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Tesla: Elon Musk weiht "Gigafactory" ein - Im Sand von Nevada liegt Teslas Zukunft

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Mit dem Bau einer riesigen Batteriefabrik legt E-Autohersteller Tesla den Grundstein für den Einstieg in den Massenmarkt. In Nevada wird das Projekt nun feierlich eingeweiht.

Einweihung der "Gigafactory": Mit der Batteriefabrik will Tesla den Bedarf an E-Auto-Akkus für die Produktion des Mittelklasse-Stromers Model 3 decken Einweihung der "Gigafactory": Mit der Batteriefabrik will Tesla den Bedarf an E-Auto-Akkus für die Produktion des Mittelklasse-Stromers Model 3 decken Quelle: picture alliance / dpa

Sparks/Nevada - In Nevada hat Elon Musk den Grundstein für die Tesla-Zukunft gelegt. Im wahrsten Sinne des Wortes: Auf dem sandigen Untergrund des US-Bundesstaates baut der Tech-Milliardär auf etwa einer Million Quadratmetern eine der weltgrößten Fertigungsstätten für Stromspeicher überhaupt. Die dort entstehende "Gigafactory" soll der E-Mobilität weiter auf die Sprünge helfen. Und noch mehr.

Bislang sind 14 Prozent des fünf Milliarden US-Dollar teuren Projekts fertiggestellt, doch das hindert Musk nicht, schon einmal die Einweihung zu feiern. Die Zeit drängt ja auch. 2018 soll dort, wo derzeit noch Kräne und Radlader dominieren, eine Batterieleistung von 35 Gigawattstunden produziert werden. Das wäre mehr als derzeit alle Anbieter der Welt zusammen auf den Markt bringen. Und Musk sieht viel Luft nach oben - die potenzielle Kapazität der zusammen mit Panasonic aufgebauten Zellfertigung taxierte er im Mai auf 150 Gigawattstunden.

Durch den Bau der "Gigafactory" sollen die Preise von E-Auto-Akkus deutlich sinken Durch den Bau der "Gigafactory" sollen die Preise von E-Auto-Akkus deutlich sinken Quelle: picture alliance / dpa

Teslas Zukunft ist mit der "Gigafactory" verbunden

Die Fabrik, die einmal 10.000 Arbeiter beschäftigen soll, ist eine tragende Säule in Musks langfristigem Plan, Elektromobilität in den Massenmarkt zu bringen. Seine Vision ist, mit Tesla erst die Autoindustrie und dann als "Teil 2 des Masterplans" die Transportwirtschaft zu revolutionieren. Bis 2018 will Tesla die Jahresproduktion seiner E-Autos von etwa 50.000 im vergangenen Jahr auf 500.000 Stück hochfahren. Ohne Gigafactory geht das nicht.

Durch Massenfertigung und den technischen Fortschritt sollen die Kosten deutlich sinken. Das im März mit großem Rummel vorgestellte Model 3 muss schließlich trotz des Preises von rund 35.000 Dollar Gewinn machen. Mehr als 400.000 Kunden haben inzwischen Interesse angemeldet. Bislang hatte Tesla nur Luxusmobile im Angebot.

Noch ist die Gigafactory eine riesige Baustelle. 2018 soll der gesamte Komplex fertiggestellt sein Noch ist die Gigafactory eine riesige Baustelle. 2018 soll der gesamte Komplex fertiggestellt sein Quelle: picture alliance / dpa Der Vorstoß Richtung Mittelklasse erhöht den Druck. Tesla hat noch nie einen Jahresgewinn erzielt und bislang keinerlei Erfahrung mit Massenproduktion. Die "Gigafactory" ist in den Augen vieler Analysten die entscheidende Nagelprobe und zugleich der Schlüssel, um einmal profitabel zu werden. Zudem ist sie immens wichtig für ein weiteres Standbein von Musk: Den vor der Übernahme durch Tesla stehenden Ökostrom-Spezialisten SolarCity, bei dem er ebenfalls größter Anteilseigner ist.

Solar-Unternehmen soll Absatz zusätzlich sichern

SolarCity soll, wenn es nach Musk geht, mit sogenannten Batterie-Packs die Stromversorgung von Haushalten und Unternehmen revolutionieren und umweltfreundlicher machen. Die Firma ist ebenfalls als Großabnehmer der "Gigafactory" eingeplant. Somit setzt Musk mit dem Mega-Projekt in Nevada vieles auf eine Karte. Und positive Schlagzeilen kann Musk wegen des tödlichen Unfalls mit dem "Autopiloten" derzeit bekanntlich gut gebrauchen. Hoffentlich hat er in Nevada nur im wörtlichen Sinne auf Sand gebaut.

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Quelle: dpa

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