ForumWohnmobile & Wohnwagen
  1. Startseite
  2. Forum
  3. Auto
  4. Wohnmobile & Wohnwagen
  5. Wohnwagenräder blockieren bei Vollbremsung?

Wohnwagenräder blockieren bei Vollbremsung?

Themenstarteram 18. Mai 2009 um 9:27

Bei einem Fahrsicherheitstraining für Gespanne (was ich jedem nur empfehlen kann) haben wir unter anderem auch eine Vollbremsung aus 50 km durchgeführt. Unser Wohnwagen bremst zwar, aber die Räder blockieren nicht vollständig und man hat das Gefühl er schiebt ihn noch. Dann habe ich versucht mit angezogener Handbremse zu fahren, doch da komme ich kaum von der Stelle. Bei einigen Wohnwagen blockierten die Räder vollständig und bei einigen nicht. Man sagte uns, wir sollten die Bremsen überprüfen lassen. Bei der Nachfrage beim Händler sagte man mir, dass bei einer vollständige Blockierung der Räder der Wohnwagen auch ausbrechen kann. Es wird aber auch am Rost liegen, weil die Bremsbeläge sich erst einschleifen müssen. Wir werden jetzt auf einen Prüfstand gehen und dies mal testen lassen. Jetzt aber die eigentliche Frage: Was meit ihr, sollen die Räder vollständig blockieren bei einer Vollbremsung?

Beste Antwort im Thema
am 18. Mai 2009 um 13:52

einfach mal 'ne Überlegung: Wenn blockierende Räder besser bremsen würden, wäre die Erfindung des ABS wohl ein Reinfall, oder?

37 weitere Antworten
Ähnliche Themen
37 Antworten

Bei Vollbremsung blockiert mein Wohnwagen auch. Dass der Wohnwagen bremst merke ich zuerst am deutlichen "Einknicken" des Gespanns um die Deichsel (meinste das mit "Schieben"?). Ich habe aber durch das Blockieren nicht den Eindruck gewonnen, dass das Gespann instabil wird. Im Gegenteil, gefühlsmäßig ist das Gespann "gestreckt" (Wowa bremmst mit) - Ich weiß, wiederspricht sich ein bissl - weiß aber nicht, wie man das besser beschreiben kann

am 18. Mai 2009 um 13:52

einfach mal 'ne Überlegung: Wenn blockierende Räder besser bremsen würden, wäre die Erfindung des ABS wohl ein Reinfall, oder?

am 18. Mai 2009 um 14:21

Zitat:

Original geschrieben von JEMAREL

einfach mal 'ne Überlegung: Wenn blockierende Räder besser bremsen würden, wäre die Erfindung des ABS wohl ein Reinfall, oder?

Blockierende Räder bremsen unter gewissen Umständen tatsächlich optimal (z.B. auf trockener Strecke).

Das ABS trotzdem kein Reinfall ist, verdanken wir der Tatsache, daß das Fahrzeug dann (in Maßen) lenkbar bleibt.

BTT:

Hab' als Jugendlicher mal eine TÜV-Prüfung des WoWa meiner Eltern erleben dürfen. Test der Auflaufbremse lief so ab: Beschleunigen, voll in die Eisen, wenn Rad blockiert --> gut, wenn nicht --> schlecht.

Gruß Walter

Blockierte Bremsen auf trockender Strasse sind besser als "noch nicht blockierte". Ahhhh ja.... sprich, wenn die Haftreibung in Gleitreibung übergegangen ist, wird der Bremsweg kürzer. Nun ja, ICH jedenfalls behaupte das glatte Gegenteil.

Ich kenne es jedenfalls so, dass WW-Räder NICHT blockieren dürfen. Aber nun gut.

am 18. Mai 2009 um 15:37

Zitat:

Original geschrieben von JürgenS60D5

...trockener Strasse... Nun ja, ICH jedenfalls behaupte das glatte Gegenteil.

Du hast natürlich Recht!

Bitte um Entschuldigung für evtl. verursachte Verwirrung.

bei einer vollbremsung müssen die Reifen blockieren, das hat mir der TÜV gesagt.

Zitat:

Original geschrieben von JürgenS60D5

Blockierte Bremsen auf trockender Strasse sind besser als "noch nicht blockierte". Ahhhh ja.... sprich, wenn die Haftreibung in Gleitreibung übergegangen ist, wird der Bremsweg kürzer. Nun ja, ICH jedenfalls behaupte das glatte Gegenteil.

Ich kenne es jedenfalls so, dass WW-Räder NICHT blockieren dürfen. Aber nun gut.

Zum ABS: Den Bremsweg, den man durch das Nicht-Blockieren gewinnt, verschenkt man dann in den Momenten wieder, wo das ABS die Bremsleistung am Rad kurzzeitig reduziert, damit es sich wieder dreht. ABS ist nicht primär zur Bremswegverkürzung, sondern zur Lenkbarkeit.

Dass die meisten modernen Autos besser bremsen als alte ohne ABS liegt an den verbesserten Reifen, der stärkeren Bremsanlage und an den besseren Fahrwerken. Zieh die ABS Sicherung an deinem Auto und ich würde nicht darauf wetten, dass der Bremsweg mit ABS kürzer ist.

To Topic:

Ich habe es diesen Winter einmal erlebt, wie es ist, wenn die Räder des Anhängers beim Bremsen blockieren - der Bock geht sofort quer. Beim leichten Materialanhänger ist das noch lustig, beim WW dann sehr schnell unbeherrschbar.

Also blockierende Räder finde ich da sehr gefährlich - wie es beim TÜV oder bei der MFK sein soll, weiss ich aber nicht.

ich habe etliche FSTs gemacht. Zum Teil auch mit ABS-Fahrzeugen, an denen Sicherungen, etc. zum Vergleich gezogen worden sind. Der Bremsweg war bei ABS-losen Fahrzeugen durchweg LÄNGER als mit ABS. und in aller Regel endete Bremsen auf unterschiedlich griffigen Belägen mit einem satten Dreher, wenn ABS nicht aktiviert ist. Es gab bei allen Trainings nur eine Ausnahme: Fahrten im Gelände (und auf losem Schnee). auf losem Untergrund bildet sich ein keil vor dem blockierte Rad, was den Bremsweg verkürzt. Ich rede sowohl von motorrad als auch PKW. Bei Geländefahrten im PKW habe ich bislang ABS nciht deaktiviert.

Es ist richtig, dass ABS hauptsächlich entwickelt wurde, um die lenkbarkeit eines Autos bei Vollbremsungen zu erhalten. Ein positiver Nebenaspekt ist allerdings auch das sehr ruhige Verhalten des Fahrzeugs.

Dass der TÜV verlangt, dass WW-Reifen bei Vollbremsung blockieren, und damit das Gespann in eine völlig instabile Lage bringen, zeigt mir mal wieder die völlige weltfremdheit dieses Vereins. Letztlich kann es aber auch sein, dass es die Meinung eines einzelnen Prüfers war/ist. Ich selber bin mit meinem 3-jährigen WW durch den "TÜV" gefallen, weil angeblich die Bremse nicht genug bremst. Sie musste nachgestellt werden, mit dem Ergebnis, dass der WW praktisch nicht mehr fahrbar war. Jedes vom-Gas-gehen führte zu einem massiven Bremsen des Hängers. Letztlich wurde die Bremse, nachdem das Pickerl drauf war, wieder anders eingestellt. Fahrbar. Es passte ins Bild, dass mir dieser Prüfer auch wieder die alte mär vom "Gas geben, wenn es schlingert" aber "niemals bremsen" erzählte.

Zitat:

. . .

BTT:

Hab' als Jugendlicher mal eine TÜV-Prüfung des WoWa meiner Eltern erleben dürfen. Test der Auflaufbremse lief so ab: Beschleunigen, voll in die Eisen, wenn Rad blockiert --> gut, wenn nicht --> schlecht.

Gruß Walter

Dann solltets du mal jetzt im hohen Alter wieder eine HU-Prüfung erleben. Die haben sogar Bremsprüfstande die die Bremskraft messen. Und das auch bei Anhänger.

Toll, oder?

Die Prüfung mit "voll in die Eisen" wird immer noch zusätzlich gemacht um die Auflaufwirkung zu testen.

Themenstarteram 19. Mai 2009 um 15:49

Hallo und vielen Dank für Eure Beiträge. Ich war gerade auf dem Bremsenprüfstand und habe ihn mit Erfolg verlassen. Die Bremsen sind i. O. (ich meine er sagte 6% Unterschied), die Räder haben aber nicht voll blockiert. Ob die Räder blockieren müssen konnte mir die Werkstatt jedoch nicht sagen. Also bin ich direkt zum TÜV gefahren und habe nachgefragt. Ob die Räder blockieren müssen konnte er mir nicht sagen. Er fragte wie lang der Auflaufweg ist und man müsste den gegebenenfalls einstellen. Dies beantwortete jedoch nicht meine Hauptfrage. Ich habe mir das irgendwie einfacher vorgestellt. Ich werde jetzt dann einfach mel fahren und abwarten. Vielleicht war jemand schon mal auf dem Bremsenprüfstand und kann mir sagen ob seine Räder (natürlich vom WW) vollständig blockiert haben.

Gruß Sönny

Weder beim PKW, LKW und Anhänger muß zur Prüfung der ausreichenden Funktion der Bremse das oder die Räder blockieren.

Es wird auf dem Bremsenprüfstand die erreichte Bremskraft gemessen.

Hier wird das Verfahren beschrieben

> > > http://www.kfz-tech.de/Bremspruef.htm

Nach DIN 70012 versteht man unter der Abbremsung das Verhältnis zwischen der Bremskraft und dem Fahrzeuggewicht oder das Verhältnis zwischen der Bremsverzögerung und Fallbeschleunigung. Üblicherweise wird die Verzögerung in m/s² angegeben. Ein Wert von 8 m/s² bedeutet, dass in jeder gebremsten Sekunde ein Geschwindigkeitswert von 8 m/s (das entspricht rd. 29 km/h) abgebaut wird. Bremst ein Fahrzeug also 3 s lang ab, verliert es eine Geschwindigkeit von knapp 90 km/h bei dieser Bremsverzögerung. Die Abbremsung kann auch in Prozent der Fallbeschleunigung (g = 9,81 m/s² = 100 %) angegeben werden.

Mal wieder eine Frage, auf die fast alle so nicht richtig antworten und nur ......

Bei einer Vollbremsung müssen die Wohnwagenräder besser bremsen, als der Zugwagen, ansonsten schiebt der Wohnwagen das Zugfahrzeug und es kommt zu unkontrollierten Bewegungen, sogar zum Schleudern.

Eine richtig eingestellte Wohnwagenbremsanlage bremst auf beiden Rädern gleichmäßig, und wie teilweise gesagt, wird das Gespann gerage gezogen! Das ist wichtig, wenn man bei Fahrt aus immer auch welchen Gründen ins schleudern kommt. Abwarten, bis Zugfahrzeug und Anhänger eine Linie bilden und dann stark (Vollbremsung) abbremsen. Das Gespann stabilisiert sich sofort.

Ich selbst bin durch ein zu dicht an mir vorbeifahrendem Wohnmobil in Frankreich ins schleudern geraten. Eine Vollbremsung hat mein Gespann sofort wieder stabilisiert. Das gleiche(Schleudern) ist mir in Belgien auf der Autobahn durch ein Schlagloch passiert. Auch hier stabilisierte sich das Gespann durch Vollbremsung.

Meine Bremsanlage am WW habe ich präzise nach Vorschrift optimal eingestellt. Eine einseitige Bremsung des WW bringt das Gespann nicht in eine stabile Lage.

piotr

am 31. Mai 2009 um 15:28

Hallo,

ich habe die Beiträge hier teils mit recht großer Verwunderung gelesen.

Fakt 1 ist doch, das ein Fahrzeug das nicht über ABS verfügt, bei einer Vollbremsung die Räder zum blockieren bringen sollte. Denn was macht den ein ABS? Es blockiert das Rad für die maximale Bremswirkung und lockert die Bremse wieder für die Lenkbarkeit. So wie ich das verstehe habe ich am Übergang zum Blockieren die höchste Bremswirkung und nicht bei 80% Bremswirkung.

Liege ich da so falsch?

Fakt 2 ist doch, wie schon erwähnt, wenn der Wowa schlechter bremst als das Zugfahrzeug wird das Gespann garantiert instabil. Wenn dann der Untergund unterschiedlich griffig ist gibt es sofort eine Katastrophe.

Fakt 3 bei der TÜV/DEKRA/GTÜ Bremsenprüfung meiner Anhänger ist bisher immer die Prüfung der Auflaufeinrichtung und des Auflaufweges durch kurzes Beschleunigen mit anschließender Vollbremsung geprüft worden. Bei einigen sogar die Bremswirkung.

Fakt 4 nicht jede Werkstatt oder auch Prüfeinrichtung hat einen Anhängertauglichen Bremsenprüfstand. Für Tandemachser geeignete habe ich bisher gar nicht gefunden.

Somit sind Sprüche das heute auf einem Bremsenprüfstand gemessen wird eher blauäugig, oder?

Schlußendlich ist mir eine blockierende Wohnwagenbremse lieber als eine die nur zu 50% wirkt und mich mein Anhänger bei einer Vollbremsung überholt!

Für mich gilt das eine Anhängerbremse in der Lage sein sollte die Räder zum blockieren zu bringen, vor allem wenn der Anhänger nicht voll beladen ist!

Denn wenn wir ehrlich sind, ist das Anhänger-ABS wohl eher selten und ein Anhänger der bei Top Untergrund auf neuen Reifen nicht blockiert, wird es an gleicher Stelle mit 6 Jahre alten Reifen vielleicht doch tun? Oder schon 30 Min. später auf feuchtem Untergrund?

am 3. Juni 2009 um 21:10

Uiuiui, hier geht aber einiges durcheinander.

1) Gleitreibung < Haftreibung -> eine Blockierbremsung ist immer länger als eine kurz vor der Blockiergrenze. Moderne ABS-Systeme regeln den Bremsdruck feinfühlig, da ist nichts mehr wie vor 20 Jahren mit Bremse auf, Bremse zu. Da blockiert auf normaler Straße auch kein Rad mehr vollständig sondern die Bremse löst minimal so dass es nicht dazu kommt.

2) Ein auflaufgebremster Anhänger kann niemals stärker Bremsen als das Zugfahrzeug. Wie soll das gehen? Die Auflaufkraft ist ja notwendig damit die Bremse überhaupt betätigt wird. Bei guten Anhängerbremsen ist die Auflaufkraft allerdings recht klein. Bremst das Auto jetzt sehr gut -> hohe Auflaufkraft -> hohe Bremskraft am Anhänger ist es normal dass die Anhängerräder auch blockieren können. Da lässt sich auch nicht viel dran ändern, es sei denn man stellt die Bremse "weicher", verschenkt damit aber reichlich Bremsweg. Wenn es mit der Fahrbarkeit bei einer "scharf" eingestellten Bremse hapert sollte man mal den Dämpfer tauschen. Die Einstellung erfolgt bei den meisten Anhängern eh nur über den Auflaufweg. Ideal ist so 40-50% Restweg bei einer harten Bremsung. Rund 1/3 MUSS übrigbleiben.

3) Bei der HU muss der Anhänger heutzutage eigentlich immer über den Prüfstand, oft wird aber nur im Fahrversuch getestet was bei richtiger Vorgehensweise auch tauglich ist. Nur eine Bremsprobe reicht hier formal eigentlich nicht aus. Neben den Mindestbremswerten geht es hier darum festzustellen ob beide Seiten gleichmäßig ziehen. Und wenn man will sind auch die meisten Tandemachser auf den Prüfständen testbar, einfach Achse für Achse.

Gruß Meik

Deine Antwort
Ähnliche Themen
  1. Startseite
  2. Forum
  3. Auto
  4. Wohnmobile & Wohnwagen
  5. Wohnwagenräder blockieren bei Vollbremsung?