweltgesetze gewesen zu sein. Ihm wird insbesondere der Versuch vorgeworfen, Abgas-Manipulationen zu vertuschen und Ermittler in die Irre zu führen.

Schwerer Zugriff von US-Fahndern auf VW-Manager

Er ist einer von sechs amtierenden und ehemaligen Volkswagen-Managern, die die US-Justiz im Zusammenhang mit der Dieselaffäre strafrechtlich belangen will. Bei den anderen Angeklagten dürfte das schwieriger werden, da die US-Fahnder in Deutschland schwer Zugriff auf sie haben. In der 39-seitigen Klageschrift sind etliche Anschuldigungen von bewussten Falschaussagen bis hin zur Vernichtung von Beweismitteln gelistet.

VW hatte sich im US-Strafverfahren bereits auf Unternehmensebene schuldig bekannt und kriminelle Handlungen zugegeben. Der Konzern zahlt im Rahmen eines am Mittwoch vom US-Justizministerium verkündeten Vergleichs 4,3 Milliarden Dollar (4,1 Mrd Euro), um straf- und zivilrechtliche Rechtskonflikte beizulegen. Diese Einigung muss aber noch abschließend von Richter Cox genehmigt werden.

Quelle: dpa

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