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Was versteckt Mercedes?

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Mercedes betreibt mehr Geheimhaltung um sein neues Auto als Red Bull im letzten Jahr. Kaum kommt der neue Silberpfeil in die Boxengasse zurück, wird er vorn und hinten verhüllt. Trotzdem haben wir das ein oder andere Geheimnis entdeckt. Schauen Sie mal auf den Diffusor.

Das Versteckspiel hat sich Mercedes gut von Red Bull abgeschaut. Das neue Auto wird abgeschirmt als trüge es ein großes Geheimnis in sich. Vor der Mercedes-Garage türmen sich Absperrwände auf, die sind so hoch, dass nicht mal ein Dirk Nowitzki drüberschauen könnte.

Immer wenn das Auto in die Boxen zurückkehrt, stehen drei Mann mit Decken bereit. Eine wird über den Front-, die andere über den Hecklügel geworfen. Wenn das Auto steht, platzieren sich genügend Mechaniker hinter dem Auto, um den Diffusor zu verdecken. Das Auto parkt nie parallel zum Boxendach. Und wenn doch, dann halten die Fahrer so dicht an der Garage, dass man das Auto von oben nicht komplett fotografieren kann, weil die vorstehende Brüstung die Hälfte verdeckt.

Kleiner Flügel auf dem Diffusor

Trotzdem ist es unseren Fotografen gelungen, ein interessantes Detail am Auto abzulichten. Es befindet sich unterhalb der Rückleuchte und sieht aus wie ein Doppeldiffusor. In der 15 Zentimeter-Zone um die Mittelachse gilt die Höhenbestimmung von 125 Millimetern für den Diffusor nicht. Genau dort hat der Mercedes-Diffusor ein Dach. Dadurch entsteht ein Schacht.

Die Luft wird aber nicht wie beim klassischen Doppeldiffusor von unten in den Schacht eingeleitet. Das wäre verboten. Die Luft tritt durch zwei Öffnungen neben der Motorabdeckung ein. Wer sich das Heck aus der Vorgelperspektive anschaut, erkennt, dass die Auspuffrohre genau dorthin zielen. Die Motorverkleidung macht hinter den Endrohren eine kleine Delle, in der die Gase nach unten geführt werden.

Mercedes schweigsam beim Thema F-Schacht

Den F-Schacht (englisch F-Duct) im Frontflügel will keiner im Team bestätigen. "Was ist das?", tut Nico Rosberg ahnungslos. "Der F-Duct quakt", antwortet Michael Schumacher mit einem breiten Grinsen auf die Anfrage eines Journalisten, wie der besagte F-Schacht funktioniert. Trotzdem ist er an Bord. Genau genommen ist es ja gar kein F-Schacht, sondern eine Strömungshilfe, die ab einem bestimmten Staudruck eingeschaltet wird.

Der Fahrer hat im Gegensatz zum richtigen F-Schacht keinerlei Einfluss auf die Aktivierung. Wird eine vorbestimmte Staudruckgrenze überschritten, entweicht die in die Frontflügelelemente eingespeiste Luft auf der Rückseite. Das beruhigt die Luft unter dem Flügel und verbessert damit die Strömung Richtung Unterboden. Angenehmer Nebeneffekt: Es verbessert den Top-Speed, oder es erlaubt bei gleichem Topspeed, den Flap steiler anzustellen.

F-Schacht mit DRS gekoppelt?

Die Paranoia im Fahrerlager kennt keine Grenzen. Jeder verdächtigt jeden, irgendein schlaues System in der Hinterhand zu haben, an das keiner bislang gedacht hat. Oder das in einer Grauzone des Reglements liegt. Die jüngste Spekulation betrifft das DRS, also die Flapverstellung am Heckflügel. Ein Team soll DRS mit einem passiven F-Schacht koppeln, der ähnlich funktioniert wie das Mercedes-System im Frontflügel. Drei Mal dürfen Sie raten, wem dieser Trick unterstellt wird: Es soll Mercedes sein.

 

 

Quelle: Auto Motor und Sport

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