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Trotz Elektro-Ambitionen: Ohne Verbrennungsmotor geht Mobilität noch nicht - Daimler sieht kein Aus für Verbrennungsmotoren

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Trotz Kritik hält Daimler am Verbrennungsmotor fest. Der Stuttgarter Autokonzern stellte gerade neue Motoren vor. Dabei drohen neue Abgas-Grenzwerte aus Brüssel.

Eine Prüfstandserprobung des Ottomotor M 256 läuft im Antriebsintegrationszentrum (AIZ) von Daimler. Die neuen Verbrenner sind so ausgelegt, dass der Antriebsstrang elektrifiziert werden kann Eine Prüfstandserprobung des Ottomotor M 256 läuft im Antriebsintegrationszentrum (AIZ) von Daimler. Die neuen Verbrenner sind so ausgelegt, dass der Antriebsstrang elektrifiziert werden kann Quelle: Daimler

Stuttgart/Sindelfingen - Der Autohersteller Daimler hält trotz der Diskussion um ein mögliches Verbot bis 2030 an Verbrennungsmotoren fest. Man setze bewusst nicht auf eine einzige Antriebsform, sondern auf eine Koexistenz Benzinern, Dieseln, Plug-in- Hybriden, Batterie und Wasserstoffantrieben, sagte Entwicklungsvorstand Thomas Weber. "Alle genannten Antriebsformen haben ihre Berechtigung und Zukunftschancen."

Es geht noch nicht ohne Verbrenner

"Verbrennungsmotoren werden noch lange ein wichtige Rolle spielen", sagte Heil. Der Stuttgarter Autokonzern setzt bislang vor allem auf Hybridmotoren, die verschiedene Antriebsstränge vereinen. 2017 sollen zehn Modelle als Hybrid verfügbar sein. Bislang bietet Daimler nur den Smart und die B-Klasse als reine Elektrovarianten an. Erst 2019 soll das erste reine Elektrofahrzeug unter der neuen Marke EQ auf den Markt kommen. Bis 2025 wollen die Stuttgarter mehr als zehn reine Elektrofahrzeuge anbieten.

Auch die neuen Verbrennungsmotoren sind so ausgelegt, dass sie mit Elektrotechnologie ergänzt werden. "Das reicht um alles Vorhersehbare zu erfüllen", sagte Heil mit Blick auf eine mögliche Verschärfung der CO2-Grenzwerte innerhalb der EU in den kommenden Jahren. Bis 2021 müssen die Stuttgarter ihren Flottenwert auf 100 Gramm CO2 je Kilometer trimmen. 2015 lag der Wert bei 124 Gramm. "Wir kommen damit über 2021 hinaus gut aus."

Neue Motoren erfüllen den WLTP-Emissionstest

Die Hersteller müssen mit strengeren Grenzwerten rechnen, wenn von 2017 an die neuen Emissionstests (WLTP) eingeführt werden. Die Grenzwerte der bislang gültigen Tests werden derzeit auf EU-Ebene umgerechnet. Welche CO2-Werte die neuen Motoren erreichen, veröffentlichte Daimler allerdings noch nicht.

Für Diesel werden dann außerdem Straßentests für die Abgasmessung (Real Driving Emissions) eingeführt. Der neue Diesel-Sechszylinder erfüllt - ebenso wie bereits verkaufte Vierzylindervariante - laut dem Hersteller die von 2017 an geltenden Emissionsvorgaben (Real Driving Emissions) für Dieselmotoren. Das Prüfinstitut Dekra hatte Daimler das zumindest für den schon am Markt befindlichen Diesel bestätigt. Daimler hatte außerdem wie Volkswagen bereits angekündigt, von 2017 an schrittweise alle Benziner mit Partikelfiltern auszustatten.

Quelle: dpa

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