• Online: 3.435

Audi: Rupert Stadler wegen Nähe zur Piëch-Familie in der Kritik - Steht der Audi-Chef in einem Interessenkonflikt?

verfasst am

Abseits der Diesel-Affäre muss sich Rupert Stadler neuen Vorwürfen stellen. Laut Medienberichten missfällt einem Teil des VW-Aufsichtsrates seine Nähe zur Familie Piëch.

Stadler ist in den Vorständen von drei Privatstiftungen der Familie Piëch vertreten Stadler ist in den Vorständen von drei Privatstiftungen der Familie Piëch vertreten Quelle: picture alliance / dpa

München/Wolfsburg - Einzelne VW-Aufsichtsräte kritisieren nach einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" (Donnerstag) die Nebentätigkeit von Audi-Chef Rupert Stadler für den VW-Großaktionär Ferdinand Piëch. Stadler sitze im Vorstand dreier Stiftungen der Familie Piëch, die das Privatvermögen mehren und den Einfluss der Familie bei VW sichern sollen. Einige Kontrolleure befürchteten deshalb Interessenkonflikte.

Rupert Stadler hat das Büro von Ferdinand Piëch (damals VW-Vorstandsvorsitzender) von 1997 bis 2002 geleitet Rupert Stadler hat das Büro von Ferdinand Piëch (damals VW-Vorstandsvorsitzender) von 1997 bis 2002 geleitet Quelle: picture alliance / dpa Die Familien Porsche und Piëch halten die auf der Hauptversammlung wichtigen, weil stimmberechtigten Stammaktien der Porsche-Holding. Diese wiederum ist VW-Mehrheitseigner.

Bei einigen VW-Aufsichtsratsmitgliedern sorgte der Bericht am Donnerstag aber für Verwunderung. Stadlers Nähe zur Familie Piëch sei in dem 20-köpfigen Gremium bislang eigentlich kein Thema gewesen, hieß es aus dem Umkreis. Andere sagten, der Vorgang sei kein Drama, solle aber im VW-Aufsichtsrat nächsten Mittwoch besprochen werden, um jeden Anschein von Regelverstößen auszuschließen. Laut "Süddeutscher Zeitung" hatten Juristen des Konzerns Stadlers Stiftungsmandate geprüft und genehmigt. In den Geschäftsberichten sind sie nicht ausgewiesen. Audi lehnte eine Stellungnahme ab.

Am Donnerstagabend tagt der Audi-Aufsichtsrat in Ingolstadt. Traditionell steht die Planung für das kommende Jahr auf der Tagesordnung. Ein zentrales Thema dürfte aber die Dieselaffäre im Konzern sein. Audi hatte eine Verwicklung zunächst bestritten, musste dann aber doch Abgas-Manipulationen bei seinem Sechszylinder-Turbodiesel einräumen. Betriebsrat und IG Metall hatten verärgert reagiert und von Stadler die lückenlose Aufklärung der Fehler gefordert.

Weitere MOTOR-TALK-News findet Ihr in unserer übersichtlichen 7-Tage-Ansicht

Avatar von dpanews
8
Hat Dir der Artikel gefallen? 2 von 2 fanden den Artikel lesenswert.
Diesen Artikel teilen:
8 Antworten: