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Was taugt der ADAC für Biker?

Themenstarteram 17. November 2014 um 9:27

Hallo zusammen,

weil ich mich derart ärgere und verarscht fühle, möchte ich mein letztes Biker-Erlebniss mit dem ADAC hier einstellen. Bin gespannt, wie ihr das beurteilt?

1. Wir sind am 7.10 mit 2 Motorrädern gegen 11 Uhr Ortszeit ( 12 Uhr MEZ) in Marokko auf dem Weg zur Fähre nach Tanger.

2. Auf einer Einfallstrasse nach Tetouan bleibt mein Motorrad ( Honda African Twin Bj. 89, 86.000km ) nach kurzem Motorausetzern plötzlich stehen.

3. Nach eigenen, ca. 1 stündigen Reparaturversuchen droht ein Verpassen der gebuchten Fähre von Tanger nach Spanien.

4. Ich entschließe mich trotz extrem schlechter Erfahrungen bei einem Motorradschaden vor 2 Jahren in Slowenien, den ADAC um Pannenhilfe bzw. eine Transport des defekten Motorrads nach Tanger zu bitten.

5. 12:16 (13:16) Anruf bei der ADAC-Notrufnummer, Frau XYZ nimmt das Gespräch an.

6. Bevor ich die Situation auch nur annähernd erklären kann, werde ich um Mitgliedsnummer, Fahrzeugtyp, Baujahr, etc. gefragt. Das ist in diesem Moment noch gar nicht zielführend, da ja meine Situation noch gar nicht realisiert wurde bzw. werden kann. Aber so will es wohl der Gesprächsleitfaden!

7. Ich werde nach Ort, Straßenname und Hausnummer gefragt. Ich benenne den Ort Tetouan, buchstabiere ihn 3x. Die Dame findet den Ort nicht!!! Gebt doch einfach mal Tetouan bei Google ein … Ich bemerke, dass das nicht sein kann und werde gefragt, ob ich die Dame beleidigen wolle.

8. Wir wiederholen das Spiel, ich werde nach Straße und Hausnummer gefragt. Gegenfrage: Wo soll ich die hernehmen? Wir sind in MAROKKO!!!. Da gibt es weder schöne weisse Strassenschilder noch blaue Hausschildchen. Auch habe ich gerade keine Strassenkarte von Tetouan mit Hausnummern zur Hand. Unmöglich! Ich versuche zu erklären, wo ich bin ( Einfallstrasse, Busbahnhof in der Nähe, Shell-Station) - ohne Hausnummer kann mir nicht geholfen werden!

9. Ich frage, ob die Dame schon mal im Ausland oder gar Marokko war und wie ich das anstellen soll, wenn sie nicht mal Tétouan findet. Gegenfrage ist, ob ich Frau XYZ weiter beleidigen wolle. Ich verneine, Sie betont, ich tue das aber fortgesetzt …

10. Ich erkläre, dass das nicht zielführend ist und werde umgehend gefragt, ob ich keine Hilfe mehr vom ADAC wolle. Ich verneine, frage aber wie wir das wohl anstellen wollen – ich bin lt. Frau XYZ wieder beleidigend.

11. Ich entscheide wie vor 2 Jahren mir selbst zu helfen und den Transport selbst zu organisieren. „Wollen Sie keine Hilfe mehr vom ADAC?“ > Nein Frau XYZ, will ich nicht mehr

So weit so schlecht! Und ich frage mich, wie der ADAC Motorradfahrern helfen kann (… oder ob er dies überhaupt will????), die in der Wüste, in den Pyrenäen oder auch mitten in Slowenien KEINE Strasse samt Hausnummer zur Verfügung haben. Motorradfahrer sitzen auch nicht gut gepolstert in geschlossenen Fahrerkabinen, in denen komfortabel telefoniert und geplappert werde kann. Nein, Motorradfahrer stehen plötzlich mitten auf der Autobahn am Standstreifen, in der Wüste mitten in Wind und Dreck oder zwischen wild hupenden Automonstern. Das ist STRESS und da muss man/frau schon mal etwas mehr im Kopf haben, als den üblichen Gesprächsleitfaden runterzuleiern.

Ich habe mich bisher auf einen gefühlten, guten Schutz durch den ADAC verlassen. Dieses Vertrauen ist nun hinreichend zerstört.

Beste Grüße aus dem nebligen Bayern

Walter

Beste Antwort im Thema

Wenn ich mit einem defekten Fahrzeug in Marokko stehe und erwarte, dass irgendein Automobilclub innerhalb von Minuten so reagieren muss, dass ich meine gebuchte Fähre noch erreichen kann, bin ich entweder ziemlich blauäugig, was Pannenhilfe anbelangt, oder meine Erwartungshaltung ist völlig überzogen.

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Dann schaue dir doch mal die Leistungen der ADAC Plus Mitgliedschaft an, Marokko is nicht mehr in Europa :rolleyes:

http://www.adac.de/.../default.aspx?ComponentId=8862&SourcePageId=6351

Wenn eine Call-Center-Mitarbeiterin sich mehrfach beleidigt fühlt, dann sollte man evtl. auch den eigenen Kommunikationsstil kritisch hinterfragen.

Plus-Mitgliedschaft inkludiert "Anliegerstaaten des Mittelmeers".

Dann wäre ja jetzt eine Klage fällig, da der ADAC seine vertraglichen Pflichten verletzt hat, oder?

Also ganz am A... der Welt ist das nicht, da gibt es sogar Straßen und google maps findet gleich eine Route von Tétouan nach Tanger. Das ist die eine Seite der Medaille. Man hätte also helfen können.

Auf der anderen Seite bilde ich mir gerade ein, dass das Gespräch vielleicht nicht ganz so verlaufen ist, wie du es uns schilderst (du vielleicht auch genervt oder gestresst warst) bzw. wenn mir Mitarbeiterin (A) nicht helfen kann oder will, dann kann ich es doch immer noch bei Mitarbeiter/in (B) versuchen. Also einfach nochmal anrufen!

Dass so ein Gespräch dann durchaus 10 Minuten dauert oder man 2 Anläufe braucht, kann ich glauben und zwei- dreimal Buchstabieren, natürlich.

Ich finde du hast zu schnell aufgeben. Dafür, dass du mit einem 25 Jahre alten Bike (ich gebe zu, das mag besser laufen als manch modernes Plastik-Elektro-Exemplar) durch die Wildnis fährst und dir auch selbst helfen kannst, war das am Telefon einfach nichts.

Der Schritt das hier zu schildern ist meiner Meinung nach auch nicht der richtige.

Mach einen Verbesserungsvorschlag an den ADAC oder schreibe einen Beschwerdebrief, nur so kann sich etwas zum Positiven ändern, was deiner Meinung nach im Argen liegt.

Moin moin,

 

ich würde auf jeden Fall, wenn du noch den Namen der Mitarbeiterin weist , dieses dem ADAC melden!

Schildere denen den Fall und bitte um Stellungnahme dann wirst du sehen was Sache ist.

Jeder macht seine Erfahrungen, ich hatte bisher noch nie Probleme mit dem ADAC, war ja auch noch nie in Marokko aber egal so etwas sollte nicht passieren. Da scheint die Mitarbeiterin des ADAC schlecht geschult gewesen zu sein.

Die Eingangsfrage ist vielleicht etwas falsch gestellt. Die Frage ist doch eher: wie mir der ADAC in meiner speziellen Fragestellung (Transport sofort) in einem doch etwas entfernten Land (Marokko) nicht helfen konnte. Und das ist eigentlich nicht einmal eine Frage.

Wenn ich mit einem defekten Fahrzeug in Marokko stehe und erwarte, dass irgendein Automobilclub innerhalb von Minuten so reagieren muss, dass ich meine gebuchte Fähre noch erreichen kann, bin ich entweder ziemlich blauäugig, was Pannenhilfe anbelangt, oder meine Erwartungshaltung ist völlig überzogen.

Zitat:

@AMenge schrieb am 17. November 2014 um 10:44:00 Uhr:

Wenn eine Call-Center-Mitarbeiterin sich mehrfach beleidigt fühlt, dann sollte man evtl. auch den eigenen Kommunikationsstil kritisch hinterfragen.

Wenn eine Call-Center-Mitarbeiterin trotz mehrfacher Versuche zu blöd ist ihren relativ trivialen Job zu tun, wo sie schon im Ansatz scheitert, sobald es nicht Schema-"F" ist, dann sollte man eventuell mal die Qualität solcher Dienstleister hinterfragen, die da nur übersensibles Kanonenfutter ans Telefon setzen.

Das ist mit Job des Dienstleisters, den Stress des Kunden mit im Griff zu haben. Der ruft ja nicht an, weil es alles grad gemütlich und entspannt ist, sondern weil er die K.... am dampfen hat. Das ist der Grund, warum es solche Dienstleister überhaupt gibt. Kein Mensch braucht Schönwetter-Pannendienste.

hier müssen ja einige bei dem telefonat dabei gesen sein, oder wie sonst kann man das ganze beurteilen.

gruß

Ach, weißt du, wenn man gerade das Management von 3 Umzügen (2 mal privat, einmal Firma) innerhalb von 8 Wochen hinter sich hat, mit dem ganzen Theatern mit irgendwelchen dutzenden Dienstleistern die da umgebogen werden müssen, dann hat man ein ganz gutes Gefühl dafür was das die Durchschnittqualität von denen am Telefon ist, und was für Abgründe an Kommunikationss- und Fachkompetenz sich das sporadisch auftun. Falls ich zufällig dem ADAC oder der konkreten Mitarbeiterin da Unrecht tue, tut es mir ein bisschen leid, aber auch nur ein bisschen. Es sind halt nicht die Raketeningenieure die Ihre Brötchen im Callcenter verdienen.

Wenn meine kleine Würstchenbude im Support so besch.... funktionieren würde, hätte ich keine Kunden mehr.

Zitat:

@martins42 schrieb am 17. November 2014 um 13:10:45 Uhr:

Wenn eine Call-Center-Mitarbeiterin trotz mehrfacher Versuche zu blöd ist ihren relativ trivialen Job zu tun, wo sie schon im Ansatz scheitert, sobald es nicht Schema-"F" ist, dann sollte man eventuell mal die Qualität solcher Dienstleister hinterfragen, die da nur übersensibles Kanonenfutter ans Telefon setzen.

Das ist mit Job des Dienstleisters, den Stress des Kunden mit im Griff zu haben. Der ruft ja nicht an, weil es alles grad gemütlich und entspannt ist, sondern weil er die K.... am dampfen hat. Das ist der Grund, warum es solche Dienstleister überhaupt gibt. Kein Mensch braucht Schönwetter-Pannendienste.

Genauso sehe ich das auch.

Der Gesprächleitfaden klingt eher danach, als ob der ADAC primär solche Kunden betreut, wo das Auto mit leerer Batterie direkt vor dem Haus steht...

Zitat:

@birscherl schrieb am 17. November 2014 um 12:36:36 Uhr:

Wenn ich mit einem defekten Fahrzeug in Marokko stehe und erwarte, dass irgendein Automobilclub innerhalb von Minuten so reagieren muss, dass ich meine gebuchte Fähre noch erreichen kann, bin ich entweder ziemlich blauäugig, was Pannenhilfe anbelangt, oder meine Erwartungshaltung ist völlig überzogen.

+1

Vieleicht vor Antritt der Reise beim ADAC mal fragen, wie am besten vorzugehen ist bei einer Panne in Marokko. Evtl. hätte es ja mehr gebracht, den marokkanischen Partnerclub zu kontaktieren, den Royal Automobile Club Marocain (RACM).

Nächstes mal nimmste eine BMW, da kann man in München die Servicehotline anrufen und die organisieren was.

Ist doch erst mal gar nicht die Frage.

Die ADAC-Hotline ist doch nicht mal zu dem Punkt gekommen, eine Aussage zu treffen, dass die nicht können/wollen/zuständig sind.

Wie auch, wenn man schon zu blöd ist die Adresse aufzunehmen.

Zitat:

@jottlieb schrieb am 17. November 2014 um 15:16:56 Uhr:

… Der Gesprächleitfaden klingt eher danach, als ob der ADAC primär solche Kunden betreut, wo das Auto mit leerer Batterie direkt vor dem Haus steht...

Der Auslandschadendienst ist ein anderer als der vom Inland, die Mitarbeiter sind auch speziell für Probleme im Ausland geschult. Ich kann das aus eigener Erfahrung berichten (Auto in Ungarn geklaut, Mitreisender in der Ukraine vom LKW überrollt). Beide Fälle konnten problemlos gelöst werden, incl. Landung des ADAC-Ambulanzflugzeugs auf dem Flughafen von Uzhgorod.

Der geschilderte Fall mit dem Motorrad ist also kein allgemein gültiges Problem, sondern eher das Zusammentreffen des persönlichen Unvermögens einer Mitarbeiterin beim ADAC mit den überzogenen Ansprüchen eines vermeintlich Rundum-Sorglos-Versicherten.

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