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Großbritannien findet kein Indiz für Abgas-Betrug - Auf der Insel wurde nicht geschummelt

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Auch in Großbritannien wurden Abgaswerte nachgemessen. Das Ergebnis: An keinem der Testautos wurde manipuliert. Im Realbetrieb zeigten sich kleine Auffälligkeiten.

Das britische Verkehrsministerium hat rund 40 Modelle verschiedener Hersteller auf ihren Abgasausstoß überprüft Das britische Verkehrsministerium hat rund 40 Modelle verschiedener Hersteller auf ihren Abgasausstoß überprüft Quelle: picture alliance / dpa

London - Der Skandal um manipulierte Abgaswerte hat die Behörden in Großbritannien veranlasst, bei knapp 40 verschiedenen Automodellen nachzumessen. Das nun vorliegende Ergebnis zeige keinerlei Hinweise auf eine betrügerische Manipulationen wie bei Volkswagen, teilte das britische Verkehrsministerium am Donnerstag mit. Neben Mercedes, Opel und Peugeot wurden mehrere Fahrzeuge aus dem VW-Konzern überprüft.

"Allerdings haben die Tests bei den Modellen aller Hersteller auf der Teststrecke und im Realbetrieb höhere Stickoxid-Werte ergeben als im Testlabor", heißt es in dem 40-seitigen Papier. Teils liegen die Stickoxid-Werte (NOx) im Realbetrieb auf der Straße um ein Vielfaches über den Prüfstands-Werten.

Die Diesel-Affäre bei VW löste eine Debatte um ausgestoßene Abgaswerte aus. Mehrere Länder ordneten Nachmessungen an Die Diesel-Affäre bei VW löste eine Debatte um ausgestoßene Abgaswerte aus. Mehrere Länder ordneten Nachmessungen an Quelle: picture alliance / dpa

Opel Insignia mit auffällig hohem Real-Ausstoß

Der Opel Insignia in der Abgasnorm Euro-5 lag laut den Nachmessungen der Briten als Negativ-Ausreißer beim Zehnfachen der Grenze. Bei den Überprüfungen von Euro-6-Wagen reißen folgende Modelle aus: Mercedes A180, Peugeot 3008 und Renault Mégane. Dagegen zählen die getesteten Modelle aus dem VW-Konzern (VW-Golf, Audi A3 und Skoda Octavia) zu der Spitzengruppe derjenigen Wagen mit den besten Werten.

Eine Hauptursache dafür ist offensichtlich, dass die Abgasnachbereitung bei niedrigen Temperaturen heruntergeregelt wird. Das Prinzip der Motorenschonung ist in Deutschland unter dem Namen "Bauteilschutz" bekannt. Ein Daimler-Sprecher sagte auf Anfrage, der Bericht aus Großbritannien "beschreibt die Unterschiede zwischen Messergebnissen im Labor und im realen Fahrbetrieb". Die Unterschiede dabei seien bekannt. "Auch aus unserer Sicht müssen die derzeitigen Testverfahren geändert werden, um realistischere Ergebnisse widerzuspiegeln, die unter normalen Bedingungen auf der Straße erzielt werden", sagte der Sprecher.

Auch in Deutschland wurden Abgas-Nachmessungen durchgeführt. Wie am Donnerstag bekannt wurde, werden für diesen Freitag die Ergebnisse des Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) erwartet.

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