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Volkswagen-Konzern: Geschäftszahlen 2014 - Wolfsburger können ihren Gewinn deutlich steigern

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2014 steigerte der Volkswagen-Konzern seinen Gewinn vor Zinsen und Steuern um neun Prozent. Im laufenden Jahr wollen die Wolfsburger ihr Ergebnis weiter verbessern.

Der VW-Konzern erwirtschaftet 2014 einen Gewinn vor Steuern und Zinsen von 12,7 Milliarden Euro Der VW-Konzern erwirtschaftet 2014 einen Gewinn vor Steuern und Zinsen von 12,7 Milliarden Euro Quelle: picture alliance / dpa

Wolfsburg (dpa) - Die Krisen in aller Welt machen Volkswagen vorsichtig - aber nicht ängstlich. Obwohl auf den Automärkten außerhalb von China unsichere Aussichten drohen, trauen sich die Wolfsburger auch in diesem Jahr mehr verkaufte Autos sowie mehr Umsatz und Gewinn zu, wie sie am Freitag mitteilten. Mit der prognostizierten "moderaten" Steigerung der Auslieferungen würde der Konzern möglicherweise 2015 sogar am großen Rivalen Toyota vorbeiziehen und zum weltgrößten Autobauer aufsteigen.

VW-Konzern macht 12,7 Milliarden Euro Gewinn

2015 wollen die Wolfsburger trotz Unsicherheiten und Krisen weiter wachsen 2015 wollen die Wolfsburger trotz Unsicherheiten und Krisen weiter wachsen Quelle: picture alliance / dpa

2014 erzielten der Konzern einen Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) von 12,7 Milliarden Euro. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Plus von 9 Prozent, so viel wie noch nie. Auch der Umsatz steht mit 202,5 Milliarden Euro auf einem Allzeithoch, knapp drei Prozent mehr als noch 2013.

Die Konkurrenz bei Toyota hat für 2015 schon einen Absatzrückgang auf 10,15 Millionen Fahrzeuge eingeplant - diesen Wert hatte VW 2014 nur haarscharf verfehlt und setzt nun auf weiteres Wachstum. Damit soll auch der Umsatz um bis zu vier Prozent zulegen - allerdings abhängig von den schwierig absehbaren weltwirtschaftlichen Rahmenbedingungen.

"Angesichts gedämpfter Wachstumsaussichten in Regionen außerhalb Chinas wird 2015 sicher kein Selbstläufer", sagte Finanzchef Hans Dieter Pötsch. Bei den eigenen Jahreszielen stützten sich die Niedersachsen deswegen auf "konservative Annahmen".

Gewinn vor Zinsen und Steuern soll auch 2015 anwachsen

Trotzdem soll auch das operative Ergebnis erneut zulegen: Vom Umsatz sollen 5,5 bis 6,5 Prozent als Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) bleiben. 2014 kamen 6,3 Prozent operative Rendite zusammen. Rechnerisch wären damit 2015 bis zu 13,7 Milliarden Euro drin, das wäre damit erneut ein Plus von einer Milliarde Euro.

Im operativen Gewinn ist Volkswagens lukratives China-Geschäft kaum enthalten. Aber gerade dort ging es zuletzt ungebrochen bergauf. Dagegen sind mit Russland und Brasilien zwei wichtige Märkte im steilen Sinkflug, und in den USA fehlen bisher neue Modelle, um der Konkurrenz nicht hinterherzufahren.

Die Rendite der VW-Nutzfahrzeugsparte, die nun der ehemalige Daimler-Chef Andreas Renschler führt, liegt unterhalb des Pkw-Segments Die Rendite der VW-Nutzfahrzeugsparte, die nun der ehemalige Daimler-Chef Andreas Renschler führt, liegt unterhalb des Pkw-Segments Quelle: picture alliance / dpa

Volkswagens Lkw-Sparte mit deutlich weniger Rendite

Dank der guten Verkaufszahlen in China legte der Konzerngewinn 2014 unter dem Strich um ein Fünftel auf 11,1 Milliarden Euro zu. 10,9 Milliarden Euro davon entfallen auf die Aktionäre. Die Anteilseigner sollen 4,86 Euro Dividende je Vorzugsaktie bekommen, nach 4,06 Euro vor einem Jahr.

Dunklere Wolken hängen allerdings über dem Lkw-Geschäft: Während die Pkw-Sparte einen größeren Umsatzanteil als Gewinn einstreichen soll als der Konzernschnitt, rechnet der Vorstand bei den Nutzfahrzeugen nur mit zwei bis vier Prozent Rendite. Dort sitzt der frühere Daimler-Manager Andreas Renschler seit Monatsbeginn am Steuer und soll aus den Töchtern MAN und Scania sowie Volkswagens Transportsparte eine schlagkräftige Allianz schmieden um Marktführer Daimler das Wasser abzugraben.

Mögliche Winterkorn-Nachfolger

Renschler gilt ebenso als potenzieller Nachfolger von Konzernchef Martin Winterkorn wie ein weiterer prominenter Neuzugang: Von BMW eiste Volkswagen Ende 2014 Entwicklungschef Herbert Diess los, der von Winterkorn die Leitung der Hausmarke VW Pkw übernehmen soll. Anstatt wie geplant im Oktober kann der Manager schon am ersten Juli in Wolfsburg beginnenn und bekommt einen Sitz im Konzernvorstand. Dorthin rückt schon zum 1. März Porsche-Chef Matthias Müller auf.

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