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Ratgeber: So kommt Euer Auto sicher durch die extreme Kälte
Wenn das Auto nicht anspringt: Ob schlappe Batterien, flockiger Diesel oder gefrorene Türschlösser, in diesen Tagen bereitet die extreme Kälte Autofahrern viele Probleme. Wir stellen Tipps und Lösungen vor.
Der morgendliche Gang zum Auto ist in diesen Tagen für viele Autofahrer wenig erfreulich. Hat man unter den vielen schneebedeckten Fahrzeugen das eigene entdeckt, beginnt bei eisigen Temperaturen die Arbeit. Schnee wird mit rasender Geschwindigkeit vom Gefährt entfernt und die Scheiben werden freigekratzt, um endlich ins Auto zu können.
Ein kurzes Stoßgebet wird beim Öffnen des möglicherweise vereisten Türschlosses entsandt. Dann der große Moment: springt er heute noch an?
Der Motor springt nicht an was nun?
Wenn der Anlasser nur kurz klickt und sich dann gar nichts mehr tut, ist der Ärger groß. Jetzt bleibt einem nur das Fremdstarten, sofern das dafür notwendige Starthilfekabel an Bord und ein netter Helfer in der Nähe ist.
Sollte das der Fall sein, ist die Prozedur ganz einfach: Wenn alle Verbraucher in den Fahrzeugen ausgeschaltet sind, können mithilfe des roten Kabels die Pluspole der Batterien verbunden werden.
Danach kann mittels des schwarzen Kabels eine Verbindung zwischen dem Minuspol der Batterie des Starthilfe gebenden Fahrzeugs und einem Metallteil am Motorblock des zu startenden Wagens hergestellt werden.
Jetzt muss man nur noch darauf achten, dass die Kabel nicht in bewegliche Motorteile kommen können, und schon kann man den Helfer bitten sein Fahrzeug zu starten und sein Glück versuchen. Startet das Fahrzeug, sollte man bei einem neueren Modell darauf achten, dass ein starker Verbraucher zugeschaltet ist, während man zuerst schwarzes Minuskabel und dann rotes Pluskabel entfernt. So lassen sich Spannungsspitzen vermeiden. Mit einer Fahrt von wenigen Kilometern ist es dann allerdings nicht getan, sonst droht am nächsten Morgen das gleiche Spiel. Wenn längere Fahrten nicht möglich sind, kann man sich auch am Wochenende mal mit einem Batterieladegerät behelfen.
Batterie, Öle und Schmierstoffe in frostigen Zeiten
Will man derartige Aktionen vermeiden, hilft nur die Vorsorge. Eine handelsübliche Batterie hat bei minus 10 Grad nur noch 65 % ihrer Kapazität. Das Motoröl hingegen wird durch die niedrigen Temperaturen zäh und erschwert so zusätzlich das Drehen des Anlassers. Sollte die Batterie dann noch über vier Jahre alt und dadurch eventuell geschwächt sein, droht der Ausfall. Batterien dieses Alters sollten einer Überprüfung unterzogen werden, die zeigt, ob sie noch die ursprüngliche Leistung bringen.
Will man sich keine neue Batterie leisten, sollten die Batterie und ihre Pole zumindest sauber sein, um Kriechströme zu vermeiden und den Kontakt zu den Polklemmen zu fördern. Außerdem hat man die Möglichkeit, die Batterie mit in die Wohnung zu nehmen, um sie vorm nächtlichen Auskühlen zu schützen. Hilfreich ist auch das Einhalten der Intervalle für Ölwechsel, denn Öl mit guter Viskosität erleichtert dem Anlasser das Starten.
Ab wann friert Diesel?
Das haben sich in den letzten Tagen einige Besitzer von Dieselfahrzeugen gefragt. Besonders ältere Diesel sieht man derzeit häufig mit Startproblemen. Das liegt daran, dass beim Kraftstoff die Fließeigenschaft durch die kalten Temperaturen abnimmt. Bei hohen Minustemperaturen bilden sich im Diesel Paraffinkristalle, die ihn geleeartig werden lassen und letztlich den Kraftstofffilter verstopfen. Lediglich ein Wiederaufwärmen des gesamten Kraftstoffsystems, z.B. in einer höher temperierten Garage, kann da helfen. Zusätzlich muss möglicherweise der Kraftstofffilter getauscht werden.
Üblicherweise wird in Deutschland Winterdiesel verkauft, der bis ca. minus 22 Grad funktionieren sollte. Wer dem sogenannten Versulzen jedoch vorbeugen will sollte sein Fahrzeug möglichst wettergeschützt abstellen. Im Zubehör-Handel sind Additive erhältlich, die den Kraftstoff winterfester machen. Man kann auch den Einbau eines Kraftstoffvorwärmers erwägen. Das Zumischen von Benzin (Benzin ist bis über minus 40° frostfest) wird nicht empfohlen, da moderne Dieselmotoren das nicht so einfach wegstecken.
Durch längeres Vorglühen ist beim Diesel im Winter auch die Batterie stärker beansprucht, auch der Anlasser benötigt mehr Strom als beim Benziner. Hier brauchen also Glühkerzen und Batterie erhöhte Aufmerksamkeit.
Am besten ist natürlich, das Auto gar nicht allzu lange in der Kälte stehen zu lassen, wenn es sich vermeiden lässt. Ein Garagenplatz ist hier das Beste, aber auch ein windstiller Stellplatz kann schon helfen.
Sicherer Frostschutz
Besonders wichtig in Sachen Vorsorge ist natürlich der Frostschutz. Die Kühlflüssigkeit des Motors sollte nicht zu alt sein und Temperaturen von ca. minus 25 Grad standhalten können. Überprüfen lässt sich die Frostschutzkonzentration mit den handelsüblichen Frostschutzprüfern, oder an der nächsten Tankstelle. Auf keinen Fall sollte die Überprüfung bei einem warmgefahrenen Motor vorgenommen werden, hier besteht Verletzungsgefahr. Muss dennoch nachgeholfen werden, sollte im Zweifelsfall das vom Hersteller empfohlene Mittel verwendet werden, da ein Mischen verschiedener Fabrikate zu Verklumpen führen kann.
Auf keinen Fall zu vergessen ist auch der Frostschutz in der Scheibenwaschanlage, da plötzlichem Sichtverlust zuverlässig entgegengewirkt werden muss. Hier sollte das Mischungsverhältnis auf den im Handel erhältlichen Mitteln beschrieben sein. Einem Test vom Auto Club Europa (ACE) zufolge haben Frostschutzkonzentrate zum Selbermischen eine besser Reinigungswirkung als Fertigmischungen.
Frostanfällig: Türschlösser und Gummidichtungen
Feuchtigkeit gefriert bei diesen Temperaturen, und diese simple Tatsache kann schon das Einsteigen ins Auto erschweren. Dann nämlich, wenn Feuchtigkeit an Gummidichtungen die Fahrzeugtür am Fahrzeug festfrieren lässt oder das Türschloss vereist.
Daher ist zu empfehlen, die Türdichtgummis im Winter regelmäßig mit Talkum oder Silikonspray zu behandeln. Andernfalls lässt sich die Tür gar nicht oder nur noch mit Gewalt öffnen. Dabei können die Gummidichtungen beschädigt werden.
Auch Türschlösser, genauer gesagt die Schließzylinder, können durch Restfeuchte, die über den Schlüssel eingebracht wurde, einfrieren. Daher empfiehlt es sich, die Türschlösser vor dem Wintereinbruch mit Grafitpulver, -spray oder Schloss-Öl zu behandeln und bei der Autowäsche abzudecken.
So kann das Eindringen von Feuchtigkeit verhindert werden. Es empfiehlt sich auch, vor dem Aufschließen auch Schloss und Schlüssel mit einem Taschentuch abzuwischen.
Ist es für Vorsicht zu spät, kann ein Türenteiser helfen, die gibt es flüssig oder batteriebetrieben zu Preisen zwischen einem und fünf Euro. Den sollte man natürlich nicht im Auto aufbewahren. Behelfsweise wird gelegentlich auch das Erwärmen des Schlüssels mit dem Feuerzeug empfohlen, aber das sollte keinesfalls regelmäßig gemacht werden. Zentralverriegelungen mit Funkfernbedienung sind übrigens weitgehend unempfindlich gegen das Festfrieren, auch wenn bestimmte Modelle (z.B. Golf III) dafür anfällig sein können.
Sonstige Tipps für Winterfahrten
Wer morgens nicht so viel kratzen möchte, kann Front- und Heckscheibe mit Abdeckfolie vor dem Vereisen schützen. Eiskratzer und Schneefeger gehören im Winter in jedes Auto, und Winterreifen sollten bei konstanten Minusgraden auch selbstverständlich sein, auch wenn die Straßen nicht vereist sind.
Hohe Drehzahlen sind bei starken Minusgraden nach dem Start zu vermeiden, weil die ausreichende Schmierung des Motors erst ab 80° Öltemperatur gewährleistet ist. Das Anziehen der Handbremse bei längerer Standzeit ist ebenfalls nicht empfehlenswert, da auch Bremszüge festfrieren können. Wem der eingelegte erste Gang am Hang nicht sicher genug erscheint, der kann die Lenkung so weit einschlagen, dass sich das Fahrzeug mit dem Reifen am Bordstein abstützt.
Zu Schonung der Batterie sind außerdem Kurzstrecken und das Verwenden von Verbrauchern vor dem Starten des Wagens zu vermeiden. Der Sicherheit wegen sollten Scheinwerfer nicht nur funktionieren, sondern auch sauber sein und wenn es auf eine Autobahnfahrt geht, sollten der Tank für den Fall eines Staus möglichst voll und warme Sachen an Bord sein.
Quelle: MOTOR-TALK
Kleine Ergänzung zu dem sehr guten Ratgeber: Immer so parken, dass man mit einem Fremdfahrzeug leicht an die Batterie kommt. Also nicht gerade vorwärts in eine enge Lücke, wenn die Batterie im Motorraum sitzen sollte.
Wie schön, daß meine Autos winterfest sind...
Von daher kann es ruhig -30° oder so werden 😉
-20° hatten wir ja schon und selbt unser ältester - der 1999er Daihatsu Cuore - ist problemlos angesprungen. Scheiße ist nur, daß es bei so viel Kälte ewig dauert, bis so ein Minimotor genug Abwärme für den Innenraum produziert.
Auch ohne besondere Vorbereitung läuft mein Auto. Hab nur den Scheibenfrostschutz aufgefüllt (-70°C) und das wars auch schon. Heute früh hatten wir -20,5 °C laut Auto. Schlüssel rein gesteckt, umgedreht und er war sofort da. Alles wie es sein soll. 😆
Mein Kühlerfrostschutz geht bis -50°C habe es heute nochmal spindeln lassen. Nur leider firert mir das scheibenwaschwasser ein wenn der Wagen steht. Wenn ich 5Km gefahren bin ist alles aufgetaut und sie Funktioniert. Allerdings muss man aufpassen dass man nicht zuviel Scheibenwaschwasser auf die frontscheibe gibt da es sont auf der frontscheibe gefrieren kann. Habe vor einigen Tagen einen ölwechsel gemacht und nun startet er auch viel besser.
Dann mußte ja 3/4 Frostschutz und 1/4 Wasser drin haben!Ist für den Winter ok,aber für den Sommer beschissen!
Bevor die Frage kommt warum:
Wasser ist halt der beste Wärmeträger .. Frostschutz erhöht nochmal die Wärmeaufnahmegeschwindigkeit und verhindert das einfrieren. Wird zu viel Frostschutz eingekippt kippt das Wärmeaufnahmevermögen da es einfach an Wasser fehlt welches die Wärme eigentlich aufnehmen soll.
Ich hatte im Winter bisher eigentlich keinerlei Probleme. Das einzige, was mir Sorgen bereitet, sind die matschigen, salzigen Schneebroken unter dem Auto und die feuchte Salzkruste, die bei mir in der warmen Garage zu schmelzen beginnt und mir die salzige Suppe in jede Ritze kriechen lässt.
Wer sich um sein Auto kümmert der muss auch nicht laufen !!!
Mein Baujahr 1979 Renault 12 springt sogar bei Minus 27 Grad an
Hallo,
ein Tipp : bei hoher Kälte und vor dem starten, Scheinwerfer 10 bis 20 " einschalten um die Batterie schonend in Gang zu bringen
Es klingt etwa komisch aber es kann helfen
popol57
Originalzitat:
Startet das Fahrzeug, sollte man bei einem neueren Modell darauf achten, dass ein starker Verbraucher zugeschaltet ist, während man zuerst schwarzes Minuskabel und dann rotes Pluskabel entfernt. So lassen sich Spannungsspitzen zu vermeiden.
Sollto wohl so sein: .... KEIN starker Verbraucher .... oder ?
Hi
also mein Auto steht in einer beheizten Garage ( +16°C )
Der Weg zur Arbeit sind ca. 10 Min. zu Fuß, oder 15 Min. mit dem Bus
( der fährt nen etwas längeren ( Um )Weg ! )
Wenn ich morgens Termine habe fahr ich mit dem Auto diese Termine
ab und stell ihn anschließend wieder in die Garage.
Dann geht´s ab zu Fuß in die Arbeit !!!
Mein Auto wird´s mir danken !!
Mein großer ( Pickup ) wird im Winter sowieso nicht gefahren, der schlummert den ganzen Winter in einer Großraumgarage
zugedeckt und eingewachst !
Da hat´s aber nur + 6 - 8 °C .....aber trocken !
Der Verbraucher sollte eingschaltet sein, wenn die Fahrzeuge verbunden werden, um Spannungsspitzen zu puffern.
Vor dem Starten des Pannefahrzeugs, den Verbraucher abschalten.
Hi,
mein Auto startet nicht, ist wohl doch zu kalt für ihn 🙁((, der Anlasser läuft gut und kräftig, nur anspringen will er nicht, auch nicht mit diesen Starthelfer Spray.
LG
Mirso
Nein nein,
so wie im Artikel ist schon richtig, nach dem erfolgreichen Startversuch Heckscheibenheizung bei beiden Autos an, Kabel ab, Heizung wieder aus und gut is.
Beide Autos haben Standheizung 😎