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Unfälle: TÜV fordert Schulungen für Fahrer von Kleintransportern

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Zwar ist die Zahl der Verkehrstoten in Deutschland seit Jahren rückläufig aber immer wieder sind Kleintransporter in besonders schwere Unfälle verwickelt. Das Handling eines Kleiderschranks bei den Fahrleistungen eines Mittelklassewagens stellt viele Autofahrer offenbar vor Herausforderungen, denen sie nicht gewachsen sind.

Typischer Kleintransporter: Ford Transit Typischer Kleintransporter: Ford Transit Deshalb forderte der TÜV jetzt erneut verbindliche Weiterbildungen, zumindest für Fahrer von gewerblich genutzten Kleintransportern. Vor vier Jahren erreichten die Kleintransporter einen traurigen Rekord: Sie waren in zwei von drei Unfällen Hauptverursacher und damit im Schnitt deutlich gefährlicher als Pkw. Trotzdem soll es erst in weiteren vier Jahren eine Weiterbildungspflicht für die Fahrer von gewerblich genutzten Kleintransportern geben: Wer beruflich mit einem Transporter von mehr als 3,5 Tonnen fährt und vor 2009 seinen Führerschein gemacht hat, muss erst am 10. September 2014 eine entsprechende Fortbildung nachweisen. Danach müssen diese Berufskraftfahrer alle fünf Jahre unter Beweis stellen, dass sie ihre Fahrzeuge beherrschen. Für andere Gruppen von Berufskraftfahrern wie Lkw- und Busfahrer seien die Regeln viel strenger, so der TÜV. Zudem handle es sich hier ausschließlich um theoretische Prüfungen.

Theorie ersetzt keine praktischen Übungen

Deshalb setzt man vorläufig auf die Selbstverantwortung der Unternehmen. Sie sollen ihre Transporterfahrer auf freiwilliger Basis vorzeitig zu einer praktischen Weiterbildung mit Fahrertraining schicken, um präventiv Unfälle zu verhindern.

Das fordert der TÜV natürlich nicht ganz uneigennützig, schließlich bietet das Unternehmen selbst kostenpflichtig solche Schulungen an. Dabei will man nach eigenen Angaben vor allem das Sicherheitstraining mit dem „Spaß am Fahren“ verbinden. In der Praxis erleben die Kraftfahrer, wie Transporter bei hohen Geschwindigkeiten, in Kurven oder bei glatter Fahrbahn reagieren und wann es gefährlich wird. Auch Tipps zum sicheren Beladen gehören dazu, ebenso wie die Vermittlung von verkehrsrechtlichen Informationen (Sicherungspflichten, Lenk- und Ruhezeiten).

Nicht gelöst wäre mit solchen Kursen allerdings die Unfallgefährdung durch gelegentliche oder private Fahrer von Kleintransportern, die oftmals mangels Erfahrung die Fahreigenschaften und Abmessungen der Wagen noch viel weniger abschätzen können als Berufsfahrer, die regelmäßig damit unterwegs sind. Inhaber älterer Führerscheine der Klasse 3 sind - egal wie erfahren oder unerfahren - nach wie vor zum Führen von Fahrzeugen bis 7,5 Tonnen berechtigt.

(bo)

 

 

Quelle: MOTOR-TALK

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