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Latvala und Ford siegen in Schweden

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Jari-Matti Latvala behielt beim erstmals ausgetragenen Qualifying und den drei Rallye-Tagen die Nerven und eroberte in Schweden seinen sechsten WM-Sieg. Zum sechsten Mal in Folge entkorkte damit ein Ford-Pilot bei der Schweden-Rallye den Champagner als Erster.

"Mir ist ein riesiger Stein vom Herzen gefallen," sagte der 27-jährige Finne im Ziel in Karlstad. Nach Führung und einem frühen Unfall beim Saisonauftakt in Monte Carlo lastete erheblicher Druck auf dem ohnehin als Bruchpiloten verschrienen Nordmann. Aber Latvala, der sich zunächst mit seinem früheren Teamkollegen und Freund Mikko Hirvonen um die Führung balgte, war bei der Schweden-Rallye eine Nuss, die die Konkurrenz nicht knacken konnte.

Loeb verliert Zeit in der Schneewand

Sébastien Loeb rutschte schon am Freitag in eine Schneewehe. Nach dem Verlust von zwei Minuten konnte er allenfalls Rang sechs sichern und sich auf den Gewinn der Powerstage und die damit verbundenen Extra-Punkte konzentrieren. Immerhin behielt der Weltmeister die Tabellenführung.

 

Sein neuer Teamkollege Mikko Hirvonen jagte stattdessen Latvala, klagte aber über ein nicht perfektes Setup und einen erhöhten Reifenverschleiß. Nach einer fehlgeschlagenen Attacke am Samstagmorgen gab der 30-Jährige den Kampf um die Spitze auf. Latvala war schon um 35 Sekunden enteilt, als er einen im Schnee versteckten Fels traf. Der rechte Vorerreifen war sofort platt, im Ziel der drittletzten Prüfung waren plötzlich nur noch 8,5 Sekunden übrig. Doch Hirvonen konnte wegen angeschlagener Pneus nicht kontern und begnügte sich mit Rang zwei. Latvala schenkte M-Sport den 50. WM-Sieg in der Team-Geschichte.

Latvala gewinnt erstes Qualifying der WRC-Geschichte

Erstmals in der 40-jährigen Historie der WM nahmen die Teilnehmer am Morgen vor dem Start an einem Qualifying teil. Die 20 Prioritätsfahrer durften gemäß ihrer gefahrenen Zeit die Startposition für die erste Etappe wählen. Auch hier war Latvala der Schnellste und wählte Startplatz 17, um von einer weitgehend von losem Schnee befreiten Spur den bestmöglichen Grip zu haben.

Mitten im Feld der mit 20 World Rally Cars stark besetzten Rallye tummelten sich die beiden Skoda Fabia des VW-Werksteams. Sébastien Ogier landete auf einem starken elften Gesamtrang und war Bester der Super-2000-Kategorie, sein Teamkollege Andreas Mikkelsen ging lange Zeit das gleiche Tempo mit. Ein Reifenschaden kurz vor Schluss warf den Norweger auf Rang drei zurück, weil aber die in der SWRC siegreichen Proton von Per-Gunnar Andersson und Alister McRae nachträglich wegen untergewichtiger Querlenker je zwei Strafminuten kassierten, rückte Mikkelsen am Ende wieder vor.

Zwei Norweger kämpfen um Rang drei

Für den 24-Jährigen war der zweite WM-Lauf teilweise ein Heimspiel, denn die erste Etappe führte vom schwedischen Värmland in den südöstlichen Teil Norwegens. Um den Rang des besten Norwegers und den dritten Gesamtrang balgten sich Petter Solberg im zweiten Werks-Ford und Ford-Kunde Mads Östberg.

Weil Solberg den gleichen Stein traf wie Teamkollege Latvala und ebenfalls einen Plattfuß kassierte, konnte Östberg den Weltmeister von 2003 am Ende hinter sich lassen. Dem starken Nachwuchsmann unterlief an diesem Wochenende nur ein einziger Fehler: Er hatte das Rallye-Hauptquartier in Karlstad schon verlassen und musste wieder umdrehen. Er hatte seinen Pokal vergessen.

 

 

 

Quelle: Auto Motor und Sport

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