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VW-Betriebsrat droht mit Investitionsstopp in den USA - Mitarbeiter in Chattanooga wollen keine Gewerkschaft

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Die Mitarbeiter in VWs einzigem US-Werk wollen sich nicht von der Autogewerkschaft UAW vertreten lassen.

Das Werk in Chattanooga ist bislang die einzige VW-Produktionsstätte in den USA Das Werk in Chattanooga ist bislang die einzige VW-Produktionsstätte in den USA Quelle: dpa/Picture Alliance

Chattanooga/Wolfsburg - Nach dem Nein zur Mitbestimmung der Mitarbeiter im VW-Werk in Chattanooga im US-Bundesstaat Tennessee hat Gesamtbetriebsratschef Bernd Osterloh mit einem Investitionsstopp gedroht. "Ich kann mir durchaus vorstellen, dass ein weiterer VW-Standort in den USA, sofern dort noch einer aufgebaut werden soll, nicht unbedingt wieder in den Süden gehen muss", sagte Osterloh der "Süddeutschen Zeitung" (Mittwochausgabe). Ohne eine Regelung der betrieblichen Mitbestimmung könnte die Arbeitnehmervertretung von VW dem kaum zustimmen.

Die Mitarbeiter in Volkswagens einzigem US-Werk hatten mit 712 zu 626 Stimmen gegen den Vorschlag gestimmt, sich von der Autogewerkschaft UAW in Tarifangelegenheiten vertreten zu lassen. Dies ist ein herber Rückschlag für die UAW, die seit Jahren vergeblich versucht, in den Autofabriken im Süden der Vereinigten Staaten Fuß zu fassen.

Nach amerikanischem Recht kann VW dem Zeitungsbericht zufolge ohne Gewerkschaft keine betriebliche Interessenvertretung aufbauen. Dennoch will der Gesamtbetriebsrat von Europas größtem Automobilkonzern ausloten, doch noch Mitarbeiter-Vertretungen nach Chattanooga zu bringen. Es gehe unter anderem darum, Mitspracherecht bei Einstellungen oder Qualifizierungsmaßnahmen zu bekommen.

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