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TU München entwickelt Elektroauto Acar - Ein Pick-up für das ländliche Afrika

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Ein Elektroauto für Gegenden, in denen es keine Infrastruktur gibt - nicht mal richtige Straßen? Macht SInn, glaubt eine internationale Forschungsgruppe.

Elektroauto für die Südsahara-Region: Der Acar soll auch dort funktionieren, wo man derzeit hauptsächlich zu Fuß geht Elektroauto für die Südsahara-Region: Der Acar soll auch dort funktionieren, wo man derzeit hauptsächlich zu Fuß geht Quelle: TU München

Köln - Ladesäulen-Infrastruktur, Reichweite, E-Auto-Prämie? Sind im Grunde, pardon, Erste-Welt-Probleme. Trotzdem könnte die Elektromobilität auch in der Dritten Welt hilfreich sein, glaubt man an der Technische Universität München (TUM). Man müsste sie allerdings an die Bedingungen anpassen, zum Beispiel an die im ländlichen Afrika.

Die Schöpfer des Erste-Welt-Konzeptes Visio.M haben im Rahmen eines interdisziplinären Projekts eine solche Autoidee auf die Räder gestellt: Ein rein elektrisch betriebenes, geländegängiges Pick-up-Modell namens Acar, das als günstiges Fahrzeug speziell im ländlichen Afrika südlich der Sahara eingesetzt werden könnte. Unter anderem waren Wissenschaftler aus Nigeria, Ghana, Kenia und Tansania an dem Projekt beteiligt.

Mit dem Fahrzeug-Konzept wollen die Ingenieure die Lebensqualität der Landbevölkerung in Gegenden ohne Infrastruktur verbessern - und das geht, glauben sie, durch attraktivere Mobilitätsangebote. Ein gelände- und lastentaugliches Auto würde es den Menschen erleichtern, einen Arzt, einen Markt oder eine Schule zu besuchen. Das würde ein selbstbestimmteres Leben in ländlichen Regionen ermöglichen und dadurch vielleicht sogar die Landflucht einzudämmen. So weit die Theorie.

Solaranlage soll für Energie sorgen

Die Wissenschaftler haben sich für einen modularen Aufbau entschieden: Das Fahrzeug kann als Personentransporter, Kleinlaster, Landmaschine oder als Energiequelle für andere Maschinen genutzt werden. Die Energie zum Antrieb des E-Mobil müsste aus einer dezentralen Stromversorgung, zum Beispiel einer Solaranlage, kommen.

Der simple Aufbau ermöglicht laut TU München einen vergleichsweise günstigen Preis (rund 9.000 Euro). Das Acar soll außerdem lokal gefertigt werden, damit sich vor Ort eigenständige Wertschöpfungsprozesse entwickeln.

 

Der erste Prototyp des internationalen Forschungsprojekts entstand im Mai 2016. Im Frühjahr 2017 soll ein verfeinerter Nachfolger aufgebaut werden, der dann im September kommenden Jahres auf der IAA in Frankfurt seine Publikumspremiere feiern dürfte.

Quelle: SP-X

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