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VW-Konzern legt Halbjahres-Ergebnisse vor - Erneut hohe Rückstellungen bei VW

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Die Krise hat VW weiterhin fest im Griff. Aber der Konzern stemmt sich erfolgreich gegen die Abwärtsspirale und verdient wieder Geld. Die Zahlen zur Jahresmitte

VW legt für die Dieselkrise erneut 1,6 Milliarden Euro zurück und muss außerdem mit der Takata-Krise und einer Kartellstrafe umgehen. Trotzdem bleiben 3,46 Milliarden Gewinn aus dem ersten Halbjahr VW legt für die Dieselkrise erneut 1,6 Milliarden Euro zurück und muss außerdem mit der Takata-Krise und einer Kartellstrafe umgehen. Trotzdem bleiben 3,46 Milliarden Gewinn aus dem ersten Halbjahr Quelle: dpa/Picture Alliance

Wolfsburg - Die Abgas-Affäre kostet den VW-Konzern im ersten Halbjahr 2016 deutlich Gewinnkraft. Das Ergebnis sackte im ersten Halbjahr 2016 um 38 Prozent auf 3,46 Milliarden Euro ab. Das teilten die Wolfsburger am Donnerstag mit. Zur juristische Risikoeindämmung nach dem Diesel-Skandal zieht Volkswagen weitere 1,6 Milliarden Euro aus dem Gewinn ab. Zusätzlich zu den Rückstellungen aus dem Geschäftsjahr 2015 über 16,2 Milliarden Euro.

Für Folgekosten aus Problemen mit Airbags des Zulieferers Takata und drohende Kartellstrafen wegen Preisabsprachen in der Nutzfahrzeugbranche veranschlagt der VW-Konzern zusätzlich mehr als eine halbe Milliarde Euro Rücklagen.

Die Kernmarke VW-Pkw befindet sich unter diesen Vorzeichen auf dem Weg der Besserung. Sie erreichte im zweiten Quartal des laufenden Jahres 808 Millionen Euro Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit). Deutlich weniger als die 914 Millionen Euro aus Vorjahr zwar.

Aber im ersten Quartal hatte VW-Pkw unter dem Druck der Abgas-Affäre nur 73 Millionen Euro Ebit gemeldet, im Schlussquartal 2015 sogar Verluste. Im gesamten Halbjahr verdiente VW-Pkw 881 Millionen Euro. Im Vergleich mit der ersten Hälfte des Vorjahres sind das dennoch 38 Prozent Einbruch.

Audi verdient weniger

Verlass ist auf den wichtigsten Markt China: Anteilig aus den Gemeinschaftsunternehmen dort verbuchte der Konzern per Juni 2,37 Milliarden Euro vor Zinsen und Steuern (Ebit). Allerdings: Mitte 2015 waren es noch rund 2,74 Milliarden Euro.

Problem für den Konzern: Der wichtige Umsatzbringer Audi arbeitete weniger profitabel. Der Ingolstädter Autobauer erzielte im zweiten Quartal eine operative Gewinnmarge (Ebit) von 8,7 Prozent, nach 9,8 Prozent vor einem Jahr. Immer noch deutlich besser als bei der Kernmarke VW-Pkw. Dort betrug die Marge 2,9 Prozent. Porsche als Ertragsgarant legte im Jahresvergleich von 16,2 auf 16,8 Prozent zu. Konzernweit rechnet VW mit „fünf bis sechs Prozent“ Marge.

Absatzprognose optimistisch

Bei den Stückzahlen ist der Konzern trotz Diesel-Krise wieder optimistisch. Die Wolfsburger erwarten für das laufende Jahr leicht steigende Auslieferungszahlen. Im ersten Halbjahr hatte VW mit 5,1 Millionen verkauften Fahrzeugen weltweit ein Auslieferungsplus von 1,5 Prozent erzielt.

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