Das 7 Grad Märchen

Auf stern.de wurde nun ein Test veröffentlicht, der zumindest teilweise mit dem 7-Grad-Märchen aufräumt.
In dem Test wurden die Bremswege bei 4,0 - 6,3 Grad mit Sommer- und Winterreifen gemessen.

Das Ergebnis:
Die Sommerreifen hatten sowohl bei trockener als auch nasser Fahrbahn die Nase vorne, und zwar um bis zu 3,3m!

Hier das Ergebnis

Damit ist der Marketing-Gag der Reifenindustrie erstmal entkräftet, die Reifenhersteller relativieren schon...

Anders verhält es sich allerdings auf Schnee:
Mit Winterreifen und Tempo 50 steht ein Auto nach ca. 25m.
Mit Sommerreifen kommt man gute 20m später zum stehen!

216 Antworten

@rotherbach

muss nochmal auf die sache mit bus und bahn zurückkommen....

hi kester,kann ich nicht nachvollziehen ,wohne in münchen,arbeite 40 km in südlicher richtung auswärts,

normal benötige ich mit wagen ca 25-45 minuten @ work,(je nach wetterlage )

mit trambahn,s-bahn und dann in arbeit mit bus ( oder 25 minuten fussweg),insgesamt mindestens 1,5 h

im winter locker 2h,da ich eine s-bahn früher los muss,weil gerade im winter ich mit regelmässigen verspätungen rechnen muss,zudem kommt hinzu meine arbeitszeit endet um 4.00 uhr morgens,die erste bahn geht um 5.06 uhr

aus diesen grunde hab ich mir ein zuverlässiges auto mit guten sommerreifen und winterreifen zugelegt !!!!!

für was hab ich ein auto.....vielleicht versteht mich mancheiner besser
wäre ich reiner freizeitfahrer hätt ich kein auto,is in münchen echt nicht nötig

wenn ich privat eine weitere strecke fahren will und der wetterbericht meldet z. b. schneechaos,o.k. bleib ich zuhaus

gruss robi

edit: mit dem mvv kostet die strecke einfach ca 6,50 euronen,lege die strecke bei allen witterungen seit über 20 jahren hin ,unfallfrei

Zitat:

Original geschrieben von joschi67


Was kauft man schon von dem gesparten Geld??
Natürlich Sommerreifen.
Mal Scherz beiseite, was spart man wenn man keine Winterreifen kauft??? Natürlich nichts, die Sommerreifen verschleißen halt schneller.

Ich habe gehofft, dass jemand sowas schreibt.

Genau: Man kauft Sommerreifen. Ey, klasse, ich hab Geld gespart, weil ich mir keine Reifen kaufe, ich kaufe mir davon Reifen --> *vogelzeig*

@madcruiser: Zum Thema Sicherheit: Es mag sein, dass wenn du langsamer fährst, sicherer fährst - kommt aufs Wetter drauf an. Sprich wenn es draußen tobt und du mit deinen SR anfängst 16% langsamer zu fahren, hast du (ich kann nicht bestätigen, ob das wirklich so ist, ich nimm deine Aussage einfach mal an) die gleichen Schwierigkeiten wie jemand mit WR der 16% schneller als du fährt. Das macht die Sache keinen deut sicherer.

ich habe den Beitrag im Stern-TV auch gesehen und fand das hochinteressant

also:

normale Sommerreifen bremsen auch im Winter auf trockener und nasser Straße besser als Winterreifen

O.K., verstanden

Winterreifen sind aber besser im Schnee

weißer trockener Schnee bei Frost
brauner Schneematsch mit viel Wasser
hellbraunes Schneemehl mit tiefen Spuren
e.t.c.

und wenn ich dann einen Volltrottel in seinem noch nicht voll bezahlten aber unterversicherten Auto mit breiten Sommerschlappen vor mir habe, dann raste ich regelmäßig aus

und

wenn solche Leute dann im Graben liegen, dann dürfen sie höchstens mal mein Handy benutzen, sollten sie kein eigenes haben

Zitat:

Original geschrieben von sladaloose


Sprich wenn es draußen tobt und du mit deinen SR anfängst 16% langsamer zu fahren, hast du die gleichen Schwierigkeiten wie jemand mit WR der 16% schneller als du fährt. Das macht die Sache keinen deut sicherer.

Konsequenz bei gleicher Sicherheit?

Sollen beide zu Hause bleiben?

Oder soll nur der Winterreifenfahrer auf die Piste?

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Zitat:

Dem Beispiel aus dem Autobildtest folgend:
SR: 49 m bei 100 km/h = 196 m bei 200 km/h
WR: 55 m bei 100 km/h = 220 m bei 200 km/h
Der SR steht und der WR hat noch 24 m Bremsweg vor sich.
Restgeschwindigkeit des Winterreifens =33 km/h
Bei Tempo 100 sind es tatsächlich nur 16 km/h

Die Zahlen sind nicht korrekt.

Als mittlere Verzögerung kann man 7,87 m/s² (SR) bzw 7,01 m/s² (WR) errechnen.
Die Restgeschwindigkeit ist falsch - sie beträgt 22 km/h (bei Bremsung aus 200 km/h) bzw 11 km/h (bei Bremsung aus 100 km/h)

Graphisch veranschaulicht für die genannte Bremsung aus 200km/h (Rot=SR, Blau=WR)
http://img210.imageshack.us/my.php?image=bremsweg3ex.jpg

Kannst du auch gerne nachrechnen (hier exemplarisch für die Bremsung aus 200 km/h)
SR: Dauer der Bremsung=(200/3,6)/7,87=7,06 Sekunden
WR: Dauer der Bremsung=7,93 Sekunden
Differenz: 0,87 Sekunden
Welche Geschwindigkeit muss der WR in dieser Zeit noch abbauen? 0,87*7,01*3,6=22 km/h

Die Bremswege würde ich übrigens nicht unbedingt von 100 auf 200 km/h interpolieren da es sich offenbar um Verzögerungswerte auf leicht nasser Fahrbahn handelt und da die Aufschwimmneigung bei höheren Geschwindigkeiten die Reibwerte (und damit die erreichbare Verzögerung) drastisch verschlechtert.

Zitat:

Original geschrieben von madcruiser


Konsequenz bei gleicher Sicherheit?
Sollen beide zu Hause bleiben?
Oder soll nur der Winterreifenfahrer auf die Piste?

Im Zweifel - ja.

Ich merke schon, du musst ein extrem aufmerksamer und konzentrierter Fahrer sein. Bewegst dich nahe am Grenzbereich ohne ihn zu überschreiten. Diese Fähigkeit haben nicht viele - da ist es gut, wenn Reserven da sind.

cpp,

ich lerne dazu.
Bis jetzt hatte ich im Kopf und überschlägig gerechnet,
jetzt die Seite http://www.kfz-handwerk.de/bremsweg.php:

SR 49 m von 100-0 km/h => Bremsverzögerung 7.87 m/s2
WR 55 m von 100-0 km/h => Bremsverzögerung 7.01 m/s2

SR Bremsverzögerung 7.87 m/s2 von 200-0 km/h => 196 m
WR Bremsverzögerung 7.01 m/s2 m von 200-0 km/h => 220 m.

Soweit war alles richtig gerechnet.
Aber jetzt kommt es.

WR Restbremsweg 24 m mit 7,01 m/s2 => 66 km/h
WR Restbremsweg 6 m mit 7,01 m/s2 => 33 km/h

Die Schneewerte gerechnet:
WR 35 m von 50-0 km/h => Bremsverzögerung 2.75 m/s2
SR 43 m von 50-0 km/h => Bremsverzögerung 2.24 m/s2
SR Restbremsweg 8 m mit 2.24 m/s2 => 21.6 km/h

Die Eiswerte gerechnet:
WR 57 m von 30-0 km/h => Bremsverzögerung 0.61 m/s2
SR 68 m von 30-0 km/h => Bremsverzögerung 0.51 m/s2
SR Restbremsweg 11 m mit 0.51 m/s2 => 12.1 km/h

Der Winterreifen darf bei Trockenheit bzw. Nässe für den selben Bremsweg immerhin rund 33 Prozent weniger km/h fahren,
Der SR bei Schnee bzw. Eis stolze 42 Prozent weniger.
5 bzw. 8 m mehr Bremsweg hören sich nach so wenig an...

Man lernt nie aus - oder erkennst Du einen Fehler?

Ich sehe folgendes Problem:
Der SR-Fahrer weiss, dass er z.B. bei Schnee ein Problem hat und fährt wie auf rohen Eiern.
WR-Fahrer sagen sich: "Ich hab ja Winterreifen!"
(Beides kenne ich u.a. aus eigener Erfahrung. Ja, ich war mal jung und dumm, jetzt nur noch eins von beiden...)

Im Sommer auf trockener Fahrbahn ist der Grenzbereich sehr breit, im Winter auf Eis und Schnee ist dieser Grenzbereich minimal. Entweder du hast Grip, oder eben du rutscht von der Straße. Ein WR ändert da auch nichts daran, er verschiebt nur diesen Grenzbereich als Ganzes minimal nach oben.

Insofern wäre es auch oft interessant zu wissen, ob die Unfälle mit SR im Winter nicht auch mit WR passiert wären. Die Unterscheidung WR<->SR ist mir etwas zu undifferenziert.

Vor ein paar Tagen gabs bei uns einen tödlichen Unfall. Eine Frau kam mit ihrem PKW auf gerader, aber glatter Straße ins Schleudern und prallte gegen einen LKW. Sie hatte WR. Wäre sie evtl. vorsichtiger gefahren, wenn ihr Mann ihr gesagt hätte: "Pass auf, du hast noch SR drauf!"?

Gleich mal die Sternwerte nachgeschoben:

Golf trocken:
SR 35,1 m von 100-0 km/h => Bremsverzögerung 10.99 m/s2
WR 38,1 m von 100-0 km/h => Bremsverzögerung 10.13 m/s2
SR Bremsverzögerung 10.99 m/s2 von 200-0 km/h => 140,2 m
WR Bremsverzögerung 10.13 m/s2 m von 200-0 km/h => 152,2 m
WR Restbremsweg 12,0 m mit 10.13 m/s2 => 56.2 km/h
WR Restbremsweg 3,0 m mit 10.13 m/s2 => 28.1 km/h

BMW trocken:
SR 33,9 m von 100-0 km/h => Bremsverzögerung 11.38 m/s2
WR 36,1 m von 100-0 km/h => Bremsverzögerung 10.69 m/s2
SR Bremsverzögerung 11.38 m/s2 von 200-0 km/h => 135.6 m
WR Bremsverzögerung 10.69 m/s2 m von 200-0 km/h => 144,4 m
WR Restbremsweg 8,8 m mit 10.69 m/s2 => 49,4 km/h
WR Restbremsweg 2,2 m mit 10.69 m/s2 => 24,7 km/h

Golf nass:
SR 39,2 m von 100-0 km/h => Bremsverzögerung 9.84 m/s2
WR 41,6 m von 100-0 km/h => Bremsverzögerung 9.27 m/s2
SR Bremsverzögerung 9.84 m/s2 von 200-0 km/h => 156,8 m
WR Bremsverzögerung 9.27 m/s2 m von 200-0 km/h => 166,4 m
WR Restbremsweg 9.6 m mit 9.27 m/s2 => 48 km/h
WR Restbremsweg 2.4 m mit 9.27 m/s2 => 24 km/h

BMW nass:
SR 38,6 m von 100-0 km/h => Bremsverzögerung 10.00 m/s2
WR 41,9 m von 100-0 km/h => Bremsverzögerung 9.21 m/s2
SR Bremsverzögerung 9.21 m/s2 von 200-0 km/h => 153.6 m
WR Bremsverzögerung 9.21 m/s2 m von 200-0 km/h => 167.6 m
WR Restbremsweg 13.2 m mit 9.21 m/s2 => 56,1 km/h
WR Restbremsweg 3.3 m mit 9.21 m/s2 => 28,1 km/h

Was auch noch eine Rolle spielen könnte: Winterreifen werden ja oft in einer schmaleren Größe gekauft --- und schmalere Reifen sind beim Bremsen ohnehin schon im Nachteil.

Somit ist der Winterreifen dann doppelt gehandicapt. (Wenn zB die Sommerreifen 225/45 R 17 sind und die Winterreifen 195/65 R 15, dann ist das schon ein Unterschied.)

Rechnest du immer noch in Vollbremsungen? Mein einzigen Vollbremsungen dich ich bisher machen durfte entstanden im Fahrsicherheitstraining.

So Aufmerksam wie du mit Sommerreifen fährst, kann ich auch mit Winterreifen fahren - das ist keine Kunst.

Zitat:

Original geschrieben von sladaloose


Rechnest du immer noch in Vollbremsungen? Mein einzigen Vollbremsungen dich ich bisher machen durfte entstanden im Fahrsicherheitstraining.

Sei froh drumm.

Manchmal muss man auf der BAB mal schnell eben 100 km/h und mehr wegnehmen.

Da spielt das dann eine Rolle.

Im übrigen ist die Vollbremsung eine geeignete Messgröße um die Haftgrenze eines Reifens zu erheben.

Habe weder den Bild-test noch den von Stern-TV mitbekommen. Habe nur von dem Ergebniss gehört.
Kann mir mal einer sagen welche Reifen getestet wurden?
Je nach Auswahl der Kandidaten kann man solche Tests ja auch manipulieren.
Wenn ich einen GoodYear Eagle Sommerreifen gegen das Sonderangebot von Real ( 175er Winterreifen, runderneuert, 29,95 € das Stück) teste, wird der Sommerreifen wahrscheinlich bei -3 Grad und Schnee besser abschneiden.
Vielleicht tue ich den Testern ja unrecht, aber RTL und Bild sind nun mal für Stimmungsmache bekannt.Deshalb gebe ich nicht wirklich viel um solche Ergebnisse.

Zitat:

Original geschrieben von madcruiser


Manchmal muss man auf der BAB mal schnell eben 100 km/h und mehr wegnehmen.
Da spielt das dann eine Rolle.

Sofern es KEINE Vollbremsung ist, liegen WR und SR auf ähnlichem Niveau.

Btw. Continental scheint sich auch nicht ganz sicher zu sein, was sie publizieren, da ich gestern bei meinem Händler ein aktuelles Plakat gesehen habe auf dem der WR bei 5°C auf Nässe einen deutlich kürzeren Bremsweg hatte als der SR!
Und bei 20°C hatten WR und SR auf trockener Fahrbahn von 100-0 nur 2m Differenz!
Auch im AutoBild Test schneidet der SR insgesamt mit ungenügend ab.

Insgesamt ist schon klar, denn mit sommerreifen auf eis und schnee fahren ist eine andere welt als mit winterreifen. Und Winterreifen werden auch auf solchen strecken getestet.

Wie schauen die 5° auf nässe aus?? normales wasser, salznasse strasse?. sind zwei paar verschiedene sachen.

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