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w638 cdi Injektorsitz penetrant undicht

Mercedes V-Klasse
Themenstarteram 19. Dezember 2020 um 17:03

Hallo zusammen,

mein W638 220 CDI nervt mich mit penetrant undichtem Injektorsitz. Äußert sich durch Abblasen von Abgas / Diesel-Gemisch an Zylinder Nr. 2. Vorgeschichte: momentan 242 000 km, schon bei drei Werkstätten gewesen zum Abdichten der Sitze. Es hat sich jedes Mal durch den typischen Geruch nach verschmortem Diesel geäußert. Zuletzt sogar bei Bosch-Dienst. Hat nie lang gehalten.

Habe jetzt mal selbst alles demontiert, dabei fiel auf, dass erstens alles um Zylinder 2 herum gut verkokt war und dass Injektor 2 nicht richtig fest war. Hab ich gemerkt bei Öffnen der Dehnschraube, die keinen richtigen Druckpunkt zeigte. War nur schwergängig wegen dem Koks-Schmodder. Als Folge von der Lockerheit war die Kupferscheibe regelrecht gestanzt worden, der Injektor ist offenbar drauf rumgesprungen, zum Glück war sie noch an einem Stück. Sitz sah folglich auch nicht prickelnd aus.

Habe mir einen Fräser mit Tiefenanschlag besorgt, da kann man min. 50 µm einstellen und fräsen, habe so definiert Stück für Stück (immer mal wieder optisch und mit einem Testlauf kontrolliert) insges. einen ganzen Millimenter gefräst, danach noch mit dem original MB-Werkzeug gebürstet. Resultat anbei als Foto. Habe einen um 1 mm dickeren Cu- Ring und neue Dehnschrauben eingebaut. Vorher hab ich noch penibel alle Löcher für die Schrauben gereinigt, ausgespült, ausgeblasen und mit einer sauberen Schraube vermessen, ob diese ganz runterläuft und oben den Injektorhalter beizieht. Resultat: wenn der Halter oben fest ist, sind unten noch ca. 5 mm Spiel, bei allen 4 Zylindern. Ich gehe also davon aus, dass das Festziehen der Schraube auch zu einem entsprechenden Druck auf den Cu Ring führt. Nach Vorschrift festgezogen: OM611: 7 Nm und 90 Grad. Ergebnis: Nr. 2 immer noch undicht, und zwar mega, sichtbar bei Video, wo ich den Bereich um die Injektoren geflutet hab mit Alkohol, das ich versuche hochzuladen, wenn das nicht klappt: man merkt dass er aus dem Schacht abbläst mit der Hand und es fliegen sogar Diesel-Tröpfchen raus. Bin ziemlich ratlos, da der Grad der Undichtheit offenbar nichts mit der Ebenheit des Sitzes zu tun hat, mit der Hand beurteilt bläst der immer gleich schlimm ab. Die Sitze hab ich alle mit einem Endoskop kontrolliert, und die anderen Sitze sahen eher rauher aus, als der von Nr. 2.

Folgendes wundert mich noch: Um den Schacht zu reinigen, hab ich nen Silikonstopfen (das was in der Tülle drinbleibt und aushärtet) an eine Spax geschraubt und reingesteckt in die Bohrung zum Zylinder, dann hab ich alle Schächte mit Verdünner geflutet und mit ner Flaschenbürste gereinigt, ging super, das das Zeug gelöst wurde. Aber mir ist nicht aufgefallen, dass Zylinder 2 undicht gewesen wäre. Ich meine wenn im Sitz ein Haarriss wäre, hätte doch das Lösungsmittel nach unten abhauen müssen, oder gibt es Risse, die dafür zu klein sind, aber dann unter Druck die heißen Gase durchlassen?

Sicher bin ich auch übrigens, dass die Gase nicht aus der Bohrung der Dehnschraub kommen, da die nach Testlauf blitzsauber war und das Schraubenloch Unterdruck hielt.

Sicher bin ich ebenfalls, dass es nicht an den Spannkrallen oder der Druckzuleitung, noch an den Injektoren (neu) liegt.

Bin also etwas ratlos und für Einschätzungen sehr dankbar! (Bilder: der gestanzte Dichtring von Nr. 2 links im Vergleich zu einem anderen und der Sitz von Nr. 2 nach Fräsen von 1000µm und bürsten mit Original-MB-Tool)

Schraubergruß

Euer Mottor

Injektorsitz nach reinigen und fräsen
Links: gestanzter Ring des lockern Inj.
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44 Antworten

Ist der Sitz nach dem Fräsen konisch oder ist das nur eine optische Täuschung? Und bleibt da nicht ein unbearbeiteter Rand zur Injektorschacht? Soll da nicht die komplette Fläche überfräst werden?

Themenstarteram 19. Dezember 2020 um 20:35

Hi Bikerstefko,

vielen Dank fürs genaue Hingucken. Ich hab drei Fräser zur Auswahl gehabt, hab den genommen der mit den Injektoren übereingestimmt hat. Er hat 180 Grad und 15 mm. Die Dichtringe sind auch 15 mm. Momentan sind die Injektoren eingebaut, von daher kann ich das genaue Maß nicht sagen. Jetzt wo Du's sagst, in der Tat muss dann natürlich der Injektor, wenn er Durchmesser 15 mm hat, wirklich genau zentrisch sitzen. Bin bisher davon ausgegangen, dass er das tut bzw. dass die Toleranzen das hergeben.

Werde also mal gucken, was der Inj für ein Maß hat. Keine Ahnung, ob man den Sitz in Übergröße fräsen muss, könnte aber in der Tat die Fehlerquelle sein. Werde auch mal Bilder von den anderen Sitzen vergleichen damit.

Das mit dem Winkel täuscht glaubich, es ist ein Fräser für 180 Grad, was der Injektor auch benötigt.

Melde mich wieder

LG

Mottor

Zeig mal ein Bild von Halter.

Themenstarteram 20. Dezember 2020 um 17:52

Hallo db-fuchs,

hier das Bild mit halter und der Dehnschraube direkt nach kurzem Probelauf (weniger als 1 min). Gut zu sehen, dass die Schraube von unten her sauber ist, der Halter hat bei dem kurzen Lauf schon angeschmoddert wurde. Habe die Halter aller Zylinder übrigens verglichen und auch durchgetauscht, ohne Verbesserung.

Aber wichtige Info an alle: offenbar habe ich tatsächlich mit 15 mm den falschen Fräser erwischt. Hab recherchiert und für Bosch Inj. muss man offenbar 17 mm nehmen. Der Rand, von dem Bikerstafko sprach, ist allerdings bei allen anderen Inj, ebenfalls vorhanden und die sind dicht. Ich fräse mit dem 17 mm Zyl. 2 morgen entsprechend nach, haltet mir die Daumen. Gebe Bescheid.

LG und danke fürs Mitdenken

mottor

20201218

Ich fräse mit dem 17 mm Zyl. 2 die Fläche muss Plan-Grade sein!

Das Bild zeigt die Unterseite vom Halter!

Themenstarteram 20. Dezember 2020 um 18:17

Hi db-fuchs, sorry, ich verstehe nicht, welches Bild benötigst Du? Wegen des Fräsers: Es ist einer von Pichler, der hat oben auf dem Eingang des Schachtes so einen Konus, der sicherstellen soll, dass er gerade steht. Schien mir auch sehr stabil.

Die bleiben dicht, solange der Dichtring nicht auf diesem "Rand" aufliegt. Wenn da nur minimal was drunterkommt, kriegt man es nicht mehr dicht.

Viel Erfolg beim Basteln

Themenstarteram 20. Dezember 2020 um 18:22

Danke, bikerstefko, seh ich genauso; wie gesagt: morgen hab ich die komplette Fläche eben, dann geb ich Bescheid!

Das Bild zeigt die Unterseite vom Halter!

Ist der so Aufgeschraubt wie der auf dem Bild liegt?

Themenstarteram 20. Dezember 2020 um 19:14

Nein, Bild von schräg oben anbei.

20201220
Themenstarteram 20. Dezember 2020 um 19:18

irgendwas ging mit dem Foto schief... neuer Versuch

20201220

Ja die Seite muss nach oben.

Evtl. Kupferdichtung falsch rum eingebaut?

Themenstarteram 21. Dezember 2020 um 15:18

Hallo zusammen,

gleich vorab, so richtig der Tipp von bikerstefko war mit dem größeren Fräser, so wenig hat sich das Abblasverhalten dadurch geändert.

Habe also: mit dem 17 mm Fräser zunächst 1000mü runtergeholt, man sah deutlich, dass die Späne vom Rand her kamen, der ja bisher stehenblieb, Danach nochmal 200µm instges. gefräst.

Zusammenbau mit einer neuen 2,5 mm dicken Scheibe, von der ich nicht wusste, dass die Orientierung eine Rolle spielt. Ich hab aber dennoch, da es keine MB Scheiben sind (die haben die in der Dicke glaub ich gar nicht) drauf geachtet, dass vom Stanzprozess vorhandene Grate auf der Cu Scheibe zum Injektor hin zeigten, da dieser härter ist als der Alu sitz. (ich find die Scheiben deutlich schlechter als MB oder Bosch Qualität, aber was anderes hab ich in den Stärken nicht bekommen)

Einige Bilder zu Doko(-Soap): Interessant finde ich den alten Cu Ring, mit dem der Motor ca. 60 sekunden lief, man beachte, wie er offenbar nur nzur Hälfte im Sitz aufsitzt, auf der anderen Seite strömte der Ruß vorbei. Sitz sah natürlich vergleichbar aus.

Außerdem Bilder vom Sitz direkt vor Einbau. Noch etwas: Ich fand das mit der halb-verrußten Scheibe ziemlich auffällig und musste an das denken, was db-fuchs gestern schrieb. Nämlich, dass der Fräser exakt winklig stehen muss. Bei mir wurde das durch einen Konus realisiert, den man oben in den Schacht leicht einklopft und der damit den kompletten Fräser winklig hält. Das andere Gegenlager ist quasi das Loch zum Brennraum. Habe mal ein Foto von der Oberseite des Injektorschachtes beigefügt, entweder ist es perspektivisch verzerrt, da ich nicht genau winklig fotografieren kann, oder der Schacht steht schief. Was mein Ihr?

Ich für meinen Teil bin mit dem Motor fertig, was nicht heißt, dass ich nicht an der Ursache interessiert wäre. Werde mir vorr. dennoch einen gebrauchten Motor besorgen, vielleicht kann ich dann den hier im ausgebauten Zutand mal genau untersuchen...

Sagt bitte dennoch, was Ihr von der Sache haltet, bei allem Frust finde ich es ziemlich bemerkenswert, wie sich das Ding jedem Rep-Versuch widersetzt...

Also, Schraubergrüße

Euer Mottor

20201221
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