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Wie lange halten moderne Autos noch ungefähr?

Themenstarteram 7. Dezember 2014 um 16:35

Hallo Leute.

Ich habe einen 3 Jahre alten Audi, der mittlerweile 50.000 Kilometer auf der Uhr hat. Das Auto habe ich mir vor einem Jahr gekauft, nachdem ich vor 2 Jahren meinen Führerschein gemacht habe und als "Anfängerauto" die Autos meiner Eltern benützt habe. Mein Bruder schraubt viel an Autos rum und meinte, dass die modernen Dank der ganzen Elektronik und Technik an Board und den billigeren Materialien nicht mehr so lange halten würden wie früher. Seine Freundin fährt einen Golf, der 20 Jahre alt ist und er hat gesagt, so alt würde mein Auto sicher nicht mehr werden. Das Blech der Karosserie soll auch nicht mehr gut sein. An Ausstattung habe ich auch einiges an Board (Tempomat, Bi-Xenon usw.)

Meine Frage: Wie lange halten dann moderne Autos ungefähr, also wie viele Jahre bei normaler Fahrleistung im Jahr? Wann werde ich mein Auto spätestens weggeben müssen?

Ich würde es nämlich noch gerne ca. 6 Jahre behalten, bis ich mir eine Wohnung kaufen kann und hoffe, dass es noch so lange halten wird.

Danke für die Antworten.

Beste Antwort im Thema
am 30. August 2016 um 17:11

Das Problem ist, dass ein Auto, das auf dem aktuellen Technologiestand in der Qualität eines Mercedes W126 gebaut würde, heute für den Endkunden unbezahlbar wäre. Denn die ganzen Marketingfuzzis, Vertriebsstufen, die heillos überbezahlten Angestellten der Autofirmen, die Steuern und die Homologisierungsprozesse müssen ja ebenfalls noch bezahlt werden.

 

Wenn VW trotz Baukastenprinzip und niedrigst möglicher Fertigungstiefe eine Umsatzrendite im niedrigen einstelligen Bereich erwirtschaftet, kann das nicht nur am Management des Unternehmens liegen.

Auch Mercedes verdient an einer endverhandelten S-Klasse für 130.000 Eur heute keine 5.000 Eur mehr. Es verdienen einfach zu viele mit, die keine Wertschöpfung bringen. Das war in den 80ern noch anders, weshalb man damals bei Mercedes und auch bei VW gute Qualität zu einem hohen, aber einigermassen gerechtfertigten Preis kaufen konnte.

Da reichte es aus, am Münchner Flughafen ein großes blaues Plakat mit einem silbernen Mercedesstern und dem Text "Ihr guter Stern auf allen Straßen" aufzuhängen (und 2 Jahre hängen zu lassen!), um so viele Autos zu verkaufen, dass man den Kunden 2 Jahre Lieferzeit zumuten musste.

 

Heute will der Kunde eine strahlende Marke, an deren "Bildung" tausende stinkteure Marketingleute mitwirken, einen möglichst niedrigen Normverbrauch, viel Bling-Bling, Assistenzsysteme und aufwändigstes Multimedia schon in kleineren Autos, die keine 10.000 Km p.a. bewegt werden.

 

Das alles darf dann nichts kosten, weil die Aktionäre Rendite, die Händler ihre Margen und die Käufer einen wettbewerbsfähigen Endpreis sehen wollen.

 

Da plant man dann eben billige, hübsche Plastikblenden (eine Plastik-Stoßstange für ein modernes Auto fällt für 8 Eur aus der Spritzgussmaschine. Fragt Euch, weshalb das Teil dann später beim Dealer als Ersatzteil 450 Eur kostet!), aufs notwendige Minimum reduzierte Bremsen und Fahrwerke, x-Gang-Getriebe, die den Verbrauch noch um 3% senken, dabei aber keine 150.000 mehr halten, Elektrische Lenkungen, die nach 170.000 Km verschlissen sind, und zudem drückt man noch die Lieferanten auf ein Niveau, wo sie kaum noch Geld verdienen und ihrerseits an der Qualität weiter sparen müssen.

Das führt dann dazu, dass eine 120.000 Eur S-Klasse wegen eines gebrochenen Kunststoffteils, das bei den Herstellkosten um 0,5 Cent (von 2,2 auf 1,7 Cent) "optimiert" wurde, nachts um 3 auf der verschneiten Landstraße liegen bleibt.

So etwas hätte man sich bei MB in den 80ern niemals getraut. Die Entwickler, Verkäufer und Vorstände hätten sich in den Erdboden geschämt und der Kunde hätte als nächstens einen BMW 7er gekauft.

 

Und man darf davon ausgehen, dass es bei allen anderen Herstellern (ausser vielleicht bei Iveco mit dem Modell "Massif") eher noch schlechter aussieht.

 

Der Kunde kann hier gar nichts mehr tun, denn er hat ja keine Wahl. Alle Hersteller verfahren so. Metall wird zu Plastik. Oberflächen werden für den kurzfristigen Gebrauch aufgehübscht (Softlack, PVD). Selbst bei BMW ersetzt billigster Abfall-Filz den Teppich im Kofferraum. Nach 3 Jahren ist das nicht nur hässlich, sondern schlicht verschlissen. Ebenso die Billigledersitze. Plastikgestank wie in einem Mazda 626 aus 1991, auch noch nach 2 Jahren, aber "Luxury" Ausstattungslinie. Hauptsache, das Armaturenbrett bekommt einen "genarbten Lederlook" ins Plastik gegossen.

Alles vordergründiger Bling-Bling, der die auf ein bestenfalls gerade eben noch akzeptables Niveau zusammengesparte Technik kaschiert.

Besagter 3er BMW wäre nach 1,5 Jahren schon nicht mehr durch den TÜV gekommen. Bremsen tot (50.000 Km, zügige, aber vernünftige Fahrweise), Xenonlichtverstellung defekt, Gegenverkehr wird massiv geblendet, Koppelstangen vorne beide ausgeschlagen. Kaufpreis Liste: 63.000 Eur.

 

Früher konnten Sie anstatt eines VW Passat für 28.000 D-Mark einen Mercedes W124 für 35.000 D-Mark kaufen und wussten, die 7.000 D-Mark Kaufpreisdifferenz sind bestens angelegt in eine höhere Wertigkeit, Laufleistung und Komfort.

Heute ist es völlig egal, ob Sie einen VW Passat oder einen Mercedes C kaufen. Die Preise sind ausstattungsbereinigt ähnlich, die Qualität auch, da alle bei denselben 4 Zulieferern einkaufen, die sie gemeinsam so gedrückt haben, dass Katastrophen wie die Takata-Airbags, die Valeo-Automatikgetriebekühler, das ZF-Getriebesterben oder das Bosch-Injektorensterben auftreten müssen und dann alle Hersteller reihum treffen. Über das GM-Zündschlossdebakel freut sich kein Wettbewerber. Sie wissen, sie haben selbst den gleichen Mist an die Kunden ausgeliefert.

 

Das Ausweichen auf einen alten W124 bringt allerdings auf lange Sicht auch nichts, denn die Kisten sind langsam alt und der Nachschub an unverbrauchten Rentnerautos mit 80.000 Km und ohne Wartungsstau versiegt. Ausserdem ist slch eine hässliche alte Karre eher etwas für Fans, als für das junge Mädchen nebenan.

 

Daher muss man eben heute mit höheren Folgekosten beim Autokauf rechnen und sich über niedrige Kaufpreise und gute Garantien absichern. Gggf. auch ein kleineres Modell kaufen. Eine Familie passte in den 80ern in einen Golf 1. Heute muss es schon ein Sharan sein. Kein Wunder, dass das Geld kostet.

 

Hersteller wie Kia oder Hyundai haben das kapiert. Die Autos sind zwar nicht unbedingt besser als ein VW, aber der Endkunde hat den Stress der hohen Folgekosten nach 3-5 Jahren nicht.

Wenn die Garantie eines Kia ceed für 17.000 Eur nach 7 Jahren abgelaufen ist, gibt man die Kiste eben für 3.000 Eur in Zahlung und kauft den nächsten Kia. Ggf. mit günstiger Pauschalversicherung. Das Auto wird so kalkulierbar.

 

Die meisten deutschen Autofahrer konsumieren ihre Fahrzeuge, als müssten sie nicht aufs Geld sehen. Das Auto ist heilig und wenn VW mal wieder 1.300 Eur für die große Inspektion beim Passat TDI aufruft, hat man dem Auto ja schliesslich "etwas Gutes" getan.

Dass man für 800 Eur im Jahr einen Mercedes E V6 fahren kann, sieht er offenbar gar nicht. Schließlich ist der Passat ja sooo sparsam.

Auch der Kia ist noch keine Option für die Masse, da die Nachbarn ja denken könnten, man hätte seinen Job verloren, wenn amn sich ein solches Auto auf den Hof stellt. Allerdings wird sich das mit zunehmender Umverteilung der Einkommen der paar verbliebenen Arbeitnehmer an Beamte, Pensionäre, Rentner u.s.w. wohl bald ändern. Nicht umsonst wachsen ja die Billigmarken in Europa stark.

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Zitat:

@IncOtto schrieb am 24. Oktober 2017 um 07:55:19 Uhr:

Zitat:

@S_C_R_A_M_B_L_E_R schrieb am 23. Oktober 2017 um 22:03:56 Uhr:

 

Das hebt ihn nicht von modernen Klein- oder Kompaktwagen ab. Wir haben selbst so ein Fahrzeug in der Familie und selbst im Vergleich zu unserem Golf aus dem Modelljahr 2012 ist er doch ein deutlich in die Jahre gekommenes Fahrzeug, dass in keiner Disziplin außer dem Platzangebot gegenüber einem Kompaktwagen der aktuellen und auch teilweise der vorigen Generation punkten kann.

Ich kenn die Fahrzeuge ja auch.

Würde ihn niemals gegen einen 0815 Golf 6 oder Polo eintauschen. Klar, man kann einen Kleinwagen oder Kompakten auch mit Ausstattung vollpacken, nur dann reden wir von ganz anderen Preisbereichen.

90% der Kompakten und Kleinwagen haben:

-Viel beschisseneres Licht (Solange kein Xenon oder LED)

-Nervige Sitzeinstellung (nie wieder manuelle Sitze)

-Weniger Komfort auf Langstrecken wg. Platzangebot

Klar, das Fahrgefühl ist anders. Die Fahrzeuge sind besser gedämmt, man fühlt sich "abgekoppelter" von der Außenwelt. Ist für mich jedoch nicht das Hauptkriterium.

Natürlich ist ein voll ausgestatteter Neuwagen eine komplett andere Liga. Bin letztens einen 2017er Passat gefahren, mit 240PS und alles an Ausstattung was es für gute Worte und Geld zu kaufen gibt.

Ist eine ganz andere Liga. 240 gehen bei dem Fahrzeug so entspannt wie bei mir 130.

Aber davon reden wir ja nicht, ein bisschen Vergleichbarkeit muss ja noch da sein. Und da würde ich einen älteren, (fast) voll ausgestatteten 5er oder Passat jederzeit einem (fast)Neuwagen-Kompakten in ähnlicher Preisklasse vorziehen.

Ältere Fahrzeuge deutscher Hersteller sind saugünstig im Unterhalt. Ersatzteile gibts hinterhergeworfen, wo man bei Japanern gerne mal das 5-fache zahlt. Einen älteren 5er oder Passat kann man mit ein bisschen willen und wissen so lange erhalten, bis man keinen Bock mehr auf die Kiste hat. Da sind auch >500.000KM i.d.r. kein Thema.

Für einen Hobbyschrauber mit Erfahrung, Örtlichkeiten, Werkzeug und Zeit unterstreiche ich deine Aussage.

Für die große Masse ohne diese 4 Gaben:D, immer auf externe Hilfe angewiesen, kann so ein altes Auto ein heftiges Groschengrab werden ... Was für den einen günstig, kann für den anderen sehr ungünstig sein.

Ich sagte ja, mit willen und wissen :D

Willen muss man haben, wissen gibts im Internet.

Mache alles selbst, in einer Garage in die gerade mal mein Auto passt. Davor auf einem alten Industriegelände im freien. Gut, für letzteres braucht man sehr viel willen.

Werkzeug reicht ein 50 Euro Koffer, ein 20 Euro Drehmo, n paar Böcke und ein Wagenheber für den Anfang.

Erfahrung kommt von selbst.

Habe vor 2 Jahren bei 0 angefangen, mache inzwischen alles. Bei mir auch schon die Hydros getauscht und Pleuellager, letzteres präventiv ersteres weil mir der Ventiltrieb zu laut war. Quasi zum Spaß :)

Bei Fremdfahrzeugen auch schon Service und Zahnriemenwechsel gemacht (ein Krampf beim quer eingebautem TDI). Kupplung wechseln kein Thema, Bremse/Fahrwerk erst recht nicht.

Für den ZR Wechsel extra Spezialwerkzeug zur arretierung der NW und KW, sowie Motorbrücke für 50 Euro. Trotzdem hat der Besitzer, obwohl er das Werkzeug mitgezahlt hat, locker 300-400Eur an Werkstattkosten gespart. Und sorgfältiger ist die eigene Arbeit noch dazu.

Man muss halt, wenn man neu in der Materie ist, schauen was man als Auto kauft.

Mein Passat war da zum lernen perfekt. Ersatzteile kosten so gut wie nichts (Pleuellager 20Euro, 8 Stück, Hydros 40 Euro, 8 Stück, beides Marke, INA bzw Kolbenschmidt).

Zudem ist der längs eingebaute Motor bei allen arbeiten gut zu erreichen, Zahnriemenwechsel geht aufm Klappstuhl in ner knappen Stunde.

Man muss nur wollen, dann kann aus jedem ein Schrauber werden.

Zitat:

@IncOtto schrieb am 24. Oktober 2017 um 11:55:09 Uhr:

 

Man muss nur wollen, dann kann aus jedem ein Schrauber werden.

Oh vorsichtig, habe selbst ein Kumpel der hat locker flockig Motoröl in den Kühlmittelbehälter eingefüllt ... gab dann eine tolle Rechnung aus der Werkstatt, weil alles demontiert und gereinigt werden musste. Ein anderer Kumpel hat so ein Gefühl in den Händen, der bricht sogar M16 Gewindebohrer im Baustahl ab :D:D...

Beide fassen keine Werkzeuge mehr an und lassen machen, fahren Neuwagen/Jahreswagen und wenn was blinkt ab in die Werstatt ...

Wenn man da was Richtiges auswählt, zaheln die auch nicht viel mehr, dafür fahren sie halt immer recht moderne Autos und bei Problemen gibt es sofort einen Ersatzwagen.

Das sollte man als Besitzer eines >=20 Jahre alten Autos als Bedingung 5 haben:p .. Zugriff auf eine Alternative fals der Wagen mal streikt oder man auf die Teile aus dem Netz wartet....

Wenn man am schrauben Spass hat geht das, meine beiden sind ja auch 20 Jahre alt, gebe aber zu um so älter ich werde, gebe ich immer mehr Arbeiten ab ... Ein No-Go für mich sind Karrosseriearbeiten, es gibt nichts womit man mehr Geld und vorallem Zeit verbrennen kann, wenn zu heftig geht ein Wagen bei mir zum Exporthaine.

Früher oder später werde ich aus bequemlichkeit wohl auch zum Neuwagen/Jahreswagen mit langen Garantien und Rund-um-Sorglospaket greifen, noch macht das gelegentliche Hobbyschrauben aber noich Spass;)

Zitat:

@tartra schrieb am 24. Oktober 2017 um 13:19:05 Uhr:

Oh vorsichtig, habe selbst ein Kumpel der hat locker flockig Motoröl in den Kühlmittelbehälter eingefüllt ... gab dann eine tolle Rechnung aus der Werkstatt, weil alles demontiert und gereinigt werden musste.

Ich kannte mal jemand, der halt Lenor in den Kühlmittelbehälter gekippt. Er hat die daraus folgende defekte Zylinderkopfdichtung aber selber gewechselt.

Das hat aber nicht lang gehalten, weil er eine Woche später die Spannung des Zahnriemens einstellen wollte und zu faul war den Motor auszuschalten. Nun die daraus folgenden krummen Ventile hat er dann auch selber getauscht.

 

Gruß

Uwe

Mir ist meine Zeit viel zu schade um sie mit Reparaturen des Fahrzeuges zu verbringen, da habe ich bei anderen Tätigkeiten deutlich mehr Spaß und ich schätze die Sicherheit und den Komfort von modernen Fahrzeugen. Es ist mir befremdlich, wie in diesem Forum die Möglichkeit an einem Fahrzeug alles selbst durchführen zu können gepriesen wird. Sicher mag es für manche dabei um die Möglichkeit des Sparens gehen oder weil es ein Hobby ist. Dies würde ich bei Fahrzeugen deutlich älter als 30 Jahre so sehen, jedoch bei einfachen Modellen des Massenmarktes?

Zitat:

@S_C_R_A_M_B_L_E_R schrieb am 24. Oktober 2017 um 13:28:01 Uhr:

Dies würde ich bei Fahrzeugen deutlich älter als 30 Jahre so sehen, jedoch bei einfachen Modellen des Massenmarktes?

Warum? kommt wohl auch auf die eigene Generation an, selber bin ich ein 90er Jahrgang und kann mit Autos >30 Jahren nicht wirklich was anfangen. Persönlich habe ich mich für einen alten e36 entschieden, in heutigen Maßstäben ein kleines wendiges Auto, klassiche Automobil Konstruktion, längst eingebauter Reihensechser -Getriebe - Kardan - Diff (Hinterradantrieb eben). Immer wieder schön in der grube unter diesem Auto zu stehen und die Technik von unten zu sehen ... für mich persönlich, das brauchst du auch nicht zu verstehen...:p

Andere geilen sich an ihren 5 Displays auf dem Armaturenbrett auf, anderen scheint die Sonne aus dem Ar... wenn sie 20.15 die Hitparde sehen + 4 bier vorm Tv trinken.... wir sind halt alle verschieden;)

Und an meinem kleiner Winter Japsen schraube ich auch gerne, hat so eine typisch japanisch durchdachte Konstruktion, wie so eine Casio oder Saiko Uhr...:D:D Aber Toyota halt, soviel muss man da nicht schrauben...:D:D:D

Wenn man mal das ersparte Geld in einen fiktiven Stundenlohn beim schrauben rechnet, kommt man als erfahrener Schrauber Richtung 50Eur/h oder bei manchen Sachen mit entsprechender Erfahrung gar Richtung 100Eur/h.

Da muss das schrauben nicht mal wirklich mehr Spaß machen :D

(Ja, ab und zu kotzt es einen schon an, z.b. böse Schraube am Querlenker vom 3BG)

Es bringt abgesehen von der Preisersparnis auch massig Vorteile mit sich, wenn man sein Auto kennt. Macht die Kiste unterwegs murren, kriegt man das unter Umständen auch schnell hin, statt 1h auf den ADAC zu warten. Man weiß, dass die Arbeit ordentlich ausgeführt wird. Vor allem Zahnriemenwechsel an PD-TDIs. So ein Auto würde ich niemals in die Freie geben. Und auch die Arbeit von VW ist verbesserungswürdig, da zum Beispiel der Stehbolzen im Kopf für die Spannrolle grundsätzlich nicht gewechselt wird. An ebenso diesem Stehbolzen sind Drehmoment und Drehwinkel exakt einzuhalten, sonst wird der kurz und klein gehämmert.

Grundsätzlich ist zu sagen, dass die deutschen in der Hinsicht der ängstlich und Übervorsichtig sind. Fragst hier nach deinem ersten Zahnriemenwechsel, wird dir nur davon abgeraten, ist ja so ein schreckliches Hexenwerk. Mit einem 16V TDI würde ich nicht anfangen, aber einen ZR an einem längs eingebauten 8V Benziner kriegt jeder Anfänger mit ein bisschen Background, einer ordentlichen Anleitung, und ein bisschen Werkzeug gewechselt.

Auf VWVortex.com z.b. (USA) gibt es ordentliche Tipps, auf MT heißt es nur "Bloß nicht, du machst alles falsch!!!!!!".

es gibt halt Leute, bei denen sich ein nur begrenztes Schraubertalent rauskristallisiert und denen Fachleute vorbeugend von bestimmten Reparaturen araten, bevor sie in ihrer Euphorie selbst was kaputtmachen.

Ohne passendes Werkzeug und Bühne bzw. Grube sind manche Arbeiten nunmal kaum oder garnicht zu machen ... z.B. Zahnriemenwechsel bei einem 16 V ... hätte auch ich mich niemals rangetraut und ich hab an meinem Montags-Vectra am Schluss fast alles selbstgeschraubt ...

Längs eingbaute 8V-Benziner sterben so langsam aus ;)

Bühne-/Grube habe ich noch nie benutzt, auch wenn ich eine kostenfreie Bühne von nem bekannten zur Verfügung hätte.

Gut, da kann ich verstehen, dass da viele kein Bock hätten, auf dem Boden liegend ein Getriebe reinzumanövrieren. Da muss man ein wenig Geduld haben und fit sein. Aber von solchen Extremas sprechen wir ja nicht.

Einen Service kann jeder machen, wenn kleinere Problemchen auftreten macht man das eben selbst, und so wächst man mit seinen Aufgaben.

Großartig viel Werkzeug hab ich auch nicht. 4 Böcke, Kanthölzer aus dem Schuppen je nach Bedarf, ein paar Ratschen und Verlängerungen, einen ordentlichen Hazet Drehmomentschlüssel, billigen, gut gefüllten Werkzeugkoffer, 2 Wagenheber und eine Motorbrücke

Alles in allem vielleicht 200-300 Euro.

Hin und wieder braucht man eine extra Nuss, zum Beispiel für die Zentralschraube der Antriebswelle oder zum durchdrehen des Motors an der Kurbelwelle, aber das sind Kleinigkeiten. Man muss sich ja auch nicht alles auf einmal kaufen, reicht nach und nach.

Wer wirklich schrauben WILL (oder muss, weil er ein armer Student ist), der kann das auch.

Zur Not gibts auch Selbsthilfewerkstätten, da springt ein Meister umher, der auch unter die Arme greifen kann. Wirklich viel sparen tut man dann zwar nicht mehr, aber wie gesagt:

Ahnung vom Auto zu haben schadet nie. Oft genug liest man von Leuten, die in der Werkstatt waren und haarsträubende Diagnosen/Empfehlungen bekommen haben.

Wie beispielsweise der T5 letztens, der trotz sporadisch leuchtender Öldruckwarnung und beschissenem Öldruck von 0,6Bar im LL weitergeschickt wurde. Für die Diagnose wurden 600 Euro o.ä. bezahlt.

Ein paar tausend KM später ist das Pleuel abgerissen, wahrscheinlich Lager fest aufgrund mangelndem Öldruck.

Supi!

Für ein viertel von dem, was die Werkstatt für diese unnütze Diagnose genommen hat, hätte ich die Kiste sehr wahrscheinlich wieder fit gemacht, mit neuen Pleuellagern und evtl. Ölpumpe.

Ja, ist zwar bei längs eingebauten Motoren scheiße, geht aber an einem langen Nachmittag.

ich hatte am Vectra B die meisten Arbeiten (Ölwechsel, Bremsen, Auspuff, Lötarbeiten usw.) auch in meiner Einfahrt erledigt, mit 2 ALDI-Ratschenkästen, Standardwerkzeug, dem werkseitigen Wagenheber, 2 Unterstellböcken, 2 Auffahrrampen und einm grossen Stück Pappe zum drauf liegen ;)

Bis zu einem bestimmten Punkt funktioniert das auch gut.

Aber irgendwann muss man sich eingestehen, dass man bestimmte Arbeiten unter diesen Umständen nicht vernünftig und zielführend durchführen kann ... ob man das nun will oder nicht.

Und ein Forum wie dieses ist nunmal auch ein Stück weit dazu da, um einen Hobbyschrauber, der sich möglicherweise selbst überschätzt, davor zu bewahren, noch mehr kaputt zu machen, als eh schon ist... ;)

Was man sich dann am Ende selber zutraut oder nicht, muss man dann selber entscheiden.

Zitat:

@S_C_R_A_M_B_L_E_R schrieb am 24. Oktober 2017 um 13:28:01 Uhr:

Mir ist meine Zeit viel zu schade um sie mit Reparaturen des Fahrzeuges zu verbringen...

Werkstatt dauert bei Standardarbeiten viel länger als Selbermachen. Ölwechsel mache ich in weniger als der Hälfte der Zeit, die ich früher gebraucht habe, um meinen Wagen in die Werkstatt zu verbringen und mich um alternative Beförderung zu kümmern. Bin dafür gewiß, dass kein Mist gebaut wurde. Bremsbeläge habe ich schon mal in einer Bundesliga-Halbzeit gewechselt. Erfahrung baut sich nämlich auch bei Selbermachern auf und dann geht es trotz deutlich höherer Sorgfalt als in der Werkstatt, immer flotter von Hand. Eine gut ausgestattete Garage habe ich natürlich am Haus und Rüstzeiten sind kurz, ansonsten sähe das vielleicht anders aus.

Wenn man vollständig ehrlich ist, dauert es aber auch für Anfänger in der Werkstatt immer länger als in Heimarbeit. Denn wenn man vollständig ehrlich ist, muss man den Werkstattstundensatz durch seinen eigenen (nach Steuern) teilen um die Zahl der Stunden zu erhalten, die man arbeiten muss, um sich die Werkstatt leisten zu können. Ein Arbeitslohn von 300€ ist in der Werkstatt schnell erreicht (ca. 3 Std.) und wenn man privat nach Steuern z.B. 20€ hat, sind es schon 15 Stunden, die man dafür arbeiten gehen muss. Kein gutes Tauschverhältnis ...

Es gibt Leute, die können selber schrauben und ed gibt Leute, die können es nicht.

Weiterhin gbt es Leute, die wollen selberschrauben und es gib Leute die wollen es nicht ...

am 26. Oktober 2017 um 10:58

Schwer zu sagen. Und man weiss nicht ob "rumgeschraubt" wurde. Stichwort Geplante Obsoleszenz.

Wir würden ja alle Arbeitslos wenn die Dinge ewig halten würden :)

Zitat:

@cocker schrieb am 26. Oktober 2017 um 12:32:45 Uhr:

Es gibt Leute, die können selber schrauben und ed gibt Leute, die können es nicht.

Weiterhin gbt es Leute, die wollen selberschrauben und es gib Leute die wollen es nicht ...

Und dann gibt's noch welche, die wollen es nicht können. Aber darum ging es gar nicht, sondern um Zeitersparnis. Und da sieht es für Werkstattkunden mau aus.

Das mag für den Einzelfall gelten, aber ist generell nicht so. Denn um so schnell zu werden muss man sich zuerst eine gewisse Erfahrung aneignen und diese Zeit muss man mit berücksichtigen.

Man kann auch einfach sein Fahrzeug abgeben, den Ersatzwagen mitnehmen und am Abend das Fahrzeug wieder abholen und den Ersatzwagen abgeben und die Rechnung bezahlen. Zeitaufwand für eine gesamte Inspektion unter 30 Minuten in meinem Fall und diese Zeit kann in Eigenregie nicht unterboten werden.

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