In guten wie in schlechten Zeiten

Mercedes E-Klasse W210

Hallo liebe Leute,

habe mich in letzter Zeit etwas rar gemacht, weil ich mit vielen Dingen beschäftigt war (bin). Jetzt möchte ich aber mal eine Geschichte erzählen..

W210 zu fahren ist ja manchmal ein emotionales Auf-und-Ab. Manchmal ist es auf-auf-auf-auf-ab, manchmal auf-ab-auf-ab-auf. Das Auto fasziniert irgendwie. Wer als 210er-Liebhaber in einen 212er einsteigt (so wie ich heute mal wieder), mag sich kopfschütteln abwenden (so wie ich heute mal wieder) und sich fragen, wieso man so viel Geld für diesen halben Schritt nach vorn bezahlen sollte. Andererseits locken neue Autos auch mit einer relativen Problemlosigkeit, die für eine entsprechende Sorglosigkeit beim Halter führt. Jedenfalls, so lange das Auto neu ist oder eh nach 36 Monaten wieder abgegeben wird. Abnutzungserscheinungen gibt es bei neuen Autos nun mal nicht. Das verlockt schon.

Bei mir stand jetzt mal wieder allerhand auf dem Plan. Letztes Jahr und im ersten Teil dieses Jahres bin ich recht viel gefahren, etwas über 40.000 km. Anfang letzten Jahres war die Batterie schlapp, sonst gab es zwei oder drei Birnchen, ein Wischerblatt, einen Schlüssel so wie zwei Sätze Reifen (Winter + Sommer). Dazu gab's ne Assyst A und ne Assyst B direkt bei MB, einen Ölwechsel bei McOil. Eigentlich eine sehr gute Bilanz, wie ich finde. Das Auto hat mich ja auch sonst sehr zuverlässig überall hingebracht.

Letztes Jahr bin ich mit dem Auto nach Deutschland gezogen, wofür eine Vollabnahme beim TÜV notwendig war. Nachdem der norwegische TÜV bereits im Frühjahr drübergeschaut hat und der deutsche TÜV dann mit der Vollabnahme noch ein bisschen tiefer eingestiegen ist und ich zudem bei Daimler war zur Assyst B, fühlte ich mich ganz gut kontrolliert. Da beim Fahren nichts aufgefallen ist, bin ich stets von einem technisch einwandfreien Fahrzeug ausgegangen. Da die Korrosion sich bei mir einigermaßen im Zaum hält, habe ich auch von der Seite wenig befürchtet.

Ich bin also sehr glücklich mit meinem Auto!

Jetzt war es mal wieder so weit: Assyst B war an der Reihe. Dafür bin ich direkt zu MB gegangen, weil ich zum Aufsuchen meiner Lieblingswerkstatt, die etwas weit entfernt ist, keine Zeit hatte und mir die Laune nicht nach Experimenten stand. Zudem sind die Herren recht flott und ich hab einen kostenlosen Leihwagen (wahlweise W212 oder W205 - habe ersteren gewählt) bekommen.

Außer der Assyst B waren zuletzt noch ein paar Dinge angefallen, die ich alle in einem Abwasch erledigen wollte. Irgendein Arschloch, möge ihm oder ihr das Auto zerkratzt werden, hat mir eine Delle in den Kofferraum gefahren und dabei ist ein Vormopf-Osterei gebrochen. Außerdem, das schrieb ich bereits einmal, war meine Klimaanlage dieses Jahr nun funktionslos. Seit einigen Wochen habe zudem ich ein leichtes, aber sehr nervenden Jaulen/Zwitschern beim Fahren in bestimmten Geschwindigkeitsbereichen, insbesondere zwischen 30 und 60 km/h, dessen Ursache ich gerne geklärt hätte. Dann ist mir noch ein H7-Lämpchen durchgeknallt und zu guter Letzt wollte ich langsam gern mal wieder auf Sommerreifen fahren 😉. Also Einiges zu tun, aber vermeintlich nix Wildes.

Und dann der Anruf vom Meister: "Herr X, wo soll ich anfangen?" Er hat heute sogar zwei Mal angerufen und wählte für beide Anrufe die gleiche Einleitung. Es folgte dann eine Mischung aus Fragen und Bekenntnissen zum Zustand des Fahrzeugs. Heute Abend habe ich das Auto geholt und wir haben uns unterhalten über die Punkte, die er mir zuvor schon am Telefon nannte.

* Ursache für Funktionslosigkeit der A/C ist ein defekter Klimakompressor; der ist fest. Der kann einfach getauscht werden (ca. 500€, er schaut aber nochmal nach und ruft mich an), wenn er nicht schon Späne geworfen hat. (Ich Depp hätt ja auch mal die Klimaanlage ausmachen können, als ich gemerkt habe, dass sie nicht geht. Aber darauf bin ich nicht gekommen..). Gut, damit hatte ich gerechnet, stand auch so im Fehlerspeicher. Nur die möglichen Späne hatte ich nicht auf dem Radar.

* Servoölverlust Lenkgetriebe

* Ölverlust Motor

* Ölverlust Getriebe

* Wischergetriebe ausgeschlagen (wörtlich: "das wäre der nächste Tausender"😉

* beide Auspuffschellen gerissen

* Feststellbremse einseitig

* hintere Scheibenbremsen waren auch einseitig, hat sich beim zweiten Test aber wohl gelegt..

Der Meister hat sich sehr viel Mühe gegeben, mich nicht zu beleidigen, während er mir erklärt hat, dass sich das alles wohl nicht lohnt. Er zitierte den ökonomischen Restwert; ich zitierte ihm Götz von Berlichingen, wenn auch nicht wörtlich.

Achja, das Highlight war natürlich: Das jaulende Geräusch komme vom Getriebe. Wenn er Gas gibt/hält in dem genannten Geschwindigkeitsbereich, sei das Jaulen da, wenn er den Fuß herunternimmt, sei es weg. Daher eindeutig Antriebsstrang. Und es komme von vorne, nicht von hinten.

Nun ja.. die Spülung des Getriebes ist seit ein paar Tausend KM überfällig; hatte keine Zeit und die KM sind nur so verflogen. Ob das die Strafe ist? Allerdings schaltet das Getriebe, das sagte auch der Meister, tadellos, und so ein Geräusch kenne er vom Getriebe auch nicht. Allerdings ist es nicht so, dass das Geräusch sofort verstummt, wenn ich vom Gas gehe, definitiv nicht. Ich werde aber morgen nochmal probieren. (Ich rede mir Hoffnung ein).

Mal ganz abgesehen davon, dass ich mich freue, wenn ihr mir auch ein bisschen Hoffnung macht - nicht zuletzt wurde das Auto bereits einmal für tot erklärt und ist, seit ein heiliger Meister seines Faches den Motor entkokt hat, noch sehr gut gefahren - frage ich mich doch: Wie kann das alles sein? Wie kann innerhalb von acht oder neun Monaten von einer TÜV-Vollabnahme und großem Kundenservice bei MB (allerdings eine andere Werkstatt) das Fahrzeug von "einwandfrei" auf "ich würd's nicht machen" abgestuft werden? Ich bin ja kein Drag Race gefahren in der Zwischenzeit. Dass ein altes Auto ein paar Wehwehchen hat - einverstanden.

Ein Jahr vor allem auf-auf-auf - und nun aaab. (War im vorherigen Jahr genau so: völlige Problemfreiheit, bis mir der Motor fast abgeraucht ist mit ein paar Händen voll Ölkohle).

Ich fragte den Meister zum Schluss, ob er der Meinung sei, dass ich das Auto noch zwei Jahre fahren kann. (Die Klimaanlage mach ich, die brauch ich, aber der ganze andere Kram?...) Darauf meinte er, die Mechanik sei eigentlich nicht klein zu kriegen. (Immerhin!).

Wenn dieser W212 E220 CDI, den ich als Leihwagen hatte, nicht total die Gurke gewesen wäre, hätte ich heute ja ins Grübeln kommen können. Aber mit der Baureihe komm ich echt nicht klar. Ich sehe keine Alternative. Ich hoffe, ich kann jetzt noch zwei, drei Jahre meinen Glubschi fahren. Dann bekomm ich bestimmt eh nen Skoda Superb als Firmenwagen (schönen Gruß ins 212er-Forum 🙂) und kann mir einen C126 zum Kompensieren in die Garage stellen.

Viele Grüße
ES

Beste Antwort im Thema

Hallo liebe Leute,

habe mich in letzter Zeit etwas rar gemacht, weil ich mit vielen Dingen beschäftigt war (bin). Jetzt möchte ich aber mal eine Geschichte erzählen..

W210 zu fahren ist ja manchmal ein emotionales Auf-und-Ab. Manchmal ist es auf-auf-auf-auf-ab, manchmal auf-ab-auf-ab-auf. Das Auto fasziniert irgendwie. Wer als 210er-Liebhaber in einen 212er einsteigt (so wie ich heute mal wieder), mag sich kopfschütteln abwenden (so wie ich heute mal wieder) und sich fragen, wieso man so viel Geld für diesen halben Schritt nach vorn bezahlen sollte. Andererseits locken neue Autos auch mit einer relativen Problemlosigkeit, die für eine entsprechende Sorglosigkeit beim Halter führt. Jedenfalls, so lange das Auto neu ist oder eh nach 36 Monaten wieder abgegeben wird. Abnutzungserscheinungen gibt es bei neuen Autos nun mal nicht. Das verlockt schon.

Bei mir stand jetzt mal wieder allerhand auf dem Plan. Letztes Jahr und im ersten Teil dieses Jahres bin ich recht viel gefahren, etwas über 40.000 km. Anfang letzten Jahres war die Batterie schlapp, sonst gab es zwei oder drei Birnchen, ein Wischerblatt, einen Schlüssel so wie zwei Sätze Reifen (Winter + Sommer). Dazu gab's ne Assyst A und ne Assyst B direkt bei MB, einen Ölwechsel bei McOil. Eigentlich eine sehr gute Bilanz, wie ich finde. Das Auto hat mich ja auch sonst sehr zuverlässig überall hingebracht.

Letztes Jahr bin ich mit dem Auto nach Deutschland gezogen, wofür eine Vollabnahme beim TÜV notwendig war. Nachdem der norwegische TÜV bereits im Frühjahr drübergeschaut hat und der deutsche TÜV dann mit der Vollabnahme noch ein bisschen tiefer eingestiegen ist und ich zudem bei Daimler war zur Assyst B, fühlte ich mich ganz gut kontrolliert. Da beim Fahren nichts aufgefallen ist, bin ich stets von einem technisch einwandfreien Fahrzeug ausgegangen. Da die Korrosion sich bei mir einigermaßen im Zaum hält, habe ich auch von der Seite wenig befürchtet.

Ich bin also sehr glücklich mit meinem Auto!

Jetzt war es mal wieder so weit: Assyst B war an der Reihe. Dafür bin ich direkt zu MB gegangen, weil ich zum Aufsuchen meiner Lieblingswerkstatt, die etwas weit entfernt ist, keine Zeit hatte und mir die Laune nicht nach Experimenten stand. Zudem sind die Herren recht flott und ich hab einen kostenlosen Leihwagen (wahlweise W212 oder W205 - habe ersteren gewählt) bekommen.

Außer der Assyst B waren zuletzt noch ein paar Dinge angefallen, die ich alle in einem Abwasch erledigen wollte. Irgendein Arschloch, möge ihm oder ihr das Auto zerkratzt werden, hat mir eine Delle in den Kofferraum gefahren und dabei ist ein Vormopf-Osterei gebrochen. Außerdem, das schrieb ich bereits einmal, war meine Klimaanlage dieses Jahr nun funktionslos. Seit einigen Wochen habe zudem ich ein leichtes, aber sehr nervenden Jaulen/Zwitschern beim Fahren in bestimmten Geschwindigkeitsbereichen, insbesondere zwischen 30 und 60 km/h, dessen Ursache ich gerne geklärt hätte. Dann ist mir noch ein H7-Lämpchen durchgeknallt und zu guter Letzt wollte ich langsam gern mal wieder auf Sommerreifen fahren 😉. Also Einiges zu tun, aber vermeintlich nix Wildes.

Und dann der Anruf vom Meister: "Herr X, wo soll ich anfangen?" Er hat heute sogar zwei Mal angerufen und wählte für beide Anrufe die gleiche Einleitung. Es folgte dann eine Mischung aus Fragen und Bekenntnissen zum Zustand des Fahrzeugs. Heute Abend habe ich das Auto geholt und wir haben uns unterhalten über die Punkte, die er mir zuvor schon am Telefon nannte.

* Ursache für Funktionslosigkeit der A/C ist ein defekter Klimakompressor; der ist fest. Der kann einfach getauscht werden (ca. 500€, er schaut aber nochmal nach und ruft mich an), wenn er nicht schon Späne geworfen hat. (Ich Depp hätt ja auch mal die Klimaanlage ausmachen können, als ich gemerkt habe, dass sie nicht geht. Aber darauf bin ich nicht gekommen..). Gut, damit hatte ich gerechnet, stand auch so im Fehlerspeicher. Nur die möglichen Späne hatte ich nicht auf dem Radar.

* Servoölverlust Lenkgetriebe

* Ölverlust Motor

* Ölverlust Getriebe

* Wischergetriebe ausgeschlagen (wörtlich: "das wäre der nächste Tausender"😉

* beide Auspuffschellen gerissen

* Feststellbremse einseitig

* hintere Scheibenbremsen waren auch einseitig, hat sich beim zweiten Test aber wohl gelegt..

Der Meister hat sich sehr viel Mühe gegeben, mich nicht zu beleidigen, während er mir erklärt hat, dass sich das alles wohl nicht lohnt. Er zitierte den ökonomischen Restwert; ich zitierte ihm Götz von Berlichingen, wenn auch nicht wörtlich.

Achja, das Highlight war natürlich: Das jaulende Geräusch komme vom Getriebe. Wenn er Gas gibt/hält in dem genannten Geschwindigkeitsbereich, sei das Jaulen da, wenn er den Fuß herunternimmt, sei es weg. Daher eindeutig Antriebsstrang. Und es komme von vorne, nicht von hinten.

Nun ja.. die Spülung des Getriebes ist seit ein paar Tausend KM überfällig; hatte keine Zeit und die KM sind nur so verflogen. Ob das die Strafe ist? Allerdings schaltet das Getriebe, das sagte auch der Meister, tadellos, und so ein Geräusch kenne er vom Getriebe auch nicht. Allerdings ist es nicht so, dass das Geräusch sofort verstummt, wenn ich vom Gas gehe, definitiv nicht. Ich werde aber morgen nochmal probieren. (Ich rede mir Hoffnung ein).

Mal ganz abgesehen davon, dass ich mich freue, wenn ihr mir auch ein bisschen Hoffnung macht - nicht zuletzt wurde das Auto bereits einmal für tot erklärt und ist, seit ein heiliger Meister seines Faches den Motor entkokt hat, noch sehr gut gefahren - frage ich mich doch: Wie kann das alles sein? Wie kann innerhalb von acht oder neun Monaten von einer TÜV-Vollabnahme und großem Kundenservice bei MB (allerdings eine andere Werkstatt) das Fahrzeug von "einwandfrei" auf "ich würd's nicht machen" abgestuft werden? Ich bin ja kein Drag Race gefahren in der Zwischenzeit. Dass ein altes Auto ein paar Wehwehchen hat - einverstanden.

Ein Jahr vor allem auf-auf-auf - und nun aaab. (War im vorherigen Jahr genau so: völlige Problemfreiheit, bis mir der Motor fast abgeraucht ist mit ein paar Händen voll Ölkohle).

Ich fragte den Meister zum Schluss, ob er der Meinung sei, dass ich das Auto noch zwei Jahre fahren kann. (Die Klimaanlage mach ich, die brauch ich, aber der ganze andere Kram?...) Darauf meinte er, die Mechanik sei eigentlich nicht klein zu kriegen. (Immerhin!).

Wenn dieser W212 E220 CDI, den ich als Leihwagen hatte, nicht total die Gurke gewesen wäre, hätte ich heute ja ins Grübeln kommen können. Aber mit der Baureihe komm ich echt nicht klar. Ich sehe keine Alternative. Ich hoffe, ich kann jetzt noch zwei, drei Jahre meinen Glubschi fahren. Dann bekomm ich bestimmt eh nen Skoda Superb als Firmenwagen (schönen Gruß ins 212er-Forum 🙂) und kann mir einen C126 zum Kompensieren in die Garage stellen.

Viele Grüße
ES

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Hallo ES,
meines Wissen nach wird die Kardanwelle an der vorderen Hardyscheibe und am Mittellager und an der hinteren Hardyscheibe gelöst und entnommen. Um die Welle an der vorderen Hardyscheibe zu lösen muss meines Wissens nach auch zwingend das Halteblech des Getriebe-Gummi-Lagers ausgebaut werden. Insgesamt 6 Schrauben: Mit 4 Schrauben wird das Halteblech an der Karrosserie befestigt und 2 Schrauben werden durch das Halteblech in das Getriebe-Gummi-Lager geschraubt. Um dieses Halteblech auszubauen muss auch zwingend das Getriebe abgestützt werden, damit Motor und Getriebe nicht nach unten kippen. Optional wäre noch das Getriebe-Gummi-Lager auszubauen (nur weitere 2 Schrauben), um noch besser an die vordere Hardscheibe zu gelangen. Aber das wurde ja nicht gemacht, so die Aussage des Meister.
Wenn möglich frage doch den Meister wie er die Welle ausgebaut hat, bzw. ob er es anders gemacht hat. Das würde mich sehr interessieren.

Beim Getriebeölwechsel bei Hakan in Oberhausen, hat der Mechaniker unseren Wagen auf der Hebebühne laufen lassen und alle Gänge durchgeschaltet und hohe Drehzahlen erreicht. Möglicherweise kann man das Geräusch so besser lokalisieren, d.h. wenn man neben dem Auto steht (oder gar unter dem Auto schaut/hört), statt im Auto fährt.

Gruß
Michael

Ich bin jetzt etwas irritiert. Die Kardanwelle des W210 hat doch keine Mutter zum Einstellen eines Spiels (im Gegensatz zum W202) oder liege ich falsch.
Siehe hier:
http://mercedes-benz-teile.info/view_SubGroupAction.php?...

Wurde die Welle von Elbe in Köln denn umgebaut, sodass mit einer Mutter ein Spiel eingestellt werden kann/muss?
analog W202, siehe hier:
http://mercedes-benz-teile.info/view_SubGroupAction.php?...

Wenn der Meister bei Bosch das Spiel nicht eingestellt hat, wäre das eine Ursache?

Noch eine Frage:
Kann man die Kardanwelle überhaupt am Stück (incl. Hardyscheiben) einbauen? Wie kriegt man dann die Zentrierbuchsen (vordere und hintere) dazwischen?

@mbn schrieb am 1. Dezember 2015 um 08:43:02 Uhr:

Zitat:

Kann man die Kardanwelle überhaupt am Stück (incl. Hardyscheiben) einbauen? Wie kriegt man dann die Zentrierbuchsen (vordere und hintere) dazwischen?

Hallo Michael, hallo ES,

nein, kann man eben nicht: es ist ja das Mittellager dazwischen verbaut. Da man dieses nicht "öffnen" kann (Welle wird durchgesteckt), muss zum zerlegen der Welle überall gelöst werden:

* vorne am Getriebeflansch/Hardyscheiben
* die Mittellager-Befestigung
* hinten am Differenzial

Hier noch eine Explosionszeichnung aus einem anderen Thread: KLICK

Erst dann kann man die Welle entnehmen. Passhülsen/Zentrierbuchsen (17, 53, 77 in der Zeichnung) werden meines Wissens nur gesteckt. Grossartig was einstellen kann man da nicht mehr (ist auch eigentlich nicht nötig).

Also, um das Mittellager separat zu montieren, muss die Welle "auseinander" gewesen sein. Wenn ich das richtig verstanden habe, hatte die Werkstatt das wohl in einem vom Elbe-Service separaten Prozess gemacht und möglicherweise falsch montiert.

Hallo Timmi74,
Frage 1: Habe ich es so richtig verstanden? Montage der Kardanwelle:
1. Zentrierbuchse vorne in Getriebeflansch stecken und die vordere Hardyscheibe mit Schwingungstilger montieren (3 Schrauben)
2. Zentrierbuchse in Differentialflansch stecken und hinter Hardyscheibe montieren (auch mit 3 Schrauben).
3. Vordere Teile der Kardanwelle mit dem Mittlager (incl. Passhülse/Manschette) und dem hinteren Teil der Kardanwelle zusammenstecken und das gesamte Paket zwischen die Hardyscheiben festschrauben. In Summe mit weiteren 8 Schrauben: 3 Schrauben an vordere Hardyscheibe, 2 Schrauben um das Mittellager an die Karosserie zu befestigen und 3 Schrauben an der hinteren Hardyscheibe.

Frage 2: Ist die Information von Elbe "Wenn die Mutter an der Klemmverschraubung zu fest angezogen wird, ist kein Ausgleich des Spiels mehr möglich und die Welle vibriert" eine Fehlinformation?

Danke und Gruß
Michael

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Hallo Michael,

Zu 1)
Da ich beim 210 noch nie selbst eine Welle montiert habe, kann ich Dir zur Reihenfolge leider nicht viel sagen! Hört sich für mich schlüssig an, aber vielleicht kann das noch jemand bestätigen, der schon selbst montiert hat oder eine Anleitung hat.

Sicher ist nur, dass die Welle erst dann vollständig montiert werden kann, wenn durch das Mittellager durchgesteckt wurde.

Zu 2)
Möglicherweise veraltet: meines Wissens hatten die W124 noch diese Klemm-Muttern, der 210 jedenfalls nicht! Spiel einstellen ist hier auch nicht mehr.

Viel Erfolg!

Ich habe mal meine Hardy-Scheiben erneuert und kann mich nicht erinnern, das Miettellager ausgebaut zu haben. Ich konnte die Welle jeweils so weit zurück schieben, dass ich die Scheibe herausbekam; danach heran gezogen und montiert. Geräusche oder Vibrationen hatte ich nie.

Guten Morgen zusammen,

ich bitte um Entschuldigung für die ausgebliebene Rückmeldung. Wenn ich mich zurückmelde, dann nehme ich mir viel Zeit dazu; die hatte ich auf Grund mehrerer Reisen zuletzt nicht. Bis Weihnachten bleibt es hektisch...

Zitat:

Ich bin jetzt etwas irritiert. Die Kardanwelle des W210 hat doch keine Mutter zum Einstellen eines Spiels (im Gegensatz zum W202) oder liege ich falsch.

Siehe hier:

http://mercedes-benz-teile.info/view_SubGroupAction.php?...

 

Wurde die Welle von Elbe in Köln denn umgebaut, sodass mit einer Mutter ein Spiel eingestellt werden kann/muss?

Zitat:

Möglicherweise veraltet: meines Wissens hatten die W124 noch diese Klemm-Muttern, der 210 jedenfalls nicht! Spiel einstellen ist hier auch nicht mehr.

Michael und Timmi, die Welle wurde von Elbe am Kreuzgelenk umgebaut auf Klemmverschraubung, so wie es sie beim 124er noch gab. Scheinbar war der Längenausgleich am Kreuzgelenk nicht mehr in Ordnung, sodass man den Umbau durchführen musste. Frag mich aber nicht nach Details; ich gebe die Worte wieder, die ich gehört habe, ohne notwendigerweise den Inhalt vollständig verstanden zu haben.. Laut Elbe ist das ein üblicher Eingriff und darf beim Fahren nicht bemerkbar sein.

Im Prinzip bestand die Überholung der Welle aus dem Umbau auf Klemmverschraubung sowie der Wuchtung.

Zitat:

Frage 2: Ist die Information von Elbe "Wenn die Mutter an der Klemmverschraubung zu fest angezogen wird, ist kein Ausgleich des Spiels mehr möglich und die Welle vibriert" eine Fehlinformation?

Die Information ist korrekt. Als die Bosch-Werkstatt dann mit Elbe telefoniert hat, wurde dann aber gesagt, dass die Vibrationen so stark wären, dass das Auto unfahrbar wäre. Das wurde mir so nicht gesagt. Ganz nachvollziehen kann ich das auch nicht, denn es sollte ja einen Übergang geben zwischen "vibriert so stark, dass unfahrbar" und "vibriert gar nicht".

Aber ich wollte noch etwas erzählen:

Ich wurde von einem freundlichen Teilnehmer dieses Forums angeschrieben, der ein ähnliches Problem hatte. Wir haben telefoniert.

Auch er hatte ein Geräusch im Antriebsstrang, worauf hin er nach Empfehlung der Werkstatt das Differential tauschte. Das Problem wurde dadurch nicht behoben. Es wurde dann noch das Mittellager getauscht. Beim Losfahren vom Werkstattgelände hat das Auto dann ganz fürchterlich gejault. Das Jaulen war wohl das gleiche wie in den Tonaufnahmen, die ich hier hochgeladen habe. Genau wie auch auf diesem Video hier zu hören: http://www.motor-talk.de/videos/heulen-jaulen-avi-v129906.html . Wie bei mir trat das Jaulen in den ersten Minuten nach dem Kaltstart auf und verschwand nach einigen Minuten Fahrt. Wie bei mir war es temperaturabhängig: war es wärmer draußen, war das Geräusch weniger stark ausgeprägt als bei kalten Temperaturen.

Die Werkstatt baute dann bei ihm das Mittellager noch mehrfach wieder aus und wieder ein, ohne dass das Problem gelöst wurde. Erst als die Werkstatt aus Verzweiflung ein anderes, neues Mittellager verbaute, war das Jaulen plötzlich verstummt. Das zuerst verbaute neue Mittellager war also scheinbar defekt.

Der User ist sich daher sehr sicher, dass das Geräusch aus den Tonaufnahmen, das hohe Jaulen, vom Mittellager herrührt.

Nun wurde meines aber bereits zum zweiten Mal getauscht. Außerdem trat das Problem erst nach Überholung der Welle durch Elbe und Wiedereinbau durch Bosch auf. Natürlich kann das Zufall sein, weil es beim Tausch des Mittellagers noch fast 40°C hier hatte, während die Überholung der Welle stattfand, als die Temperatur unter 10°C gefallen war. Womöglich wäre das Geräusch auch ohne die Überholung des Kreuzgelenks aufgetreten.

Aber auch das ändert nichts daran, dass ich bereits das zweite neue Mittellager habe. Sollten sie beide defekt sein? Das Geräusch hat sich nach dem zweiten Tausch zumindest ein wenig geändert, tritt nun nicht mehr durchgängig zwischen 50 und 65 km/h auf sondern zwischen 40 und 60 in Intervallen, hört also zwischendrin schlagartig auf, sobald eine bestimmte Geschwindigkeit überschritten ist, setzt dann wieder ein bei noch höherer Geschwindigkeit, hört wieder auf...

Die Frage, die ich mir daher stelle, ist daher folgende: Kann es sein, dass das Geräusch zwar vom Mittellager erzeugt wird, die URSACHE jedoch Vibrationen sind, die von anderer Stelle kommen? Die Bosch-Werkstatt sagt, es könnten ja auch Vibrationen aus dem Differential sein, die sich auf die Welle übertragen, sodass diese das Geräusch produziere. Ist das eine Möglichkeit? Kann das Differential solche Vibrationen auf die Welle übertragen?

Beim letzten Werkstattaufenthalt hat Bosch noch gesagt, ich hätte einen deutlichen Höhenschlag in den Alufelgen. Dieser könnte zu Vibrationen führen, die sich dann auf die Welle übertragen... Jetzt soll ich meine Sommerreifen mal mitbringen, damit wir das testen können. Ich halte das für Störfeuer, weil denen sonst nichts mehr einfällt. Das Geräusch hatte ich auch schon auf Sommerreifen und erst seit den Eingriffen in die Welle, vorher nie.

Ich habe allerdings noch weitere Beobachtungen gemacht, die mich zweifeln lassen, ob mein Differential wirklich vollständig in Ordnung ist. Wie ihr wisst, habe ich es ja schon im Rahmen dieser Geschichte überholen lassen. Aber folgende Phänomene irritieren mich:

- Bei knapp über 30 km/h habe ich ein Brummen, das eindeutig von hinten zu kommen scheint.
- Bei knapp 110 km/h bis ca. 120 km/h habe ich ein Heulen beim Gasgeben, ebenfalls von hinten. Nehme ich das Gas weg, ist das Heulen schlagartig weg.

Der Unterschied zwischen Last- und Schubbetrieb sollte dem Mittellager egal sein, oder nicht? Für das Differential jedoch macht das doch einen Unterschied.

Was sagt Ihr dazu? Könnt Ihr Euch darauf einen Reim machen?

Viele Grüße und einen schönen dritten Advent
ES

ES, die Werkstatt könnte doch probieren, das Mittellager probeweise nur handfest anzuschrauben und einige Km ohne große Lastwechsel durch die Gegend zu rollen. Vielleicht richtet sich dann das Lager in die optimale Stellung und das Singen ist weg.
experientia est optima rerum magistra 😁

Zitat:

Aber ich wollte noch etwas erzählen:

Ich wurde von einem freundlichen Teilnehmer dieses Forums angeschrieben, der ein ähnliches Problem hatte. Wir haben telefoniert.

Auch er hatte ein Geräusch im Antriebsstrang, worauf hin er nach Empfehlung der Werkstatt das Differential tauschte. Das Problem wurde dadurch nicht behoben. Es wurde dann noch das Mittellager getauscht. Beim Losfahren vom Werkstattgelände hat das Auto dann ganz fürchterlich gejault. Das Jaulen war wohl das gleiche wie in den Tonaufnahmen, die ich hier hochgeladen habe. Genau wie auch auf diesem Video hier zu hören: http://www.motor-talk.de/videos/heulen-jaulen-avi-v129906.html . Wie bei mir trat das Jaulen in den ersten Minuten nach dem Kaltstart auf und verschwand nach einigen Minuten Fahrt. Wie bei mir war es temperaturabhängig: war es wärmer draußen, war das Geräusch weniger stark ausgeprägt als bei kalten Temperaturen.

Die Werkstatt baute dann bei ihm das Mittellager noch mehrfach wieder aus und wieder ein, ohne dass das Problem gelöst wurde. Erst als die Werkstatt aus Verzweiflung ein anderes, neues Mittellager verbaute, war das Jaulen plötzlich verstummt. Das zuerst verbaute neue Mittellager war also scheinbar defekt.

Der User ist sich daher sehr sicher, dass das Geräusch aus den Tonaufnahmen, das hohe Jaulen, vom Mittellager herrührt.

Der User bin dann wohl ich ;-)

Also es war bei mir so das ich ein leichtes jaulen beim fahren hatte.
Ich war in mehreren Werkstätten die mir alle dazu geraten haben das Mittellager zu wechseln.
Folgendes lief dann ab.

1. Auto zur Werkstatt um das Lager zu tauschen.
2. Auto abgeholt und gleich beim losfahren für vielleicht 5 sec. das selbe Geräusch wie bei El Sibiriu, danach aber den ganzen Tag ruhe aber dennoch ein etwas leiseres jaulen wie vor dem Wechsel .

Am 3. und 4. Tag hatte ich morgens wieder El Sibiriu´s Geräusch beim anfahren welches dann schon lauter und länger zu hören war.

3. Auto wieder zur Werkstatt und dort nochmal das Lager ausbauen lassen. Die Werkstatt meinte man hätte es womöglich falsch herum oder mit einer leichten Verspannung eingebaut.

4. Auto am nächsten Tag wieder abgeholt und gleich beim losfahren dieses Geräusch . Mir wurde dazu geraten das Differential zu Tauschen weil das wohl eher hinüber sei als das neue Mittellager . Von meiner Seite aus war das ok, denn das leichte jaulen während der fahrt war ja auch noch da... nur halt ein wenig leiser.

5. Passendes Differential vom Schrott für 250 flocken, netterweise mit einer erlaubten Woche zur Probefahrt bekommen, hätte es dann falls es auch jault zurückgeben können.

6. Einbau vom Differential durch die Werkstatt. Am nächsten Tag kalt losgefahren und wieder El Sibiriu´s Geräusch, aber nach der warmlaufphase war nichts mehr zu hören. Wirklich nichts !!!

7. Innerlich ausflippen .

8. habe mich im Netz dumm und dämlich gesucht um dann dieses http://www.motor-talk.de/videos/heulen-jaulen-avi-v129906.html Video bei youtube zu finden welches den Defekt eines Mittellagers hörbar veranschaulicht.

9. Der Werkstatt von dem Video berichtet und darauf bestanden das Lager nochmals zu prüfen. Die Werkstatt hat dann wohl auch schon vor Wut oder Verzweiflung ein neues Mittellager bestellt und es dann gleich am nächsten Tag verbaut.

10. Himmlische Ruhe !!!! Es war natürlich am Anfang mein Differential welches meinen ersten Werkstattbesuch auslöste... auch wenn man noch vom Mittellager ausging. Jetzt wo beides getauscht ist hat das Auto eine absolute Laufruhe.

Hallo ES,
zum Thema Geräusche möchte ich Folgendes beisteuern:
Eigentlich fängt ein Differential gerne an zu singen/jaulen/heulen, wenn man VOM Gas geht (Schiebebetrieb). Dass es bei deinem Auto umgekehrt ist, finde ich komisch.
Zur Diagnose würde ich auf jedem Fall den Wagen mal auf einer Hebebühne laufen lassen (wie oben oben schon mal geschrieben).
Wenn das Mittellager demontiert oder gelöst wurde, sollte man den Wagen vor dem Festschrauben des Mittellagers auch einige Meter vor und zurück rollen/schieben. Siehe auch den Tipp von austriabenz. Das lässt sich evt. auch machen (testen, experimentieren), wenn der Wagen auf der Bühne steht. So kann man evt. gleich die Wirkung/Änderung unter dem Wagen feststellen. Vielleicht kann bei der Gelegenheit auch an der Klemmverschraubung spielen, oder wird an dieser Schraube nichts eingestellt. Mit der Klemmverschraubung kenn ich mich nicht aus. Evt. ist es auch Hauptzweck der Klemmverschraubung, dass der vordere Teil der Kardanwelle ausgebaut werden kann, ohne das Mittelager zu demontieren und an der Klemmschraube wird nichts eingestellt. Vielleicht kann dazu jemand was sagen, der sich damit auskennt.

Zum Thema Vibrationen möchte ich Folgendes beisteuern:
Dass Vibrationen durch ein Differential verursacht werden, kann ich mir nicht vorstellen.
Zitat: „dass die Vibrationen so stark wären, dass das Auto unfahrbar wäre“
Ich werde den Gedanken nicht los, dass dein Getriebelager möglicherweise doch falschherum eingebaut wurde (siehe meine vorherigen Anmerkungen). Wie gesagt, es sind nur 2 Schrauben, um das Getriebelager auszubauen, sodass dann die vordere Hardyscheibe gut zugänglich ist.
Auch hinsichtlich Vibrationen, würde ich den Wagen auf einer Hebebühne laufen lassen und in Stellung „D“ ordentlich Gas geben. Evt. auch die vordere Hardyscheibe ausbauen, um den Antriebsstrang zu deaktivieren, sodass nur Motor und Getriebe laufen. Bei der Gelegenheit kann auch die richtige Einbaulage des Getriebelagers kontrolliert werden.

Gruß
Michael

PS
Das Singen eines Diffs. tritt auch gerne auf, wenn ein Simmering ohne Reibwertprüfung getauscht wird. Um den Simmering zu tauschen muss eigentlich das Differential ausgebaut werden, sodass der Reibwert richtig eingestellt werden kann. Aus Kostengründen ist das bei unserm W202 nicht geschehen. Der Simmering ist im eingebauten Zustand getauscht worden. Seitdem heult das Diff. etwas, wird aber mit der Zeit weniger und stört nicht wirklich. Evt. hätte es auch Sinn gemacht unser ölfeuchtes Diff. nicht anzufassen und mit Leckweg oder so im Diff-Öl zu arbeiten.

Guten Abend zusammen,

@winter88: Danke, dass Du die Geschichte nochmal aufgeschrieben hast! Mir fiel es nicht so leicht, die genaue Reihenfolge aus dem Gedächtnis wiederzugeben - die Essenz hatte ich aber verstanden 😉.

@Michael: hab vielen Dank für die ausführlichen Erläuterungen! Die Hinweise sind sehr hilfreich; einige Deiner Tipps habe ich in weiser Voraussicht vor einigen Tagen sogar schon befolgt 😉. Denn:

Ich hatte einen weiteren Termin mit Bosch zur Probefahrt mit dem Meister; auf der Vorseite hatte ich das angekündigt, mangels Zeit aber nicht mehr davon berichtet. Ich hab also das Auto abends auf den Hof gestellt und bin am nächsten Tag hin, damit wir aus dem Kaltzustand heraus gemeinsam fahren. Das Jaulen trat auch auf und führte zu erstaunten Gesichtern. Wir haben die Probefahrt dann relativ kurz gehalten, damit das Geräusch nicht gleich verschwindet, und sind mit dem Auto auf die Bühne, wo wir es dann haben laufen lassen. Tatsächlich trat das Geräusch so auch noch einmal kurz auf. Der Spuk war dann aber vorbei; danach kam es nur noch zu schwer undefinierbaren Geräuschen bei höheren Raddrehzahlen gemeinsam mit sehr starken Vibrationen bei nahezu maximal möglicher Raddrehzahl. Letzte wurden auf den Höhenschlag der Räder geschoben - ich erwähnte es im vorherigen Posting. Das war natürlich ein gefundenes Fressen um abzulenken und seitdem sagt Bosch, es liege ja vll. am Höhenschlag der Räder.

Jedenfalls haben wir bei der Gelegenheit auch die Schrauben vom Mittellager gelöst, sind eine Runde über den Hof gefahren und haben das Auto dann wieder auf die Bühne gehoben und die Schrauben festgezogen. Dabei gab es keinen erkennbaren Effekt.

Dass die das Lager falsch herum montiert haben... dafür müsste man Auspuff und Hitzeschutzbleche wieder abmontieren, oder lässt sich das auch im verdeckten Zustand anhand des Blechprofils erkennen? Vielleicht wäre das sogar möglich: https://www.webisco.de/.../document.php?... - müsste ich bei nächster Gelegenheit mit Auto auf der Bühne mal überprüfen.

Du redest ja vom Getriebelager, hatte zuerst Mittellager gelesen. Das Getriebelager wurde ja angeblich nie ausgebaut, weil nicht nötig (sagt Bosch).

Am Tag nach der Probefahrt war ich ein paar Stunden auf der Autobahn unterwegs. Bei 160 km/h tritt das gleiche Geräusch wieder auf, auch nach längerer Fahrtzeit.

Grundsätzlich habe ich das Gefühl, dass das Geräusch sich jeden Tag ein wenig anders verhält. Während das hohe Jaulen, welches natürlich am deutlichsten hörbar ist, eigentlich immer nach Kaltstart für einige Kilometer im besagten Geschwindigkeitsbereich feststellbar ist, gibt es ein generell erhöhtes, undefinierbares Geräuschniveau im Auto. Manchmal klingt es bei etwas höherer auch, als ob man mit einem Akkuschrauber langsam versucht in Metall zu bohren und daran scheitert. Das hatte ich zwischen 80 und 110 km/h hatte ich vor einigen Wochen noch. Wenn ich übrigens gleich nach Kaltstadt schneller fahre, sagen wir 80 - 100 km/h, verschwindet das Geräusch schneller, als wenn ich eher so im Bereich von 50 km/h umherfahre. Neulich stand das Auto drei Tage, da ging das Geräusch morgens erst viel später weg als sonst. Gestern morgen hat mich das Geräusch extrem genervt, weil es lange anhielt, während es gestern Abend nur ganz kurz da war und das Auto generell ruhiger zu laufen schien.

Alles ist ein wenig so, als ob sich während der Fahrt etwas ausrichtet, wenn auch nicht vollständig, denn manche Nebengeräusche, die da nicht hingehören, bleiben ja, ebenso wie das identische Jaulen bei 160 km/h - eine Geschwindigkeit, die ich auf dem täglichen Weg zur Arbeit und zurück nicht erreiche, weshalb ich diesen Test nur alle paar Wochen machen konnte.

Generell finde ich, dass die gesamte Geräusch- und Vibrationscharakeristik sich "nach Welle anfühlt", wenn ihr versteht, was ich meine.

Übrigens habe ich im 124er-Forum einen Thread entdeckt, der in eine ähnliche Richtung geht, und den TE mal hierher verwiesen. Hier sein Kommentar: http://www.motor-talk.de/.../...er-kompletter-tausch-t5432089.html?...

Und - surprise, surprise - auch bei ihm wurde ein Febi Bilstein Mittellager eingebaut. Bei ihm waren es 10.000 km, bevor es mit dem Geräusch losging, welches auch bei ihm nach einigen Kilometern Fahrt verschwindet.
Bosch sagt, Febi Bilstein sei das originale MB-Teil. Kann das jemand bestätigen?

Danke auch für den Hinweis, dass das Differential normalerweise beim Gaswegnehmen jault. Hier ist es in der Tat genau umgekehrt!

Ich bin sicher, mit einer Werkstatt, die motiviert ist, das Problem zu lösen, ließe es sich lösen, u.a. mit den Tests, die Du vorschlägst. Ein Problem ist aber, dass der Bosch-Meister die Verantwortung nicht bei sich sieht und ungeduldid ist, weil er sich ungerecht behandelt fühlt und das Problem woanders zu suchen sei...

Es ist zum Verrücktwerden.

Vielen Dank nochmal für die Unterstützung!

ES

Hallo ES,
es scheint mir, dass die sogenannte „Klemmschraube“ eine zentrale Bedeutung bei dem Problem hat. An dieser Schraube hat der Boschdienst ja nicht gedreht, so dessen Aussage. Das stelle ich in Frage. Kann vielleicht irgendjemand im Forum, erläutern welchen Zweck diese Klemmschraube hat? Muss da WIRKLICH NICHTS eingestellt werden? Das würde uns sehr helfen!

Uns (auch Drago 26. Nov.) ist noch nicht klar, wie/wo Bosch die alte Kardanwelle gelöst hat. Ist es überhaupt möglich die Welle am Stück einzubauen, ohne die Klemmschraube anzufassen? Kann dazu auch jemand was sagen?

Vibrationen können meines Wissens durch Fehler in folgenden Komponenten/Kandidaten verursacht werden:
1. Fahrwerkskomponenten/Gummis und die 4 Hinterachslager
2. Felgen/Reifen
3. Motor, Motorlager (li+re), Getriebe, Getriebelager
4. Antriebsstrang: d.h. vordere Hardyscheibe (Schwingungstileger?), Kardanwelle/Klemmschraube/Zentrierbuchsen, Mittellager, hintere Hardyscheibe,
5. Differential und dessen zwei Silentlager, Antriebswellen, Radlager und Trommelbremse

Kennt jemand noch andere Kandidaten als Ursache für Geräusche oder Vibrationen, die hier im Zusammenhang stehen könnten?

„1.“ kann ja eigentlich ausgeschlossen werden, da der Wagen auf der Bühne läuft und alle Fahrwerkskomponenten mehr in Ruhe sind.

„2“ können einfach abgeschraubt und somit können Höhenschlag/Standplatten/etc. ausgeschlossen werden oder notfalls testweise durch Referenzräder austauschen, wenn nicht auf einer Bühne getestet werden will/kann.

„3“ Kann eigentlich auch ausgeschlossen werden. Dort wurde ja auch nichts geändert. Um Motor/Getriebe sicher auszuschließen vordere Hardyscheibe ausbauen und Motor laufen lassen. Auch wenn ich hier penetrant wirke, ein möglicherweise falschherum eingebautes Getriebelager bleibt einer meiner Kandidaten für die Ursache (Die Begründung steht im ersten Post auf Seite 18 (1. Dez.) dieses Threads. Zusammenfassung dieses Posts: Um mehr Platz zum Schrauben an der vorderen Hardyscheibe zu bekommen, würde ich als Mechaniker die 30 Sekunden spendieren und das Getriebelager ausbauen. Es würde mich nicht wundern, wenn der Mechaniker bei Bosch ebenso gedacht hat und der Meister es nur nicht mitbekommen hat). Wenn das Getriebelager dann um 180 Grad gedreht eingebaut ist, fluchtet die Kardanwelle nicht (Schieflage der Kardanwelle, d.h. ca. 1 cm aus der Flucht) und der gesamte Strang ist verspannt. Möglicherweise wird das Gummi im Getriebelager und in den beiden Motorlagern nach einigen Kilometern (nach dem Kaltstart) durch die Verspannung warm und dadurch weicher und dadurch lassen die Vibrationen evt. etwas nach. Wenn eine Welle schief im Mittellager sitzt kann das Mittellager möglicherweise auch jaulen und beschädigt werden. Das Jaulen lässt evt. auch nach, weil das warm und weicher gewordene Gummi im Getriebelager und in beiden Motorlagern die Flucht der Kardanwelle verbessert (weniger als 1cm Schieflage der Kardanwelle).

„4.“ Hier wären Klemmschraube und Mittellager meine Kandidaten für die Ursache. Ich habe auch schon davon gelesen, dass die ein oder andere Schraube/Mutter der 12 Schrauben und 12 Muttern mit denen die beiden Hardyscheiben montiert werden, nur handfest angezogen waren und das Auto dadurch vibriert hat.

„5.“ Geräusche möglicherweise durch das Diff. verursacht. Vibrationen möglicherweise durch Silentlager verursacht. Beides vermute ich aber eher nicht. Die beiden Antriebswellen, Radlager und Trommelbremse sind ja unverändert bzw. nicht angefasst worden.

Gruß
Michael

Da das Thema interessant ist, habe ich mich auch bei Elbe in Köln erkundigt. Es ist DEFINITIV so, dass die durch Elbe nachgerüstete Klemmschraube der Kardanwelle am Fahrzeug individuell eingestellt werden MUSS. Elbe verschraubt die Welle nur Zitat: "handfest, damit sie beim Transport nicht auseinander fällt". So wie ich es bis jetzt verstanden habe, ist das Spiel durch Bosch bis jetzt noch nicht eingestellt worden, oder irre ich mich?

Die Klemmschraube soll spielfrei eingestellt werden. Wird sie zu fest angezogen brummt das Auto. Ist sie nicht fest genug angezogen vibriert das Auto. ES hatte es glaube ich am 26. Nov. umgekehrt verstanden/gepostet. Ist die Klemmschraube jetzt vielleicht immer nur noch "handfest" und daher nicht fest genug?

Die Welle besteht aus 2 Teilen, die jeweils mit einem gelben Pfeil markiert sind. Die beiden gelben Pfeile müssen gegenüber liegen. So hatte es ES am 26. Nov. auch schon geschrieben.

Ob die Welle am Stück oder in zwei Teilen eingebaut werden muss, ist von Fahrzeug zu Fahrzeug verschieden, so der Mitarbeiter der Fa. Elbe. Diese Frage ist ja auch nicht mehr relevant, da feststeht, dass die Klemmschraube eingestellt werden muss.

Gruß
Michael

Hallo Michael,

bin gerade erst gelandet und muss weiter, daher nur ganz kurz: Vielen Dank für Deine Analyse und Deine Erkundigungen! Der Bosch-Mann hat mir definitiv gesagt, dass er an der Klemmverschraubung nix einstellen müsse und es auch ned getan hätte. Morgen früh rufe ich da (Bosch) sofort an und werde nochmal nachhaken.

Mit wem hast Du bei Elbe gesprochen? (gerne per PM)

Ohne die anderen Ursachen, die Du aufführst, ausschließen zu wollen, werde ich den Faden jetzt erstmal aufgreifen..

Viele Grüße und nochmals vielen Dank
ES

Wenn ich daran denke, dass ich ein Freund von mir gerade einen "neuen" Wagen kauft ... keine 9.000 Euro für einen 4 Jahre alten Mondeo Tournier Trend 1.6 TDCi mit Business- und Winterpaket, 10x.000 km, neue Michelin-Sommerreifen, neue Batterie, Winterreifen, unfallfrei von privat. Österreichische Preise, also eher teurer als Deutschland, wegen der Abgaben.

Kein Rost, ein junges Auto, fährt praktisch geräuschlos, ehrliche 6,5 Liter Diesel auf 100 km. Und wirklich leise, trotz kleinem Diesel!

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