Wie lange halten moderne Autos noch ungefähr?
Hallo Leute.
Ich habe einen 3 Jahre alten Audi, der mittlerweile 50.000 Kilometer auf der Uhr hat. Das Auto habe ich mir vor einem Jahr gekauft, nachdem ich vor 2 Jahren meinen Führerschein gemacht habe und als "Anfängerauto" die Autos meiner Eltern benützt habe. Mein Bruder schraubt viel an Autos rum und meinte, dass die modernen Dank der ganzen Elektronik und Technik an Board und den billigeren Materialien nicht mehr so lange halten würden wie früher. Seine Freundin fährt einen Golf, der 20 Jahre alt ist und er hat gesagt, so alt würde mein Auto sicher nicht mehr werden. Das Blech der Karosserie soll auch nicht mehr gut sein. An Ausstattung habe ich auch einiges an Board (Tempomat, Bi-Xenon usw.)
Meine Frage: Wie lange halten dann moderne Autos ungefähr, also wie viele Jahre bei normaler Fahrleistung im Jahr? Wann werde ich mein Auto spätestens weggeben müssen?
Ich würde es nämlich noch gerne ca. 6 Jahre behalten, bis ich mir eine Wohnung kaufen kann und hoffe, dass es noch so lange halten wird.
Danke für die Antworten.
Beste Antwort im Thema
Das Problem ist, dass ein Auto, das auf dem aktuellen Technologiestand in der Qualität eines Mercedes W126 gebaut würde, heute für den Endkunden unbezahlbar wäre. Denn die ganzen Marketingfuzzis, Vertriebsstufen, die heillos überbezahlten Angestellten der Autofirmen, die Steuern und die Homologisierungsprozesse müssen ja ebenfalls noch bezahlt werden.
Wenn VW trotz Baukastenprinzip und niedrigst möglicher Fertigungstiefe eine Umsatzrendite im niedrigen einstelligen Bereich erwirtschaftet, kann das nicht nur am Management des Unternehmens liegen.
Auch Mercedes verdient an einer endverhandelten S-Klasse für 130.000 Eur heute keine 5.000 Eur mehr. Es verdienen einfach zu viele mit, die keine Wertschöpfung bringen. Das war in den 80ern noch anders, weshalb man damals bei Mercedes und auch bei VW gute Qualität zu einem hohen, aber einigermassen gerechtfertigten Preis kaufen konnte.
Da reichte es aus, am Münchner Flughafen ein großes blaues Plakat mit einem silbernen Mercedesstern und dem Text "Ihr guter Stern auf allen Straßen" aufzuhängen (und 2 Jahre hängen zu lassen!), um so viele Autos zu verkaufen, dass man den Kunden 2 Jahre Lieferzeit zumuten musste.
Heute will der Kunde eine strahlende Marke, an deren "Bildung" tausende stinkteure Marketingleute mitwirken, einen möglichst niedrigen Normverbrauch, viel Bling-Bling, Assistenzsysteme und aufwändigstes Multimedia schon in kleineren Autos, die keine 10.000 Km p.a. bewegt werden.
Das alles darf dann nichts kosten, weil die Aktionäre Rendite, die Händler ihre Margen und die Käufer einen wettbewerbsfähigen Endpreis sehen wollen.
Da plant man dann eben billige, hübsche Plastikblenden (eine Plastik-Stoßstange für ein modernes Auto fällt für 8 Eur aus der Spritzgussmaschine. Fragt Euch, weshalb das Teil dann später beim Dealer als Ersatzteil 450 Eur kostet!), aufs notwendige Minimum reduzierte Bremsen und Fahrwerke, x-Gang-Getriebe, die den Verbrauch noch um 3% senken, dabei aber keine 150.000 mehr halten, Elektrische Lenkungen, die nach 170.000 Km verschlissen sind, und zudem drückt man noch die Lieferanten auf ein Niveau, wo sie kaum noch Geld verdienen und ihrerseits an der Qualität weiter sparen müssen.
Das führt dann dazu, dass eine 120.000 Eur S-Klasse wegen eines gebrochenen Kunststoffteils, das bei den Herstellkosten um 0,5 Cent (von 2,2 auf 1,7 Cent) "optimiert" wurde, nachts um 3 auf der verschneiten Landstraße liegen bleibt.
So etwas hätte man sich bei MB in den 80ern niemals getraut. Die Entwickler, Verkäufer und Vorstände hätten sich in den Erdboden geschämt und der Kunde hätte als nächstens einen BMW 7er gekauft.
Und man darf davon ausgehen, dass es bei allen anderen Herstellern (ausser vielleicht bei Iveco mit dem Modell "Massif"😉 eher noch schlechter aussieht.
Der Kunde kann hier gar nichts mehr tun, denn er hat ja keine Wahl. Alle Hersteller verfahren so. Metall wird zu Plastik. Oberflächen werden für den kurzfristigen Gebrauch aufgehübscht (Softlack, PVD). Selbst bei BMW ersetzt billigster Abfall-Filz den Teppich im Kofferraum. Nach 3 Jahren ist das nicht nur hässlich, sondern schlicht verschlissen. Ebenso die Billigledersitze. Plastikgestank wie in einem Mazda 626 aus 1991, auch noch nach 2 Jahren, aber "Luxury" Ausstattungslinie. Hauptsache, das Armaturenbrett bekommt einen "genarbten Lederlook" ins Plastik gegossen.
Alles vordergründiger Bling-Bling, der die auf ein bestenfalls gerade eben noch akzeptables Niveau zusammengesparte Technik kaschiert.
Besagter 3er BMW wäre nach 1,5 Jahren schon nicht mehr durch den TÜV gekommen. Bremsen tot (50.000 Km, zügige, aber vernünftige Fahrweise), Xenonlichtverstellung defekt, Gegenverkehr wird massiv geblendet, Koppelstangen vorne beide ausgeschlagen. Kaufpreis Liste: 63.000 Eur.
Früher konnten Sie anstatt eines VW Passat für 28.000 D-Mark einen Mercedes W124 für 35.000 D-Mark kaufen und wussten, die 7.000 D-Mark Kaufpreisdifferenz sind bestens angelegt in eine höhere Wertigkeit, Laufleistung und Komfort.
Heute ist es völlig egal, ob Sie einen VW Passat oder einen Mercedes C kaufen. Die Preise sind ausstattungsbereinigt ähnlich, die Qualität auch, da alle bei denselben 4 Zulieferern einkaufen, die sie gemeinsam so gedrückt haben, dass Katastrophen wie die Takata-Airbags, die Valeo-Automatikgetriebekühler, das ZF-Getriebesterben oder das Bosch-Injektorensterben auftreten müssen und dann alle Hersteller reihum treffen. Über das GM-Zündschlossdebakel freut sich kein Wettbewerber. Sie wissen, sie haben selbst den gleichen Mist an die Kunden ausgeliefert.
Das Ausweichen auf einen alten W124 bringt allerdings auf lange Sicht auch nichts, denn die Kisten sind langsam alt und der Nachschub an unverbrauchten Rentnerautos mit 80.000 Km und ohne Wartungsstau versiegt. Ausserdem ist slch eine hässliche alte Karre eher etwas für Fans, als für das junge Mädchen nebenan.
Daher muss man eben heute mit höheren Folgekosten beim Autokauf rechnen und sich über niedrige Kaufpreise und gute Garantien absichern. Gggf. auch ein kleineres Modell kaufen. Eine Familie passte in den 80ern in einen Golf 1. Heute muss es schon ein Sharan sein. Kein Wunder, dass das Geld kostet.
Hersteller wie Kia oder Hyundai haben das kapiert. Die Autos sind zwar nicht unbedingt besser als ein VW, aber der Endkunde hat den Stress der hohen Folgekosten nach 3-5 Jahren nicht.
Wenn die Garantie eines Kia ceed für 17.000 Eur nach 7 Jahren abgelaufen ist, gibt man die Kiste eben für 3.000 Eur in Zahlung und kauft den nächsten Kia. Ggf. mit günstiger Pauschalversicherung. Das Auto wird so kalkulierbar.
Die meisten deutschen Autofahrer konsumieren ihre Fahrzeuge, als müssten sie nicht aufs Geld sehen. Das Auto ist heilig und wenn VW mal wieder 1.300 Eur für die große Inspektion beim Passat TDI aufruft, hat man dem Auto ja schliesslich "etwas Gutes" getan.
Dass man für 800 Eur im Jahr einen Mercedes E V6 fahren kann, sieht er offenbar gar nicht. Schließlich ist der Passat ja sooo sparsam.
Auch der Kia ist noch keine Option für die Masse, da die Nachbarn ja denken könnten, man hätte seinen Job verloren, wenn amn sich ein solches Auto auf den Hof stellt. Allerdings wird sich das mit zunehmender Umverteilung der Einkommen der paar verbliebenen Arbeitnehmer an Beamte, Pensionäre, Rentner u.s.w. wohl bald ändern. Nicht umsonst wachsen ja die Billigmarken in Europa stark.
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Zitat:
@Mr. Driveyanuts schrieb am 27. Dezember 2014 um 05:59:24 Uhr:
Die Langzeithaltbarkeit von Turbodieselmotoren und ihren Aggregaten hat in den letzten 20 Jahren sogar stark abgenommen.
Höhere Anforderungen an Leistung, Fixkosten und Emissionen auf der einen und der Druck zur Kostensenkung auf der anderen Seite ...........
Was die Haltbarkeit von Dieselmotoren betrifft:
Die alten Saugdiesel hatten relativ großen Hubraum im Vergleich zur Leistung. z.B. der unten angesprochene Toyota 2,0l – 73PS, oder die Dieselmotoren in der MB 123 Reihe, 2,0 – 3.0l mit 54 – 125PS. Bei den niedrigen Drehzahlen und der niedrigen Literleistung ist es kaum verwunderlich, dass diese Motoren bei normaler Pflege (Wartung) unkaputtbar waren. Heute werden 2,0l Dieselmotore mit über 200 PS ausgeliefert. Klar, dass Technik und Forschung nicht stehengeblieben sind, aber ob die Laufleistung der niedrig belasteten Diesel erreicht werden kann ist fraglich.
Wir hatten vor vielen Jahren einen Toyota Carina E, 2,0 Diesel mit 54kW in der Familie.
Der Wagen lief in den ersten 3 Jahren über 200.000km im Außendienst, wurde dann als Zweitwagen für einige Jahre benutzt wo wieder 50.000 km draufgedreht wurden. In dieser Zeit fielen keinerlei Reparaturen an, lediglich Verschleißteile wurden ersetzt.(Kupplung noch original) Nach dem Verkauf lief er nochmals problemlos an die 80.000 km.
Zitat:
@Diedicke1300 schrieb am 27. Dezember 2014 um 07:59:11 Uhr:
Kann es sein das heute viele dem Geiz ist geil Wahn verfallen, nicht bereit sind Qualität zu bezahlen aber Qualität verlangen ????
Unter dem Blickwinkel „Geiz ist geil“ fallen mir zwei Zitate von
John Ruskin (1819 – 1900)ein.
„Es gibt kaum etwas auf dieser Welt, das nicht irgend jemand ein wenig schlechter machen kann und etwas billiger verkaufen könnte, und die Menschen, die sich nur am Preis orientieren, werden die gerechte Beute solcher Menschen.“
"Es ist unklug, zuviel zu bezahlen, aber es ist noch schlechter, zuwenig zu bezahlen. Wenn wir zuviel bezahlen, verlieren wir etwas Geld, das ist alles. Wenn wir dagegen zu wenig bezahlen, verlieren wir manchmal alles, da der gekaufte Gegenstand die ihm zugedachte Aufgabe nicht erfüllen kann. Das Gesetz der Wirtschaft verbietet es, für wenig Geld viel Wert zu erhalten."
Zitat:
@Corsadiesel schrieb am 25. Dezember 2014 um 04:26:01 Uhr:
Und Leute, die heute noch glauben, dass ihr neu gekauften PKW mehr als 10 Jahre halten, sind ein gefundenes Fressen für die Verkäufer 😁
Klar kann man dies glauben. Bei richtiger Wartung und Pflege ist das auch so.
Zitat:
@HairyOtter schrieb am 27. Dezember 2014 um 01:01:45 Uhr:
Der Geldvernichtungsgrund Nr. 1 sind heute Turbolader und Commonrail. Ich bleibe auf jeden Fall bei einem Saugbenziner. Das führt dann wohl zu den japanischen Modellen.
Auch hier ist der richtige Umgang und die richtige Auswahl des Motors entscheidend. Schlüssel umdrehen und Vollgas wird irgendwann zum Turboschaden führen. Lässt man den Motor aber erst ein mal warm werden, dann wird der Turbo auch lange halten. Die Faustformel heißt halbe Drehzahl, bis der Motor warm ist. Fängt bei 6000 Umdrehungen der rote bereich an, sollte man den Wagen unterhalb von 3000 Umdrehungen bewegen. Die Dieselmotoren, und Benzindern mit ausreichend Hubraum ist dies kein Problem. Aus diesem Grund muss man sich den passenden Motor aussuchen, wenn man mit dem Fahrzeug weite Strecken fahren will. Fahrzeuge mit wenig Hubraum und Turbo sind in der Regel für wenigfahrer gedacht. Würden diese kleinen Motörchen nicht schneller warm werden, gäbe es ein wirkliches Problem mit der Haltbarkeit.
Zitat:
@Useraccount schrieb am 27. Dezember 2014 um 01:03:36 Uhr:
Weiter vorne wurde geschrieben, dass Turbo-Motoren moderner Fahrzeuge auch sehr lange halten, wenn man sie entsprechend behandelt und weniger verbrauchen tun sie sowieso.
Da man beim Turbo mit geringerer Drehzahl fährt, ist der Verbrauch geringer. (Perfekt für Landstrsse/Autobahn, wenn man nur dahin gleitet.)
Der Turbomotor hat im vergleich zum Normalmotor einen höheren verbrauch, wenn man die Leistung auch abruft. (Schlecht im Stadtverkehr, beim häufigen Hochbeschleunigen auf 50KMH. Auch schlecht auf der Autobahn, wenn man mit einem aufgeblasenen 1,2 Liter Motor schneller als 130KMH fahren will.)
In der Praxis hebt sich die Ersparnis mit dem Mehrverbrauch wieder auf.
Bei gleicher Leistung ist der Sauger auch ein Säufer.
Auch dank niedrigerer Drehzahl versteh ich nicht warum so ein 1,2l Tsi im Vergleich zu nem Sauger ein Säufer werden soll?
Bis vor 2 Jahren hab ich selber gegen Tsi und Downsizing gepoltert. Dann lief mir ein 1,2l Tsi zu. Der gefiel mir so gut, da hab ich sogar meinen anderen Tdi gegen einen Tsi getauscht! Ich kann also durchaus von der Praxis reden! Nur hoffe ich, dass beim 1. Tsi die Steuerkette hält, der 2. hat keine, sonst hätte ich den nicht gekauft.
Zitat:
@Mr. Driveyanuts schrieb am 27. Dezember 2014 um 05:59:24 Uhr:
Moin!Also Leute, verschont uns hier bitte mit Lobeshymnen auf VW/Audi. Das wirkt nur noch lächerlich.
Gruß,
M. D.
Mal abgesehen davon, dass es sich hier um eine Erfahrung deiner Mutter handelt, also um eine Einzelfall kann man damit nicht sagen, dass VW und Audi schlechte Fahrzeuge bauen und Montagsautos kann man bei jedem Hersteller erwischen.
Solche Lobeshymnen gibt es nicht nur bei den genannten Marken, sondern auch bei BMW und Mercedes.
Ich bin mit meinem Auto super zufrieden und wundere mich immer, über was für angebliche Probleme andere Leute ihn Foren meckern. Vielleicht sind es auch bezahlte Tester, die dafür bezahlt werden, in Foren schlechte Postings zu schreiben? Redakteure anderer Hersteller? Wer weiß das schon.
Vielleicht sollte man das ein wenig nüchterner sehen: Audi, BMW, VW und Mercedes sind keine Premiummarken, auch wenn das Marketing das zu suggerieren zu versucht. Es sind einfach solide Autos, die bei entsprechender Pflege lange halten, aber natürlich muss auch für den Namen und die solide Langhaltbarkeit bezahlt werden.
Dann fährt es sich doch viel entspannter, wenn man sich das Marketing-Gequatsche nicht einimpfen lässt...
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Zitat:
@Diedicke1300 schrieb am 27. Dezember 2014 um 07:59:11 Uhr:
Kann es sein das heute viele dem Geiz ist geil Wahn verfallen, nicht bereit sind Qualität zu bezahlen aber Qualität verlangen ????
Oder wird auf hohem Niveau gejammert ?
Damit hast du den Nagel wohl auf den Kopf getroffen. Die Leute erwarten heute am liebsten ein Auto mit der Qualität eines Mercedes, das aber nur so viel wie ein Dacia kosten darf. Man bekommt eben nur das, wofür man bezahlt.
Ich muss immer lächeln, wenn die Fahrer einer Low-Budget Marke mir sagen, dass ihr Auto genauso lange halten wird, wie ein Fahrzeug aus gehobener deutscher Produktion und man doch angeblich nur für den Namen bezahlt.
Jeder muss seine Erfahrungen selbst machen.
Man bekommt bei jedem Preis/Auto nur das wofür man bezahlt, nicht mehr und nicht weniger.
Zitat:
@Diabolomk schrieb am 27. Dezember 2014 um 11:10:48 Uhr:
Bei gleicher Leistung ist der Sauger auch ein Säufer.
Leistung alleine determiniert nicht den Spritverbrauch.
https://www.google.de/search?q=spezifischer+Verbrauch
Weil nicht jeder Motor in jedem Drehzahl- und Lastbereich gleich effizient arbeitet. Es gibt ein Fenster in dem er am effizientesten arbeitet, d.h. aus dem wenigsten Sprit die meiste bewegungsenergie erzeugt, und es gibt andere Bereiche in dem er nicht effizient ist, d.h. mehr Sprit braucht um die gleiche Energie zu erzeugen. Beim Sauger kann das bspw. durch Drosselklappenverluste entstehen (im unteren Drehzahlbereich) beim Turbo wird manchmal fetter angemischt, da der verdampfende Kraftstoff zur Innenkühlung beiträgt.
Mein Lieblingsbeispiel ist die Testfahrt von Top-Gear mit Prius und M3 auf der Rennstrecke. Der Prius fährt voraus und gibt alles, d.h. so schnell es eben geht, der M3 bummelt in gleichem Tempo hinterher. Am Ende hat der Prius erheblich mehr Sprit verbraucht. Grund: Der Motor wurde dauerhaft am Limit bewegt wo er sehr ineffizient arbeitet, wohingegen der M3 im sehr effizienten Bereich bewegt wurde.
Zitat:
Auch dank niedrigerer Drehzahl versteh ich nicht warum so ein 1,2l Tsi im Vergleich zu nem Sauger ein Säufer werden soll?
Bei Tempo >130km/h ist die Drehzahl beim Turbo nicht niedriger als bei einem vergleichbaren Sauger. Das Leistungsmaximum liegt auch beim Turbo-geladenen Benziner im oberen Bereich der Drehzahlen. Daher ist der letzte Gang in dem die Höchstgeschwindigkeit erreicht wird (und den man auf der Autobahn bei Fahrten über 130 in der Regel benutzen wird) meist nicht viel anders übersetzt.
Ja, solchen Spielereien war ich auch verfallen.
Dann stellte ich im Alltag fest, mein Golf Plus 1,2l TSI 105PS fährt in allen Lebenslagen (gut außer Geschwindigkeiten ab ca. 150km/h, was aber wohl eher an der Stirnfläche statt Motor liegt) sparsamer als sein Vorgänger ein Polo 9N3 1,4l 80PS. Aber für den Alltag und auch für die Gesamtbetrachtung passt das Paket.
Mein neuer 1. Wagen ein 1,4l TSI mit 140PS erreicht sein Leistungsmaximum bei 4500rpm, die Übersetzung ist zwar wirklich nicht so lang wie möglich wäre, aber auch nicht so kurz wie bei vielen Saugern. Zudem ich viel weniger zurückschalten muss, was comfortabler und auch sparsamer ist.
Will ich oft schnell Autobahn fahren, will ich eh nen Diesel.
Der letzte 3er (E9x) hatte in der 143PS Variante noch den Saugmotor und erreichte sein Leistungsmaximum bei 4250rpm. Natürlich aus 2 Liter Hubraum (irgendwo muss die Leistung ja herkommen).
Der aktuelle hat einen 136PS Motor (aus 1,6Litern) der sein Leistungsmaximum bei 4400rpm erreicht. Wie man sieht im letzten Gang bei vergleichbarer Höchstgeschwindigkeit wird man nicht von Drehzahl profitieren. Darauf bezog sich ja die ursprüngliche Aussage.
Natürlich sind die modernen Turbo-Motoren sparsam im Teillast-Beriech und wenn man sie entsprechend bewegt, kann man damit sparsamer fahren als mit den alten Saugern mit ähnlicher Leistung. Und ebenso stimme ich zu, dass die aufgeladenen Motoren im Alltag angenehmer zu fahren sind. Trotzdem muss man zugeben, dass die Saugmotoren eben auch ihre Vorteile hatten - weniger Komplexität (=weniger Mögliche Fehler) und eben auch weniger Verbrauch unter Vollast.
Da der Markt nur noch Rasenmähermotoren bietet, schaue ich mich schon mal nach einem W124 aus den Baujahren 1992 - 1995 mit den Motoren 230 oder 220 sowie 260 um, aus Erstbesitz und unter 100 000km mit Automatik.
Ohne CAN Bus und Assis (außer ABS und ASR) können elektrische Fehler mit einer einfachen Prüflampe eingekreist werden.
Die Ersatzteilversorgung soll ja sehr gut sein.
Hatte mal einen 230E mit Automatik, normaler Verbrauch = 9,x L auf 100km, dass paßt für mich.
Ja sicher haben die auch ihre Vorteil, die sind aber geschrumpft, die Vorteile der TSI gestiegen. Der neue TSI EA211 hat keine Nennenswerte Anfettung mehr, fährt also auch Vollgas "sparsam"
Ich muss mein Auto auch viel in der Stadt bewegen, da sind viel Hubraum eben selten von Vorteil.
Nur bei den Dieseln scheint es heute noch im Vergleich öfter Vorteile im Verbrauch für mehr Hubraum ab 100km/h zu geben, aber hauptsächlich weil man die länger übersetzt.
Aber ein allgemeines Downsizingbashing ist nicht haltbar.
VW hat(te) unabhängig davon Qualitätsprobleme, es mag auch vereinzelte Sauger geben die Konkurrenzfähig sind. Das Reparaturkostenrisiko im Fall der Fälle steigt auch, klar. Aber mein 1,2l TSI vor der Tür läuft seit über 4 Jahren sparsam und flott.
Und ich weiß noch wie oft meine Eltern früher mit ihrem Auto in der Werkstatt waren..
Zitat:
@Corsadiesel schrieb am 27. Dezember 2014 um 12:03:46 Uhr:
Da der Markt nur noch Rasenmähermotoren bietet, schaue ich mich schon mal nach einem W124 aus den Baujahren 1992 - 1995 mit den Motoren 230 oder 220 sowie 260 um, aus Erstbesitz und unter 100 000km mit Automatik.Ohne CAN Bus und Assis (außer ABS und ASR) können elektrische Fehler mit einer einfachen Prüflampe eingekreist werden.
Die Ersatzteilversorgung soll ja sehr gut sein.Hatte mal einen 230E mit Automatik, normaler Verbrauch = 9,x L auf 100km, dass paßt für mich.
Dass der Markt nur noch aus Rasenmäher-Motoren besteht, stimmt nicht und kann ich so nicht umkommentiert stehen lassen. Bei Klein- und Kompaktwagen mag das zutreffen.
Mit entsprechenden Geldbeutel bekommst du auch noch V8 und V10 (Audi RS6, BMW M5), der Normalverdiener muss mit Downsizing-Motoren warm werden.
Aber dass der Markt NUR noch aus Rasenmäher-Motoren besteht, stimmt so nicht und das hat ja auch Vorteile mit dem Downsizing und Turbos, wie in den vorigen Posts schon erläutert wurde.
Zitat:
@Useraccount schrieb am 27. Dezember 2014 um 12:27:22 Uhr:
Mit entsprechenden Geldbeutel bekommst du auch noch V8 und V10 (Audi RS6, BMW M5), der Normalverdiener muss mit Downsizing-Motoren warm werden.
Der "Normalverdiener" kauft sich doch eh lieber einen Gebrauchtwagen. Da kann er sich auch einen V8 leisten. 😉
Zitat:
@MvM schrieb am 27. Dezember 2014 um 12:34:23 Uhr:
Der "Normalverdiener" kauft sich doch eh lieber einen Gebrauchtwagen. Da kann er sich auch einen V8 leisten. 😉Zitat:
@Useraccount schrieb am 27. Dezember 2014 um 12:27:22 Uhr:
Mit entsprechenden Geldbeutel bekommst du auch noch V8 und V10 (Audi RS6, BMW M5), der Normalverdiener muss mit Downsizing-Motoren warm werden.
Ja, aber nur, wenn er jemanden hat, der ihm die Wartung und den Sprit bezahlt... 😉
Autos werden, allen Unkenrufen zum trotz, nach meiner Beobachtung immer besser, zuverlässiger und auch langlebiger.
Natürlich kann man es bei den jetzt neuen Modellen erst in einigen Jahren sagen, aber ansonsten gab es früher doch viel mehr Probleme und Pannen.
Meine Vater war es bis zuletzt nicht auszutreiben, wöchentlich Ölstand und Reifendruck zu kontrollieren - weil das bis in die 80er Jahre rein halt wirklich nötig war und die Abneigung älterer Semester vor Gebrauchtwagen mit mehr als 100.000 km kommt auch nicht von ungefähr.
Ich kann mich bei meinen letzten Autos nicht erinnern, das ich mal außer der Reihe Öl nachfüllen musste.
Sieht man mal von den Premiummarken hab, waren früher die "günstigeren" Marken nicht selten nach 7 oder 8 Jahren fertig und der 20 Jahre alte Golf, der heute noch rumfährt - wie viele davon sieht man davon wirklich noch?
Ich kann mich (als technisch interessierter Jugendlicher) noch gut an das Geschrei erinnern, als der Vergaser ausstarb und es auch in der Mittelklasse mehr und mehr Motoren mit elektronischer Einspritzung gab.
"Hält nicht", "Wird nicht alt", "Da gehen in ein paar Jahren die Chips kaputt und dann gibt es vielleicht keinen Ersatz mehr".... nichts davon ist eingetreten und ich muss zugeben das selbst durch Downsizing der, von mir erwartete, massenhafte Motorentod bei 100.000 km ausgeblieben ist.
Wenn es heute mechanische Probleme gibt, dann doch eher durch Fehlbedienung von Leuten, die einen Turbo nicht kalt fahren (weil sie gar nicht wissen, dass man das soll), oder die meinen sie könnten einen Vierzylinder jahrelang mit Bleifuß über die Autobahn prügeln.
Ansonsten galt früher wie heute, dass man halt die Augen aufhalten muss. Wer sich (nur mal als Beispiel) einen Wagen mit DSG eines Herstellers bestellt, der es über Jahre nicht schafft die Getriebe haltbar zu bekommen, ist selbst schuld.
Der 80er Jahre Fiat-Käufer wusste ja auch, das ihm die Kiste nach 6 bis 8 Jahren weggerostet ist 😁
Zitat:
Ich muss immer lächeln, wenn die Fahrer einer Low-Budget Marke mir sagen, dass ihr Auto genauso lange halten wird, wie ein Fahrzeug aus gehobener deutscher Produktion und man doch angeblich nur für den Namen bezahlt.
Jeder muss seine Erfahrungen selbst machen.
Man bekommt bei jedem Preis/Auto nur das wofür man bezahlt, nicht mehr und nicht weniger.
Die gehobenen deutschen Hersteller (😁) verdienen sich mit dem Marketing Trick eine goldene Nase.