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Bosch streicht 400 Stellen in Hildesheim - Keine betriebsbedingten Kündigungen

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Am Hildesheimer Standort des Autozulieferers Bosch sollen 400 Jobs bis 2018 wegfallen. Das sagte ein Bosch-Sprecher am Dienstag in Hildesheim und bestätigte damit einen Zeitungsbericht.

Der Autozulieferer Bosch will 400 Stellen in Hildesheim streichen, um in Ungarn günstiger produzieren zu können Der Autozulieferer Bosch will 400 Stellen in Hildesheim streichen, um in Ungarn günstiger produzieren zu können Quelle: dpa/Picture Alliance

Hildesheim - Bosch will einen Großteil der Anlasser-Produktion von Hildesheim ins billigere Schwesterwerk im ungarischen Miskolc verlegen. In Hildesheim sollen hauptsächlich Anlasser für VW-Modelle mit Start-Stopp-Motoren gebaut werden.

Der Grund für den Umbau ist laut Bosch der rückläufige Automarkt in Europa. Zudem leide die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens, da die Konkurrenz das Produkt bereits ausschließlich in Niedriglohnländern herstelle.

Seit März hatten Arbeitnehmervertreter und die Werksleitung über den Jobabbau verhandelt. Bei der Umstrukturierung wolle Bosch auf betriebsbedingte Kündigungen verzichten, betonte der Sprecher. Die Streichungen sollten stattdessen etwa über Aufhebungsverträge oder die Vermittlung auf andere Posten erreicht werden.

Keine Verständigung mit dem Betriebsrat

Der Betriebsrat des Hildesheimer Bosch-Werks und die IG Metall kritisierten den geplanten Stellenabbau in einer gemeinsamen Pressemitteilung. "Aus Sicht des Betriebsrates besteht überhaupt keine Notwendigkeit mit übereilten kurzfristigen Maßnahmen die Situation zu verschärfen", sagte der Betriebsratsvorsitzende Stefan Störmer. Es gebe bislang keine Verständigung mit dem Betriebsrat.

Der weltgrößte Autozulieferer mit Sitz in Stuttgart beschäftigt in Deutschland knapp 120.000 Mitarbeiter an 80 Standorten. Am Hildesheimer Standort arbeiten derzeit nach Unternehmensangaben 3.500 Menschen, der Großteil davon im Bereich Multimedia. Im Starter-Werk sind 1.350 Menschen angestellt.

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