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Range Rover Hybrid - Der sanfte Riese mit dem Elektro-Boost

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Noblesse und Geländetauglichkeit: Zu den klassischen Land-Rover-Tugenden kommt mit dem ersten Hybridantrieb nun die Knausrigkeit an der Zapfsäule hinzu.

Range Rover Hybrid: Der Elektromotor leistet 48 PS. Gerade genug, um dem großen Diesel unter die Arme zu greifen Range Rover Hybrid: Der Elektromotor leistet 48 PS. Gerade genug, um dem großen Diesel unter die Arme zu greifen Quelle: Land Rover

Straßburg – Hybrid im Range Rover? Ja. Die neuen Hybrid-Modelle Range Rover und Range Rover Sport eröffnen beim britischen Traditionshersteller das Zeitalter der alternativen Antriebe.

Das klingt zunächst nach einem Kulturschock. Doch modern wie nie war der neue Range Rover auch schon vor dem neuen Antrieb. Karosserie und Fahrwerk sind aus Aluminium gefertigt. Trotz des 120 Kilo schweren Hybridsystems wiegt der Luxus-Geländewagen immer noch weniger als der konventionell angetriebene Vorgänger.

Da auch der Tata-Konzern sich den CO2-Normen unterwerfen muss, erhalten die edlen Gelände-Schiffe aus England künftig alternative Antriebe Da auch der Tata-Konzern sich den CO2-Normen unterwerfen muss, erhalten die edlen Gelände-Schiffe aus England künftig alternative Antriebe Quelle: Land Rover Entwickelt wurde das Hybridsystem von Bosch und Continental. Es besteht aus einem 3,0-Liter-V6-Diesel (292 PS) und einem 48 PS starken Elektromotor, was eine Systemleistung von 340 PS ergibt. Das maximale Drehmoment beträgt 700 Newtonmeter. Beeindruckende Daten, die auf dem Niveau des V8-Diesels liegen. Dabei fallen die CO2-Emissionen (und damit der Verbrauch) beim Hybrid um 27 Prozent niedriger aus. Nur 6,4 Liter Diesel auf 100 Kilometer (169 Gramm CO2/km) soll der große Geländewagen trinken.

Elektrische Komponenten im Getriebe

Der Elektromotor befindet sich im Gehäuse der Achtgang-Automatik und fungiert auch als Generator. Der Getriebeaufbau wurde so verändert, dass alle elektrischen Komponenten im Getriebegehäuse untergebracht werden konnten. Die Lithium-Ionen-Akkus platzierten die Entwickler unter dem Wagenboden. Weitere Änderungen am Fahrzeug sind laut Land Rover nicht nötig.

Vier Fahreinstellungen können angewählt werden: Standard-Hybrid, Elektroantrieb, Sport und Command. Wird auf Elektroantrieb geschaltet, werden gleichzeitig alle anderen Verbraucher gedrosselt, um die Reichweite zu erhöhen. Trotzdem ist die elektrische Energie nach knapp 1,5 Kilometern aufgebraucht.

Kein Ende im Gelände

Im Sport- und Command-Modus steht flottes Fahren im Vordergrund: Der Elektromotor unterstützt den Diesel mit zusätzlichem Boost. Das macht Spaß, treibt aber auch den Verbrauch nach oben. An diesem einfachen Prinzip kann auch der Hybridantrieb nichts ändern.

Trotz der zusätzlichen Batterien sind beide hybriden Range-Rover-Versionen ohne Einschränkung geländetauglich. Die Wattiefe beträgt 85 beziehungsweise 90 Zentimeter. Und auch sonst müssen Range-Rover-Kenner auf nichts verzichten. Schon gar nicht auf den gewohnten Luxus eines britischen Gentleman-Clubs. Dafür sorgen Leder, edle Hölzer und eine Luftfederung, die alle Unebenheiten schluckt und fast schon eine einschläfernde Wirkung hat.

Die Hybridversionen kosten mindestens 86.000 Euro (RR Sport Hybrid) beziehungsweise 121.400 (RR Hybrid). Neu ist außerdem der 4,4 Liter große Diesel im Range Rover Sport SDV8 (ab 84.500 Euro). Der Achtzylinder leistet den Angaben nach 339 PS, ermöglicht 225 km/h und verbraucht im Schnitt 8,7 Liter (CO2: 229 g/km).

Der Range Rover Evoque erhält neue Assistenten und eine neue Neungang-Automatik Der Range Rover Evoque erhält neue Assistenten und eine neue Neungang-Automatik Quelle: Land Rover

Discovery: Modelljahr 2014

Land Rover muss Wege finden, den Flottenverbrauch zu senken. In Zukunft wird die Hybridtechnik deshalb auch den Weg in die kleineren Baureihen finden. Vorläufig gibt es aber nur ein kleines Facelift, beim Discovery am deutlichsten zu erkennen. Er bekommt neue Scheinwerfer, einen glänzenden Kühlergrill und neue Rückleuchten. Außerdem halten neue Assistenzsysteme wie das "Wade Sensing"-System für Wasserdurchfahrten Einzug.

Der neue Discovery kostet mindestens 44.600 Euro. Es gibt ihn wahlweise mit zwei Dieselmotoren, die 211 PS oder 256 PS leisten, und erstmals auch wieder mit einem Benziner. Der V6-Motor (ab 55.600 Euro) schöpft aus 3,0 Litern Hubraum 340 PS und ermöglicht eine Höchstgeschwindigkeit von 195 km/h. Als Normverbrauch nennt Land Rover 11,5 Liter auf 100 Kilometer (CO2-Ausstoß: 269 g/km).

Acht neue Assistenten im Evoque

Bei der Modellpflege des Range Rover Evoque (ab 33.500 Euro) waren die Ingenieure ebenfalls gefragter als die Designer. Für das SUV sind acht neue Assistenzsysteme und erstmals eine Neungang-Automatik verfügbar.

Mit diesem Getriebe und der serienmäßigen Start-Stopp-Funktion geht der Verbrauch der drei erhältlichen Diesel und des Ottomotors laut Land Rover um bis zu zwölf Prozent zurück. Je nach Motor- und Antriebsvariante komme das Auto auf Normverbrauchswerte zwischen 4,9 Liter Diesel pro 100 Kilometer und 7,8 Benzin je 100 Kilometer (CO2: 129 bis 181 g/km). Die Motoren leisten 150 PS bis 240 PS.

 

 

Quelle: SP-X/dpa

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