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Ford Focus Electric: Produktion in Saarlouis - Update: Elektro-Focus bleibt im Programm

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Neben Verbrennern verkaufen sich E-Autos schlecht. Unter den E-Autos läuft der Ford Focus Electric besonders schlecht. Zieht Ford dem Focus den Stecker? Nein, sagt Ford.

Reichweite, Preis, Konzeption: Beim E-Focus machte Ford vieles etwas weniger überzeugend als die Konkurrenz. Entsprechend spielt das Modell im überschaubaren EV-Markt keine Rolle. Reichweite, Preis, Konzeption: Beim E-Focus machte Ford vieles etwas weniger überzeugend als die Konkurrenz. Entsprechend spielt das Modell im überschaubaren EV-Markt keine Rolle. Quelle: Ford

Update: Ford Deutschland hat den Medienbericht widerrufen, auf den sich dieser Bericht bezieht und teilt mit: „Unsere Pläne haben sich nicht geändert. Der Ford Focus Electric, der in seiner aktuellen Version mit DC Lademöglichkeit, mehr Reichweite und SYNC3 Anfang diesen Jahres aufgewertet wurde, wird für die europäischen Märkte im Werk Saarlouis produziert.“

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Saarlouis – E-Mobilität hat einen schweren Stand, Förderprämie hin oder her. Aber das trifft einige Hersteller härter als andere. Und das hat damit zu tun, dass es unter den Stromern attraktive und weniger attraktive Angebote gibt.

Besonders unattraktiv für Europas Elektromobilisten ist offenkundig der elektrische Ford Focus. „Die Stückzahlen sind zu niedrig“, zitiert Automotive News den Ford-Manager Graham Hoare. Dieser Aussage muss man zustimmen bei europaweit 61 verkauften Ford Focus Electric im Jahr 2016. Im Jahr 2015 waren es mit 70 Fahrzeugen nicht viel mehr.

Für den elektrischen Kompaktklässler sind diese Zahlen eine Bankrotterklärung. VW verkaufte im vergangenen Jahr europaweit 6.657 E-Golf, Nissan 18.827 Leaf. Die Deutsche Post stellte 1.500 Streetscooter in Dienst. Noch einmal im Vergleich die Absatzzahl des 114 Jahre alten Massenherstellers Ford: einundsechzig Focus Electric.

225 km Reichweite seit 2016

Dass Ford die 2013 im Focus-Werk Saarlouis begonnene Produktion da nicht mehr mit voller Kraft verfolgt, ist nur logisch. In einigen EU-Märkten, darunter Deutschland, bleibt das Modell im Angebot. Das Auto soll aber nur noch "auf Nachfrage" produziert werden, meldet A"Automotive news" in einem Update zur Meldung von letzter Woche.

Der Focus kostet mit einem Basispreis von 34.900 Euro (vor Prämie) zwar weniger als ein E-Golf. Es gibt aber nur wenig Zusatzausstattung und keinerlei Förderung vom Hersteller. Auch ein Batterieleasing wie beim Nissan Leaf bieten die Kölner nicht an.

Zudem überzeugte das Auto Kunden nur bedingt. Etwa mit dem winzigen Kofferraum (237 l), weil Ford für die Batterie keinen besseren Platz fand. Oder mit der schon beim Marktstart unterdurchschnittlichen Normreichweite von 160 Kilometern. Hier besserte Ford 2016 mit einer 33,5-kWh-Batterie auf 225 Kilometer nach, jeweils nach NEFZ-Norm.

In Zukunft will der Weltkonzern aus Dearborn es besser machen. 2020 steht ein neues Elektroauto mit rund 500 Kilometern Reichweite auf dem Programm. Bis dahin will Ford in Europa seinen Flotten-Co2-Wert über Hybrid-Vans effektiver drücken. Die Produktion eines Transit Custom Hybrid soll 2019 beginnen, Praxistests des Konzepts starten schon 2017 in London.

Quelle: Automotive News

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