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Ferrari-Börsengang - Hohe Nachfrage nach Ferrari-Aktien

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In dieser Woche erwarten Insider den lange angekündigten Börsengang von Ferrari. Gut für den abgebenden Fiat-Konzern: Die Nachfrage übersteigt deutlich das Angebot.

Fiat-Chef Sergio Marchionne kann sich freuen: Ferrari-Aktien sind an der Börse hoch begehrt. Am Donnerstag soll der offizielle Handel beginnen Fiat-Chef Sergio Marchionne kann sich freuen: Ferrari-Aktien sind an der Börse hoch begehrt. Am Donnerstag soll der offizielle Handel beginnen Quelle: dpa/Picture Alliance

Mailand – Besser könnte es für Sergio Marchionne nicht laufen: Die Nachfrage nach Ferrari-Aktien übersteigt bei weitem das Angebot. Das meldet die US-Nachrichtenagentur „Bloomberg“. Noch bis zum Montag (19.10.) nachmittag konnten Investoren ihr Interesse an Ferrari-Anteilen schriftlich in einem nicht öffentlichen Verfahren hinterlegen.

Einen finalen Emissionspreis erwarten Börseninsider am Dienstagabend dieser Woche. Der eigentliche Handel mit Ferrari-Aktien soll Bloomberg zufolge am Donnerstag beginnen. Ferrari will 10 Prozent der Firmenanteile an die Börse bringen: 18,89 Millionen Anteile zu einem Preis von je 48 bis 52 US-Dollar (42 bis 46 EUR).

Das soll direkt rund 800 Millionen Euro einbringen. Insgesamt will Fiat-Chrysler (FCA) rund vier Milliarden Euro aus Ferrari herausziehen, bevor der Konzern die Sportwagenmarke komplett ausgliedert. Der Firmenwert von Ferrari soll später, inklusive einiger Schulden, die Ferrari von Fiat übernimmt, rund 10 Milliarden Euro betragen. Ferrari selbst bewertete sich mit bis zu 9,82 Milliarden Dollar (8,62 Mrd. Euro).

10 Prozent bleiben im Familienbesitz

Ferrari bewertete sich im Vorfeld des Börsengangs mit mehr als acht Milliarden Euro. Das entspricht rund der Hälfte des Börsenwerts von Fiat-Chrysler - inklusive Ferrari Ferrari bewertete sich im Vorfeld des Börsengangs mit mehr als acht Milliarden Euro. Das entspricht rund der Hälfte des Börsenwerts von Fiat-Chrysler - inklusive Ferrari Quelle: dpa/Picture Alliance Das erscheint extrem teuer: Immerhin war der gesamte Fiat-Chrysler-Konzern inklusive Ferrari bisher rund 16 Milliarden Euro wert. Analysten glauben, die Exklusivität der Fahrzeuge und das exzellente Ferrari-Image ermöglichten einen so hohen Wert.

Mit dem nicht öffentlichen Verfahren und einem Ausgabelimit will FCA sein Angebot besonders begehrlich machen und damit für stabile Preise der Ferrari-Aktie sorgen. Daran sind auch die FCA-Aktionäre interessiert: Unter ihnen werden Anfang 2016 die im Konzern verbleibenden 80 Prozent an Ferrari verteilt. 10 Prozent behält Pero Ferrari, der Sohn von Enzo Ferrari.

Gleichzeitig kündigt Ferrari an, künftig 9.000 statt wie bisher 7.000 Autos jährlich bauen zu wollen. Das bedeutet 30 Prozent mehr Absatz.

Den Börsengang hatte FCA lange vorbereitet. Mit den insgesamt vier Milliarden Euro aus Maranello will der Konzern vor allem Schulden abbauen und so seine Kreditwürdigkeit verbessern. Denn Fiat-Chrysler plant, insgesamt fast 50 Milliarden Euro in seine Marken Alfa Romeo, Maserati und Jeep zu investieren. Diese Marken sollen in ihrem jeweiligen Segment künftig weltweit erfolgreich sein.

Für Ferrari-Fans könnte die Aktie schon bald zum Statussymbol werden. Viele Fans der Pferdchen aus Maranello haben sich deshalb bereits Fiat-Aktien gesichert - denn wenn 2016 die verbleibenden 80 Prozent an Enzos Vermächtnis verteilt werden, profitiert davon auch jeder Kleinaktionär.

 

Quelle: Bloomberg; dpa; Handelsblatt

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