Sechs Wochen statt 14 Jahre? Die DDR-Firma Genex verkürzte die Wartezeit auf einen Trabanten massiv - West-Mark und West-Verwandte vorausgesetzt. Jetzt liefert Genex wieder.
Brandis - Auf einem kleinen Autohof im sächsischen Brandis scheint ein Stückchen DDR überlebt zu haben. Denn hier, bei der Firma Genex, stehen Ladas, Moskwitsche und Wartburge in Reih und Glied und warten auf einen Käufer. Auch Fahrzeuge mit Geschichte wie der grüne Volvo 242 des einstigen DDR-Stars und gescheiterten "Wetten dass..?"-Moderators Wolfgang Lippert sind zu haben.
"Für viele DDR-Bürger blieben solche Autos ein Traum. Heute kann sie hier jeder kaufen, auch ohne West-Verwandtschaft", sagt Gerrit Crummenerl. Der 40-Jährige ist Geschäftsführer von Genex. Seine Firma heißt nicht nur wie der legendäre Geschenkeversand der DDR, auch sein Angebot ist ähnlich.
"Gepflegter und wertloser Zweitakter"
Ein Katalog des DDR-Geschenkeversands aus dem Jahr 1978.
Quelle: DAPD
Zu DDR-Zeiten war die Firma Geschenkdienst- und Kleinexporte (kurz: Genex) die Chance für Ostdeutsche, ohne Wartezeit ein Auto zu bekommen. Einzige Voraussetzung: West-Verwandte, die per Katalog bestellten und in D-Mark zahlten. Mit der umständlichen Schieberei kam die dauerklamme DDR zu Devisen - und der Ostler in sechs Wochen zu einem Trabant, auf den er sonst 14 Jahre gewartet hätte.
Heute liegt Genex in dem Dorf Brandis, inmitten der Einöde südlich von Leipzig. Begonnen hat hier alles im Jahr 1994 mit einer "großen Geste des Großvaters", wie Crummenerls erzählt. "Der schenkte mir seinen geliebten Wartburg 353 in der Hoffnung, ich wäre ein würdiger Nachfolger", sagt er. Allerdings wusste er zunächst nichts mit dem gepflegten und zugleich wertlosen Zweitakter anzufangen. Das änderte sich erst, als er aus Jux an einer Oldtimer-Rallye teilnahm: "Da merkte ich, dass sich niemand für BMW und Daimler interessiert und alle nur auf den Wartburg schauten", sagt Crummenerl.
Genex liefert wieder
Der Geschäftsführer von Genex auf der Motorhaube eines Lada 2103.
Quelle: DAPD
Für den Hobbymechaniker war in dem Moment eine Geschäftsidee geboren und er wurde Autohändler. Allerdings einer mit besonderem Anspruch, wie er betont: "Es sollte etwas Spezielles mit Autos sein, die es auch bei Genex gab". Um das zu unterstreichen, sicherte sich Cummenerl die Namensrechte an jener Firma, die zu DDR-Zeiten über den Ruf der Exklusivität verfügte. "Ich hatte sofort den Slogan 'Genex liefert wieder' im Kopf. Mit dem Namen wusste im Osten jeder was anzufangen", sagt Crummenerl.
Mit der Idee lag er goldrichtig. Und spätestens seit dem Krisenjahr 2008, als umtriebige Geschäftsmänner auf der Suche nach alternativen Geldanlagen bei Autos aus dem ehemaligen Ostblock anlangten, erreichen die Preise Höchstniveau. Bis zu 10.000 Euro muss heute ein Liebhaber auf den Tisch legen, um etwa einen Polski Fiat sein Eigen nennen zu dürfen. "Es gab Zeiten, in der solche Autos für einen Kasten Bier zu haben waren. Das ist aber vorbei", sagt Crummenerl.
Warten auf bessere Zeiten
Die Geschichte des heutigen Unternehmens begann mit einem Wartburg 353.
Quelle: DAPD
Für das viele Geld bekommt die Genex-Kundschaft im Gegenzug beste Ware. Viele Fahrzeuge sind original erhalten, manche haben nur wenige hundert Kilometer auf dem Tacho. Dass das 23 Jahre nach dem Ende der sozialistischen Produktion möglich ist, liegt vor allem an jenen Ostdeutschen, die sich noch im Jahr 1989 für viel Geld ein Auto kauften. Anstatt die mit der Wende wertlos gewordenen Wartburge und Trabis für ein paar D-Mark zu verschleudern, motteten die ihre Autos ein und warteten auf bessere Zeiten.
Diese Zeiten sind nun gekommen, auch weil mittlerweile genügend ostdeutsche Jungs in einem Alter angelangt sind, in dem sie sich an ihre Träume aus Kindheitstagen erinnern. So wie jener Leipziger, der seit Jahren als Klinikchef im Rheinland arbeitet und sich jüngst bei Genex einen Lada 2103 bestellt hat. "Wenn ich mit meinen Eltern in den Urlaub fuhr, hab ich auf der Autobahn immer den unerreichbaren Autos hinterher geguckt", sagt der 46-Jährige. Jetzt habe er das nötige Kleingeld und mache "einen Haken an den Traum".
Der Geschäftsführer von Genex auf der Motorhaube eines Lada 2103.
Quelle: DAPD
Gerrit Crummenerl erfüllt Ost-algikern automobile Träume.
Quelle: DAPD
Auf dem Hof steht auch ein Wartburg 353.
Quelle: DAPD
Die Geschichte des heutigen Unternehmens begann mit einem Wartburg 353.
Quelle: DAPD
Ein Katalog des DDR-Geschenkeversands aus dem Jahr 1978.
Quelle: DAPD
Quelle: DAPD
Also ein 353 für 10t? Niemals. Selbst sehr gut erhaltene oder restaurierte 311/312 sind preiswerter, es seiden es handelt sich um nen Camping oder ein Coupe. Auch Lada usw. sind in gutem Zustand weit unter 10t zubekommen.
Hier wird wohl eher mit dem Namen und den Erinnerungen Geld vediehnt....aber wer´s hat....es kann ja jeder machen was er will.
10.000€ für 'nen Wartburg!? 😱 So 'ne Kiste als Wertanlage?! Bis das Teil mal Gewinn bringen wird, ist es wahrscheinlich schon längst im Eimer oder verrostet...🙄
Ne 311er Limosine geht bei 3500 los, im Topzustand 6500. Handelt es sich um nen Kombi biste ganz schnell bei 10t und beim Coupe reden wir nicht drüber. Die ersten 353 kommen langsam in den Bereich vom 311 aber mehr auch nicht.
ein bisschen dünn der Artikel.
und emotionslos..
warum kosten die Autos jetzt soviel?
und warum ist das einen Artikel wert? im Ansatz zwar nett aber man hätte hier echt lebendiger ran gehen müssen. so ist es nur eine (schlechte) werbung.
Jaja es gibt sie, die ewig Gestrigen und sie haben Zulauf
Batterietester5645
Sieht zwar alles ganz schick aus, aber warum genau sind diese Wagen so teuer? Das es Klassiker sind steht ausser Frage, aber 10.000€ für eine DDR Kiste? Für den Preis gibts genausogut einen 1er GTI im Bestzustand.
Die Preise sind ja mehr als saftig! Die angebotenen Autos müssten dann alle durchweg ein Einser Gutachten haben. Das möchte ich doch wohl mal bezweifeln!
Und ob jemand beim Golf auf eine DDR-Erstzulassung wert legt sei auch mal dahin gestellt.
Spannende Autos, zeithistorisch und emotional betrachtet, und ich bin sicher, dass der Markt da ist. Träume selbst von einem frühen, gut erhaltenen GAZ 24 in dunkelgrün und mit reichlich gut erhaltenem Chrom. Aber bei den Preisen... 🙄 Ich dachte auch, dass ein gewisser Händler aus Calau den Markt fest im Griff hat und die Preise alleine nach oben treibt. 😆 Wenn jemand einen solchen originalen GENEX-Katalog als Original hat, würde ich mir den sehr gerne als .pdf zusenden lassen. Sowas ist sehr interessant zum Schmökern.
Lieb Gruss
Oli
Klingt irgendwie nach Rotkäppchen. Die Autos der DDR waren aber so dermeissen Sch...., dass ich nicht recht glaube, dass dies Geschäftsmodell funktioniert. Historie/Classic ist "IN". Nur die haben ja quasi in der Neuzeit Müll gebaut, weil sie es auch nicht besser konnten. Womöglich eine kleine und interessante Nische, für Sammler.
Scheint aber sehr trist zu sein - so wie der dreinschaut 😆
,,von den Autos dort ist kein einziges 10 T Euro wert, wir haben uns ja wohl lange genug mit dem Schrott rumgeärgert!!!
Also ein 353 für 10t? Niemals. Selbst sehr gut erhaltene oder restaurierte 311/312 sind preiswerter, es seiden es handelt sich um nen Camping oder ein Coupe. Auch Lada usw. sind in gutem Zustand weit unter 10t zubekommen.
Hier wird wohl eher mit dem Namen und den Erinnerungen Geld vediehnt....aber wer´s hat....es kann ja jeder machen was er will.
10.000€ für 'nen Wartburg!? 😱 So 'ne Kiste als Wertanlage?! Bis das Teil mal Gewinn bringen wird, ist es wahrscheinlich schon längst im Eimer oder verrostet...🙄
Ne 311er Limosine geht bei 3500 los, im Topzustand 6500. Handelt es sich um nen Kombi biste ganz schnell bei 10t und beim Coupe reden wir nicht drüber. Die ersten 353 kommen langsam in den Bereich vom 311 aber mehr auch nicht.
ein bisschen dünn der Artikel.
und emotionslos..
warum kosten die Autos jetzt soviel?
und warum ist das einen Artikel wert? im Ansatz zwar nett aber man hätte hier echt lebendiger ran gehen müssen. so ist es nur eine (schlechte) werbung.
So einen Lada Nova oder einen Moskwitch 2140 hätte ich als Spaß-Auto schon gerne, die haben etwas an sich.
Jaja es gibt sie, die ewig Gestrigen und sie haben Zulauf
Sieht zwar alles ganz schick aus, aber warum genau sind diese Wagen so teuer? Das es Klassiker sind steht ausser Frage, aber 10.000€ für eine DDR Kiste? Für den Preis gibts genausogut einen 1er GTI im Bestzustand.
Die Abbildung zeigt aber keinen 2103, sondern eher einen 2106.
Die Preise sind ja mehr als saftig! Die angebotenen Autos müssten dann alle durchweg ein Einser Gutachten haben. Das möchte ich doch wohl mal bezweifeln!
Und ob jemand beim Golf auf eine DDR-Erstzulassung wert legt sei auch mal dahin gestellt.
Spannende Autos, zeithistorisch und emotional betrachtet, und ich bin sicher, dass der Markt da ist. Träume selbst von einem frühen, gut erhaltenen GAZ 24 in dunkelgrün und mit reichlich gut erhaltenem Chrom. Aber bei den Preisen... 🙄 Ich dachte auch, dass ein gewisser Händler aus Calau den Markt fest im Griff hat und die Preise alleine nach oben treibt. 😆 Wenn jemand einen solchen originalen GENEX-Katalog als Original hat, würde ich mir den sehr gerne als .pdf zusenden lassen. Sowas ist sehr interessant zum Schmökern.
Lieb Gruss
Oli
Klingt irgendwie nach Rotkäppchen. Die Autos der DDR waren aber so dermeissen Sch...., dass ich nicht recht glaube, dass dies Geschäftsmodell funktioniert. Historie/Classic ist "IN". Nur die haben ja quasi in der Neuzeit Müll gebaut, weil sie es auch nicht besser konnten. Womöglich eine kleine und interessante Nische, für Sammler.
Naja, das glaube ich eher nicht...🙄 So ein Teil würde schon längst bei mir in der Garage stehen...😆