Das 7 Grad Märchen

Auf stern.de wurde nun ein Test veröffentlicht, der zumindest teilweise mit dem 7-Grad-Märchen aufräumt.
In dem Test wurden die Bremswege bei 4,0 - 6,3 Grad mit Sommer- und Winterreifen gemessen.

Das Ergebnis:
Die Sommerreifen hatten sowohl bei trockener als auch nasser Fahrbahn die Nase vorne, und zwar um bis zu 3,3m!

Hier das Ergebnis

Damit ist der Marketing-Gag der Reifenindustrie erstmal entkräftet, die Reifenhersteller relativieren schon...

Anders verhält es sich allerdings auf Schnee:
Mit Winterreifen und Tempo 50 steht ein Auto nach ca. 25m.
Mit Sommerreifen kommt man gute 20m später zum stehen!

216 Antworten

Zitat:

Original geschrieben von JollyRoger[F13]


Ob ein Winterreifen bei Eisglätte wirklich was bringt, bezweifle ich aus eigener Erfahrung.

Du hast einen Test durchgeführt?

Wäre schön mehr darüber zu erfahren.

Zitat:

Original geschrieben von pv125


Du hast einen Test durchgeführt?
Wäre schön mehr darüber zu erfahren.

Ja:

- Glatteis (Blitzeis), wollte lenken, Winterreifen wollten lieber gerade aus. Jaja, ich weiss, unangepasste Geschwindigkeit...

- an der nächsten Steigung kam ich genauso gut oder schlecht voran wie der Astra vor mir mit Sommerreifen. Als ich ausgestiegen bin, um einen VW-Bus mit Winterreifen anzuschieben hats mich mit Winterreifen, äh -stiefel auf den Hintern gehauen...

Wie du siehst, aus eigener Erfahrung kein Unterschied. Deshalb fragte ich nach objektiven Tests.

Zitat:

Original geschrieben von JollyRoger[F13]


Wie du siehst, aus eigener Erfahrung kein Unterschied. Deshalb fragte ich nach objektiven Tests.

Alles mehr oder weniger subjektive Einschätzungen von dir.

Kein Test, der darauf schleisst, dass der Bremsweg bei gleichen Fahrzeugen und gleichen Bedingungen mit Winterreifen gleich lang ist wie mit Sommerreifen. Und kein Test der belegt, dass die Zugkraft beim gleichen Fahrzeug mit unterschiedlicher Bereifung auf Eis gleich ist.

Für mich also kein Indiz dafür die vorhandenen Vorteile der Winterreifen auf Schnee und Eis in Frage zu stellen.

Zitat:

Original geschrieben von JollyRoger[F13]


Deshalb fragte ich nach objektiven Tests.
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Diese Test wurden schon vor Jahren immer mal wieder gemacht um die seit jeher vorhandenen Gegener von Winterreifen anhand von Messwerten vom Gegenteil zu überzeugen. Warum sollten in Tests immer wieder Sommerreifen zum Vergleich auf winterlichen Straßen herangezogen werden wenn das Ergibnis schon von vornherein feststeht?
Da Du wie ich diesem Thread entnehme Winterreifen montierst hast stellt sich mir die Frage warum du hier den X-ten Thread zu diesem Thema diskutieren möchstest?
Ist es so entscheidend, dass die Industrie 7°C als Richtwert vorgibt obwohl auch 3°C OK wären?
Hat man soviele Nachteile eventuell 2 Wochen zu lang mit den Winterreifen zu fahren um dann nicht von einem plötzlichen Wintereinbruch überrascht zu werden?
Wieso also immer wieder ein überflüssiger Thread zu diesem hier schon längst ausdiskutierten Thema?

Auf die Schnelle habe ich hier einen Test gefunden bei dem sich auch ein Sommerreifen im Testfeld der Winterreifen befindet.
Mit dem immer gleichen Ergebnis, mangelhaft auf Eis und Schnee!

Hier nochmals die Eiswerte von S.4 wiederholt:

Zitat:

Original geschrieben von cpp


Zahlen die ich für Glatteis gefunden habe (30 km/h) 57 m (WR) zu 68 m (SR)

Entspricht immerhin einer Verlängerung um 20%. Natürlich ist Eis um die 0°C Grenze herum immer glatt (auch wenn es bei deutlich tieferen Temperaturen sogar relativ griffig wird) - nur ist trotzdem ein Winterreifen auch dort überlegen, wenngleich nicht in dem Ausmaß wie auf Schnee.

Ich wollte wirklich nur einen der vielen Tests nachlesen. Danke für den Link.

Was mich an dem Thema Winterreifen stört, ist folgendes:

Frage mich jemand im September:
"Und, hast schon Winterreifen drauf?"
"Nö."
"Was? Spinnst du? Gestern nacht hats nur 5°C gehabt, jeder weiss doch, dass Sommerreifen ab 7°C viel zu gefährlich sind!"

Ich im November bei Eisregen frage:
"He, fährst aber ganz schon schnell wo's doch so glatt ist!"
"Na und, hab doch Winterreifen drauf!"

Es geht nicht darum, nicht mit Sommerreifen zu fahren, sondern mit Winterreifen auch entsprechend vorsichtig zu fahren.

Und die Kernaussage des von mir verlinkten Tests

Sommerreifen chancenlos
Ob gut oder befriedigend: Wenn es kalt wird, gehören Winterreifen auf die Felge. Sie bleiben bei Frost geschmeidig und bieten ausreichend Grip. Der Sommerreifen, der zum Vergleich ins Rennen ging, blieb dagegen ohne Chance. Auf vereister Fahrbahn fiel er deutlich hinter die Winterreifen zurück. Bei Schnee rutschte er ganz aus dem Rennen: Anfahren, Bremsen, Traktion und Seitenführung funktionierten nur noch mangelhaft. Noch gefährlicher wird es, wenn Sommerreifen mit Schneeketten gefahren werden. Autos mit Frontantrieb brechen dann beim Bremsen leicht aus. Bei Fahrzeugen mit Heckantrieb fehlt die Lenkstabilität in Kurven. Merke: Schneeketten nur mit Winterreifen kombinieren.

Hiermit ist nun hoffentlich diese überflüssige Diskussion um Winterreifen bzw Sommerreifen im Winter und des angebliche 7°C Märchen der Reifenindustrie beendet.

Zitat:

Original geschrieben von JollyRoger[F13]


Es geht nicht darum, nicht mit Sommerreifen zu fahren, sondern mit Winterreifen auch entsprechend vorsichtig zu fahren.

Das hat aber nichts mit dem hier von dir erstellten Thread zu tun.

Ändert aber an der Wichtig- und Richtigkeit deiner Aussage nichts.

Vielleicht beim nächsten mal eine passende Überschrift zu deiner gemeinten Aussage treffen 😉

Wer jeden Winter zwei, drei, vier und mehr Wochen Schnee hat, für den stellt sich die Frage nach Winterreifen nicht.

Anders sieht es bei Flachlandtirolern aus.
Die haben kaum Schnee und wenn ist der meist schnell von den Fahrbahnen geräumt.
Dort stellt sich tatsächlich die Frage welcher Reifen im Schnitt sicherer ist.
Wenn Winterreifen nur bei Schnee und Eis vorneliegen, Du vielleicht 2 mal Blitzeis und zwei bis vier Schneetage hast, wirst Du die anderen 177 Tage des Winterhalbjahres mit Sommerreifen besser fahren.

Der Eingangstest beweist doch eindeutig, dass Winterreifen auch bei Temperaturen um die 4 Grad im Gegensatz zu Sommerreifen einen knapp 10 Prozent längeren Bremsweg haben.

Auch der Unterschied kann Leben kosten bzw. retten,
nicht nur der bei Schnee und Eisglätte.

Objektiven Aufschluss gäbe nur eine Testreihe die von +20 bis -30 Grad gehen würde. Das sind die Temperaturen die von Oktober bis März bei uns gemessen werden.
Kategorien:
Trocken, Nässe, Eisglätte, Schnee.

Diese Testreihe fehlt bislang - scheinbar hat die Reifenindustrie kein Interesse daran die Belege für ihre Werbeaussagen zu erbringen.
Wohl aber daran auch dem letzten Flachlandtiroler noch einen Satz Winterreifen zu verkaufen.

Der Link von Dir vergibt nur Noten.
Wenn man 20 SR und einen WR unter den o.a. Voraussetzungen testen würde, dann bekäme der WR bei Trockenheit und Nässe auch nur ein relatives Mangelhaft.

Gute und sachliche Zusammenfassung! 🙂

Zitat:

Original geschrieben von madcruiser


Der Link von Dir vergibt nur Noten.
Wenn man 20 SR und einen WR unter den o.a. Voraussetzungen testen würde, dann bekäme der WR bei Trockenheit und Nässe auch nur ein relatives Mangelhaft.

Fällt aber in der Relation bei weitem nicht so weit zurück wie der getesteten Sommerreifen bei Eis und Schnee.

Um immer optimal unterwegs zu sein bleiben dir demnach nur folgende Möglichkeiten:

Sommerreifen ganzjährig durchfahren und das Fahrzeug an den Tagen mit Eis und Schnee stehen lassen.

Die geringfügigen Nachteile von Winterreifen zu Sommerreifen auf trockener und nasser Strasse in Kauf nehmen und seinen Fahrstil dem anzupassen.

Immer beide Garnituren im Auto mitzunehmen um somit punktgenau den richtigen Reifen zu montieren 😉

Da nur wenige ihr Fahrzeug unmittelbar bei Winterlichen Bedingungen (die wie letzte Woche gesehen auch im Flachland vorkommen) stehen lassen können kommen auch die Flachlandtiroler nicht um Winter- bzw Ganzjahresreifen herum.

Mach mal die Vergleichsrechnung:

WR: 20 Prozent an 6 von 183 Tagen = 0,65
(extrem: 100 % * 6 /183 = 3,25)
SR: 8 Prozent an 177 von 183 Tagen = 7,74
Das ist eine klare Gewichtung.

Zu Deiner Info:

Ich war in der Schneechaosnacht mit SR gute 80 km unterwegs.
Die Fahrt dauerte gute 100 Prozent länger, und ich bin sicher und ohne Rutschpartie angekommen.
BAB mit Schneedecke 50 bis 60 km/h, Stadt 30 bis 40 km/h, alles ungeräumt und mit Eisglätte unter der Schneedecke.
Bis auf sehr wenige sind alle dieses Tempo gefahren.
Ein extremer und längerer Anstieg war auch dabei, der zu dem aus einer Kreuzung heraus angefahren werden musste.

Am Morgen danach ebenfalls keine Probleme auf 40 km (der Busverkehr wurde von 9 bis 12 Uhr eingestellt).

Insgesamt knapp 30 cm Neuschnee in 24 Stunden.
Sehr ungewöhnlich für die Region (max. 1 von 10 Wintern), im November zuletzt 1925 so ereignet.

Nachmittags war bereits wieder alles frei, incl. der Tempo 30 Zone in der ich wohne.

Sehr viel entscheidender als die Bereifung ist der angepasste Fahrstil. Und das wird zu häufig übersehen.

Zitat:

Original geschrieben von madcruiser


Mach mal die Vergleichsrechnung:

WR: 20 Prozent an 6 von 183 Tagen = 0,65
(extrem: 100 % * 6 /183 = 3,25)
SR: 8 Prozent an 177 von 183 Tagen = 7,74
Das ist eine klare Gewichtung.

Was du mir damit verdeutlichen willst erschliesst sich mir gerade nicht. Dass bei dir jedoch ein halbes Jahr Winter ist kann ich nicht nachvollziehen, da ich meist (je nach Wetter) mitte November auf Winterreifen und mitte März auf Sommerreifen umstecke.

Zitat:

Original geschrieben von madcruiser


Zu Deiner Info:

Ich war in der Schneechaosnacht mit SR gute 80 km unterwegs.
Die Fahrt dauerte gute 100 Prozent länger, und ich bin sicher und ohne Rutschpartie angekommen.
BAB mit Schneedecke 50 bis 60 km/h, Stadt 30 bis 40 km/h, alles ungeräumt und mit Eisglätte unter der Schneedecke.
Bis auf sehr wenige sind alle dieses Tempo gefahren.
Ein extremer und längerer Anstieg war auch dabei, der zu dem aus einer Kreuzung heraus angefahren werden musste.

Am Morgen danach ebenfalls keine Probleme auf 40 km (der Busverkehr wurde von 9 bis 12 Uhr eingestellt).

Insgesamt knapp 30 cm Neuschnee in 24 Stunden.
Sehr ungewöhnlich für die Region (max. 1 von 10 Wintern), im November zuletzt 1925 so ereignet.

Dass mit Sommerreifen auf winterlichen Straßen bei angepasster Fahrweise nicht der nächste Unfall vorprogrammiert ist sollte schon jedem klar sein.

Jedoch hättest du bei einer plötzlichen Bremsung mit den Sommerreifen im Vergleich zu Winterreifen ziemlich alt ausgesehen. Der im Vergleich dazu minimal längere Bremsweg von WR auf trockenen/nassen Strassen hat hier meist weniger schlimme folgen und kann durch leicht erhöhten Abstand ausgeglichen werden.

Da du wenig Traktionsprobleme verspürt hast gehe ich davon aus, dass du Vorderrad wenn nicht sogar Allradantrieb hast.

Zusammengefasst für mich kein Grund die Winterreifen in Frage zu stellen weil du mit deinen Sommerreifen problemlos durch das Chaos gekommen bist. Sei froh, dass du keine Vollbremsung hast machen müssen sonst würdest du jetzt anders reden.

Aus dem SWR-Ratgeber:

Bremsweg bei Schnee mit 50 km/h
WR 35 m
SR 43 m = 22,85 Prozent mehr

Bremsweg bei Eis mit 30 km/h
WR 57 m
SR 68 m = 19,30 Prozent mehr

Bremsweg Nässe bei 100 km/h
SR 49,3 m
WR 55,3 m (54,4 bis 56,2 m) = 12,17 Prozent mehr

Zitat:

Die magische 7-Grad-Grenze für den Reifenwechsel hält auch der Reifenspezialist Ruprecht Müller vom ADAC-Technikzentrum in Landsberg eher für eine Marketingstrategie der Reifenhersteller, die sich als "Allgemeinweisheit" durchgesetzt habe.

Quelle

Der Sterntest hat für Trockenheit und Nässe bei 4 bis 6 Grad ja bereits eine Überlegenheit von knapp 10 Prozent des Sommerreifens ergeben.

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