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Hubraum / Drossel: Auswirkung auf Fahrverhalten

Hey Community :),

da ich nun meinen Aufstieg auf A2 gemacht habe und nach einigen Motorrädern Ausschau halte kamen so einige Fragen in mir auf, die ich leider zwecks mangelnder Erfahrung nicht beantworten kann. Daher hier einmal die Fragen.

Hat der Wert des Hubraums trotz gleicher Leistung einen großen Einfluss auf das Fahrverhalten? Wenn ja, welchen? (bspw. R3 im Vergleich zur neuen R7 elekt. gedrosselt)

Da dort natürlich die Drossel auch eine Rolle spielt, da Hubraum denkbar tendenziell mit Leistung einhergeht noch eine zweite Frage:

Hat die Art der Drosselung eine große Rolle auf das Fahrverhalten. Oder gibt es an sich einige Drosseln, die ihr auch aus anderen Gründen nicht empfehlene würdet?

Schon einmal vielen Dank für eure Hilfe :)

Sichere Fahrt euch allen!

6 Antworten

Moin,

wenn du das auf die gleiche Bauart beziehst sind die Unterschiede eher zu vernachlässigen. Da wirst du keine brachialen Unterschiede erkennen, die ein total anderes Fahrverhalten hervorrufen.

Was den Hubraum angeht ist natürlich die Art der Maschine was ganz anderes. 500ccm sind nicht 500cm.

Wenn ich meine Harley anschaue, die mit 1200ccm und 67 PS bei 96Nm daherkommt und dann mit einer Duke vergleiche sind das Welten. Die Duke kommt mit 890ccm und 115PS bei 92Nm vorbei.

Das sind ganz andere Maschinen da merkst du einen unterschied im Fahrverhalten.

Soweit ich richtig informiert bin ist das Bsp mit R3 und R7 gar nicht möglich. R7 hat gedrosselt 35kw, die R3 generell nur knapp 31kw. Dazu gibt es deutliche Unterschiede im Drehmoment. Also kannst du das nicht anhand der ccm vergleichen. Das sind eben andere Motoren.

Also PS oder ccm alleine zu vergleichen und daraus Schlüsse zu ziehen funktioniert nicht zufriedenstellend. Die Motorcharakteristik zusammen mit Hubraum, PS, Drehmoment etc. sind die ausschlaggebenden Punkte.

Dazu kommt ja auch der Faktor Fahrer dazu. Ich würde mit einer R3 oder R7 gar nicht klar kommen. Für mich wäre das Fahrverhalten wahrscheinlich grausam, weil ich die Art der Motorräder nicht mag und ein Chopper Typ bin.

Wenn du mit Motorrad A und Motor A deutlich besser klar kommst als mit Bike B und Motor B, dann kann es auf dem Papier immer noch besser für Motorrad B und Motor B stehen, hilft aber alles nix, wenn du dich wohler mit Motorrad A fühlst.

Beim Motorrad sind Probefahrt und Probesitzen essentiell. Kann man nicht mit dem Kauf eines Autos vergleichen. Das sind Welten.

Dein Hintern muss zum Mopped passen und umgekehrt. Beim Auto ist das kaum vorhanden, beim Motorrad essentiell. Daher Probesitzen und Fahren.

Wenn es um das identische Motorrad geht, sind Fahrverhalten absolut gleich. Gedrosselt oder ungedrosselt hat nur den Unterschied, daß bei ungedrosselt mehr Leistung zur Verfügung steht. Um es in einem Beispiel auszudrücken, ein Motorrad mit 65 kw wird nur bis maximal halber Drehzahl gefahren und anschließend bis zur vollen Drehzahl. Was soll sich ändern am Fahrverhalten? Ausser daß du schneller fahren kannst. Oder denkst du so, du fährst mit Vollgas mit z.B. 50 um die Kurve und danach mit 100 um die Kurve ???

Zitat:

@ReySKR schrieb am 17. September 2023 um 09:39:52 Uhr:

Hat der Wert des Hubraums trotz gleicher Leistung einen großen Einfluss auf das Fahrverhalten? Wenn ja, welchen? (bspw. R3 im Vergleich zur neuen R7 elekt. gedrosselt)

Frei nach Radio Eriwan:

Kommt drauf an!

Hubraum alleine sagt erst einmal nix über Leistung aus. Ein Verbrennungsmotor ist im Grunde nichts anderes wie eine Luftpumpe. Je mehr Luft du in einer vorgegebenen Zeit durchpumpen kannst, umso mehr Leistung kannst du erzeugen. So zumindest die Theorie. Die Wege dorthin sind aber unterschiedlich.

Weg 1: Hubraum

Je mehr Hubraum du hast, desto mehr Luft geht natürlich in den Motor rein. Zumindest theoretisch. Der fetteste Hubraum bringt dir aber nichts wenn dein Einlasstrakt die Größe eines Strohhalms hat. Da kann dein Hubraum die Größe eines Ölfasses haben, es bringt nix.

Weg 2: Drehzahl

Je mehr Drehzahl desto schneller findet der Austausch des Gemischs/Abgas statt. Also auch hier wird im Grunde mehr Luft durch den Motor geschleust.

Weg 3: Zwangsbeatmung

Hier wird der Motor durch Aufladung mit mehr Luft versorgt als er selbst ansaugen könnte. Ist im Zweiradbereich aber eher eine Ausnahme.

Jetzt kommen wir zum Kern deiner Frage, nämlich der Charakteristik. Diese wird zu großen Teilen von den Steuerzeiten bestimmt. Davon hängt ab wie sich der Motor anfühlt, auch im gedrosselten Zustand. Dafür sind Leistungsdiagramme immer ganz hilfreich, schließlich muss der Motor ja dann so gedrosselt werden das er maximal die 48 PS abliefert. Und da hängt es dann wieder vom Motor ab ab welcher Drehzahl diese Leistung anliegt. In deinem konkreten Falle dürfte die R3 voll drehen weil der Motor ja nicht mal auf die 48 PS Nennleistung kommt. Heißt du kannst dich da frei im Drehzahlband austoben, da muss nix gedrosselt werden.

Bei der R7 dürftest du mit der Drossel definitiv einiges vom Temperament killen. Wenn diese elektronisch gedrosselt wird kannst du Sie noch ausdrehen, aber der Motor drückt dann halt im gesamten Bereich wo er normalerweise über den 48 PS liegen würde nicht mehr. Ausdrehen ist dann wie gesagt möglich, aber sinnfrei.

Ich empfehle dazu folgende Lektüre:

http://www.tuning-fibel.de/tuning-fibel/steuerzeiten.php

http://www.tuning-fibel.de/motorrad_tuning/steuerzeiten_1.php

 

Zitat:

Hat die Art der Drosselung eine große Rolle auf das Fahrverhalten. Oder gibt es an sich einige Drosseln, die ihr auch aus anderen Gründen nicht empfehlene würdet?

Es gibt durchaus verschiedene Arten der Drosselung welche unterschiedliche Auswirkungen auf die Leistungsabgabe haben. Bei einer Drosselung über den Gashahn (weiß gar nicht ob man das bei Motorrädern überhaupt macht) begrenzt man den Weg des Gasgriffs. Du kannst also die Drosselklappen gar nicht soweit aufmachen das Sie die volle Leistung freigeben würden. Gleiches Prinzip gab es früher bei Vergasern in Form von Vergaserdeckeln welche den Weg der Schieber begrenzten. Bei meiner ZZR ist das Prinzip über Unterdruckbohrungen in den Schwimmern gelöst. Durch den Unterdruck können die Schwimmer gar nicht so weit aufmachen wie Sie könnten.

Zu Vergaserzeiten war auch das verkleinern des Ansaugtraktes auch eine beliebte Maßnahme. Da hat man gerne Reduzierringe in den Vergaser eingesetzt damit einfach nicht mehr so viel Luft wie vorher angesaugt werden kann. Wir erinnern uns, Luftpumpe!

Dann gibt es noch die bereits erwähnte elektronische Drosselung. In Zeiten von Einspritzanlagen wohl die verbreitetste Variante. Dazu hatte ich schon was geschrieben. Hier wirst du wohl die wenigsten Unterschiede spüren. Die Leistung wird dann halt einfach stupide ab der Drehzahl wo die 48 PS anliegen gekappt und bis zur Maximaldrehzahl gehalten. Autohersteller machen das gerne um einen Motor in mehreren Leistungsstufen anbieten zu können ohne technisch groß in die Trickkiste greifen zu müssen.

 

Ich denk halt dass sich die Motoren am besten drosseln lassen die ihr max Drehmoment schon bei niedrigen Drehzahlen erreichen. Würde man z.b. eine 1400 GSX auf 48 PS drosseln reichen wahrscheinlich schon 4000 Touren , aber bei der Drehzahl drückt die schon über 120 Nm.

Will sagen, lieber Hubraum drosseln als ungedrosselte 48 PS .

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