Erster Toyota mit Brennstoffzelle

Das Hydro-Auto vom Hybrid-Marktführer

Björn Tolksdorf

verfasst am Mon Sep 02 15:04:23 CEST 2013

2015 startet Toyota mit der Serienproduktion der Brennstoffzelle. Das ist schon länger bekannt. Nun verraten die Japaner weitere Details zu ihrem Wasserstoff-Erstling.

Toyota FCV-R: Die Studie war bereits 2011 auf der Tokio Motor Show zu sehen
Quelle: Toyota

Köln – 2015 geht es los. Dann will Toyota mit dem Brennstoffzellenauto auf den Markt gehen. Im Vorfeld der IAA verraten die Japaner jetzt neue Details. Zunächst: Toyota spricht von einem „Brennstoffzellen-Hybridfahrzeug“. Das heißt: Am bewährten Hybrid-Antriebsstrang tauschen die Ingenieure den Verbrennungsmotor gegen die Brennstoffzelle.

Gegenüber dem Prototypen FCHV-advn (2008) halbierte Toyota die Größe und das Gewicht des neuen Antriebs; die Leistungsabgabe der Brennstoffzelle beträgt drei kW pro Liter Bauvolumen.

Anders als bei vielen bisherigen Wasserstoff-Versuchsfahrzeugen werden zwei kompakte Tanks unter dem Boden installiert, so gibt es keine Abstriche bei Passagier- oder Kofferraum. Der FCHV-advn benötigte noch vier Tanks.

Premiere in der oberen Mittelklasse

Antriebskonzept: Nur noch zwei Tanks
Quelle: Toyota
Toyota wird die neue Antriebstechnik in einer viertürigen Limousine der oberen Mittelklasse vorstellen, die zuerst in den USA, Europa und Japan verkauft werden soll. Versprochen sind mehr als 500 Kilometer Reichweite sowie Fahrleistungen auf dem Niveau konventioneller Benzin- und Dieselmotoren.

Toyota schätzt, dass das neue Modell rund 70.000 bis 80.000 Euro kosten wird. Trotz des hohen Preises wollen die Japaner jährlich einige Tausend Fahrzeuge mit der neuen Technologie verkaufen. Andere Limousinen im Segment von E-Klasse, 5er und A6 sind schließlich meist nicht billiger, sagt sich Toyota - und setzt auf die wenig preissensible Kundschaft in dieser Klasse.

Der Markt formiert sich

Auch Hyundai hat kürzlich die Serienproduktion eines Brennstoffzellenmodells ab 2015 angekündigt. Erste Prototypen werden bereits verleast. Einen Preis nannte Hyundai noch nicht, Experten rechnen derzeit mit etwa 100.000 Euro.

Ein Hauptproblem des Wasserstoffantriebs ist nach wie vor die geringe Tankstellendichte. In ganz Europa gibt es derzeit weniger als 100 Möglichkeiten zum Nachtanken. Deshalb kommen Brennstoffzellenfahrzeuge vorläufig nur für wenige Kunden in Frage, die in der Nähe dieser Tankstellen wohnen. Auch aus diesem Grund hat Daimler die Serieneinführung der Technik auf 2017 verschoben.