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Škoda Octavia Scout: Erste Fahrt - Ein Škoda für Bergdeutschland

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Škoda baut einen Octavia fürs Land: Als "Scout" bekommt der Kompakte Allradantrieb und Kunststoff-Kosmetik serienmäßig. Erste Fahrt im Wald-und-Wiesen-Kombi.

Viel Staub am Škoda: Der Octavia Scout kommt serienmäßig mit Allradantrieb und Unterfahrschutz Viel Staub am Škoda: Der Octavia Scout kommt serienmäßig mit Allradantrieb und Unterfahrschutz Quelle: Skoda

Hamburg - Mal kurz nach Ingolstadt gelinst: Wer im VW-Konzern an Allradantrieb denkt, der denkt an Audi. Doch das Alleinstellungsmerkmal ist längst verwaschen. Andere Konzernmarken bekamen die Quattro-Technik, Audi erhielt dafür den „4Motion“-Antrieb von VW. Jetzt bietet die tschechische Konzern-Tochter Škoda erstmals bei einem Modell Allrad serienmäßig an: Der Octavia Scout fährt immer mit zwei angetriebenen Achsen.

Škoda Octavia Scout: 150 PS und Allrad für 30.250 Euro

Die zweite Generation des Schlechtwege-Kombis startet bei 30.250 Euro. Dafür gibt es eine Zweiliter-Dieselmaschine mit 150 PS und ein manuelles Sechsganggetriebe. Das kostet ohne Land-Optik 2.600 Euro weniger. Die Maße des Scout sind mit denen des Octavia Combi weitgehend identisch. Theoretisch positionieren ihn 4,69 Meter Länge in der Mittelklasse, Škoda spricht von einem Kompaktauto. Das hilft wenig in Parklücken, dafür aber beim Raumangebot im Klassenvergleich.

Basispreis: Der Octavia Scout kostet mit kleinem Diesel und Handschaltung gut 30.000 Euro Basispreis: Der Octavia Scout kostet mit kleinem Diesel und Handschaltung gut 30.000 Euro Quelle: Skoda Unterfahrschutz, Beplankung an Seiten und Radhäusern sowie breite Stoßfänger geben dem Scout den Hauch jener Wildwest-Romantik, die sich Fahrer auf dem täglichen Heimweg durch den Berufsverkehr wünschen. Theoretisch könnte man ja wilde Abenteuer erleben, denn das Plastik schützt den Lack.

Haldex-5-Allrad im Octavia Scout

Abseits der Straße hilft die bekannte Konzern-Allrad-Technik für Quermotoren. Eine Haldex-5-Kupplung verteilt die Kraft bei Traktionsproblemen an die Hinterachse. Eine elektronische Differenzialsperre verhindert zudem das Durchdrehen einzelner Räder, wenn das Verschränkungsvermögen der Radaufhängungen an ihre Grenzen stößt. Der ESP-Eingriff passt sich per Knopfdruck an die Streckenverhältnisse an.

Damit dabei nichts kaputt geht, gibt es einen Unterfahrschutz und drei Zentimeter mehr Bodenfreiheit. Toll: Der Octavia zieht bis zu zwei Tonnen Last zwölfprozentige Steigungen hinauf.

Das höhere Schwerpunkt fällt beim Fahren kaum negativ auf. Der Scout wankt etwas weiter als ein Serien-Octavia, wird aber nicht instabil. Er lenkt, bremst und beschleunigt so wie sein flacher Bruder, lässt den Fahrer dabei etwas weiter blicken. Der Allradantrieb unterscheidet sich nicht von dem des normalen Octavia 4x4.

Zwei Diesel, ein Benziner

Škoda bietet den Octavia Scout mit drei Motoren an. Als Basismaschine steht der 2,0-Liter-Diesel mit 150 PS in der Preisliste. Er erfüllt seine Aufgabe unspektakulär mit Laufruhe und Durchzugsvermögen. Ein Benziner (1,8 Liter, 180 PS) und ein stärkerer Diesel (184 PS) sind serienmäßig mit einem Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe kombiniert. Das macht den Benziner ausstattungsbereinigt ähnlich teuer wie den Einstiegsdiesel und relativiert die Anschaffungssumme des Spitzen-Selbstzünders.

Innen gibt es einen Schriftzug auf dem Lenkrad - sonst gleicht der Scout dem normalen Octavia Innen gibt es einen Schriftzug auf dem Lenkrad - sonst gleicht der Scout dem normalen Octavia Quelle: Skoda Auf dem Papier trinken beide Diesel 5,1 Liter pro 100 Kilometer. Auf der Testfahrt wurden es etwa 1,5 Liter mehr, trotz eines ruhigen Gasfußes und ebener Straßen. Der Benziner gefällt mit frühem Drehmoment und wirkt dadurch flink. Hier zeigte der Bordcomputer allerdings 8,5 Liter als Durchschnittsverbrauch an. Start-Stopp-Automatik und Bremsenergierückgewinnung gehören zur Kür, sparen aber gefühlt nur wenig.

Weitere Scout-Modelle in Planung

Škoda wird weitere Scout-Modelle bauen. Fabia und Roomster Scout gelten als beschlossen. Bei denen bleibt es allerdings bei der Kunststoff-Kosmetik – Allradantrieb wird es nicht geben. Der sei ohnehin nur für wenige interessant: Laut Škoda werden nur fünf Prozent der Octavia-Kunden einen Scout bestellen. Die wohnen in erster Linie in Süddeutschland, Österreich und der Schweiz. Eben dort, wo Allradantrieb gebraucht wird.

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