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Opel: Alexander Dobrindt hat Zweifel an Abgasreinigung - Dobrindt lässt Opel-Diesel prüfen

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Opel soll bei der Abgasreinigung getrickst haben. Der Hersteller bestreitet den Vorwurf. Alexander Dobrindt zweifelt an der Darstellung und ordnet eine Überprüfung an.

Opel wird vorgeworfen eine illegale Software in der Steuerung von Motor und Katalysator zu verwenden Opel wird vorgeworfen eine illegale Software in der Steuerung von Motor und Katalysator zu verwenden Quelle: picture alliance / dpa

Berlin - Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) will nach Manipulationsvorwürfen die umstrittene Abgasreinigung beim Autohersteller Opel noch einmal genau untersuchen lassen. Die Konsequenzen sind offen. Zwischen den rechtlichen Bewertungen des Konzerns und der Abgas-Untersuchungskommission ließen sich "Unterschiede erkennen", sagte Dobrindt am Mittwoch in Berlin.

Dabei gehe es um den Opel Zafira, der bei einer Geschwindigkeit von 140 Kilometern und geringem Luftdruck etwa ab 1.000 Meter Höhe die Abgasreinigung herunterregele. Dies hätten Vertreter des Konzerns bestätigt. Opel werde die notwendigen Unterlagen innerhalb von 14 Tagen für technische und rechtliche Prüfungen des Kraftfahrtbundesamtes zur Verfügung stellen.

Nach den gegen Opel erhobenen Vorwürfen sprach Alexander Dobrindt mit Vertretern des Herstellers in Berlin Nach den gegen Opel erhobenen Vorwürfen sprach Alexander Dobrindt mit Vertretern des Herstellers in Berlin Quelle: picture alliance / dpa

Der "Spiegel" und das ARD-Magazin "Monitor" hatten in Zusammenarbeit mit der Deutschen Umwelthilfe in der vergangenen Woche Recherchen vorgelegt, die auf möglicherweise illegale Abschaltvorrichtungen bei der Abgasreinigung neuester Opel-Dieselmodelle deuten. Opel hatte die Vorwürfe zurückgewiesen, der Hersteller setze keine illegale Software ein. "Unsere Motoren entsprechen den gesetzlichen Vorschriften", hatte Opel-Chef Karl-Thomas Neumann am Dienstag in Rüsselsheim erklärt.

Ein Opel-Sprecher sagte am Mittwochabend, die Berichterstattung der vergangenen Tage habe Fragen aufgeworfen. Opel habe diese Fragen beantworten können. Er bekräftigte: "Unsere Motoren entsprechen Recht und Gesetz." Opel werde die Prüfungen der Bundesregierung vollständig unterstützen.

Zweifel an der Auslegung des Motorschutzes

Einer EU-Richtlinie zufolge sind Abschalteinrichtungen - eine spezielle Software in der Steuerung von Motor und Katalysator, die die volle Reinigung der Abgase in einigen Situationen aussetzt - nur erlaubt, wenn sie für den Schutz des Motors notwendig sind. "Die Untersuchungskommission hat Zweifel, ob das Verfahren, das hier beschrieben ist, vollständig mit dem Motorschutz zu begründen ist", sagte Dobrindt.

Die Opel-Vertreter, die er vorgeladen hatte, hätten beteuert, sich im Rahmen der gesetzlichen Regelungen zu befinden. Auch der Opel Astra werde überprüft - zu diesem Modell habe der Hersteller am Mittwoch keine detaillierten Informationen liefern können.

Neben Opel-Chef Karl-Thomas Neumann war auch Hessens ehemaliger Ministerpräsident Roland Koch (CDU) als Rechtsberater des Autoherstellers in Berlin mit der Untersuchungskommission zusammengekommen. Es sei eine "intensive Debatte" notwendig gewesen, sagte Dobrindt. Der Autohersteller habe volle Kooperation zugesagt. Dass der Zafira auch ab einer bestimmten Drehzahl die Abgasreinigung drossele, wie die Umwelthilfe angibt, hätten die Konzernvertreter bestritten. Ob das stimme, werde das KBA ebenfalls überprüfen.

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