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Die Dienstwagen der Politiker - Fünf Ministerpräsidenten sehen rot

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Politiker mit grünem Parteibuch lenken meist sparsame Dienstwagen. Die dicksten Limousinen mit hoher PS-Zahl hat die Deutsche Umwelthilfe bei der CSU entdeckt.

Diese fünf Ministerpräsidenten haben von der DUH die rote Karte bekommen Diese fünf Ministerpräsidenten haben von der DUH die rote Karte bekommen Quelle: viviamo, Stefan_Redel - istockphoto.com, dpa / picture alliance

Berlin – Die deutschen Spitzenpolitiker wählen ihre Dienstwagen mittlerweile mit mehr Umweltbewusstsein. Das zeigt eine Übersicht der Deutschen Umwelthilfe (DUH). Der Lobby-Verband hat im vergangenen Jahr 228 Politiker nach ihren Autos, deren Verbrauch und deren Leistung befragt, mit einem positiven Ergebnis: "Zum ersten Mal seit acht Jahren sehen wir einen Trend hin zu sparsameren Fahrzeugen mit weniger Klimagasemissionen", sagte Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch am Mittwoch in Berlin. An Vorbildern mangele es dennoch.

Die Bundesminister sehen alle gelb

Zehn der zehn befragten Bundesminister bekamen von der DUH symbolisch die gelbe Karte für einen mittleren Wert bei den CO2-Emissionen. Einen „negativen Ausreißer“ gab es nicht. Bundesbildungsministerin Johanna Wanka führt die Rangliste mit ihrem langen S-Klasse 350 Blue Tec und einem CO2-Ausstoß von 148 g/km an. Im vergangenen Jahr erhielt die CDU-Politikerin noch eine rote Karte, da ihr damaliger Dienstwagen 193 Gramm CO2/km ausstieß. Das Auto hatte sie allerdings von ihrer Vorgängerin übernommen.

Den letzten Platz unter den Bundesministern belegt in diesem Jahr Gesundheitsminister Herbert Gröhe (CDU), er fährt einen Audi A8L mit 3,0-Liter-Diesel und einem CO2-Ausstoß von 171 g/km. Auch die Autos von Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU/BMW 750Ld mit 381 PS), Landwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU/BMW 750Ld mit 381 PS) und Umweltministerin Barbara Hendricks (SPD/Audi A8 mit 3,0-Liter-Diesel) schnitten mit je 169 Gramm CO2 pro Kilometer relativ schlecht ab. Alexander Dobrindt soll für kurze Strecken allerdings den BMW i3 nutzen, sagt die DUH.

Winfried Kretschmanns Mercedes ist nicht nur grün, sondern auch sparsam. Das war im vergangenen Jahr noch ganz anders Winfried Kretschmanns Mercedes ist nicht nur grün, sondern auch sparsam. Das war im vergangenen Jahr noch ganz anders Quelle: picture alliance / dpa

Mehr als 200 Gramm CO2

Noch verschwenderischer sind viele Ministerpräsidenten unterwegs. Die Audi A8 von Klaus Wowereit (Berlin/SPD), Volker Bouffier (Hessen/CDU) und Hannelore Kraft (Nordrhein-Westfalen/SPD) haben alle mehr als 400 PS Leistung, verbrauchen mehr als 9 Liter Sprit auf 100 Kilometern und stoßen deutlich über 200 Gramm CO2 pro Kilometer aus.

Auch Horst Seehofer (Bayern/CSU) und Stanislaw Tillich (Sachsen/CDU) fahren Audi A8, und zwar in der Langversion mit 4,2-Liter-Diesel und einem CO2-Ausstoß von je 197 Gramm. Positives Beispiel ist hingegen Winfried Kretschmann, der Ministerpräsident von Baden-Württemberg fährt einen Mercedes-Benz S 300 Hybrid mit einem CO2-Ausstoß von 115 Gramm. Im vergangenen Jahr hatte Deutschlands erster grüner Ministerpräsident noch eine rote Karte für seine S-Klasse erhalten.

Generell fahren die Politiker mit grünem Parteibuch die sparsamsten Autos. Bei einem Partei-Vergleich auf Landesebene erreichten die Grünen einen Durchschnittswert von 130 Gramm/km. Platz zwei im Parteien-Ranking belegen die Linken mit 141 Gramm/km. Die SPD kommt auf einen Wert von 155 g/km, FDP und CDU erreichen jeweils 165 g/km. Auf dem letzten Rang liegt die CSU mit 178 g/km.

 

Quelle: Mit Material von dpa

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