Audi Lunar Quattro: Mission Mondlandung

Audichens Mondfahrt

Constantin Bergander

verfasst am Sat Jun 27 10:12:56 CEST 2015

Vier Ringe auf einem Trabanten: Audi will Allrad im All ausprobieren und unterstützt deshalb ein Raumfahrt-Projekt. Der Lunar Quattro soll bald auf dem Mond landen.

Ein Audi auf dem Mond: Der Lunar Quattro soll in zwei Jahren auf dem Trabanten landen
Quelle: Audi

Ingolstadt – Bei Audi erkennt man viele Parallelen zwischen einem Auto aus Ingolstadt und einem unbemannten Mond-Rover. Deshalb unterstützt der Hersteller eine Weltraum-Mission des Internet-Riesen Google: Beim Wettbewerb Lunar Xprize versuchen Ingenieure und Unternehmer, eine unbemannte Rakete zum Mond zu schicken. Auf dem Erdtrabanten soll dann ein Auto mit vier Ringen fahren – und zwar so, wie Audi die eigenen Autos am liebsten sieht: autonom, elektrisch, leicht und mit Allradantrieb.

Ziel ist es, als erster auf dem Mond zu landen, dort 500 Meter zu fahren und hochauflösende Fotos sowie Videos zur Erde zu schicken. Dem Gewinner winken 30 Millionen US-Dollar. Audi hilft dem einzigen deutschen Team: Die „Part-Time Scientists“ wollen das Rennen zum Mond mit Unterstützung aus Ingolstadt gewinnen. Ihr selbst entwickeltes Fahrzeug hat bereits Preise von Raumfahrtexperten gewonnen.

Die Wissenschaftler hinter dem Lunar Projekt: Jürgen Brandner, Robert Böhme und Karsten Becker (v.l.)
Quelle: Audi

Einen Audi auf den Mond schießen: Audi Lunar Quattro

Jetzt soll es besser werden. Oder erstmal schöner. Audi-Designer haben das Mond-Wägelchen umgestaltet. Für ideale Leichtbau-Bedingungen, sagt Audi. Dazu gehören offenbar vier Ringe auf dem Korpus und eine eigene Lichtsignatur. Zudem trägt der Rover nun den Namen Audi Lunar Quattro.

In zwei Jahren soll der Mond-Audi von den Teilzeit-Wissenschaftlern an Bord einer Trägerrakete ins All starten. Ziel ist die Landestelle der Apollo 17, der letzten bemannten NASA-Mondmission. Sie landete im Jahr 1972.

Wenn alles funktioniert, rollt der Lunar Quattro nach 380.000 Kilometern Reise mit bis zu 3,6 km/h über die Mondoberfläche. Solarzellen und eine Lithium-Ionen-Batterie versorgen vier Radnabenmotoren mit Strom. An der Front gibt es zwei stereoskopische Kameras. Zudem installierten die Macher eine wissenschaftliche Kamera zur Materialuntersuchung. Audi verspricht gute Offroad-Eigenschaften. Das haben die Macher bereits in den Alpen und auf Teneriffa getestet.

Insgesamt 25 Teams starteten beim Google Lunar Xprize. Derzeit sind noch 15 Teams aus Brasilien, Kanada, Chile, Ungarn, Japan, Israel, Italien, Malaysia und den USA im Rennen.

Der Mondrover Asimov Jr. R3 im Geländetest auf dem steinigen Untergrund des österreichischen Erzbergs, mit dem die Studenten Matthias Marx, Karsten Becker und Henning Holm an dem von Google ausgeschriebenen Lunar-X Wettbewerb teilnehmen
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Audi Designer haben dem Mondauto eine neue Hülle gezeichnet
Quelle: Audi
Der Lunar Quattro fährt theoretisch maximal 3,6 km/h schnell
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Solarzellen und ein Lithium-Ionen-Akku versorgen vier Radnabenmotoren mit Strom
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Sehen auf dem Mond höchstens andere Mondrover: Quattro-Schriftzug
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Die Wissenschaftler hinter dem Lunar Projekt: Jürgen Brandner, Robert Böhme und Karsten Becker (v.l.)
Quelle: Audi
Jürgen Brandner und Karsten Becker am Kamera-Kopf ihres Lunar
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Der US-Astronaut David Scott sitzt am Montag (29.11.1999) bei der Motor-Show in Essen in einem Original-Mondauto der Nasa. Mit dem "Lunar Rover" fuhr Scott bei der Apollo 15-Mission im Juli 1971 als erster "Autofahrer" über den Mond
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Dieser Screenshot einer Fernseh-Übertragung zeigt Chinas ersten Mond-Rover Yutu, oder auch „Jade Hase“ nach der Landung auf dem Mond
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Selfie: eine Bildmontage der NASA zeigt den Mars-Rover Curiosity auf der Oberfläche des roten Planeten
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