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Bericht: ADAC prüft Ausstieg bei Fernbussen - Fernbusse von ADAC und Post nicht profitabel

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Seit November 2013 betreiben der ADAC und die Deutsche Post gemeinsam ein Fernbus-Unternehmen. Nun prüft der Autoclub angeblich den Ausstieg, da das Unternehmen keine Gewinne abwerfe.

60 ADAC Post-Busse verbinden aktuell rund 30 Städte 60 ADAC Post-Busse verbinden aktuell rund 30 Städte Quelle: picture alliiance / dpa

München - Die ADAC-Spitze prüft laut einem Magazinbericht den Ausstieg aus dem Geschäft mit Fernbussen. Das Präsidium um ADAC-Vizepräsident August Markl stoße bei diesen Plänen bisher jedoch auf den Widerstand der meisten Regionalclubs, schreibt die "WirtschaftsWoche". Ein ADAC-Sprecher erklärte auf Anfrage, zu Gerüchten und Spekulationen wolle man sich nicht äußern.

Die Deutsche Post geht von einer Fortsetzung der Zusammenarbeit mit dem ADAC beim Postbus aus. Der Geschäftsführer der Deutsche Post Mobility GmbH, Joachim Wessels, sagte: "Die Zusammenarbeit mit dem ADAC funktioniert gut und wir sind mit dem Start des ADAC Postbus zufrieden." Der Betrieb mit inzwischen 60 Bussen laufe stabil und das Kundenecho sei postiv. "Wir gehen daher von einer Fortsetzung der erfolgreichen Zusammenarbeit aus»" sagte Wessels. An Spekulationen wolle sich die Post nicht beteiligen.

Marktanteil bei zwölf Prozent

Bisher fährt der Postbus - ein gemeinsames Projekt des Autoclubs mit der Deutschen Post - keine Gewinne ein, heißt es unter Berufung auf ADAC-Kreise. Der Marktanteil liege nach einem halben Jahr laut der Berliner Verkehrsberatung Iges bei zwölf Prozent und damit weit hinter MeinFernbus, den Bustöchtern der Deutschen Bahn sowie Flixbus. Die Deutsche Post, die sich in dem Magazin ebenfalls nicht direkt zu den Plänen äußern wollte, verwies darauf, dass für den Sommer ohnehin eine Evaluierung des Projekts anstehe.

Markl führt das Präsidium des Autoclubs derzeit kommissarisch, über strategische Fragen entscheiden die Regionalclubs jedoch im Verwaltungsrat mit. Bisher unterstützen dem Bericht zufolge nur Nordbayern und Südbayern die Zentrale bei ihren Plänen, sich von dem Fernbus-Projekt zu trennen. Die anderen 16 Regionalclubs wollen danach am Postbus festhalten.

Der ADAC wolle nun intern Zahlen zu unterschiedlichen Szenarien erarbeiten, schreibt das Magazin. Anhand der Daten solle dann entschieden werden, wie es mit dem Busprojekt weitergeht. Der ADAC Postbus war erst im November 2013 gestartet. An dem Unternehmen halten der Autofahrerclub und die Deutsche Post je 50 Prozent. Aktuell fährt der ADAC Postbus auf neun Linien, 60 Busse verbinden rund 30 Städte in Deutschland. Fernbussse gelten als preisgünstige Alternative zu Bahn und Flugzeug.

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