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Vibrationen in der Vorderachse

Themenstarteram 21. August 2010 um 16:52

Liebe Gemeinde,

im Großen und Ganzen komm ich ja ganz gut zurecht mit meinem E 320 T CDI auf 5/2000 mit 180.000 km. Die üblichen Wehwehchen hab ich alle schon mehr oder weniger durch, der Freundliche oder das Forum weiß meist Rat.

Aber in einer Sache ist es zum Haare-ausreißen: Die nicht in den Griff zu bekommenden leichten Vibrationen in der Vorderachse. Hatte ich beim Vorgänger, einem 220 CDI 3/2000 ebenso, kamen bei beiden Fahrzeugen so mit dem "Älterwerden" ab rund 80-100.000 km. Ist nicht besonders schlimm, aber nervig. Unwuchtmaxima bei 80-90 und 120-130 km/h, man spürt es auch ganz leicht in der Lenkung.

Das Fahrzeug ist ein stinknormaler Elegance mit Standardbereifung (215/55R16), gekauft mit 37.000 km vor 7 Jahren mit Continental "PremiumContact", damit lief damals alles perfekt rund.

Ich hab bis jetzt über die letzten 80.000 km so ziemlich alles probiert, was der Hausverstand vorschlägt, wenn es der Verschleiß sich da und dort zeigte:

Räder gewuchtet. Keine Änderung.

Bremsscheiben getauscht, waren am Außenrand seeehr rostig. Keine Änderung.

4 neue Sommerreifen Conti "PremiumContact 2" gekauft. Keine Änderung.

4 neue Winterreifen Michelin "Alpin 3" auf Stahlfelgen. Keine Änderung. (Mussten zuerst mal ausgetauscht werden wegen fürchterlicher Unwucht bzw. Höhenschlag.)

Spurstangenköpfe links+rechts getauscht. Keine Änderung.

Stoßdämpfer prüfen lassen, i.O.

4 neue Sommerreifen Bridgestone Touranza irgendwas, keine Änderung.

Jetzt hat es mir gereicht und bin zum Freundlichen und hab ihm erzählt, welche Odyssee ich da schon durchmache und dass nix hilft und ich hier im Forum schon gelesen hätte, dass die Querlenkerbuchsen auch schuld sein können.

Er meinte: Kann schon sein, nachdem man die Räder fast ausschließen kann, würde er dort mal suchen.

Also auf beiden Seiten alle unteren Querlenkerbuchsen erneuern, Stabikoppelstangen und -gummis ebenso, die Federn auch gleich weil schon ziemlich rostig und die vorderen rubbeligen A.T.U-Bremsscheiben gegen MB-Teile ersetzen. Spurstangenköpfe ist noch nicht lange her, obere Querlenker ist eine üble Schrauberei, soll man nur machen wenn nichts hilft. Traggelenke seien noch in Ordnung, wurden geprüft, ebenso die Radlager.

So habe ich jetzt 1.250 Euro ausgegeben und vorne ist praktisch alles neu, bei Kanaldeckel-Gepolter merkt man einen spürbaren Unterschied ...

Aber die Vibrationen bei 90 km/h sind nicht weg, nur spürbar geringer, weil sich das Auto nicht mehr so klapperig anfühlt, vielleicht ist das Maximum jetzt um gut 5 km/h nach oben versetzt ... und interessanter Weise sind die Vibrationen bei 130 km/h so gut wie weg!

Also vielleicht die Räder? War schon eine Weile her, dass die gewuchtet wurden ...

Bei uns hat um die Ecke ein neuer Reifenbetrieb eröffnet, neue Geräte und motivierte Leute, dort ließ ich jetzt die Vorderräder neu wuchten und auf Höhenschlag prüfen.

Ergebnis: Beide Räder laufen perfekt rund (0,25 mm Höhenschlag sei super, so der Mann am Gerät), Unwucht der soeben abmontierten Räder ca. 10 g, also neu gewuchtet. Gewichte maximal 10+20 g bei einem Rad, 20+0 g beim anderen, auch perfekt, meinte der Gute. Was anderes hätte ihn bei Bridgestone-Reifen auch gewundert.

Übrigens waren die Berührungsflächen von Felge und Radnabe sauber, offensichtlich gebürstet und mit Kupferspray gegen Korrosion behandelt worden.

Nachdem also nicht viel anders war als vor dem Wuchten schwante mir Böses ... Bei der Heimfahrt konnte ich feststellen: Nix anders. Ganz leichte Unwucht bei 90 km/h ... *aaargh*.

Was bleibt noch?

Doch die oberen Querlenker? Dafür will er mir 500 Euro abnehmen.

Das Lenkgetriebe? Seine Befestigung?

Die Achsschenkel mit Lagern und Radnaben?

Doch die Stoßdämpfer?

Hat wer einen Tipp für mich?

Ach ja, hinten ist bis auf die neuen Bremsscheiben und Hauptquerlenkerbuchsen (?) links und rechts soweit noch alles beim alten. Ächzte wie eine alte Oma, der Gute ...

Ich hab schon so einen Grant auf dieses Getrampel da vorne, wenn ich in den neuen 211er einsteige ist das einfach nur ruuuuuhig, egal was kommt. (Mag ihn aber trotzdem net so, wie den alten Dicken.)

Beste Antwort im Thema
Themenstarteram 1. Oktober 2010 um 13:22

So, Abschluss der ganzen Sache:

Ich bin knapp 1.300 Euro leichter, besitze nun eine neue Kardanwelle (nebst Mittenlager, Hardyscheiben und Zentrierbüchsen) und nebenbei dadurch ein völlig vibrationsfreies Auto. Volltreffer!

Ich habe mir das Teil zeigen lassen: Der aufvulkanisierte Gummi am Getriebe-Ende hat sich gelöst, ließ sich stark wegbiegen und der Längenausgleich hat gut fühlbar Spiel beim Anheben der Welle.

Das Auto ist jetzt absolut ruhig und auch das Lastwechsel-Klack-klack, das ich in letzter Zeit vermehrt bemerkt hatte, ist praktisch völlig weg.

Fazit.

1.250 Euro für die Überholung der kompletten Vorderachse samt Bremsscheiben, ohne obere Querlenker. Deutlicher Komfortgewinn (Akustik, Fahrgefühl), Bremsen eh nötig wegen rubbeln ("billige" A.T.U-Scheiben).

300 Euro Motor- und Getriebelager. Deutlicher Komfortgewinn in punkto Vibrationsfreiheit des Motors, auch beim Starten und Abstellen sehr deutlich.

1.300 Euro Kardanwelle. Problem gelöst.

Was für eine Schlacht. :p

 

So, jetzt noch die rechte hintere Tür beim Griff entrosten, bei den Kofferraumtaschen links und rechts am Boden und bei den Entlüftungsgittern neue Bleche einschweißen, den Tankfalz entrosten, den Vorderachsträger mit Reparaturblech in Stand setzen und dann alles nochmal mit Mike Sander's Heißfett behandeln.

Andere gehen um das ganze Geld 1 Woche zu viert Schifahren im *****-Hotel inkl. Liftkarte ... ich hab einen Mercedes. :cool:

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Lasse die Reifen mit Felgen mal montiert am Auto wuchten!

Hatte auch dieses Problem. Bei mir ist es nun komplett weg.

Ist der Planlauf der Radnabe bzw. der höhenschlag an der Zentrierung mal gemessen worden?

Radlager i.O. bedeutet auch korrekt eingestellt?

Hast du mal die Spur vermessen lassen?

Lenkungsdämpfer ist beim 210er ja leider im Lenkgetriebe integriert, zu teuer um das zu probieren.

Bist du sicher, das die Vibrationen wirklich von vorne kommen?

Der 210er gilt ja als etwas sensibel hinsichtlich Vibrationen aus dem Antriebsstrang. Kardanwelle an sich u. Ausrichtung der Motor/ Getriebeeinheit/ Kardanwelle sollen recht empfindlich sein auf Abweichungen, was sich in Vibrationen zeigen kann.

MfG Günter

Themenstarteram 21. August 2010 um 19:31

Spur wurde mal vermessen, vor 40.000 km, war alles im grünen Bereich.

Radlager i.O. heißt auch dass das Spiel im normalen Rahmen war (hat mir ja der :) noch stolz extra erklärt, dass es etwas Spiel haben muss ...)

Planlauf de Radnabe ... meinst du, dass die Auflagefläche der Felge "taumelt"? Das wurde wahrscheinlich nicht geprüft -- wie geht das? Messuhr rechtwinkelig an die Fläche und drehen?

Höhenschlag an der Zentrierung ... meinst du, dass die Auflagefläche der Felge "um die Mitte eiert"? Das wurde wahrscheinlich nicht geprüft -- wie geht das? Messuhr radial an die Zentrierung und drehen?

Bin auch nie über einen Randstein gepleddert oder in ein tiefes Schlagloch, nichts was über normale Geschichten (Kanaldeckel, "normale" Schlaglöcher) hinausgeht.

Getriebe ... wurde mal getauscht beim 41.000 km (Totalschaden), aber da lief er noch weitere 50.000 km ruhig. Das Vibrieren kam erst später.

Kardanwelle ... heikle Materie, da was zu machen, oder?

 

Die Vibrationen spüre ich Minimal in der Lenkung, vorne mehr als hinten (wenn ich mal hinten im eigenen Auto mitfahre) und gut, wenn ich die Hand ans Armaturenbrett oder den Mitteltunnel halte. Meine Frau bemerkt das auch, wenn ich sie darauf anspreche. Aber sie würde das nicht übermäßig stören, so minimal ist das.

Was mich ja nur wundert ist, dass es beim Vorgänger genauso war. Nur das Tempo der Maxima war gut 10 km/h höher, 100 und 130 km/h, vielleicht auch wegen anderer Raddimension (205er SR und 195er WR).

An manchen Tagen scheint es weniger zu sein, dann wieder mehr ... bin ein bisserl ratlos. Vielleicht wirklich mal die oberen Querlenker auch tauschen.

Themenstarteram 21. August 2010 um 19:41

Räder am Auto wuchten ... "Macht man heute nimmer, nicht erforderlich, alles so präzise", meinte der Typ beim Reifenfachbetrieb. Habe ihn extra darauf angesprochen.

Das hieße aber auch, dass irgendwo am Fahrwerk an den drehenden Teilen etwas nicht stimmt und das zu reparieren wird doch richtiger sein, als diesen Fehler per Feinwuchten zu kompensieren ... muss man ja bei jedem Umstecken wieder machen, oder?

Wie gesagt, dass Feinwuchten am Fahrzeug hat bei mir geholfen. Machen die Reifenhändler nicht gerne, da es ziemlich aufwendig ist!

Kostet zwar ein paar Euros, aber lasse es mal machen!

als ich meinen E320 übernommen hatte, gab es auch eine Unwucht. Die lag an den Rädern.

Bei der Kardanwelle ist das gängige Teil m.W. eigentlich nur die Hardyscheibe (Gelenkscheibe), wo durch Korrosion Spiel reinkommt, und dann schlägt es im Antriebsstrang.

anbei mal ein gutes Foto der Vorderachse, das aber nicht von mir stammt. Der Autor müsste Rodion vom www.w210-forum.de sein, es steht ja unten im Bild.

Themenstarteram 22. August 2010 um 9:17

In zwei Monaten sind die Winterreifen dran, dafür geh ich jetzt nicht feinwuchten ... ;) ... andere laufen ja auch einwandfrei mit normal gewuchteten Rädern ... natürlich ist die Unwucht das eigentliche Problem, die Frage ist nur: Ist am Fahrwerk was unwuchtig bzw. läuft nicht rund oder fühlt sich eine tolerierbar kleine Unwucht durch Fahrwerksmängel nach viel mehr an, als es ist!?

Hardyscheibe soll in Ordnung sein, wurde unlängst geprüft.

Ich glaube, ich lass wirklich mal die oberen Querlenker auch erneuern. Dann bleiben wirklich nur mehr das Lenkgetriebe und die Stoßdämpfer übrig.

obere Querlenker würd ich auch machen lassen - wenn schon die gesamte Vorderachse überholt, dann auch komplett. Steht mir auch noch bevor...

Zitat:

Original geschrieben von Austro-Diesel

Spur wurde mal vermessen, vor 40.000 km, war alles im grünen Bereich.

Planlauf de Radnabe ... meinst du, dass die Auflagefläche der Felge "taumelt"? Das wurde wahrscheinlich nicht geprüft -- wie geht das? Messuhr rechtwinkelig an die Fläche und drehen?

Höhenschlag an der Zentrierung ... meinst du, dass die Auflagefläche der Felge "um die Mitte eiert"? Das wurde wahrscheinlich nicht geprüft -- wie geht das? Messuhr radial an die Zentrierung und drehen?

 

Kardanwelle ... heikle Materie, da was zu machen, oder?

 

An manchen Tagen scheint es weniger zu sein, dann wieder mehr ... bin ein bisserl ratlos. Vielleicht wirklich mal die oberen Querlenker auch tauschen.

Hallo,

zum Thema Spureinstellen: Wenn ich das in deinem ersten Beitrag richtig gelesen habe, sind an der V.-achse diverse Lager erneuert worden? Und danach ist nie die Spureingestellt worden?

Plan u. Rundlauf der Nabe/ Zentrierung würden so gemessen wie von dir beschrieben.

Das Radlagerspiel soll relativ knapp eingestellt werden laut MB, Axialspiel zw. Radnabe u. Achsschenkel 0,01- 0,02mm. Wenn die V.-räder frei "hängen", mal eine Hand oben auf dem Rad, die andere unten am Rad u. mal abwechselnd kräftig drücken u. ziehen. Bemerkst du deutlich fühlbar eine "lose/ klappern" ist das Radlager vielleicht doch etwas lose eingestellt.

Kardanwellen kann man überholen lassen, aber irgendwann stellt sich schon die frage wieviel du noch investieren möchtest. Vor allem mit ungewissem Ausgang!

Kannst du eine Veränderung in der stärke der Vibrationen feststellen, bei kaltem/ warmen Auto?

MfG Günter

Ich hatte auch diese Vibrationen in den genannten Geschwindigkeitsbereichen.

Hab dann untere Querlenker, Spurstangenköpfe und die inneren Spurstangen, Koppelstangen vom Stabi, Stoßdämpfer gewechselt. Hat zwar das Fahrverhalten spürbar verbessert aber die Vibrationen waren immer noch da.

Dann hab ich im Zuge der Wartung die anstehenden Motorlager und das Getriebelager gewechselt.

Das Ergebnis hat mich verblüfft - die Vibrationen sind weg! :)

 

Themenstarteram 23. August 2010 um 4:59

Zum Thema Spur einstellen: Die Vibrationen waren ja schon vorher da. Ist durch die neuen Buchsen spürbar weniger geworden.

Bei kaltem Wagen spürte ich den Standplatten, besonders wenn es morgens kalt war. Momentan hamma das falsche Wetter zu solchen Vergleichen, ausnahmsweise scheint die ganze Zeit die Sonne.

Motor- und Getriebelager ... aufwändig zu tauschen? Costa quanta?

Hallo Austro-Diesel und Leidensgenosse,

 

was kann ich mich in deinen Beschreibungen wiederfinden! Ich hatte diese Vibrationen über 30.000 km an meinem Fahrzeug und ich habe das Auto dafür gehasst!

 

Nach rund 2.500 Euro für Werkstattarbeiten wollten die Vibrationen nicht verschwinden! Alles getauscht was bisher hier geschrieben wurde. Klar ist mit jedem Lager alles ein wenig besser geworden, aber lange nicht gut.

 

Guckst du hier: http://www.motor-talk.de/.../...s-e-klasse-vibration-t2252449.html?...

 

Aber da hast du ja bereits mitgelesen.

 

Das ober-boshafte war dann die unterschiedliche Stärke des Zitterns. Tagweise sogar gar nicht mehr vorhanden! Schlussendlich geholfen hat bei meinem Eurograb nur die Instandsetzung der Feststellbremse. Kompletter Tausch der Mechanik von den beiden Trommelbremsen inklusive der Bremsbacken.

 

Wenn sich die Bremsbacken nicht mehr von selbst zurückstellen und dauerhaft in der Lösestellung bleiben, dann kommt es im Fahrbetrieb eben zu diesen Vibrationen. Das ganze kann man sogar testen. Fahre mit 100 km/h über ne freie Landstraße (frei vor allem hinter dir). Geh vom Gas tritt die Feststellbremse 1 oder 2 Rasten. Löse die Feststellbremse sofort wieder. Sind dann die Vibrationen weg?

 

Motorlager würde ich nur wechseln, wenn du Vibrationen / Karosseriebewegung auch im Stand hast. Kostet aber nicht die Welt. 3 (!) Gummilager Materialpreis so um die 120 Euro.

 

Gruß Gonzo

Themenstarteram 23. August 2010 um 6:55

Danke für deinen Beitrag, Gonzo, das werde ich natürlich prüfen!

Aber wieso spüre ich die Vibrationen dann in der Lenkung? War das bei dir auch der Fall?

Ja, das war genauso. Darum habe ich auch angefangen die komplette Vorderachse instandzusetzen.

 

Teils hatte ich echte Mühe den Wagen in der Spur zu halten. Das Lenkrad hat, ungelogen, 2 Finger breit gewackelt, geflattert oder eben vibriert.

 

Ich habe es selbst nicht geglaubt und daher viel sehr viel Geld verbrannt. Natürlich ist das die Lösung für mein Problem gewesen und muss nicht zwangsläufig bei dir ebenso sein. Aber nachdem du einen ähnlichen Leidensweg hinter dir hast, das ausprobieren der Feststellbremse kostet nichts.

 

Halt uns aber auf dem Laufenden, würde mich in jedem Fall interessieren.

 

Gruß und viel Glück

 

Gonzo.

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