In guten wie in schlechten Zeiten
Hallo liebe Leute,
habe mich in letzter Zeit etwas rar gemacht, weil ich mit vielen Dingen beschäftigt war (bin). Jetzt möchte ich aber mal eine Geschichte erzählen..
W210 zu fahren ist ja manchmal ein emotionales Auf-und-Ab. Manchmal ist es auf-auf-auf-auf-ab, manchmal auf-ab-auf-ab-auf. Das Auto fasziniert irgendwie. Wer als 210er-Liebhaber in einen 212er einsteigt (so wie ich heute mal wieder), mag sich kopfschütteln abwenden (so wie ich heute mal wieder) und sich fragen, wieso man so viel Geld für diesen halben Schritt nach vorn bezahlen sollte. Andererseits locken neue Autos auch mit einer relativen Problemlosigkeit, die für eine entsprechende Sorglosigkeit beim Halter führt. Jedenfalls, so lange das Auto neu ist oder eh nach 36 Monaten wieder abgegeben wird. Abnutzungserscheinungen gibt es bei neuen Autos nun mal nicht. Das verlockt schon.
Bei mir stand jetzt mal wieder allerhand auf dem Plan. Letztes Jahr und im ersten Teil dieses Jahres bin ich recht viel gefahren, etwas über 40.000 km. Anfang letzten Jahres war die Batterie schlapp, sonst gab es zwei oder drei Birnchen, ein Wischerblatt, einen Schlüssel so wie zwei Sätze Reifen (Winter + Sommer). Dazu gab's ne Assyst A und ne Assyst B direkt bei MB, einen Ölwechsel bei McOil. Eigentlich eine sehr gute Bilanz, wie ich finde. Das Auto hat mich ja auch sonst sehr zuverlässig überall hingebracht.
Letztes Jahr bin ich mit dem Auto nach Deutschland gezogen, wofür eine Vollabnahme beim TÜV notwendig war. Nachdem der norwegische TÜV bereits im Frühjahr drübergeschaut hat und der deutsche TÜV dann mit der Vollabnahme noch ein bisschen tiefer eingestiegen ist und ich zudem bei Daimler war zur Assyst B, fühlte ich mich ganz gut kontrolliert. Da beim Fahren nichts aufgefallen ist, bin ich stets von einem technisch einwandfreien Fahrzeug ausgegangen. Da die Korrosion sich bei mir einigermaßen im Zaum hält, habe ich auch von der Seite wenig befürchtet.
Ich bin also sehr glücklich mit meinem Auto!
Jetzt war es mal wieder so weit: Assyst B war an der Reihe. Dafür bin ich direkt zu MB gegangen, weil ich zum Aufsuchen meiner Lieblingswerkstatt, die etwas weit entfernt ist, keine Zeit hatte und mir die Laune nicht nach Experimenten stand. Zudem sind die Herren recht flott und ich hab einen kostenlosen Leihwagen (wahlweise W212 oder W205 - habe ersteren gewählt) bekommen.
Außer der Assyst B waren zuletzt noch ein paar Dinge angefallen, die ich alle in einem Abwasch erledigen wollte. Irgendein Arschloch, möge ihm oder ihr das Auto zerkratzt werden, hat mir eine Delle in den Kofferraum gefahren und dabei ist ein Vormopf-Osterei gebrochen. Außerdem, das schrieb ich bereits einmal, war meine Klimaanlage dieses Jahr nun funktionslos. Seit einigen Wochen habe zudem ich ein leichtes, aber sehr nervenden Jaulen/Zwitschern beim Fahren in bestimmten Geschwindigkeitsbereichen, insbesondere zwischen 30 und 60 km/h, dessen Ursache ich gerne geklärt hätte. Dann ist mir noch ein H7-Lämpchen durchgeknallt und zu guter Letzt wollte ich langsam gern mal wieder auf Sommerreifen fahren 😉. Also Einiges zu tun, aber vermeintlich nix Wildes.
Und dann der Anruf vom Meister: "Herr X, wo soll ich anfangen?" Er hat heute sogar zwei Mal angerufen und wählte für beide Anrufe die gleiche Einleitung. Es folgte dann eine Mischung aus Fragen und Bekenntnissen zum Zustand des Fahrzeugs. Heute Abend habe ich das Auto geholt und wir haben uns unterhalten über die Punkte, die er mir zuvor schon am Telefon nannte.
* Ursache für Funktionslosigkeit der A/C ist ein defekter Klimakompressor; der ist fest. Der kann einfach getauscht werden (ca. 500€, er schaut aber nochmal nach und ruft mich an), wenn er nicht schon Späne geworfen hat. (Ich Depp hätt ja auch mal die Klimaanlage ausmachen können, als ich gemerkt habe, dass sie nicht geht. Aber darauf bin ich nicht gekommen..). Gut, damit hatte ich gerechnet, stand auch so im Fehlerspeicher. Nur die möglichen Späne hatte ich nicht auf dem Radar.
* Servoölverlust Lenkgetriebe
* Ölverlust Motor
* Ölverlust Getriebe
* Wischergetriebe ausgeschlagen (wörtlich: "das wäre der nächste Tausender"😉
* beide Auspuffschellen gerissen
* Feststellbremse einseitig
* hintere Scheibenbremsen waren auch einseitig, hat sich beim zweiten Test aber wohl gelegt..
Der Meister hat sich sehr viel Mühe gegeben, mich nicht zu beleidigen, während er mir erklärt hat, dass sich das alles wohl nicht lohnt. Er zitierte den ökonomischen Restwert; ich zitierte ihm Götz von Berlichingen, wenn auch nicht wörtlich.
Achja, das Highlight war natürlich: Das jaulende Geräusch komme vom Getriebe. Wenn er Gas gibt/hält in dem genannten Geschwindigkeitsbereich, sei das Jaulen da, wenn er den Fuß herunternimmt, sei es weg. Daher eindeutig Antriebsstrang. Und es komme von vorne, nicht von hinten.
Nun ja.. die Spülung des Getriebes ist seit ein paar Tausend KM überfällig; hatte keine Zeit und die KM sind nur so verflogen. Ob das die Strafe ist? Allerdings schaltet das Getriebe, das sagte auch der Meister, tadellos, und so ein Geräusch kenne er vom Getriebe auch nicht. Allerdings ist es nicht so, dass das Geräusch sofort verstummt, wenn ich vom Gas gehe, definitiv nicht. Ich werde aber morgen nochmal probieren. (Ich rede mir Hoffnung ein).
Mal ganz abgesehen davon, dass ich mich freue, wenn ihr mir auch ein bisschen Hoffnung macht - nicht zuletzt wurde das Auto bereits einmal für tot erklärt und ist, seit ein heiliger Meister seines Faches den Motor entkokt hat, noch sehr gut gefahren - frage ich mich doch: Wie kann das alles sein? Wie kann innerhalb von acht oder neun Monaten von einer TÜV-Vollabnahme und großem Kundenservice bei MB (allerdings eine andere Werkstatt) das Fahrzeug von "einwandfrei" auf "ich würd's nicht machen" abgestuft werden? Ich bin ja kein Drag Race gefahren in der Zwischenzeit. Dass ein altes Auto ein paar Wehwehchen hat - einverstanden.
Ein Jahr vor allem auf-auf-auf - und nun aaab. (War im vorherigen Jahr genau so: völlige Problemfreiheit, bis mir der Motor fast abgeraucht ist mit ein paar Händen voll Ölkohle).
Ich fragte den Meister zum Schluss, ob er der Meinung sei, dass ich das Auto noch zwei Jahre fahren kann. (Die Klimaanlage mach ich, die brauch ich, aber der ganze andere Kram?...) Darauf meinte er, die Mechanik sei eigentlich nicht klein zu kriegen. (Immerhin!).
Wenn dieser W212 E220 CDI, den ich als Leihwagen hatte, nicht total die Gurke gewesen wäre, hätte ich heute ja ins Grübeln kommen können. Aber mit der Baureihe komm ich echt nicht klar. Ich sehe keine Alternative. Ich hoffe, ich kann jetzt noch zwei, drei Jahre meinen Glubschi fahren. Dann bekomm ich bestimmt eh nen Skoda Superb als Firmenwagen (schönen Gruß ins 212er-Forum 🙂) und kann mir einen C126 zum Kompensieren in die Garage stellen.
Viele Grüße
ES
Beste Antwort im Thema
Hallo liebe Leute,
habe mich in letzter Zeit etwas rar gemacht, weil ich mit vielen Dingen beschäftigt war (bin). Jetzt möchte ich aber mal eine Geschichte erzählen..
W210 zu fahren ist ja manchmal ein emotionales Auf-und-Ab. Manchmal ist es auf-auf-auf-auf-ab, manchmal auf-ab-auf-ab-auf. Das Auto fasziniert irgendwie. Wer als 210er-Liebhaber in einen 212er einsteigt (so wie ich heute mal wieder), mag sich kopfschütteln abwenden (so wie ich heute mal wieder) und sich fragen, wieso man so viel Geld für diesen halben Schritt nach vorn bezahlen sollte. Andererseits locken neue Autos auch mit einer relativen Problemlosigkeit, die für eine entsprechende Sorglosigkeit beim Halter führt. Jedenfalls, so lange das Auto neu ist oder eh nach 36 Monaten wieder abgegeben wird. Abnutzungserscheinungen gibt es bei neuen Autos nun mal nicht. Das verlockt schon.
Bei mir stand jetzt mal wieder allerhand auf dem Plan. Letztes Jahr und im ersten Teil dieses Jahres bin ich recht viel gefahren, etwas über 40.000 km. Anfang letzten Jahres war die Batterie schlapp, sonst gab es zwei oder drei Birnchen, ein Wischerblatt, einen Schlüssel so wie zwei Sätze Reifen (Winter + Sommer). Dazu gab's ne Assyst A und ne Assyst B direkt bei MB, einen Ölwechsel bei McOil. Eigentlich eine sehr gute Bilanz, wie ich finde. Das Auto hat mich ja auch sonst sehr zuverlässig überall hingebracht.
Letztes Jahr bin ich mit dem Auto nach Deutschland gezogen, wofür eine Vollabnahme beim TÜV notwendig war. Nachdem der norwegische TÜV bereits im Frühjahr drübergeschaut hat und der deutsche TÜV dann mit der Vollabnahme noch ein bisschen tiefer eingestiegen ist und ich zudem bei Daimler war zur Assyst B, fühlte ich mich ganz gut kontrolliert. Da beim Fahren nichts aufgefallen ist, bin ich stets von einem technisch einwandfreien Fahrzeug ausgegangen. Da die Korrosion sich bei mir einigermaßen im Zaum hält, habe ich auch von der Seite wenig befürchtet.
Ich bin also sehr glücklich mit meinem Auto!
Jetzt war es mal wieder so weit: Assyst B war an der Reihe. Dafür bin ich direkt zu MB gegangen, weil ich zum Aufsuchen meiner Lieblingswerkstatt, die etwas weit entfernt ist, keine Zeit hatte und mir die Laune nicht nach Experimenten stand. Zudem sind die Herren recht flott und ich hab einen kostenlosen Leihwagen (wahlweise W212 oder W205 - habe ersteren gewählt) bekommen.
Außer der Assyst B waren zuletzt noch ein paar Dinge angefallen, die ich alle in einem Abwasch erledigen wollte. Irgendein Arschloch, möge ihm oder ihr das Auto zerkratzt werden, hat mir eine Delle in den Kofferraum gefahren und dabei ist ein Vormopf-Osterei gebrochen. Außerdem, das schrieb ich bereits einmal, war meine Klimaanlage dieses Jahr nun funktionslos. Seit einigen Wochen habe zudem ich ein leichtes, aber sehr nervenden Jaulen/Zwitschern beim Fahren in bestimmten Geschwindigkeitsbereichen, insbesondere zwischen 30 und 60 km/h, dessen Ursache ich gerne geklärt hätte. Dann ist mir noch ein H7-Lämpchen durchgeknallt und zu guter Letzt wollte ich langsam gern mal wieder auf Sommerreifen fahren 😉. Also Einiges zu tun, aber vermeintlich nix Wildes.
Und dann der Anruf vom Meister: "Herr X, wo soll ich anfangen?" Er hat heute sogar zwei Mal angerufen und wählte für beide Anrufe die gleiche Einleitung. Es folgte dann eine Mischung aus Fragen und Bekenntnissen zum Zustand des Fahrzeugs. Heute Abend habe ich das Auto geholt und wir haben uns unterhalten über die Punkte, die er mir zuvor schon am Telefon nannte.
* Ursache für Funktionslosigkeit der A/C ist ein defekter Klimakompressor; der ist fest. Der kann einfach getauscht werden (ca. 500€, er schaut aber nochmal nach und ruft mich an), wenn er nicht schon Späne geworfen hat. (Ich Depp hätt ja auch mal die Klimaanlage ausmachen können, als ich gemerkt habe, dass sie nicht geht. Aber darauf bin ich nicht gekommen..). Gut, damit hatte ich gerechnet, stand auch so im Fehlerspeicher. Nur die möglichen Späne hatte ich nicht auf dem Radar.
* Servoölverlust Lenkgetriebe
* Ölverlust Motor
* Ölverlust Getriebe
* Wischergetriebe ausgeschlagen (wörtlich: "das wäre der nächste Tausender"😉
* beide Auspuffschellen gerissen
* Feststellbremse einseitig
* hintere Scheibenbremsen waren auch einseitig, hat sich beim zweiten Test aber wohl gelegt..
Der Meister hat sich sehr viel Mühe gegeben, mich nicht zu beleidigen, während er mir erklärt hat, dass sich das alles wohl nicht lohnt. Er zitierte den ökonomischen Restwert; ich zitierte ihm Götz von Berlichingen, wenn auch nicht wörtlich.
Achja, das Highlight war natürlich: Das jaulende Geräusch komme vom Getriebe. Wenn er Gas gibt/hält in dem genannten Geschwindigkeitsbereich, sei das Jaulen da, wenn er den Fuß herunternimmt, sei es weg. Daher eindeutig Antriebsstrang. Und es komme von vorne, nicht von hinten.
Nun ja.. die Spülung des Getriebes ist seit ein paar Tausend KM überfällig; hatte keine Zeit und die KM sind nur so verflogen. Ob das die Strafe ist? Allerdings schaltet das Getriebe, das sagte auch der Meister, tadellos, und so ein Geräusch kenne er vom Getriebe auch nicht. Allerdings ist es nicht so, dass das Geräusch sofort verstummt, wenn ich vom Gas gehe, definitiv nicht. Ich werde aber morgen nochmal probieren. (Ich rede mir Hoffnung ein).
Mal ganz abgesehen davon, dass ich mich freue, wenn ihr mir auch ein bisschen Hoffnung macht - nicht zuletzt wurde das Auto bereits einmal für tot erklärt und ist, seit ein heiliger Meister seines Faches den Motor entkokt hat, noch sehr gut gefahren - frage ich mich doch: Wie kann das alles sein? Wie kann innerhalb von acht oder neun Monaten von einer TÜV-Vollabnahme und großem Kundenservice bei MB (allerdings eine andere Werkstatt) das Fahrzeug von "einwandfrei" auf "ich würd's nicht machen" abgestuft werden? Ich bin ja kein Drag Race gefahren in der Zwischenzeit. Dass ein altes Auto ein paar Wehwehchen hat - einverstanden.
Ein Jahr vor allem auf-auf-auf - und nun aaab. (War im vorherigen Jahr genau so: völlige Problemfreiheit, bis mir der Motor fast abgeraucht ist mit ein paar Händen voll Ölkohle).
Ich fragte den Meister zum Schluss, ob er der Meinung sei, dass ich das Auto noch zwei Jahre fahren kann. (Die Klimaanlage mach ich, die brauch ich, aber der ganze andere Kram?...) Darauf meinte er, die Mechanik sei eigentlich nicht klein zu kriegen. (Immerhin!).
Wenn dieser W212 E220 CDI, den ich als Leihwagen hatte, nicht total die Gurke gewesen wäre, hätte ich heute ja ins Grübeln kommen können. Aber mit der Baureihe komm ich echt nicht klar. Ich sehe keine Alternative. Ich hoffe, ich kann jetzt noch zwei, drei Jahre meinen Glubschi fahren. Dann bekomm ich bestimmt eh nen Skoda Superb als Firmenwagen (schönen Gruß ins 212er-Forum 🙂) und kann mir einen C126 zum Kompensieren in die Garage stellen.
Viele Grüße
ES
637 Antworten
Bitte gerne, so bin ich nun mal. Ich helfe auch mit Tipps aus Omas Nähkästchen 😁🙄
Zitat:
@El Sibiriu schrieb am 8. August 2015 um 15:06:44 Uhr:
...........1. Ich versteh aber Deine Kommentare und nehm' sie Dir nicht übel.
2. Unsere Sicht der Dinge ist einfach eine unterschiedliche.
Schönen Gruß
ES
zu 1.: danke dir, sehr fair...
zu 2.: darauf können wir uns einigen...🙂
Bitte unbedingt weiter berichten! Gerade ungewöhnliche Geräusche aller Art können einen zur Verzweiflung bringen. Das die Ursache bei Dir so schwer zu finden ist, macht den Thread irgendwann wertvoll für Mitleser wenn irgendwann rauskommt, was es war.
In einer Sache hast Du übrigens recht, die Möglichkeiten der Foren-Ferndiagnose scheinen erschöpft zu sein.
Wissen tun erwirbt nur eines, die Motorlager müssen neu, weil fest. Ach ja, ich bekomm übrigens keine Provision von Febi oder so 😛
Mahlende bzw scharrende Geräusche vom Diff sind auch nicht normal. Öl wurde dort schon gewechselt?
Guten, heute ist die gebr. Kardanwelle gekommen. Habe mir das Kreuzgelenk genauer angeschaut. Ist es normal, dass das Gelenk so gehalten wird, dass das Gelenk immer in der Stellung bleibt wie man es stellt. Fühlt sich an, wie als ob man über einen Punkt drüber muss damit man es bewegen kann.
Auch soll eine Markierung da sein wie die Welle zusammen gesteckt wird. Weiß jemand Rat?
Gruß dexal01
Ähnliche Themen
Zitat:
@dexal01 schrieb am 13. August 2015 um 16:20:24 Uhr:
.....Auch soll eine Markierung da sein wie die Welle zusammen gesteckt wird. Weiß jemand Rat?
Gruß dexal01
Siehe Bild bzw. FAQ 18.6 😉
Die Nasen der beiden Wellenteile sind im Bild gelb markiert.
Guten Abend, liebe Leute,
ich werde gerne weiter berichten. Momentan mache ich keinen Fortschritt bei Suche nach der Ursache des Geräuschs. Mein Plan war eigentlich ein Tausch der Motor- und Getriebelager und ein Differentialölwechsel. Die letzte Werkstatt - ich berichtete - hat mir das ja ausgeredet. Momentan hadere ich mit mir, ob das Geld dafür jetzt noch ausgebe oder das "Schicksal" (d.h.: die Geräuschkulisse) akzeptiere.
Da sitzen zwei Männchen auf meiner Schulter und flüstern mit Sachen ins Ohr. Das eine Männchen flüstert mir, ich soll die sunk cost akzeptieren, mir die Wunden lecken und ein anderes Auto kaufen bzw. die Kiste jetzt fahren, bis sie eben stehenbleibt. Das andere Männchen meldet sich vor allem, während ich in diesem Auto, das ja keine anderen ernsthaften Probleme hat, durch die Landschaft schwebe. Es fragt mich dann, warum ich bei 85% aufgebe und jetzt nicht wenigstens Nägel mit Köpfen mache.
Es ist eben eine Wette - und ich bin eigentlich nicht so der Zocker.
Die Frage, ob man mit einem neuen Auto nicht eine wunderbare, wenn auch teure, Problem- und Sorglosigkeit erkaufen könnte, statt sich der Altenpflege zu widmen, wurde hier im Forum ja schon in allen ihren Facetten diskutiert. Argumente möchte ich daher auch jetzt keine hinzufügen, aber dafür eine kleine Anekdote erzählen:
Ich musste diese Woche geschäftlich in die schöne Schweiz und hab dafür einen fast neuen (7.500km) Audi A5 bekommen. 2l-Diesel, Automatik, S-Line. Ich kannte bisher nur die Sechszylinder-Diesel von Audi (2,7 und 3,0l), der Vierzylinder war für mich neu. Ich bin der Meinung, dass der Komfortunterschied zum Sechszylinder inzwischen fast vernachlässigbar ist. Der Wagen fuhr fantastisch; die Kombination aus Motor und Getriebe ist nahezu perfekt, der Verbrauch - insbesondere in Anbetracht der abgeforderten Leistung - phänomenal. Das Auto war sehr leise, wenn auch nicht leiser als ein gut gewarteter 210er. Erst bei sehr hoher Geschwindigkeit waren die Windgeräusche doch eher geringer, als ich das von Glubschi kenn. Der Kofferraum war erstaunlich groß, der Platz für den Fahrer dafür erstaunlich klein. Und nach 3h tat mir wirklich der Hintern weh wegen der völlig depperten Seitenwangen der Sportsitze. Insgesamt aber ein feines Auto. Motor und Getriebe gefielen mir viel besser als beim 212er.
Ich war gespannt auf die Fahrt, weil ich natürlich gerne vergleichen möchte und feststellen möchte, wieviel Geld mir die besagte Problemlosigkeit eines jungen Autos denn wert wäre. Vielleicht hätte das Auto auch dem erstgenannten Männchen auf meiner Schulter weiter auftrieb gegeben, wenn - ja, wenn! - ich denn mit dem Auto nicht nur in die Schweiz, sondern auch wieder zurückgekommen wäre. Schon am nächsten Morgen nach meiner Ankuft - natürlich mit ausländischen Kunden im Auto, die über die deutsche Ingenieurskunst staunen durften - piepte das Auto zur Warnung mehrmals und forderte mich auf, den Kühlwasserstand zu überprüfen. Ich konnte auf der Autobahn gerade nicht anhalten, zumal wir auf dem Weg zum Flughafen etwas in Eile waren. Wassertemperatur hat ja auch gepasst. Ich bin dann, bevor ich wieder in die Heimat aufbrechen wollte, aber noch schnell zu Audi gefahren und hab das Auto vorgestellt. Das Kühlwasser war schon fast leer, unten herum alles nass. Grund unbekannt, aber Weiterfahrt jedenfalls nicht möglich. Also hab ich's Auto dagelassen und hab nen A4 bekommen. Gleicher Motor, aber manuell geschaltet. A4 kenn ich ja eigentlich, allerdings in gehobenerer Ausstattung. So in Basisausstattung wirkte alles dermaßen billig - vor allem diese silbeernen Plastikblenden, die wohl nach Chrom aussehen sollten. Wer sich *das* ausgedacht hat... da wirkt jedes Golf-Interieur hochwertiger!
Naja, also fuhr ich weiter gen "Dütschland". Das Auto hatte 25.000 km runter bei Übergabe. Es klackerte aus dem Armaturenbrett und der Schaltknüppel hat auch die ganze Zeit geklappert. Bei 25.000 km?! Klar, das waren Mietwagen, die werden sicher von vielen Idioten gefahren - aber das darf wohl trotzdem nicht sein.
Irgendwie keine so gute Bilanz mit den neuen Autos, diese Woche. Da fragt man sich wirklich, ob man nicht doch noch ein paar Versuche unternehmen sollte, das eigene, treue und sehr zuverlässige Auto in Ordnung zu bringen...
Viele Grüße und Euch allen ein schönes Wochenende
ES
"Das Vibrieren ist eine Gefühlssache"
Ein wahres Wort, lieber A-D! Sozusagen "vom Fachmann für Kenner"!😉😛 Das unterscheidet dich als Dieselfahrer natürlich von einem 240er-Eigner-du bist Vibratoren gewohnt und kannst damit umgehen-für ihn ist das "terra inkognita"!😁
ES: Aus den dir bekannten Gründen halte ich es momentan nicht für sinnvoll, den weiten Weg in meine Werkstatt zu machen. Ich halte Timmi's Idee mit Hakan in Oberhausen für ganz ausgezeichnet-kenne ihn zwar nicht persönlich, aber er genießt einen ausgezeichneten Ruf. Ruf ' doch einfach mal an!🙂
Hallo zusammen,
hallo ES,
nachfolgend ein Link, der MB Taxi-Kompetenzcenter formiert:
http://www.mbvd.mercedes-benz.de/haendlersuche/taxi/map
Es würde mich wundern, wenn es zwischen Würzburg und Frankfurt keinen altgedienten MB-Meister mit 210er Know-how mehr gäbe ...
LG, Walter
Zitat:
@dickschiffsdiesel schrieb am 16. August 2015 um 00:13:15 Uhr:
-du bist Vibratoren gewohnt und kannst damit umgehen-
Ach ja? 😁
Zitat:
@timmi74 schrieb am 16. August 2015 um 13:04:05 Uhr:
Ach ja? 😁Zitat:
@dickschiffsdiesel schrieb am 16. August 2015 um 00:13:15 Uhr:
-du bist Vibratoren gewohnt und kannst damit umgehen-
Nun ja-ich gebe zu: Es ist eine Vermutung!😉 Aber sicher nicht unbegründet!😁
Hallo ES, na da hast Du Dir die Antwort mit den sorgenfreien neuen Autos ja schon selbst gegeben 😉
Wie DSD schon erwähnte, Hakan geniesst tatsächlich einen super Ruf, und das zurecht: wenn man ihn und seine Jungs schon bei den Getriebespülungen gesehen hat, sieht man, dass die genau wissen was sie tun. Auch der Schieberkasten wird geöffnet und ggfs. gereinigt, die Getriebestecker-Buchse erneuert, und sie schauen sich die Schaltventile an. Man nimmt sich Zeit und hilft bei der Fehlersuche – ich weiss meine Autos dort in besten Händen.
Wenn Du dort anrufen solltest, lass es lange klingeln. Falls Du nicht durchkommst, frag doch mal Jürgen (@fr348ts), er ist fast täglich vor Ort.
Aber ich finde auch Walters Tipp super! Stimmt absolut, kann ja nicht sein, dass es in ganz D nur noch drei Werkstätten gibt, die einen 210 reparieren können.
Hallo DSD, zurück vom Urlaub, altes Lästermaul? 😁 😁 😁
Die Verleumdungen mit den Vibrationen finde ich gar nicht super. 🙁
Ein 320 CDI mit neuen Getriebelagern und neuer Kardanwelle und komplett neuer Radaufhängung und neuem Injektor und ungespültem Getriebe vibriert nicht, überhaupt gar nicht. Trotz CDI und "alter Kiste". 😎 Der lief wirklich sehr sanft und glatt. Er lärmte, aber vibrieren: Null.
Da quält mich der Nachfolger mehr, mit seinen 161.000 km kommt er jetzt auch schon in die Jahre, wo nichts mehr neu dran ist. (Bis auf die ca. 30% Neuteile ...)
Sei nicht so empfindlich, warum lieferst du mir auch solche Steilvorlagen!?😉😛
Meine Anlage zu Hause ist völlig zusammengebrochen , ich kann mich ja gerade deshalb melden, weil ich jetzt im Urlaub bin!
Übrigens, wenn ich das schon höre:"... mit seinen 161.000 km kommt er jetzt auch schon in die Jahre..."! Für einen klassischen Mercedes ist der ja noch nicht einmal eingefahren! Und was musstest du über dieses Vehikel schon herumjammern! Zu Recht! Spricht ja gerade nicht für diese Baureihe! Mein Dicker hat fast das 2 1/2-fache auf dem Buckel- aber der würde sich schämen, mir so etwas zuzumuten!
Hihi, ja, ja ... du kennst mich und meine Ansprüche. Irgendwas finde ich immer. Und du kennst meine Meinung: Die Mercedes seit 1999 sind inzwischen Autos wie viele andere, ein bisserl liebevoller gestaltet, ein kleines bisserl ausgestaltet, aber vor allem sehr viel teurer ... und ganz sicher nicht soooo viel besser.
Ford, ich kooooooomme! 🙂