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VW-Spitze wirbt für stärkeres Renditedenken - Winterkorn will mehr Effizienz

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Martin Winterkorn verteidigte seine Sparpläne vor der Belegschaft im VW-Stammwerk in Wolfsburg. Betriebsratschef Osterloh stellt dabei klar: Einigkeit beim Ziel heißt nicht Einigkeit bei der Marschroute.

Mitarbeiter der Volkswagen AG verfolgen  die Ansprache des Vorstandsvorsitzenden Martin Winterkorn Mitarbeiter der Volkswagen AG verfolgen die Ansprache des Vorstandsvorsitzenden Martin Winterkorn Quelle: picture alliance / dpa

Wolfsburg - Die Führungsspitzen im Volkswagen-Konzern haben am Mittwoch vor 20.000 Mitarbeitern im Wolfsburger Stammwerk zu Sparanstrengungen und strenger Planungsdisziplin aufgerufen. "Wir müssen die Ärmel hochkrempeln, um unsere Ziele zu erreichen", sagte VW-Betriebsratschef Bernd Osterloh bei einer kurzfristig einberufenen Versammlung. "Schon jetzt ist klar, dass es an dem einen oder anderen Punkt auch richtig krachen wird", sagte Osterloh laut einer Mitteilung des Volkswagen-Konzernbetriebsrates.

Kernmarke VW wird ein Sparkurs verordnet

VW-Chef Martin Winterkorn verteidigte seinen vor Kurzem angekündigten milliardenschweren Sparkurs. Er und Osterloh demonstrierten in ihren Reden trotz einiger Meinungsunterschiede vor allem auch Einigkeit.

Ein Hintergrund der Informationsveranstaltung für die Belegschaft ist die Renditeschwäche der Kernmarke VW-Pkw. Winterkorn hat der Kernmarke ein Sparkurs verordnet.

Ziel ist es, schrittweise bis 2017 ein Sparvolumen von fünf Milliarden Euro - pro Jahr - freizulegen. Der VW-Chef sagte am Mittwoch: "Kurzfristig brauchen wir dringend mehr Effizienz und mehr Ergebnis." Solide Rendite sei die Basis für Ideen, mit denen VW den Umwälzungen in der Branche begegnen könne. Bis 2018 wollen die Wolfsburger Toyota als Weltmarktführer überholen.

Als Schlüssel sieht Winterkorn das Strategieprogramm "Future Tracks". Es soll den Konzern fit machen für Zukunftsfragen wie etwa schärfere EU-Abgasvorgaben, das Wettrennen um die alternativen Antriebe von morgen oder den Megatrend der digitalisierten Mobilität.

Betriebsrat sieht die Arbeitskosten auf Wettbewerbsniveau

Osterloh sagte: "Wir müssen uns auf das konzentrieren, was gute Erträge bringt." Mehr Familiendenken müsse her. "Was für einzelne Marken sinnvoll erscheint, muss noch lange nicht wirtschaftlich für den gesamten Konzern sein." Winterkorn hatte zuvor kritisiert, dass die Arbeitskosten im Konzern der Produktivität davonliefen.

Diese Analyse wies Osterloh erneut zurück. "Bei den Arbeitskosten liegen wir absolut auf Wettbewerbsniveau." Aus Sicht der Arbeitnehmervertreter müsse die Komplexitätsfrage ganz oben auf die Agenda. "Wir fordern: Differenzierung und Vielfalt nur dort, wo es für den Kunden überhaupt relevant ist."

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Quelle: dpa

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