• Online: 3.847

Volkswagen Halbjahreszahlen: Diesel-Affäre hinterlässt Spuren - Diesel-Dilemma verhagelt VWs Halbjahresergebnis

verfasst am

VW wird der Weg aus dem Abgas-Skandal viel Geld kosten. Erste negative Auswirkungen der Krisenaufarbeitung zeigen sich jetzt in den Halbjahreszahlen der Wolfsburger.

Volkswagen macht weniger Gewinn: Von Januar bis Juni sank das Ebit-Ergebnis um fast ein Viertel im Vergleich zum Vorjahreszeitraum Volkswagen macht weniger Gewinn: Von Januar bis Juni sank das Ebit-Ergebnis um fast ein Viertel im Vergleich zum Vorjahreszeitraum Quelle: picture alliance / dpa

Wolfsburg - Der Volkswagen-Konzern spürt weiterhin die finanziellen Auswirkungen des "Dieselgate". In den ersten sechs Monaten des Jahres ging der operative Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) um 22 Prozent auf 5,3 Milliarden Euro zurück. Im operativen Geschäft sieht es dagegen besser aus. Die Kernmarke konnte wieder zulegen - verliert im Vergleich zur deutschen Konkurrenz aber weiter an Boden.

Negative Sondereinflüsse in Höhe von 2,2 Milliarden Euro vor allem wegen "rechtlicher Risiken, die im Wesentlichen auf Nordamerika entfallen", drückten den Wert unter das Vorjahresniveau, wie der Konzern am Mittwoch in vorläufigen Eckdaten mitteilte. Mit dem Abschneiden übertraf das Unternehmen die Erwartungen von Analysten. Die Aktie stieg am Mittwochmittag um mehr als 5 Prozent.

Einigung in den USA schmälert Gewinn

Für die für die Kernmarke VW lief es zuletzt wieder besser Für die für die Kernmarke VW lief es zuletzt wieder besser Quelle: picture alliance / dpa

Die negativen Sondereinflüsse dürften vor allem eine Folge das Abgas-Skandals sein. In den USA hatte sich der Konzern zuletzt mit Klägern auf einen Milliardenvergleich geeinigt. Ohne Sondereinflüsse wäre der operative Gewinn um gut 7 Prozent auf 7,5 Milliarden Euro geklettert. Weitere Details der Bilanz gab VW vorerst nicht bekannt.

Vor allem die VW-Kernmarke habe sich nach ihrem schwachen ersten Quartal zuletzt wieder erholt, hieß es in der Mitteilung. Gründe dafür seien unter anderem die saisonale Nachfrage, eine Erholung des Automarktes in Europa sowie die Wiederbelebung des Großkundengeschäfts. Das Effizienzprogramm bei der Marke habe auch zum Ergebnis beigetragen.

Dachgesellschaft hält an Prognose fest

Den Ausblick lässt Volkswagen unberührt. Der Konzern erwartet für das laufende Jahr ein Umsatzminus von bis zu 5 Prozent. Die operative Rendite soll weiterhin zwischen 5 und 6 Prozent liegen. Am 28. Juli will der Konzern die gesamte Halbjahresbilanz vorlegen.

Die Sondereinflüsse bei VW belasten auch die Dachgesellschaft Porsche SE, welche die Mehrheit der VW-Stimmrechte und knapp ein Drittel des VW-Kapitals hält. Trotz der zusätzlichen negativen VW-Sondereffekte bleibe die Porsche SE aber bei ihrer Prognose, für 2016 ein Nachsteuerergebnis zwischen 1,4 Milliarden und 2,4 Milliarden Euro zu erzielen, teilte die Beteiligungsgesellschaft am Dienstag mit.

Weitere MOTOR-TALK-News findet Ihr in unserer übersichtlichen 7-Tage-Ansicht

 

Quelle: dpa

Avatar von MOTOR-TALK (MOTOR-TALK)
208
Hat Dir der Artikel gefallen? 2 von 2 fanden den Artikel lesenswert.
Diesen Artikel teilen:
208 Kommentare: