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Wie mir ABS den Abend gerettet hat

Themenstarteram 15. August 2012 um 12:46

Gestern fuhr ich mit meiner BMW R1100GS von der Arbeit nach hause, relativ lockerer Verkehr (relativ!). Ich fuhr in München die Nymphenburger Straße Richtung Westen, sie wird an vielen Stellen zweispurig befahren, obwohl eigentlich nur eine Mittelmarkierung drauf ist.

Dann kam's: Vor mir fährt ein Golf und will links abbiegen, setzt den Blinker, ordnet sich an der Mittelinie ein und hält an, um auf eine freie Lücke zu warten. Rechts von ihm eine schöne Lücke, so 2,50 bis 3 Meter breit, freie Fahrt. Wie ich geschmeidig an dem Golf vorbeiziehen will, kommt von rechts aus einer wartepflichtigen Seitenstraße ein Mercedes C-Kombi und macht die Lücke zu. Ich ziehe instinktiv die Bremse bis zum Anschlag zu, die Q ankert, und unterm Ankern merke ich, wie das ABS regelt. Ich komme 20 cm vor dem Mercedes zum Stehen, der Mercedesfahrer guckt blöde.

Danke, BMW, das habt ihr fein gemacht! Das hätte mir jetzt den ganzen Abend ruinieren können, oder eventuell den Rest meines Lebens.

Merke: man braucht keine Extremsituationen, damit ABS einem den Arsch rettet. Es reicht ein Spacko in einem Benz, der seinen Führerschein im Lotto gewonnen hat.

Beste Antwort im Thema
Themenstarteram 15. August 2012 um 12:46

Gestern fuhr ich mit meiner BMW R1100GS von der Arbeit nach hause, relativ lockerer Verkehr (relativ!). Ich fuhr in München die Nymphenburger Straße Richtung Westen, sie wird an vielen Stellen zweispurig befahren, obwohl eigentlich nur eine Mittelmarkierung drauf ist.

Dann kam's: Vor mir fährt ein Golf und will links abbiegen, setzt den Blinker, ordnet sich an der Mittelinie ein und hält an, um auf eine freie Lücke zu warten. Rechts von ihm eine schöne Lücke, so 2,50 bis 3 Meter breit, freie Fahrt. Wie ich geschmeidig an dem Golf vorbeiziehen will, kommt von rechts aus einer wartepflichtigen Seitenstraße ein Mercedes C-Kombi und macht die Lücke zu. Ich ziehe instinktiv die Bremse bis zum Anschlag zu, die Q ankert, und unterm Ankern merke ich, wie das ABS regelt. Ich komme 20 cm vor dem Mercedes zum Stehen, der Mercedesfahrer guckt blöde.

Danke, BMW, das habt ihr fein gemacht! Das hätte mir jetzt den ganzen Abend ruinieren können, oder eventuell den Rest meines Lebens.

Merke: man braucht keine Extremsituationen, damit ABS einem den Arsch rettet. Es reicht ein Spacko in einem Benz, der seinen Führerschein im Lotto gewonnen hat.

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Wenn hier jeder seine Knappsituationen postet und dafür nen Fred startet, steht hier im Forum bald nix anderes mehr

 

Und ehrlich gesagt, mich langweilts, weiß eh jeder der ne Saison überlebt hat, was mit Dosenfahrern angesagt ist.

Ich denke, dass es nicht die "Knappsituation" ist, die sampleman publik machen will, sondern die Tatsache, wie wertvoll gerade bei Motorrädern das ABS ist.

Eine Aussage, die ich voll und ganz unterschreibe und wegen der ich gerade solche postings für überaus wichtig und sinnvoll halte.

Ich hatte ja noch nie ein ABS-Mopped und hätte auch noch nie das ABS gebraucht.

Es würde mich schon interessieren, wie sich so was fährt. Vielleicht mache ich mal ne Probefahrt beim Händler.

Ich kenne leider X Leute, die sagen, ABS ist vollkommen unnütz, weil ein guter Fahrer ohne ABS früher zum Stehen käme. Sind halt alles Profis, die so was behaupten... :rolleyes:

Ich gebe zu, ich fand ABS bei Moppeds auch mal sinnlos, aber ich denke, in manchen Situationen kann es tatsächlich sinnvoll sein.

In der von dir geschilderten bin ich da allerdings nicht mal so sicher, denn auf trockener Straße mit optimaler Haftung (guter Asphalt, gute Reifen) verlänger das ABS den Bremsweg gegenüber einer guten, kontrollierten Vollbremsung. Dafür muss man aber sein Bike auch sehr, sehr gut kennen und am besten solche Bremsungen schon x-mal geübt haben. Da dies fast niemand beherrscht, ist das ABS eben die sicherere Variante. Beim Auto habe ich mich schon sehr oft übers ABS gefreut, wenn man in Gefahrensituationen einfach nur panikartig beide Füße aufs Pedal knallt.

Beim Motorrad hatte ich schon öfter blockierende Hinterräder, die ich aber sehr gut lösen und wieder abfangen konnte, allerdings war es niemals wirklich knapp, und ein Mal ein blockierendes Vorderrad, das ich aber auch sofort wieder lösen konnte. Ich denke, beim Motorrad ist ein optimales Bremsen ohne ABS wesentliche leichter als beim Auto, weil man blockierende Räder sofort unmittelbar spürt oder sieht und viel schneller und feinfühliger reagieren kann.

Aber wie gesagt: Mit ABS ist man auf der sicheren Seite, denn wenn es RICHTIG eng wird, kann man einfach die Hebel auf Anschlag ziehen, das Pedal durchdrücken und Knie und Arsch zusammenpetzen. ;)

Und da man auf dem Mopped erstens keine Knautschzone hat, die den fehlenden Meter auffängt, und auch keine zweite Spur, die das Fahrzeug am Umkippen hindert, ist ABS im Mopped letztendlich sogar noch wichtiger als im Auto.

Ich denke, so langsam habt ihr mich überzeugt. :)

Bremsweg ist nicht das Wichtigste. Sturzfrei ist das Entscheidende.

In Samplemans Situation ein schlagartig blockiertes Vorderrad mit anschließendem Sturz und plötzlich gehts nicht mehr ums rechtzeitige anhalten, sondern ums überleben.

Niemand, der Motorrad nur so zum Spass fährt, kann für sich eine Überbremsung des Vorderrads durch Erschrecken ausschließen.

Zitat:

Original geschrieben von volvosilke

Ich hatte ja noch nie ein ABS-Mopped und hätte auch noch nie das ABS gebraucht.

Es würde mich schon interessieren, wie sich so was fährt. Vielleicht mache ich mal ne Probefahrt beim Händler.

Ich denke, so langsam habt ihr mich überzeugt. :)

Das kann ich dir auch anders vor die Nase legen :p

->Du hast bis jetzt nie eine Vollbremsung gemacht. Hättest du voll reingegriffen in die Bremse, müsstest du an die Blockiergrenze kommen. Bist du da nicht angekommen, würde noch mehr gehen. Und kommst du zum Blockieren und musst aufmachen, würdest du in der Beispielsituation schon im Benz hängen. Weil du einfach langsamer als die Regelelektronik bist.

Gerade in Spurwechselsituationen mit etwas Schräglage liegt man als ABS-Fahrer wesentlich besser da.

Gegenteiliges behaupten gern Fahrer von Maschinen, die es nichtmal mit ABS gibt, bzw. die Sonntagsraser die ja auf der"Rennstrecke" (Strasse) ihre Wut abreagieren. Wer sowas nicht selbst erfahren hat, wie es funktionieren kann, weiss einfach nicht wovon er redet.

Zitat:

Original geschrieben von Papstpower

Du hast bis jetzt nie eine Vollbremsung gemacht. Hättest du voll reingegriffen in die Bremse, müsstest du an die Blockiergrenze kommen.

Klar hatte ich schon blockierende Räder, schrieb ich doch. Bloß eben glücklicherweise in Situationen, in denen ich genug Platz und Zeit hatte, das ohne ABS zu regeln. Das blockierende Vorderrad hat mir dabei jedoch gehörig die Schweißperlen auf die Stirn getrieben, während ich ein blockierendes Hinterrad (z.B. weißer Pfeil auf der nassen Straße + eigene Unachtsamkeit) bisher immer recht lustig fand, da ich das prima beherrsche.

Zitat:

Original geschrieben von Papstpower

Und kommst du zum Blockieren und musst aufmachen, würdest du in der Beispielsituation schon im Benz hängen. Weil du einfach langsamer als die Regelelektronik bist.

Mit idealem Bremsen meinte ich ja auch maximale Bremskraft bis kurz vors Blockieren, aber das ist eben etwas, das fast niemand wirklich beherrscht und schon gar nicht in einer plötzlich auftauchenden Gefahrensituation.

Zitat:

Original geschrieben von Papstpower

Gerade in Spurwechselsituationen mit etwas Schräglage liegt man als ABS-Fahrer wesentlich besser da.

Richtig, vor allem in Schräglage ist ein Verbremsen sehr schnell mit einem Sturz gekoppelt.

Zitat:

Original geschrieben von Papstpower

Gerade in Spurwechselsituationen mit etwas Schräglage liegt man als ABS-Fahrer wesentlich besser da.

Naja, gerade Schräglage ist hier nicht so ein gutes Stichwort.

ABS erkennt Blockieren.

Um in Schräglage den Abgang zu machen, ist aber eben kein Blockieren erforderlich.

Stichwort Kammscher Kreis

Das heißt aber nicht, daß ABS nicht auch in Schräglage von Nutzen wäre.

Man sollte aber keine falschen Vorstellungen entwickeln!

 

Btw: wenn jemand mit langer Fahrpraxis noch keine Vollbremsung machen mußte, so spricht das aber nicht unbedingt gegen seinen Fahrstil.

Wer das ABS ständig braucht, dem hilft es auf Dauer auch nicht.

am 15. August 2012 um 16:28

Zitat:

Original geschrieben von Papstpower

->Du hast bis jetzt nie eine Vollbremsung gemacht. Hättest du voll reingegriffen in die Bremse, müsstest du an die Blockiergrenze kommen. Bist du da nicht angekommen, würde noch mehr gehen.

Verwechselst du grade eine Notbremsung/Schreckbremsung mit einer Vollbremsung? Eine geplante Vollbremsung kann man bei guten Bedingungen (Reifen, Belag, Bremssystem usw.) ohne weiteres so machen, dass man nicht an die Blockiergrenze kommt.

Super. Nur kann man das nur beim Sicherheitstraining machen. Auf der Strasse ist eine "geplante" Vollbremsung unsinnig, bzw. nicht notwendig. In der Fahrschule habe ich mich auch beeiert bei einem Stoppie. Im Alltag will ich sowas nicht haben.

Ich eier gerade durch den Harz und erfreue mich an der tollen Verbundbremse die Honda mir in die CBF gesetzt hat. Eine tolle Sache! Auch das muss man selbst erfahren um drüber urteilen zu können.

Mit Schräglage meine ich auch keine 45° an der Haftungsgrenze, sondern das nachjustieren der Geschw. bei "etwas" Geschw.überschuss. Hatte dazu sogar mal ein Video bei youtube gesehn.

Zitat:

Original geschrieben von Papstpower

Ich eier gerade durch den Harz und erfreue mich an der tollen Verbundbremse...

...und schreibst dabei Forenbeiträge?

RESPEKT!!!!! :D

Einmal täglich an die Tanke reicht ja oder??? :p

Zwischenzeitlich muss die schwellung im Hintern auch mal zurückgehen :p

am 15. August 2012 um 18:45

Zitat:

Original geschrieben von Papstpower

Super. Nur kann man das nur beim Sicherheitstraining machen. Auf der Strasse ist eine "geplante" Vollbremsung unsinnig, bzw. nicht notwendig.

Nö, passiert schonmal. Man kommt in eine Situation wo einem das Bauchgefühl sagt, da zieht gleich einer raus oder biegt ab etc. - man versucht die Situation natürlich schon vorher so weit wie möglich zu entschärfen (Tempo reduzieren, Fluchtwege suchen) und nach 1-2 Sekunden passiert es - man muss tatsächlich voll in die Eisen.

 

Meine Aussage bezog sich auf die Äußerung:

Zitat:

>Du hast bis jetzt nie eine Vollbremsung gemacht.

Hättest du voll reingegriffen in die Bremse, müsstest du an die Blockiergrenze kommen. Bist du da nicht angekommen, würde noch mehr gehen.

Es gibt im Strassenverkehr also durchaus Situationen wo man eine Vollbremsung machen muss und auch machen kann ohne an die Blockiergrenze zu kommen. Die Aussage habe ich korrigiert. Nicht mehr und nicht weniger.

am 15. August 2012 um 19:12

Schöne Beschreibung. Ich finde, wo Technik die Sicherheit verbessern kann, sollte man sie dann auch einsetzen.

ABS am Motorrad ist der Grund, wieso ich jetzt überhaupt den Schein mache. Da mögen alte Hasen sagen was sie wollen: ein Fahrzeug, das man nicht mal auf gerader Strecke "blind" vollbremsen kann, hat für mich ein schweres systembedingtes Problem, das nicht wegzudiskutieren ist.

Dann solltest du auch nur alte Fahrräder fahren. Die neumodernen mit Scheibenbremse feuern den Fahrer auch über den Lenker^^ *G*

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