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Harley-Davidson zahlt Millionenstrafe für Abgas-Betrug - Abgas-Ärger auch bei Harley-Davidson

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Defeat Device auf zwei Rädern: Der Motorradhersteller Harley-Davidson muss wegen Abgas-Betrugs 12 Millionen US-Dollar Strafe zahlen. Schuldig fühlt sich die Marke nicht.

Harley-Davidson muss in den USA eine Strafe von 12 Millionen US-Dollar wegen der Verwendung eines Defeat Device zahlen Harley-Davidson muss in den USA eine Strafe von 12 Millionen US-Dollar wegen der Verwendung eines Defeat Device zahlen Quelle: dpa/Picture Alliance

Washington - Motorradhersteller Harley-Davidson muss in den USA wegen Abgas-Betrugs blechen. Es sei eine Strafe von 12 Millionen US-Dollar (10,6 Mio Euro) verhängt worden, teilte das US-Justizministerium am Donnerstag in Washington mit. Zusätzlich soll Harley-Davidson drei Millionen Dollar für Projekte gegen Luftverschmutzung zahlen.

Dem Hersteller wird vorgeworfen, seit 2008 etwa 340.000 Tuningteile verkauft zu haben, die zu erhöhtem Schadstoffausstoß führen und gegen die Luftreinhaltegesetze verstoßen. Konkret handele es sich um die Motorsoftware des "Screamin' Eagle Pro Super Tuner"-Kits. Der Vergleich mit Harley-Davidson sehe einen sofortigen Verkaufsstopp dieser als Zubehör für Motorräder angebotenen Gerätschaften vor.

Einstufung als "Defeat Device"

"Angesichts von Harley-Davidsons prominenter Stellung in der Branche ist dies ein sehr wichtiger Schritt", verkündete John C. Cruden, der beim Justizministerium für Umweltfragen zuständig ist. "Jeder andere, der solche Art illegaler Produkte anfertigt, verkauft oder installiert, sollte die Maßnahmen gegen Harley-Davidson beachten und sofort aufhören, gegen das Gesetz zu verstoßen." Die Marke hingegen sieht sich dennoch im Recht. Das beanstandete Tuning-Kit sei für Motorradrennen und nicht für den Einsatz auf öffentlichen Straßen konzipiert, erklärte Harley-Davidson.

Die US-Umweltbehörde EPA stuft die Gerätschaften als "Defeat Devices" (Abschalteinrichtungen) ein. Die gleiche Bezeichnung verwendeten die Aufseher im "Dieselgate"-Skandal des deutschen Volkswagen-Konzerns für Betrugs-Software, mit welcher der Autobauer die Emissionswerte Hunderttausender Fahrzeuge manipuliert hatte. VW hat sich in dem Fall mit Hunderten Zivilklägern und etlichen Generalstaatsanwälten in den USA auf einen Vergleich von bis zu 15,3 Milliarden Dollar geeinigt.

Quelle: dpa

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