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Waschanlage: "Moosgummi-" vs. Textilstreifen

Themenstarteram 2. Februar 2013 um 11:33

Hallo, liebe Community!

Ich hatte mir anfangs überlegt, auch meinen Audi per Hand zu waschen, diese Idee jedoch wieder verworfen. Er ist einfach schon zu alt und auch der Lack wurde vom Vorbesitzer nie gepfelgt. Dementsprechend würde sich daher eine Handwäsche garnicht mehr lohnen.

Das bedeutet wiederum, dass ich in diesem Fall auf eine Waschanlage zurückgreifen werde. In meiner näheren Umgebung stehen unter anderem zwei verschiedene Systeme zur Auswahl:

Eine Waschstraße mit Textillappen-Bürsten sowie eine Portalanlage mit mir neuen und gestern erst entdeckten Moosgummiartigen Bürstenstreifen.

Auch wenn der Audi natürlich über einen dementsprechend schlechten Lackzustand verfügt, so brauche ich dennoch nicht unbedingt eine Kratzanlage.

Daher meine Frage: Welche säubert schonender: Textillappen oder Moosgummi-/Schwammstreifen?

Beste Antwort im Thema

Ja, ich bin beruflich in Sachen Autowäsche und Pflege unterwegs. Allerdings kenne ich nur die Technik im eigenen Hause und Umgebung, ich kenne wirklich nicht jede Waschstrasse und jeden Hersteller. Auch verkaufe ich hier keine Autowäschen oder ähnliches, gebe nur gerne Infos aus Sicht eines gewerblichen Betreibers. Aber das Prinzip und die Technik ist immer gleich.

Moosgummi findet man überwiegend an Portalanlagen, also Tankstellen. Es ist günstiger als Textil und es wäscht in der Anwendung gut. Denn in der Portalanlage gibt es nur 1 Portal. Das Moosgummi ist feiner und geht besser in Ecken und um Rundungen. Also lange relativ dünne meist eckige Strähnen.

In der Waschstrasse gibt es mehrere Portale auf die die Arbeit verteilt wird, auch braucht man hier Waschmaterial mit höherer Standzeit.

Denn in der Waschstrasse werden wesentlich mehr Fahrzeuge gewaschen.

Textil wird dort verwendet wegen des Namens, primär will man dem Kunden etwas verkaufen das er mag. Mit Textil und Lammfell wird schonende Reinigung suggeriert. Es wäscht auch gut, aber das ist etwas anderes.

Textiles Material gibt es als breite weiche Lappen und flache Fäden/Bänder. Breite Lappen sind laut, also mag der Kunde das nicht.

Laut = schlecht für den Lack (dazu später mehr)

Beide Materialien sind gut, es kommt immer auf die Anwendung an. Die Anlage muß sauber sein, die Waschmittel richtig eingestellt und jeder Wagen muss vorgewaschen werden. Dann sind die Unterschiede nur noch gering. In der Waschstrasse wäscht Personal den Wagen vor, das ist ein großer Vorteil. Wenn der Wagen regelmäßig gewaschen wird, haftet der Dreck auch nicht so stark, dann braucht man weniger Chemie/Mechanik.

Heisswachs gibt es so nicht. Es ist weder heiss, noch Wachs. Es ist ein Trocknungsmittel das den Wasserfilm aufreissen läßt. Das Gebläse kann das Wasser nicht vom Lack entfernen. Es gibt es eben als Trockner und als "Wachs". Damit sind immer Mittel gemeint die mehr Glanz verschaffen und das Wasser noch einige Zeit abperlen lassen.

Denn fast kein Wagen hat einen polierten und gewachsten Lack, die meisten sind extrem stumpf und Wasser bleibt als Film darauf stehen.

"Starke" Chemie bedeutet höher konzentriert. Also zB ein alkalischer Reiniger mit Ph 10 und entsprechenden Laugen als Inhaltsstoff. Temperatur und Dosierung sind so eingestellt das er in der richtigen Zeit funktioniert. Würde man zB den Reiniger auf heissem Lack in der Sonne Minutenlang trocknen lassen, würde es sogar Schäden geben, Läufer im Lack und auf Eloxalteilen (Zierleisten).

Dichtungen werden niemals beschädigt. Zu starke Dosierungen machen Flecken in Gummiteile. Auf Dauer kann ein Reiniger Lack und Felgen vergrauen, auch dann ist die Dosierung zu hoch.

Diese Intensivpolish Programme sind so eine Sache. Es wird zwar besseres "Wachs" verwendet doch ich sage mal das ist mehr Show.

Leider kann der Kunde die Technik der Waschstrasse nicht einschätzen. Die Autowäsche wird über das Empfinden verkauft. Autowäsche wirkt immer im Kopf. Also muß Schaum, Duft, "Nano" und ein paar andere Dinge her die nichts mit der Wäsche zu tun haben. Wenn der Kunde sich gut fühlt ist das Auto sauber. Warum sind wohl all die Endkundenprodukte so schön bunt und gut verpackt ? Je teurer je wertiger, angeblich.

Das ist doch in jeder Branche so. Bio Kekse für Pferde wirken auch nur im Kopf des Besitzers. Das Pferd wäre auch mit einer Wiese Unkraut zufrieden.

 

Mein Wagen ist rund 300x durch die Waschstrasse gegangen, so 2x die Woche. Er musste auch immer für Einstellarbeiten herhalten. Es gab nie einen Schaden und nie einen Kratzer. Wohl aber Haarlinien die man jetzt ohne Wachs in der Sonne deutlich sieht. Jedoch nach 300 Wäschen ist das völlig harmlos. Er glänzt immer noch und sieht besser aus als all die Kundenfahrzeuge. Die kommen nur alle 3-4 Monate und haben noch nie den Lack gepflegt.

Pflegen ist nicht nur Waschen, das ist bloß der Anfang

Die Autoindustrie mag das gar nicht hören. Wenn die Leute mal etwas wirklich für das Auto zur Pflege machen würden, hielten die Autos deutlich länger. Nach 10 Jahren ist ein Lack noch lange nicht matt oder verschlissen.

Ein gelernter Koch fragt sich auch nicht ob er durch Handauflegen, Shiatsu-Messer, bei Vollmond gezupfte Kräuter, oder Nano-Butter eine besser Sauce machen kann. Nein, das ist bloß gelerntes Handwerk. Autowäsche ebenfalls.

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am 1. Juni 2013 um 12:12

Zitat:

Original geschrieben von Aygo Club

Zu Problemen mit Kratzern kommt es nur durch mangelnde Pflege und Wartung der Waschanlagen. Die Materialien selber -egal ob Schaumstoff oder Textil- hinterlassen weder Kratzer noch Abrieb.

Wenn man aber die Bürsten mancher Waschanlagen sieht, ist es kein Wunder, dass der Wagen hinterher mit 100.000 Haarkratzern wieder aus der Anlage kommt. :rolleyes: Ich würde mal behaupten, dass 8 von 10 Waschanlagen mehr oder weniger vergammelt sind.

Nur wer hat tendenziell die besser gewartete Anlage? Tankstellen , welche och oder wenig frequentiert sind - oder Betriebe, die nur Autos waschen und sonst nichts?

D

An meiner Handwaschstammtanke riecht die Waschanlage unangenehm nach Waschchemie, man könnte sogar sagen sie stinkt. An der Moosgummianlage, die ich heute besucht habe, roch es nach nichts. Diese war aber leider eine Portalwaschanlage, dessen Pflegezustand ich sonst nicht beurteilen kann. Die Anlage war allerdings "offen", d.h. die Rolltüren blieben auch beim waschen offen. Vielleicht riecht sie deswegen nicht, weil sie so gut durchgelüftet wurde?

Ich meine, mehr als den optischen und geruchstechnischen Zustand kann man eh nicht beurteilen. Die Bürsten sehen eigentlich alle gleich aus, ich habe zumindest noch nie schmutzige gesehen.

Wenn die Anlage gut aussieht und riecht, ist sie i.d.R. auch relativ neu bzw. gut gewartet. Das Waschergebnis sollte dementsprechend ohne deutliche Blessuren sein.

Bei dreckigen Hallen, vermoosten Bürsten und faulem Geruch sollte man besser gleich das Weite suchen. Hier sind zumindest Haarkratzer Aufgrund verdreckter Bürsten schon nahezu garantiert.

Das Waschstraßen generell besser in Schuss sind als Portalanlagen, kann ich nicht feststellen. Auch darunter gibt's genug Gammelhütten.

am 1. Juni 2013 um 14:09

das bestätigt mich in meinen Beobachtungen.

Die Waschstraße an meiner Handwaschstammtanke riecht unangenehm nach Waschchemie, sie stinkt regelrecht. Das Waschergebnis ist OK, nicht überragend aber auch nicht unterirdisch schlecht. Auch im Auto riecht es danach unangenehm, selbst wenn ich die Lüftung während der Durchfahrt ausgeschalten lasse.

In der Portalwaschanlage mit Moosgummibürsten, in der ich heute war, roch es nicht. Maximal nach frischer Hauptstraßenluft. Sogar die Waschchemie roch ganz angenehm nach "neutral". Die zur Vorwäsche angebotene "Insektenlösung und Felgenunterstützung" roch angenehm seifig. Das Waschergebnis war auch sehr gut. Und das, obwohl es eine Portalwaschanlage war, die gerne schlecht gemacht werden war. Sauberkeit war objektiv OK, einzig ein kleines Säckchen lag in der Waschhalle, vermutlich von demjenigen einfach entsorgt, der die Waschanlage vorher benutzt hat.

Leider gibt es an dieser Portalwaschanlage keinen SB-Hochdruckreiniger zur Vorreinigung, sondern nur die Hochdruckvorreinigung der Waschmaschine.

Was mich aber stört ist einfach die Tatsache, dass die Waschanlage mit Moosgummi relativ laut ist. (Assoziation: Laut = aggressive Reinigung leise = schonende Reinigung.)

am 2. Juni 2013 um 14:45

was mir auch noch aufgefallen ist:

Bei der Handwäsche achten wir darauf, dass wir ein gutes Shampoo verwenden, dies richtig dosieren usw., damit der Schmutz möglichst schonend von der Oberfläche entfernt wird.

In der Waschanlage läuft es so:

Vorwäsche mit Aktivschaum

Abspülen per Hochdruck

Bürstenwäsche mit Wasser

Abspülen

ev. Wachs, Polish, Versiegelung etc. etc.

Trocknen

Das ist doch vom Abauf her so, als ob ich mein Auto SnowFoamen würde, dann per Hochdruck abspüle und per 2 Eimer Methode ohne Shampoo waschen würde. Oder ist in dem Waschwasser ein Waschzusatz drinnen? Das Waschwasser schaut zumindest sehr klar aus.

Eine Waschstrasse wäscht anders als der Eimerwäscher. In der Waschstrasse muß jeder Wagen schnell sauber werden, die meisten Fahrzeuge werden monatelang nicht gewaschen, sprich sind extrem schmutzig. Die Waschchemie ist also entsprechend für alle Fahrzeuge gleich eingestellt um jedes Fahrzeug in 5min sauber zu bekommen.

Je nach Anlage ist die Reihenfolge anders:

1. Einweichbogen (hier wird der Schmutz mit Wasser eingeweicht, wenn überhaupt ist nur ein leichter Reiniger darin. Meist nur im Sommer nötig, auch um den Lack abzukühlen)

2. Insektenlöser / Felgenreiniger (so eingestellt das er in 10sek. wirkt)

3. HD Vorwäsche

4. Schaumbogen (bloß für die Optik, der Kunde will Schaum sehen)

5. Waschstrasse mit diversen Waschportalen. Im Wasser der Waschanlage ist ein Reiniger und ein Bürstengleitmittel. Das Bürstengleitmittel vermindert Haarlinien im Lack, auch an der SB Wäsche wichtig.

6. Klarspülbogen (sauberes Leitungswasser)

7. Trockenportal / oder Wachs (beides läßt den Wasserfilm aufreissen und ablaufen, sonst wird der Wagen nicht trocken)

8. Gebläsetrockner (schiebt die letzten Tropfen vom Lack, die eigentliche Trocknung erfolgt ein Portal zuvor)

9. textiles Trockenportal / Swingtex (letzte Wassertropfen werden abgenommen, ausserdem optisch nett für den Kunden)

Begrifflichkeiten wie Aktivschaum oder Heisswachs sind frei erfunden. Schaum wäscht nicht, er ist nur für die Optik. In der Waschstrasse künstlich zugesetzt weil die Kunden Schaum wollen. Damit der Reiniger länger auf dem Lack einwirken kann reicht ein Netzmittel, Schaum muß man mühselig wieder abwaschen.

 

Der Ansatz den Wagen selber per Eimer zu waschen ist ganz anders. Erst einmal kennt man sein Fahrzeug und kann das Waschmittel je nach Verschmutzung individuell anwenden. Zudem wirkt die Handwäsche mehr beim Besitzer, als am Fahrzeug. Es macht halt Spaß.

Das Eimershampoo soll auch als Gleitmittel Haarlinien vermeiden. Die Chemie ist ganz anders als an der Waschstrasse. Einmal geringer weil die Einwirkzeit viel länger ist, zum anderen neutraler da die Haut damit in Kontakt kommt. Und zuletzt neutraler da ungeschulte Leute damit arbeiten und niemand verletzt werden soll (Produkthaftung)

Per Hand kann man gründlich und besser arbeiten, das kann man aber wegen der Zeit nicht mit der Waschstrasse vergleichen. Zeit ist Geld, Personal ist extrem teuer, kaum jemand möchte selbst waschen. 55% aller Fahrzeugbesitzer lassen waschen. 40% waschen selbst in unterschiedlicher Form. Echte Eimerwäscher gibt es nur zu 1%.

Man kann in der Waschstrasse nicht jedes Fahrzeug individuell waschen. Weder von der Einstellung der Chemie, noch von der Form des Fahrzeuges her. Es ist immer ein Kompromiß.

am 2. Juni 2013 um 16:57

Danke MoparMan!

Arbeitest du beruflich in der Branche? Klingt danach.

Warst du nicht derjenige, der vor einiger Zeit auf MT in einer Diskussion beigetragen hat, dass er öfters (monatlich?) in die Waschanlage fährt, und nur minimal Swirls hat. Zu vermeiden durch eine gut gepflegte Anlage + essentieller guter Vorwäsche?

Welcher Waschmaterial ist deiner Meinung nach besser? Textil vs. Moosgummi? Mir scheint, als ob momentan der Trend zu Moosgummi geht.

Dass Heißwachs eher für einen guten Trockeneffekt nützlich ist als für "waxen", dachte ich mir bereits. Andererseits wird mein Auto auch ohne Heißwachsprogramm am Ende mit einer Flüssigkeit abgeduscht, die offensichtlich einen ähnlichen Effekt wie Heißwachs hat.

Dann gibt es noch so geannnte Polish, Intensivpolish, Glanzpolish usw. usf. Programme. Teilweise werden diese per Bürsten in den Lack "einmassiert". Was ist davon zu halten?

edit: Du schreibst, die Waschchemie ist relativ "stark" eingestellt. Wie verhält sich das auf Dauer im Bezug auf die Lebenserwartung der Dichtungen?

Wie ist das mit den Scheinwerfern - hat die Waschanlage mitschuld an den "vergilbten" oder "matten, blinden" Scheinwerfern?

 

Und eins noch: Woran erkennt man eine Moosgummianlage? Textil hat ja bekanntlich Lappenähnliches Waschmaterial während die Moosgummianlage eher wie die gute alte Nylonbürstenanlage aussieht.

 

Danke

Ja, ich bin beruflich in Sachen Autowäsche und Pflege unterwegs. Allerdings kenne ich nur die Technik im eigenen Hause und Umgebung, ich kenne wirklich nicht jede Waschstrasse und jeden Hersteller. Auch verkaufe ich hier keine Autowäschen oder ähnliches, gebe nur gerne Infos aus Sicht eines gewerblichen Betreibers. Aber das Prinzip und die Technik ist immer gleich.

Moosgummi findet man überwiegend an Portalanlagen, also Tankstellen. Es ist günstiger als Textil und es wäscht in der Anwendung gut. Denn in der Portalanlage gibt es nur 1 Portal. Das Moosgummi ist feiner und geht besser in Ecken und um Rundungen. Also lange relativ dünne meist eckige Strähnen.

In der Waschstrasse gibt es mehrere Portale auf die die Arbeit verteilt wird, auch braucht man hier Waschmaterial mit höherer Standzeit.

Denn in der Waschstrasse werden wesentlich mehr Fahrzeuge gewaschen.

Textil wird dort verwendet wegen des Namens, primär will man dem Kunden etwas verkaufen das er mag. Mit Textil und Lammfell wird schonende Reinigung suggeriert. Es wäscht auch gut, aber das ist etwas anderes.

Textiles Material gibt es als breite weiche Lappen und flache Fäden/Bänder. Breite Lappen sind laut, also mag der Kunde das nicht.

Laut = schlecht für den Lack (dazu später mehr)

Beide Materialien sind gut, es kommt immer auf die Anwendung an. Die Anlage muß sauber sein, die Waschmittel richtig eingestellt und jeder Wagen muss vorgewaschen werden. Dann sind die Unterschiede nur noch gering. In der Waschstrasse wäscht Personal den Wagen vor, das ist ein großer Vorteil. Wenn der Wagen regelmäßig gewaschen wird, haftet der Dreck auch nicht so stark, dann braucht man weniger Chemie/Mechanik.

Heisswachs gibt es so nicht. Es ist weder heiss, noch Wachs. Es ist ein Trocknungsmittel das den Wasserfilm aufreissen läßt. Das Gebläse kann das Wasser nicht vom Lack entfernen. Es gibt es eben als Trockner und als "Wachs". Damit sind immer Mittel gemeint die mehr Glanz verschaffen und das Wasser noch einige Zeit abperlen lassen.

Denn fast kein Wagen hat einen polierten und gewachsten Lack, die meisten sind extrem stumpf und Wasser bleibt als Film darauf stehen.

"Starke" Chemie bedeutet höher konzentriert. Also zB ein alkalischer Reiniger mit Ph 10 und entsprechenden Laugen als Inhaltsstoff. Temperatur und Dosierung sind so eingestellt das er in der richtigen Zeit funktioniert. Würde man zB den Reiniger auf heissem Lack in der Sonne Minutenlang trocknen lassen, würde es sogar Schäden geben, Läufer im Lack und auf Eloxalteilen (Zierleisten).

Dichtungen werden niemals beschädigt. Zu starke Dosierungen machen Flecken in Gummiteile. Auf Dauer kann ein Reiniger Lack und Felgen vergrauen, auch dann ist die Dosierung zu hoch.

Diese Intensivpolish Programme sind so eine Sache. Es wird zwar besseres "Wachs" verwendet doch ich sage mal das ist mehr Show.

Leider kann der Kunde die Technik der Waschstrasse nicht einschätzen. Die Autowäsche wird über das Empfinden verkauft. Autowäsche wirkt immer im Kopf. Also muß Schaum, Duft, "Nano" und ein paar andere Dinge her die nichts mit der Wäsche zu tun haben. Wenn der Kunde sich gut fühlt ist das Auto sauber. Warum sind wohl all die Endkundenprodukte so schön bunt und gut verpackt ? Je teurer je wertiger, angeblich.

Das ist doch in jeder Branche so. Bio Kekse für Pferde wirken auch nur im Kopf des Besitzers. Das Pferd wäre auch mit einer Wiese Unkraut zufrieden.

 

Mein Wagen ist rund 300x durch die Waschstrasse gegangen, so 2x die Woche. Er musste auch immer für Einstellarbeiten herhalten. Es gab nie einen Schaden und nie einen Kratzer. Wohl aber Haarlinien die man jetzt ohne Wachs in der Sonne deutlich sieht. Jedoch nach 300 Wäschen ist das völlig harmlos. Er glänzt immer noch und sieht besser aus als all die Kundenfahrzeuge. Die kommen nur alle 3-4 Monate und haben noch nie den Lack gepflegt.

Pflegen ist nicht nur Waschen, das ist bloß der Anfang

Die Autoindustrie mag das gar nicht hören. Wenn die Leute mal etwas wirklich für das Auto zur Pflege machen würden, hielten die Autos deutlich länger. Nach 10 Jahren ist ein Lack noch lange nicht matt oder verschlissen.

Ein gelernter Koch fragt sich auch nicht ob er durch Handauflegen, Shiatsu-Messer, bei Vollmond gezupfte Kräuter, oder Nano-Butter eine besser Sauce machen kann. Nein, das ist bloß gelerntes Handwerk. Autowäsche ebenfalls.

Zitat:

 Pflegen ist nicht nur Waschen, das ist bloß der Anfang

,,, für deinen Beitrag hätte ich dir gerne "Doppelgrün" gegeben, das geht ja aber leider nicht ...

am 2. Juni 2013 um 20:46

Danke MoparMan für die Ausführliche Erklärung.

Seit ich mit der Autopflege angefangen habe, und auf div. Foren gestoßen bin, wurde mir schnell klar, dass Waschanlagen als lackkratzend angesehen werden. Bei mir allerdings gilt immer: Urteile erst, wenn du es selbst probiert hast.

Ja, ich habe schon öfters in der Waschanlage gewaschen. Auch betreibe ich 2 Eimer Handwäsche. Aber auch die 2 Eimer Handwäsche schützt nicht vor Haarlinien.

Und MoparMan bringt es auf den Punkt: Autowäsche ist erst der Anfang von Pflege - es kommt noch viel viel mehr danach. Doch das wissen viele Leute nicht. Ein mal alle Paar Monate waschen und gut ist's. Dass der Lack irgendwann stumpf aussieht vor lauter Grauschleier merken die meisten nichtmal.

Hi,

ich denke, man kann dem Kunden 2 Faustformeln an die Hand geben, mit denen er leichter entscheiden kann, ob er eine Waschanlage benutzt oder eben nicht:

1. Sauberkeit der gesamten Waschhalle gegeben?

2. "frische", leuchtende Farben an den Waschbürsten, Lappen oder Moosgummis?

3. gründliche Vorwäsche mit Vorreiniger und Wasserstrahl?

Wenn diese 3 Punkte gegeben sind, kann man bedenkenlos in eine Anlage fahren.

Warum?

Wird eine Anlage mangelhaft gewartet, dann ist der erste Indikator, daß die Fliesen nicht regelmäßig abgewaschen werden, die Wände sind dann grau und fleckig.

Sind die Farben der Bürsten grau und matt, sind sie alt und gehören eigentlich längst ausgetauscht. Im schlimmsten Fall befindet sich Sandschmutz darin - WORST CASE!!!

Wird nicht gründlich vorgewaschen, kommt der ganze Dreck der Autos mit in die Waschanlage und damit auf den Lack. Mechanische Reinigung soll aber nicht den Erd- oder Sandschmutz entfernen, der hat längst runter zu sein, bevor die eigentliche Wäsche losgeht. Dieser Schmutz ist es nämlich, der die Swirls verursacht. Moderne Waschanlagen, selbst die "altmodischen" mit spleissenden Nylonbürsten, machen keine Swirls!

Für mich ist eine gut eingestellte und gut gewartete Nylonwaschanlage nach wie vor das Beste. Alles andere ist nur Augenwischerei und soll dem Kunden ein gutes Gefühl geben, verbessert aber weder das Reinigungsergebnis, noch verhindert es Swirls.

LG

Micha

am 3. Juni 2013 um 21:20

wo findest du denn heutzutage noch Waschanlagen mit Nylonborsten?

In meiner Umgebung kenne ich keine einzige, alle sind mittlerweile auf Lappen oder Moosgummi umgestellt worden.

Hi,

bei uns gibt es davon eigentlich noch recht viele, allerdings darfst Du dir die nicht vorstellen wie die relativ harten Borsten von früher, heute ist das Material faseriger und weicher, sodaß es sich an den Enden aufspleißt. Dadurch ist es wesentlich schonender zum Lack.

LG

Micha

Zitat:

1. Sauberkeit der gesamten Waschhalle gegeben?

2. "frische", leuchtende Farben an den Waschbürsten, Lappen oder Moosgummis?

... wo sollen es solche Waschanlagen, die diese beiden Bedingungen erfüllen stehen ? Dieser "traumhafte" Zustand dürfte nur für völlig neuwertige Waschanlagen zutreffen. "Gebraucht" sind die "Waschlappen" nicht besser als meine ausrangierten "Schlampentücher", mit denen dann das Auto regelrecht "ausgepeitscht" wird, statt schonend gewaschen. Auch der "Druck" der Walzen ist meiner Meinung nach viel zu hoch, wenn man sieht wie das Auto durch das Andrücken der Waschwalzen aus den Federn gehoben wird. 

Meinem Auto und meinen Nerven zu Liebe, bleibe ich bei der Handwäsche und der Pflege "danach" :D

am 4. Juni 2013 um 11:45

Zitat:

Original geschrieben von Micha_T4

Hi,

bei uns gibt es davon eigentlich noch recht viele, allerdings darfst Du dir die nicht vorstellen wie die relativ harten Borsten von früher, heute ist das Material faseriger und weicher, sodaß es sich an den Enden aufspleißt. Dadurch ist es wesentlich schonender zum Lack.

LG

Micha

Für mich klingt das nach einer sogenannten "moosgummi" anlage.

Zitat:

Original geschrieben von LongLive

Auch der "Druck" der Walzen ist meiner Meinung nach viel zu hoch, wenn man sieht wie das Auto durch das Andrücken der Waschwalzen aus den Federn gehoben wird. 

Es gibt keinen nennenswerten Anpressdruck. Die Seitenbürsten sind meist nur mit einer kleinen Feder vorgespannt, das sind auf den 1.5-2m2 Fläche 3-4kg vielleicht. Die Dachwalzen gibt es als frei hängende mit Gegengewicht, oder elektrisch gesteuert über die Motorlast. Auch hier kann man das mit einer Hand wegdrücken. In der Tat habe ich eine Hand unter die Dachwalze gehalten und das Ding fährt hoch, also auch da kein "Druck".

Ausserdem gibt es noch Sicherheitsschalter die die Waschbürsten sofort nach aussen fahren wenn etwas bremst, oder die Waschbürste gegen ein Hindernis kommt. Auch da passiert nichts.

Umgerechnet auf die Fläche Deines Waschhandschuhs ist da kein großer Unterschied.

Man kann da zu Fuß durchgehen.

(Würde ich aber nicht machen, denn wenn Du an der Waschbürste hängen bleibst, fährst Du Karussell)

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