E-Auto-Prämie: Bundesrechnungshof kritisiert Wirtschaftsministerium

Bundesrechnungshof rügt E-Auto-Prämie

MOTOR-TALK

verfasst am Tue Aug 14 17:10:19 CEST 2018

Der Bundesrechnungshof rügt das Wirtschaftsministerium. Es habe sich bei der Entscheidung über die E-Auto-Prämie zu sehr von der Automobilindustrie beeinflussen lassen.

Der Bundesrechnungshof kritisiert das Bundeswirtschaftsministerium. Grund ist die Kaufprämie für Elektroautos
Quelle: Picture-Alliance

Berlin - Mit deutlicher Kritik an der Bundesregierung hat der Bundesrechnungshof die Kaufprämie für Elektroautos gerügt. "Die deutsche Automobilindustrie hat die Entscheidung der Bundesregierung zum Umweltbonus und zu dessen Ausgestaltung wesentlich beeinflusst", heißt es in einem Prüfbericht, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.

Die Behörde weist nachdrücklich auf die Verpflichtung des Bundeswirtschaftsministeriums "zu Unbefangenheit und Neutralität bei der Wahrnehmung seiner Aufgaben hin", Entscheidungen müssten nachvollziehbar und transparent sein. Verantwortlich war bei den Verabredungen zur Einführung der E-Auto-Prämie von bis zu 4.000 Euro der damalige Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD).

Die Idee war im Rahmen der nationalen Plattform Elektromobilität entstanden, an der auch die Automobilindustrie beteiligt war. Die Richtlinie trat am 2. Juli 2016 in Kraft und soll helfen, mehr Elektroautos zum Schutz des Klimas auf die Straße zu bekommen.

Der Kauf eines batteriebetriebenen Autos wird mit einem Umweltbonus von 4.000 Euro und der eines Hybrid-Neufahrzeugs mit 3.000 Euro bezuschusst. Der Bund und die Automobilindustrie sollen jeweils die Hälfte zu dem Zuschuss beitragen. Die über den Energie- und Klimafonds zu Verfügung stehenden Bundesmittel betragen 600 Millionen Euro. Die Beantragung läuft über das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle. Gerügt wurde auch ein zu hoher Personalbedarf bei der Umsetzung der Prämie.

Quelle: dpa