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Volvo V70 III 2.5T CNG Mj 2012 Servoölwechsel Geräusche Lenkung Quietschen Surren

Volvo V70 3 (B)
Themenstarteram 19. Februar 2016 um 11:42

Hallo zusammen

Für die, die es interessiert, hier ein paar Infos zum Wechsel des Servoöls für die Lenkung am V70III.

Die Vorgehensweise ist nicht spezifisch für den CNG (Erdgas). Eigentlich kann man das bei fast jedem Fahrzeug so machen. Es werden sich allerdings die Servoölbehälter der unterschiedlichen Hersteller mehr oder weniger unterscheiden.

Allgemeine Infos:

Volvo (und die meisten anderen Hersteller) machen keine Angaben zum Wechselintervall des Servoöls. Auf Nachfrage erhält man oft die Antwort: „Lebenszeitfüllung – nur den korrekten Füllstand beachten und ggfls. auffüllen“. Dabei muss man beachten, dass die Autoindustrie „Lebenszeit“ heutzutage mit ca. 5 – 7 Jahren definiert. Auch im Inspektions-/Wartungsplan ist ein Wechsel nicht vorgesehen.

Manchmal treten aber nach einiger Zeit beim Lenken Geräusche, wie Surren, Zischen oder Brummen auf, wenn man das Lenkrad bewegt. Diese Geräusche können evtl. mit einem Wechsel des Öls und dem Spülen des Systems behoben werden.

Die Servolenkung besteht technisch aus einem Pumpensystem. Dabei wird Öl aus dem Vorratsgefäss über eine Pumpe durch Leitungen und Ventile zum Lenkgetriebe gepumpt, wenn das Lenkrad in eine bestimmte Richtung eingeschlagen wird. Dabei wird durch eine Verstärkung der Kraft im Pumpensystem das Lenken am Lenkrad erleichtert. Wird das Lenkrad wieder in die mittlere Neutralposition bewegt, fliesst das Öl aus dem System wieder zurück in den Vorratsbehälter. Theoretisch wird also in diesem Kreislauf kein Öl verbraucht.

In der Praxis verdampft aber nach einigen Jahren doch etwas Öl oder tritt durch kleine Undichtigkeiten aus. Daher sollte man den Füllstand regelmässig überprüfen.

Der Servoölbehälter befindet sich beim V70III vorne links (wenn man vor dem Auto steht und in den Motorraum schaut)(siehe Bild). Bei zu geringem Ölstand können Defekte an der Pumpe und den Ventilen (Dichtungen) auftreten.

Jedes Pumpensystem erzeugt im Betrieb einen gewissen Abrieb an Dichtungen und Ventilen. Dieser Abrieb sammelt sich im Öl und kann das System letztendlich verstopfen. Bis es soweit ist erzeugen die Partikel im Öl dann eben Geräusche. Im Servoöl sind diese Partikel gut als Schlieren sichtbar (siehe Bild). Das Öl ist meist auch schon schwarz, braun und eher undurchsichtig.

In der Werkstatt wird das Servoöl mit einem Gerät abgesaugt, das System gleichzeitig mit neuem Öl befüllt und dabei gespült. Man kann den Wechsel aber auch relativ leicht selbst machen.

Man benötigt dazu eine Spritze (Apotheke/Laborfachhandel – am besten 50mL), ein kleines Stück Schlauch, welches auf die Spritze passt (Baumarkt), ein Auffanggefäss und neues Öl (siehe Bild).

Volvo gibt für den V70III die Ford Spezifikation WSS-M2C204-A an (oder auch Volvo 8713089). Ich denke man könnte auch jedes andere CHF (Central Hydraulic Fluid) Öl nehmen (nur kein ATF (Automatic Transmission Fluid) – das verträgt sich evtl. nicht mit den Dichtungen).

Ich habe das Mannol 8990 CHF genommen welches der Volvo Norm entspricht. Man benötigt ca. 1-1,5L für das Spülen und Auffüllen (1L ca. 6€).

Durchführung:

1. Deckel am Servoölausgleichsbehälter öffnen.

2. Mit der Spritze und Schlauch das Öl absaugen und in Auffangbehälter überführen.

3. Mit frischem Öl bis zur Min-Marke auffüllen.

4. Motor starten.

5. Lenkung ca. 3 Mal bis zum Anschlag nach links und rechts drehen. Dann wieder in Mittelstellung.

6. Nochmal mit der Spritze das Öl vollständig absaugen und bis Min-Marke auffüllen.

7. Vorgang 5. und 6. 2-3 Mal wiederholen bis das abgesaugte Öl keine Schlieren mehr enthält.

8. Vorratsbehälter bis zur Max-Marke auffüllen (siehe Bild).

9. Deckel zu – fertig.

Das alte Öl kann man bei der Schadstoffsammlung entsorgen oder dort zurückgeben, wo man das neue gekauft hat.

Jetzt sollten die Geräusche beim Lenken weitgehend verschwunden sein. Wenn nicht, kann auch ein Defekt am Servosystem vorliegen. Dann sollte man zur Werkstatt fahren und das mal überprüfen lassen. Ein Ausfall der Servolenkung ist nicht lustig (vor allem nicht in den Bergen mit Anhänger …..).

Ich hoffe die Anleitung war hilfreich.

Volvo-v70iii-2-5t-cng-1-servooelbehaelter-position
Volvo-v70iii-2-5t-cng-2-servooel-alt-neu
Volvo-v70iii-2-5t-cng-3-servooelwechsel-spritze
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Beste Antwort im Thema
Themenstarteram 19. Februar 2016 um 11:42

Hallo zusammen

Für die, die es interessiert, hier ein paar Infos zum Wechsel des Servoöls für die Lenkung am V70III.

Die Vorgehensweise ist nicht spezifisch für den CNG (Erdgas). Eigentlich kann man das bei fast jedem Fahrzeug so machen. Es werden sich allerdings die Servoölbehälter der unterschiedlichen Hersteller mehr oder weniger unterscheiden.

Allgemeine Infos:

Volvo (und die meisten anderen Hersteller) machen keine Angaben zum Wechselintervall des Servoöls. Auf Nachfrage erhält man oft die Antwort: „Lebenszeitfüllung – nur den korrekten Füllstand beachten und ggfls. auffüllen“. Dabei muss man beachten, dass die Autoindustrie „Lebenszeit“ heutzutage mit ca. 5 – 7 Jahren definiert. Auch im Inspektions-/Wartungsplan ist ein Wechsel nicht vorgesehen.

Manchmal treten aber nach einiger Zeit beim Lenken Geräusche, wie Surren, Zischen oder Brummen auf, wenn man das Lenkrad bewegt. Diese Geräusche können evtl. mit einem Wechsel des Öls und dem Spülen des Systems behoben werden.

Die Servolenkung besteht technisch aus einem Pumpensystem. Dabei wird Öl aus dem Vorratsgefäss über eine Pumpe durch Leitungen und Ventile zum Lenkgetriebe gepumpt, wenn das Lenkrad in eine bestimmte Richtung eingeschlagen wird. Dabei wird durch eine Verstärkung der Kraft im Pumpensystem das Lenken am Lenkrad erleichtert. Wird das Lenkrad wieder in die mittlere Neutralposition bewegt, fliesst das Öl aus dem System wieder zurück in den Vorratsbehälter. Theoretisch wird also in diesem Kreislauf kein Öl verbraucht.

In der Praxis verdampft aber nach einigen Jahren doch etwas Öl oder tritt durch kleine Undichtigkeiten aus. Daher sollte man den Füllstand regelmässig überprüfen.

Der Servoölbehälter befindet sich beim V70III vorne links (wenn man vor dem Auto steht und in den Motorraum schaut)(siehe Bild). Bei zu geringem Ölstand können Defekte an der Pumpe und den Ventilen (Dichtungen) auftreten.

Jedes Pumpensystem erzeugt im Betrieb einen gewissen Abrieb an Dichtungen und Ventilen. Dieser Abrieb sammelt sich im Öl und kann das System letztendlich verstopfen. Bis es soweit ist erzeugen die Partikel im Öl dann eben Geräusche. Im Servoöl sind diese Partikel gut als Schlieren sichtbar (siehe Bild). Das Öl ist meist auch schon schwarz, braun und eher undurchsichtig.

In der Werkstatt wird das Servoöl mit einem Gerät abgesaugt, das System gleichzeitig mit neuem Öl befüllt und dabei gespült. Man kann den Wechsel aber auch relativ leicht selbst machen.

Man benötigt dazu eine Spritze (Apotheke/Laborfachhandel – am besten 50mL), ein kleines Stück Schlauch, welches auf die Spritze passt (Baumarkt), ein Auffanggefäss und neues Öl (siehe Bild).

Volvo gibt für den V70III die Ford Spezifikation WSS-M2C204-A an (oder auch Volvo 8713089). Ich denke man könnte auch jedes andere CHF (Central Hydraulic Fluid) Öl nehmen (nur kein ATF (Automatic Transmission Fluid) – das verträgt sich evtl. nicht mit den Dichtungen).

Ich habe das Mannol 8990 CHF genommen welches der Volvo Norm entspricht. Man benötigt ca. 1-1,5L für das Spülen und Auffüllen (1L ca. 6€).

Durchführung:

1. Deckel am Servoölausgleichsbehälter öffnen.

2. Mit der Spritze und Schlauch das Öl absaugen und in Auffangbehälter überführen.

3. Mit frischem Öl bis zur Min-Marke auffüllen.

4. Motor starten.

5. Lenkung ca. 3 Mal bis zum Anschlag nach links und rechts drehen. Dann wieder in Mittelstellung.

6. Nochmal mit der Spritze das Öl vollständig absaugen und bis Min-Marke auffüllen.

7. Vorgang 5. und 6. 2-3 Mal wiederholen bis das abgesaugte Öl keine Schlieren mehr enthält.

8. Vorratsbehälter bis zur Max-Marke auffüllen (siehe Bild).

9. Deckel zu – fertig.

Das alte Öl kann man bei der Schadstoffsammlung entsorgen oder dort zurückgeben, wo man das neue gekauft hat.

Jetzt sollten die Geräusche beim Lenken weitgehend verschwunden sein. Wenn nicht, kann auch ein Defekt am Servosystem vorliegen. Dann sollte man zur Werkstatt fahren und das mal überprüfen lassen. Ein Ausfall der Servolenkung ist nicht lustig (vor allem nicht in den Bergen mit Anhänger …..).

Ich hoffe die Anleitung war hilfreich.

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23 weitere Antworten
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23 Antworten
am 19. Februar 2016 um 12:00

Servoöl in 22 Jahren nicht einmal nachgefüllt , da verdampft nix !

Themenstarteram 19. Februar 2016 um 12:24

Bei mir war es nach 4 Jahren an der Min-Marke. Die Wagen sind eben nicht mehr die "alte Qualität" seitdem da Ford und die Chinesen mitmischen....... :-)

Du bist im falschen Forum, hier ist das V70 II Forum.

Zitat:

@Ambergauer schrieb am 19. Februar 2016 um 13:25:21 Uhr:

Du bist im falschen Forum, hier ist das V70 II Forum.

Nein! - Doch! - OHHH...

:D

Themenstarteram 19. Februar 2016 um 12:36

oups, sorry. Danke für den Hinweis

Kann einer den Beitrag ins V70III Forum verschieben?

Danke

am 19. Februar 2016 um 14:15

Ja ja diese FoMoCo Autos , schlimm

am 19. Februar 2016 um 18:26

Oups,

kannte dieses Thema bisher nicht ... ;)

muss oder darf man da wirklich was wechseln, bei mehreren P26 war es bei mir nicht wirklich nötig,

auch bei deutlich über 500 tkm nicht ...

am 19. Februar 2016 um 18:36

Dürfen schon , müssen nein

am 19. Februar 2016 um 18:46

Zitat:

@5zylinderaufgeblasen schrieb am 19. Februar 2016 um 19:36:02 Uhr:

Dürfen schon , müssen nein

....

puuhh, da hab ich ja nochmal "Glück" gehabt ...

... da, ... weil, ... ich hasse unnötige Arbeiten ...

 

und geht dann hoffentlich auch noch ´ne zeitlang gut ............... :)

am 19. Februar 2016 um 18:49

Klar warum nicht

 

Ein Auto ist zum fahren da nicht zum kaputt basteln ;)

Ins V70 3 Forum verschoben

Ich habe mein Servoöl jetzt nach fast 300tkm auch gewechselt.

Mit Spülen des Systems habe ich ~2,5l Servoöl gebraucht.

Der Farbe des alten Öls nach zu urteilen hat es sich gelohnt.

Das war nicht mehr so schön hell, wie das des Threaderstellers.

Viele Grüße,

Gute Anleitung, aber ich würde die Achse dabei noch anheben. So belastest du das gesamte Lenksystem unnötig, wenn du da mehrfach im Stand von Anschlag bis Anschlag drehst.

Die höchsten Drücke entstehen dabei in den jeweiligen Endpositionen.

Themenstarteram 24. Februar 2016 um 8:03

……...muss ja keiner machen. Ist nur für die, die von Geräusche beim Lenken genervt sind. Kommt bei den neueren Volvos wohl öfter mal vor und kann mit einem Wechsel des Öls meistens beseitigt werden. Die Pumpen werden halt immer billiger/empfindlicher……

Ansonsten gilt auch bei mir: "Never touch a running system".

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