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Umfrage: Welche Hybridantriebsform hältst Du für am zukunftsträchtigsten?

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Welche aktuell angebotene Hybridantriebsvariante hältst Du für am zukunftsträchtigsten?

Bei der NAIAS in Detroit/USA, die noch bis zum kommenden Sonntag läuft, wurde – wie üblich zu jeder namhaften Automobilmesse – ein Feuerwerk an Weltpremieren neuester Automodelle abgeschossen. Auffallend, gerade bei einer Messe im Land der spritfressenden Schlachtschiffe: die Menge vorgestellter Fahrzeuge mit Hybridantrieben.

Die Zukunft ist Hybrid? Die Zukunft ist Hybrid? In unserer letzten Hybrid-Umfrage auf MOTOR-TALK.de wollten wir von Euch wissen, wie Ihr zu Hybridantrieben steht. Eure Beteiligung war riesig. Viele von Euch denken bislang über Hybridantriebe, dass diese für den erzielbaren Spareffekt zu kompliziert bzw. auch zu teuer sind. Aber die Diskussion dazu läuft in den Kommentaren noch immer. Und wie immer sind die Meinungen vielschichtig. Was uns dazu bewegt, Euch zu diesem Thema noch eine Anschlussfrage zu stellen:

Welche aktuell angebotene Hybridantriebsvariante hältst Du eigentlich für am zukunftsträchtigsten?

Die Fahrzeughersteller haben da natürlich die verschiedensten Ansätze. Während die Hersteller PS-lastiger Sportwagen (Beispiel: Porsche 918 Spyder) in Hybridantrieben die Chance sehen, bei gleicher Leistung kleinere – und somit vergleichsweise sparsamere – Verbrennungsmotoren einzusetzen, und die Hersteller schwerer geländegängiger Fahrzeuge (Beispiel: Audi Q5 Hybrid) durch einen Hybridantrieb ihre ökologisch bewussten Kritiker von ihrer Daseinsberechtigung zu überzeugen versuchen, sind es wiederum andere Hersteller, die vor allem erreichen wollen, dass der innerstädtische Verkehr nur mit geringstmöglichen Mengen an CO2-Ausstoß belastet werden muss, indem hybridangetriebene City-Flitzer auf die Straßen geschickt werden (Beispiel: Toyota Aygo)

Je nach Fahrzeugtyp und Verwendungszweck fällt die Bedeutung der zwei Antriebssysteme, meist sind das Elektro- und Verbrennungsmotor, in einem Fahrzeug unterschiedlich aus. Hybridantriebe kann man einerseits nach deren Bauweise, also parallel, seriell, misch oder verzweigter Hybrid, und andererseits nach deren Anwendung, also Mikro-, Mild-, Full- oder Plug-in-Hybrid unterscheiden.

Anwendungsfälle des Hybridantriebs

Betrachtet man die Anwendung eines Hybridantriebs, so stellt der Mikrohybrid unter den Anwendungsfällen quasi die „erste Stufe“ der Hybridisierung dar, die zudem den geringsten Änderungsaufwand an bestehenden Fahrzeugen verursacht. Die Start-Stopp-Automatik ist hier der klassische Anwendungsfall, wobei sich der Motor ausschaltet, sobald das Auto zum Stehen kommt. Um den Motor wieder zu starten, wird ein kleiner Elektromotor eingesetzt. Die Kraftstoffersparnis ist hier im Vergleich zu den anderen Hybridantrieben am geringsten. (Beispiele: BMW 1er, smart fortwo mhd)

Beim Mildhybrid unterstützt der Elektromotor – beispielsweise beim Beschleunigen – den Verbrennungsmotor. Durch die Entlassung des Verbrennungsmotors kann dieser somit bei gleicher (oder sogar besserer) Fahrleistung kompakter – und folglich sparsamer – ausfallen. Rein elektrisches Fahren ist mit einem Mildhybrid nicht möglich. Aufwand und Nutzen stehen hier in einem guten Verhältnis, die Verbrauchssenkung ist deutlich merkbar. Allerdings ist der Mildhybrid auch noch vergleichsweise teurer, denn Batterien, E-Motor und Elektronik benötigen Platz und verursachen zusätzliches Gewicht. (Beispiele: Honda Insight, Mercedes S 400 Hybrid, BMW 7er Hybrid)

Mit dem Full-Hybrid Antrieb kann streckenweise rein elektrisch gefahren werden, z.B. bei leichter Beschleunigung und Fahren bis zu 50 km/h. Bei höherer Geschwindigkeit, oder wenn die Batterie erschöpft ist, schaltet das Fahrzeug dann auf Verbrennungsmotor um. Gegenüber gleich starken Benzinern besteht ein hohes Sparpotenzial bei vergleichbaren Fahrleistungen. Technischer und finanzieller Aufwand sind allerdings sehr hoch und die Einsparungen gerade gegenüber einem Diesel und auf langen Strecken fallen gering aus. Zusätzliches Gewicht ist hier ein weiterer Faktor. (Beispiele: Lexus LS 600h, BMW X6 Hybrid)

Der Plug-in-Hybrid ist im Prinzip eine Erweiterung des Full-Hybrids. „Plug-In“ bezeichnet die Möglichkeit, die Batterie des Hybridfahrzeugs extern an einer Steckdose aufzuladen. Der „getankte“ Strom kann dann für eine gewisse Strecke rein elektrischen Fahrens genutzt werden, wobei die Länge dieser Strecke von der Batteriekapazität abhängt. Bei einem bestehenden Hybridantrieb ist der Zusatzaufwand des Umrüstens überschaubar. „Problem“ hierbei ist natürlich, dass noch keine entsprechende Ladeinfrastruktur vorhanden ist. (Beispiele: Volvo V60, Toyota Prius PHEV – Großversuch läuft, Markteinführung 2012)

Neben diesen genannten parallelen Hybridantrieben stehen noch Range Extender Lösungen. Hier wird die Achse permanent elektrisch angetrieben, bei Bedarf wird von einem Verbrenner der nötige Strom erzeugt. So können beispielsweise die ersten 50-200 km elektrisch gefahren werden, danach springt der Range Extender an und lädt die Batterie. Da es keine direkte Verbindung vom Verbrennungsmotor zu den Antriebsrädern gibt, wird Gewicht und technischer Aufwand gespart. Allerdings fahren auch Elektroautos mit Range Extender nur so lange umweltfreundlich, wie sie mit dem Strom auskommen. Wird der Range Extender dazu geschaltet, ist der Spritverbrauch teils höher als bei einem Antrieb mit Verbrennungsmotor. (Beispiel: Opel Ampera)

Welchem dieser Hybridantriebs-Anwendungsfälle räumst Du nun die größten Chancen dafür ein, sich in der Zukunft weitverbreitet durchzusetzen?

(Bitte entscheide Dich für eine Option und nimm Deine eigene aktuelle Fahrsituation als Entscheidungsgrundlage. Stell Dir einfach vor, andere Antriebsarten würde es nicht mehr geben. ;) )

 

 

Quelle: MOTOR-TALK

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