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VW-Abgaskrise: Spitzentreffen in den USA liefert keine schnelle Lösung - US-Umweltbehörde und VW geben sich wortkarg

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Ob es beim Treffen zwischen VW und der US-Umweltbehörde EPA zu einer Annäherung gekommen ist, bleibt offen. Neue Lösungen brachte das Gespräch in Washington nicht.

Der VW-Boss Matthias Müller und die EPA-Chefin Gina McCarthy haben sich in Washington getroffen, um über die Diesel-Affäre zu diskutieren, Informationen über das Gespräch gab es nicht Der VW-Boss Matthias Müller und die EPA-Chefin Gina McCarthy haben sich in Washington getroffen, um über die Diesel-Affäre zu diskutieren, Informationen über das Gespräch gab es nicht Quelle: picture alliance / dpa

Washington/Wolfsburg - Mit Spannung wurde es erwartet, doch eigentlich ahnte man schon, dass wenig dabei herauskommen würde. So war es dann auch: Beim Gipfeltreffen von Volkswagen und der mächtigen US-Umweltbehörde EPA in Washington gab es keine neuen Lösungen. "Wir wissen es zu schätzen, dass sich die Vorsitzende der EPA, Gina McCarthy, die Zeit für ein Treffen mit uns genommen hat", teilte VW im Anschluss an den Termin mit. VW-Konzernchef Matthias Müller und VW-Markenchef Herbert Diess hatten daran teilgenommen. Volkswagen werde weiterhin in vollem Umfang mit den US-Behörden EPA und CARB zusammenarbeiten. Weitere Informationen gab es nicht.

Sowohl die Umweltbehörde EPA als auch der kalifornische Ableger CARB haben erste Lösungsvorschläge von Volkswagen abgelehnt Sowohl die Umweltbehörde EPA als auch der kalifornische Ableger CARB haben erste Lösungsvorschläge von Volkswagen abgelehnt Quelle: picture alliance / dpa

Es war das erste Treffen auf höchster Ebene zwischen VW und amerikanischen Staatsvertretern seit Bekanntwerden der Manipulationen bei Abgastests von Dieselfahrzeugen Mitte September.

Eine Einigung wurde vorab ausgeschlossen

Müller und Diess waren im Anschluss an die US-Automesse in Detroit nach Washington gekommen, um mit der EPA über Lösungsvorschläge für das Diesel-Dilemma zu sprechen. Eine Einigung mit der Behörde war im Vorfeld nicht erwartet worden. Im Anschluss wollte der Konzernchef nach Angaben aus Konzernkreisen zudem noch Gespräche mit Kongressabgeordneten führen.

Die Fronten zwischen den US-Behörden und VW sind bereits seit längerem verhärtet. Zuletzt hatten die Behörden den Plänen des Autoherstellers zur Beseitigung der Manipulationen eine klare Absage erteilt. Die kalifornische Umweltbehörde CARB lehnte demnach einen älteren von VW eingereichten Vorschlag zur Beseitigung von illegalen Manipulations-Programmen in Hunderttausenden Dieselfahrzeugen ab.

Nachbesserung ist möglich

Aus der Mitteilung der Behörde geht aber auch hervor, dass Volkswagen die Chance hat, bei den Lösungsvorschlägen für die betroffenen knapp 500.000 Wagen mit 2,0-Liter-Motoren nachzubessern. Auch die EPA, die den Skandal Mitte September ans Licht gebracht hatte, erklärte noch vor dem Treffen mit Müller, Volkswagen habe noch immer keinen genehmigungsfähigen Rückrufplan vorgelegt.

Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur will sich das dem Aufsichtsrat vorgeschaltete Präsidium noch im Januar treffen, um gemeinsam mit Müller über die jüngsten Entwicklungen zu beraten. Erst danach solle es eine Bewertung geben. Maßgeblich sei dabei auch, welche Ergebnisse Müller von dem Treffen mit der EPA mitbringe. Die große Hoffnung auf eine baldige Lösung hätten aber in den vergangenen Tagen einen Dämpfer erhalten, hieß es aus Aufsichtsratskreisen.

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