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Norwegen will E-Auto-Förderung kippen - Privilegien für E-Autos werden Norwegen zu teuer

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Die norwegische Regierung wollte mit viel Geld den Verkauf von E-Autos anschieben. Das gelang besser als gedacht und wurde richtig teurer. Deshalb soll nun Schluss sein.

Ein Nissan Leaf in Norwegen - nirgendwo sonst gibt es so viele Elektroautos Ein Nissan Leaf in Norwegen - nirgendwo sonst gibt es so viele Elektroautos Quelle: Nissan

Hamburg – Nirgendwo auf der Welt gibt es anteilig so viele Elektroautos wie in Norwegen. Laut „Spiegel Online“ besitzt fast jeder vierte Neuwagen einen elektrischen Antrieb, in Deutschland gilt das für 0,3 Prozent der Neuzulassungen. Und während wir das selbst auferlegte Ziel von einer Million E-Autos bis 2020 kaum noch schaffen können, hat Norwegen das eigene Ziel von 50.000 Elektroautos viel früher erreicht als gedacht.

Das klingt nach einem großen Erfolg, doch der kostet den Staat sehr viel Geld. So viel, dass die Regierung nun einen Schlussstrich ziehen will. Denn die vielen Neuzulassungen von E-Autos in Norwegen beruhen auf umfangreichen Förderungen, wie kostenlosen Parkplätzen und der Befreiung von der Kfz-Steuer.

Verstopfte Busspuren

Experten schätzen, dass der Staat durch die Förderung allein 2014 drei bis vier Milliarden norwegischen Kronen (355 – 470 Mio. Euro) verloren hat. Laut einem Bericht des „Telegraph“ beklagen sich auch Busfahrer über den Elektroauto-Hype. Denn die Stromer dürfen auf Busspuren fahren und verursachen dort Staus.

Das Aus der E-Auto-Prämie soll schrittweise erfolgen. Ab 2018 müssen Käufer von Strom-Autos wieder Kfz-Steuer bezahlen, zunächst allerdings nur 50 Prozent vom normalen Satz. Ab 2020 gelten 100 Prozent. Ob die Elektroautos weiterhin kostenlos parken und Busspuren nutzen dürfen, sollen künftig Städte und Gemeinden entscheiden.

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