• Online: 3.217

Fahrdienstvermittler Uber testet derzeit keine autonomen Autos mehr - Uber stoppt Tests selbstfahrender Autos nach Unfall

verfasst am

Uber hat seine selbstfahrenden Test-Autos vorsichtshalber von der Straße genommen, nachdem eines der Fahrzeuge in einen Unfall verwickelt war.

Dem Chef des Programms für selbstfahrende Autos des US-amerikanischen Fahrdienstleistungsanbieters Uber, Anthony Levandowski, wird Datendiebstahl bei Google vorgeworfen. Dem Chef des Programms für selbstfahrende Autos des US-amerikanischen Fahrdienstleistungsanbieters Uber, Anthony Levandowski, wird Datendiebstahl bei Google vorgeworfen. Quelle: dpa/Picture Alliance

San Francisco - An einem Zusammenstoß zwischen einem autonom fahrenden Uber-Auto und einem weiteren Verkehrsteilnehmer sei nicht der Wagen des Fahrdienstvermittlers, sondern der Fahrer des anderen Autos Schuld gewesen. Die Vorfahrt sei ihm genommen worden, sagte eine Sprecherin der Polizei in Tempe im Bundesstaat Arizona dem Finanzdienst Bloomberg am Wochenende. Niemand sei ernsthaft verletzt worden. Uber machte zunächst keine Angaben dazu, ob der Wagen zum Zeitpunkt des Unfalls von der Software oder vom Menschen am Lenkrad gesteuert wurde.

Heftiger Unfall mit einem selbstfahrenden Auto

Der Aufprall muss einige Wucht gehabt haben: Unter anderem der TV-Sender ABC veröffentlichte Fotos, auf denen zu sehen war, wie ein umgebautes Auto mit Ubers Roboterwagen-Sensoren auf dem Dach auf der Seite lag. Ein Passagier war dem Unternehmen zufolge nicht an Bord. Uber befördert testweise auch Fahrgäste mit den Wagen, die in Pittsburgh und Arizona unterwegs sind. Der Chef von Ubers Roboterwagen-Entwicklung, Anthony Levandowski, hatte Ende Februar gesagt, dass rund ein Dutzend selbstfahrende Autos der Firma auf der Straße seien.

Um Ubers Roboterwagen-Programm waren zuletzt mehrere Kontroversen entbrannt. In Arizona fahren die Wagen überhaupt erst, weil Kalifornien sie rausschmiss. Denn Levandowski startete im Dezember Testfahrten in der Uber-Heimatstadt San Francisco, ohne eine Erlaubnis für selbstfahrende Fahrzeuge zu beantragen, wie sie über zwei Dutzend Unternehmen besitzen, darunter etablierte Autobauer, Zulieferer oder die Google-Schwesterfima Waymo. Nachdem Uber sich weigerte, eine solche Lizenz zu beantragen, annullierte Kalifornien die Kennzeichen der Autos. Uber musste nach Arizona ausweichen. Inzwischen gab der Fahrzeugvermittler klein bei und besorgte sich die Erlaubnis für Kalifornien.

Rote Ampel überfahren

Noch während der Fahrten in San Francisco überquerte einer der Uber-Wagen eine Fußgängerkreuzung auf Rot. Uber sprach damals von menschlichem Versagen und es entstand der Eindruck, dass ein Mensch in dem Moment das Auto gesteuert habe. Später berichtete die "New York Times" aber unter Berufung auf interne Unterlagen, dass die Software die rote Ampel nicht erkannt habe und der menschliche Fehler darin bestanden habe, nicht schnell genug eingegriffen zu haben.

Unfälle mit selbstfahrenden Autos waren zum Beispiel auch Google und der Firma Waymo passiert, in der der Internetgigant die Entwicklung inzwischen gebündelt hat. Aber meist waren Menschen den vorsichtig fahrenden Roboterwagen von hinten aufgefahren. Nur einmal nahm ein Google-Auto einem Bus bei niedriger Geschwindigkeit die Vorfahrt und es gab einen Blechschaden.

Uber steht zudem unter Druck wegen einer Klage von Waymo mit dem Vorwurf, die Wagen des Fahrzeug-Vermittlers seien mit gestohlener Technologie der Google-Roboterwagen unterwegs. Levandowski - einer der langjährigen führenden Technikentwickler bei Google - habe bei seinem Abgang bei dem Internetkonzern Dateien mit Geschäftsgeheimnissen heruntergeladen, heißt es. Dazu gehöre die Technologie der Laser-Radare, mit denen die Autos ihre Umgebung abtasten. Die Uber-Technik habe Ähnlichkeiten mit den Systemen der Google-Wagen, behauptet Waymo. Uber wies die Klage als Versuch, einen Konkurrenten auszubremsen, zurück. Levandowski hatte die Laserradare bei Google federführend entwickelt.

Quelle: dpa

Avatar von MOTOR-TALK (MOTOR-TALK)
1
Hat Dir der Artikel gefallen? 1 von 2 fanden den Artikel lesenswert.
Diesen Artikel teilen:
1 Kommentar: