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GTÜ-Mängelreport: Ein Viertel aller Pkw ist nicht verkehrssicher - Alte Autos und neue Regelungen

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Verstellte Scheinwerfer, blanke Reifen: Die Zahl der erheblichen Mängel an Autos ist laut der Prüforganisation GTÜ im vergangenen Jahr leicht gestiegen.

Die GTÜ hat im vergangenen Jahr rund drei Millionen Hauptuntersuchungen durchgeführt Die GTÜ hat im vergangenen Jahr rund drei Millionen Hauptuntersuchungen durchgeführt Quelle: GTÜ

Leipzig - Mehr als 10 Millionen Autos in Deutschland entsprechen nicht dem sichertechnischen Standard. Laut einer Hochrechnung der Gesellschaft für Technische Überwachung (GTÜ) fährt rund ein Viertel (23,9 Prozent) von den 43,9 Millionen zugelassenen Pkw bei der Kfz-Hauptuntersuchung mit erheblichen Mängeln vor. Das geht aus dem jüngsten GTÜ-Mängelreport für das Jahr 2013 hervor, den die Prüforganisation auf der Messe Auto Mobil International (AMI) in Leipzig vorgestellt hat.

Die GTÜ führte im Jahr 2013 rund drei Millionen Hauptuntersuchungen (HU) bei Pkw durch. Der Anteil bei den HUs lag damit bei 15,2 Prozent. Marktführer sind die TÜVs (37,6 Prozent), gefolgt von der Dekra (34 Prozent).

Mehr erhebliche Mängel durch neue Einstufung

Gegenüber dem Jahr 2012 bedeuten die jüngsten Zahlen der GTÜ einen Anstieg der erheblichen Mängel um 2,4 Prozent, gegenüber 2011 sogar um fast 7 Prozent. Allerdings lassen sich die Werte nicht ganz vergleichen, weil seit Mitte 2012 eine neue Mängeleinstufung gilt. Seitdem werden einige Mängel als erheblich gewertet, die zuvor als gering eingestuft wurden.

Nach Auskunft von Robert Köstler, Technischer Leiter bei der GTÜ, zählen dazu zu tief leuchtendes Abblendlicht oder falsch eingestellte Nebelscheinwerfer. Verwehrt wird die HU-Plakette seitdem auch, wenn bei älteren Autos mindestens eine von zwei Bremsleuchten nicht funktioniert. Ein Grund für den Anstieg erheblicher Mängel ist auch das nach wie vor steigende Fahrzeugalter. Während Autos vor zehn Jahren im Durchschnitt noch 7,5 Jahre alt waren, lag der Wert 2013 bei durchschnittlich 8,8 Jahren.

Reparaturen nicht verschieben

Besonders häufig beanstandeten die Prüfingenieure Beleuchtungs-, Brems- und Auspuffanlage sowie den Zustand der Reifen. Nach Ansicht der Prüforganisation sollten Autofahrer Reparaturen nicht auf die lange Bank schieben. Bei geringen Mängeln, die nicht zur Verwehrung der HU-Plakette führen, geschehe dies noch viel zu oft, kritisierte Köstler.

Die Zahl der geringen Mängel ist nach den GTÜ-Zahlen gesunken - auch dies zum Teil ein Effekt der Umstellung bei der Mängeleinstufung. Sie lag 2013 bei 15,6 Prozent, im Jahr davor machte der Anteil noch 24,7 Prozent aus. Eine positive Entwicklung ist, dass fast zwei Drittel der Autos (60,5 Prozent) die HU bereits im ersten Anlauf ohne Beanstandung absolvierten, im Vorjahr gelang dies nur bei gut der Hälfte (53,8 Prozent).

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