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Formel 1: Renault übernimmt Lotus-Rennstall - Renault 2016 mit eigenem Team in der Königsklasse

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"Ich habe entschieden", sagt Renault-Chef Carlos Ghosn: 2016 nimmt der Hersteller mit einem eigenen Werksteam an der Formel 1 teil und übernimmt zu diesem Zweck Lotus.

Renault wollte kein reiner Motorenlieferant für die Formel 1 mehr sein. Die Entscheidung fiel daher zwischen "ganz oder gar nicht" Renault wollte kein reiner Motorenlieferant für die Formel 1 mehr sein. Die Entscheidung fiel daher zwischen "ganz oder gar nicht" Quelle: Renault

Paris - Monatelang wurde gerätselt, wie es mit Renault in der Formel 1 weitergeht. Der Autohersteller war unzufrieden mit seiner Rolle als reiner Motorenlieferant. Jetzt haben sich die Franzosen entschieden: Renault kehrt zur kommenden Saison als Werksteam in die Formel 1 zurück.

Der französische Konzern übernimmt zu diesem Zweck den finanziell angeschlagenen Formel-1-Rennstall Lotus. Renault-Chef Carlos Ghosn sagte zu der Entscheidung: „Renault hatte zwei Möglichkeiten: Entweder zu 100 Prozent zurückkehren oder die Formel 1 zu verlassen. Ich habe entschieden, dass Renault 2016 Teil der Formel 1 sein wird. Wir wollen gewinnen –auch,wenn es einige Zeit dauert“.

Palermo 2004: Fernando Alonso bei der Präsentation des damals neuen Renault Formel-1-Autos. 2002 war der Spanier der erste Pilot seit 20 Jahren, der Renault einen GP-Sieg bescherte. Palermo 2004: Fernando Alonso bei der Präsentation des damals neuen Renault Formel-1-Autos. 2002 war der Spanier der erste Pilot seit 20 Jahren, der Renault einen GP-Sieg bescherte. Quelle: dpa/Picture Alliance Von dem neuen Konstrukt erhofft sich Renault „maximale Erträge“: Als reiner Motorenlieferant seien sowohl die Erträge aus den nötigen Investitionen als auch der Imagegewinn zu gering gewesen. Vom erweiterten Engagement erhoffen sich die Franzosen einen höheren Werbeerfolg, auch für die Mitarbeiter sei die Formel 1 besonders motivierend. Zudem beschleunige die Herausforderung in der Königsklasse die Entwicklung innovativer Technologien.

Weitere Details im Januar

Lotus plagen schon lange finanzielle Probleme. Die abgelaufene Saison schloss das Team in der Konstrukteurswertung auf Platz sechs ab. Nach monatelangen Verhandlungen gab Renault nun die Übernahme von Lotus bekannt. Die Verträge seien am 3. Dezember unterzeichnet worden. Die Beziehung zwischen Lotus und Renault sei seit 15 Jahren eng, erklärt Renault. 2005 und 2006 holte man gemeinsam Titel.

Renault hatte sich Ende 2011 als Konstrukteur aus der Formel 1 zurückgezogen, war seitdem aber weiter als Motorenlieferant aktiv gewesen. Mit Red Bull und Sebastian Vettel holten die Franzosen von 2010 bis 2013 viermal in Serie die Fahrer- und Konstrukteurs-WM. Mit der Umstellung auf kleinere Motoren 2014 verschob sich das Gewicht jedoch zu Mercedes.

Red Bull wollte die Zusammenarbeit mit den Franzosen kündigen, die Alternativen brachen dem verärgerten Rennstall von Milliardär Dietrich Mateschitz aber weg. Nach Renaults Bekenntnis zur Formel 1 wird das neue Aggregat für die Red-Bull-Wagen zwar den Namen "TAG Heuer power unit" tragen. Doch der Antrieb wird weiter von Renault geliefert, der Uhrenhersteller hat sich die Namensrechte gesichert. Schwesterteam Toro Rosso bekommt indes für die nächste Saison 2015er Ferrari-Motoren.

Im Januar will Renault weitere Details zur Formel-1-Teilnahme bekanntgeben. (dpa/bmt)

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