Fahrerflucht des Nachbarn.. und nun?
Hallo MT'ler!
Ich bräuchte mal ein paar Ratschläge/Erfahrungsberichte von euch:
Es klingelt und 2 Nachbarn (ich nenne sie mal A und B) standen vor der Haustür. Grund:
Der Nachbar C von Gegenüber ist beim Rückwärts Ausparken aus seiner Garage in unser parkendes Auto gefahren und danach einfach abgehauen ohne sich zu melden. Haben jetzt in unserem knapp 2 Jahre jungen Passat eine Delle im Kotflügel. Nicht die Welt, aber halt eine Delle. Es hang noch roter Lack in der Delle (das Auto von C ist ebenfalls rot).
Nun ist unser Nachbar C schon sehr alt und im ganzen Dorf für sein auffälliges Fahrverhalten bekannt. Daher unterstelle ich ihm auch keine Absicht.
Die beiden Nachbarn A und B erzählten mir, dass sie in den letzten Wochen ebenfalls zu roten Dellen in ihren Autos gekommen waren - alle passiert an der selben Stelle, gegnüber C's Garage. Sie hatten bereits Anzeige gegen unbekannt erstellt. C war zwar immer verdächtig, aber niemand hat es bisher gesehen, daher hat die Polizei erstmal nichts gemacht.
Nun haben wir 3 den C darauf angesprochen und ihm die Chance eingeräumt, dass wir irgendeine gemeinsame Lösung finden wollen: er soll es einfach seiner Versicherung melden oder selber zahlen oder was auch immer, wollten ihn vor der Fahrerflucht Anzeige bewahren, da ich kein Fan davon bin Nachbarn direkt zu verklagen o.ä. Oftmals sind ein paar Worte ja genug..
Jedoch bestreitet C alles.
Daher sind wir nun auch zur Polizei und haben Anzeige erstattet. Lackproben von allen Autos wurden aufgenommen.
Meine Frage nun, obwohl der Fall eigentlich relativ klar ist: Was muss ich tun?
Meine Versicherung informieren?
Versuchen an C's Versicherung heranzukommen? (Die Daten will er nicht rausgeben)
Anwalt nehmen?
Kostenvoranschlag machen lassen?
Muss ich klagen wenn die Polizei anhand der Lackspuren ermittelt dass er der Täter ist oder zahlt seine Versicherung aufgrund der Ermittlungen?
Ich weiß das man in Deutschland aufgrund von Formalitäten und Fristen etc. sehr schnell auf die Nase fallen kann auch wenn man im Recht ist. Daher mein Hilfeersuchen hier.
Beste Antwort im Thema
Zitat:
Nun ist unser Nachbar C schon sehr alt und im ganzen Dorf für sein auffälliges Fahrverhalten bekannt. Daher unterstelle ich ihm auch keine Absicht.
Solchen Leuten gehört der Führerschein entzogen, bevor schlimmeres passiert! Mag Euch ja egal sein, daß er wohl regelmäßig in Eure Autos fährt, aber demnächst fährt er vielleicht ein Kind um und kriegt es nicht mal mit...
Unfassbar, daß solche Leute in Schutz genommen werden!!
74 Antworten
Das ist kein "grober Klotz", der alte Herr hat wohl, wie es leider vorkommt, nur einfach den Zeitpunkt verpaßt, wo er noch selbst vollständig beurteilen kann, ob er zum Führen eines PKW geeignet ist. Wir werden alle mal alt, und solange ich mir durch eigene Mobilität ein großes Stück Lebensqualität im Alter erhalten kann, werde ich das tun und es mir nicht ohne Grund nehmen lassen. Ihr alle werdet im Alter so sein und so denken, verlaßt euch drauf!
Mal ein Rat an den TE.
Neben der Frage der Schadenregulierung (wo ein RA hilfreich sein kann, wenn du dich sonst unsicher fühlst) wäre es ggf. an der Zeit, dem Herrn C klarzumachen, daß der o. g. Zeitpunkt jetzt wohl erreicht ist. Das wird dir nicht persönlich und allein gelingen, aber rufe doch einfach mal bei der Polizei an und unterhalte dich mit den Leuten. Angesichts der mehrfachen Parkschäden und des Verdachts auf mehrfaches unerlaubtes Entfernen vom Unfallort (samt Zeugen und Sachbeweisen) sollte es durchaus Mittel und Wege geben, in Zusammenarbeit von Staatsanwaltschaft und Führerscheinstelle etwas in die Wege zu leiten. Das muß nicht gleich ein Strafverfahren sein, vielleicht schafft es die Behörde ja, Herrn C zur freiwilligen Rückgabe des Führerscheins zu bewegen gegen die Zusage, ein mögliches Strafverfahren einzustellen. (Falls die drei Geschädigten damit einverstanden sind, was ich für sinnvoll halte. Denn ihr wollt ja primär, denke ich, daß Herr C nicht mehr Auto fährt. Und nicht ihn um jeden Preis für Unfallflucht bestrafen, zumal die Versicherung ja - hoffentlich - die Schäden begleichen wird.)
So, mal ein Update zu dem Fall:
Ich habe den Fall kurz nach Eröffnung dieses Threads einem Anwalt übergeben.
Soweit so gut, Problem aber: Die gegnerische Versicherung zahlt erstmal nicht, da die Schuldfrage offen ist.
Von der Staatsanwaltschaft habe ich noch nichts gehört.
ABER: Meine Nachbarn haben Post von der Stattsanwaltschaft bekommen: Verfahren eingestellt! Der Veursacher konnte nicht ermittelt werden. Hintergrund: Im Gegensatz zu meinem Schaden, gab es keinen Augenzeugen (bei mir ist das eine der anderen Geschädigten) UND: Die Lackspuren die die Polizei genommen hat konnten nicht ausgewertet werden, Lack war bei Aufnahme der Spuren zu nass!
Das gleiche war bei uns auch der Fall, der Polizist kam mit seinem übergroßen Tesafilm Streifen und klebte den aufs regennasse Auto um Lackspuren zu nehmen. Nach dem Abziehen war nichts auf dem Streifen zu sehen. Aussage des Polizisten: "Kein Problem, die im LAbor können sogar mirkoskopische Partikel wahrnehmen." - Tja, scheinbar ja nicht, sonst wäre das Ergebnis bei den Nachbarn ja nicht so ausgefallen wie es ausgefallen ist.
Zum Glück war bei unserm Auto meine Frau so geistesgegenwärtig, dass sie dem Polizisten nach der Aktion direkt sagte er solle doch bitte den Tesastreifen noch einmal auf die Beule drücken. Das tat er dann auch etwas widerwillig und hatte danach einen gut sichtbaren Lackpartikel auf dem Streifen. Vielleicht unsere Rettung (hoffentlich!)....
Für die Nachbarn ist der Fall wohl gelaufen, die kriegen offensichtlich nichts. Schaden: 2.500€!
Meine Beule kostet übrigens laut VW auch schlappe 1.600€! Kotflügel muss neu, Motorhaube und Stoßfänger müssen lackiert werden.
Ich hoffe wirklich inständig, dass ich nicht selber bezahlen muss (+ dann auch noch Anwaltskosten, Kosten für Kostenvoranschlag / Gutachten usw.) 🙁
*Edit*
Tja, da müssen dann wohl die Mühlen des Gesetzes erst mal in Ruhe mahlen.
Das mit der Spurensicherung ist aber kraß. Sowas ist doch dümmer als die ... nein, ich schreibe jetzt nicht weiter.
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@ TE
Du bestätigst das, was ich in einem anderen Thema geschrieben habe und was vehement kritisiert wurde. Schadenshöhe, Anwalt hilft auch nicht viel und kostet nur und die gegnerische Versicherung zahlt erst, wenn der Schuldige feststeht. 😉 Daran ändert auch der Anwalt nix. Für den Geschädigten natürlich alles andere als witzig.
Was ich interessant finde ist der Hinweis auf die "Wunderfolie", die offensichtlich doch nicht so toll ist, wie beschrieben.
Als Hinweis für zukünftige Geschädigte finde ich den Hinweis darauf NICHT bei Regen kleben (lassen) wichtig. Intelligente Frage dazu: Darf man die Stelle nicht trocken wischen oder mit Heißluft trocken blasen??
Bleibt nur dir VIEL GLÜCK zu wünschen 😉
Zitat:
Original geschrieben von Bootsmann22
Darf man die Stelle nicht trocken wischen ...
Doch klar, vorher noch gut Bremsenreiniger auf den Lappen damit das Klebeband gut haftet. 😁 (duck und weg).
Die Heißluft-Idee ist schon besser, aber da fliegt bestimmt auch einiges weg.
Gruß Metalhead
Meine Frage war ernst gemeint ... auch wenn ich die Antwort kenne 😁
Ich habs ja damals schon in den Wunderfolienthread geschrieben und wurde belächelt.
Die Klebefolie mag von mir aus funktionieren (wie man aber hier sieht tut sie das zumindest nicht in allen Fällen).
Trotzdem ist wichtiger was danach mit den gesicherten Spuren passiert.
Und ich bleibe dabei, wegen einer Delle im Kotflügel leitet die Polizei keine Rasterfahndung ein.
Sowas wird angesehen, deri Umfang des Ereignisses und die Erfolgsausasichten gegen Aufwand abgewogen und dann verfolgt oder (wie hier) umgehend eingestellt.
Blöd für den Geschädigten, aber nicht zu ändern.
Bei Personenschaden sähe das sicher anders aus.
.Update:
.
So, nun ist es ziemlich genau 3 Monate her seit mir die Beule ins Auto gefahren wurde 😠
Ereignisse bis jetzt:
Eigentlich keine!
Mein Anwalt hat Anfang April eine Frist zur Regulierung bis Mitte April gestellt. Anwort der Versicherung: Solange wir keine Akteneinsicht von der Polizei haben, zahlen wir nicht.
Also habe ich jetzt selber bei der Polizei angerufen und nachgefragt wo es hakt. Antwort der Polizei:
Fall ist seit dem 19.02. (!) abgeschlossen und wurde an die Staatsanwaltschaft übergeben, wir machen daran nichts mehr seit dem. Akteneinsicht gibt es generell nicht bei der Polizei, nur bei der Staatsanwaltschaft.
Immerhin habe ich nun das Aktenzeichen der Staatsanwaltschaft von ihm bekommen!
Fazit: 3 Monate lang fahre ich mit kaputtem Auto durch die Gegend, für das ich verdammt nochmal ne Menge Geld bezahlt habe, habe Kostenvoranschlag etc. vorstrecken müssen und es geht keinen einzigen Schritt voran. Und das trotz einem Unfall mit meinem stehenden Fahrzeug mit Augenzeugen und völlig klarer Sachlage! Ich bin langsam echt sauer und enttäuscht.
🙄
Zitat:
Original geschrieben von birscherl
Don’t feed the troll …Eine Versicherung muss tätig werden, sobald jemand seine Ansprüche anmeldet. Dazu gehört, dass die Versicherung den VN anschreibt. Dass sich eine Versicherung "weigert, vorher tätig zu werden, solange sie keine Info ihres Versicherungsnehmers hatte" ist eine Ammenmärchen, sonst nichts.
Wer hat denn nun recht? 😁
@ TE
DAS ist absoluter Mist. Nur, als ich den Hinweis gab (Siehe Zitat von @bischerl), dass die Versicherung erst zahlt, wenn der Schädiger sich dort gemeldet hat, wurde ich ja heftigst angegangen. Nun hast du das bestätigt was ich bereits geschrieben hatte: Erst DANN tätig werden wenn das OK der gegnerischen Versicherung vorliegt, sonst zahlst (du erst mal) den ganzen Müll auf deiner Tasche.
Trotzdem wünsche ich dir nun VIEL ERFOLG!
Zitat:
Original geschrieben von Grimschlag
.Update:
.
So, nun ist es ziemlich genau 3 Monate her seit mir die Beule ins Auto gefahren wurde 😠Ereignisse bis jetzt:
Eigentlich keine!Mein Anwalt hat Anfang April eine Frist zur Regulierung bis Mitte April gestellt. Anwort der Versicherung: Solange wir keine Akteneinsicht von der Polizei haben, zahlen wir nicht.
Also habe ich jetzt selber bei der Polizei angerufen und nachgefragt wo es hakt. Antwort der Polizei:
Fall ist seit dem 19.02. (!) abgeschlossen und wurde an die Staatsanwaltschaft übergeben, wir machen daran nichts mehr seit dem. Akteneinsicht gibt es generell nicht bei der Polizei, nur bei der Staatsanwaltschaft.
Immerhin habe ich nun das Aktenzeichen der Staatsanwaltschaft von ihm bekommen!Fazit: 3 Monate lang fahre ich mit kaputtem Auto durch die Gegend, für das ich verdammt nochmal ne Menge Geld bezahlt habe, habe Kostenvoranschlag etc. vorstrecken müssen und es geht keinen einzigen Schritt voran. Und das trotz einem Unfall mit meinem stehenden Fahrzeug mit Augenzeugen und völlig klarer Sachlage! Ich bin langsam echt sauer und enttäuscht.
🙄
Das ist schon harter Tobak. Sind die Verfahren bei Nachbarn A und B auch eingestellt bzw. gab es überhaupt welche? Und was meint nun dein Anwalt, wie er weiterzumachen gedenkt?
Zitat:
Original geschrieben von Xaven1978
Sind die Verfahren bei Nachbarn A und B auch eingestellt bzw. gab es überhaupt welche?
Steht auf oben auf dieser Seite 😉
Zitat:
Original geschrieben von Bootsmann22
... als ich den Hinweis gab (Siehe Zitat von @bischerl), dass die Versicherung erst zahlt, wenn der Schädiger sich dort gemeldet hat, wurde ich ja heftigst angegangen. Nun hast du das bestätigt was ich bereits geschrieben hatte: Erst DANN tätig werden wenn das OK der gegnerischen Versicherung vorliegt...
Das sind aber zwei paar Schuhe, es ist definitiv nicht richtig, daß sich der Verursacher melden muß (das weiß ich aus eigener Erfahrung).
Wenn der Versicherung keine Schadmeldung vorliegt, wird der Versicherungsnehmer angeschrieben (dann muß er reagieren oder es wird einfach so gezahlt).
Kann ja auch nicht sein, fahre jemandem die Karre zu schrott und melde das einfach nicht (dann werde ich nicht hochgestuft).
Daß ich natürlich nicht erst einen Schaden reparieren kann und dann sagen "zahlt mal schön" dürfte aber klar sein.
Gruß Metalhead
In solch einem Fall braucht es Augenmaß bei den Kostenaufwendungen und im schlimmsten Fall einen Lackdoktor, der das ganze auf eigene Kosten sauber und günstig repariert.
Was ich gar nicht verstehe: Lackprobe vom eigenen Fahrzeug, mit Klebeband (und wenn es nass ist ohne verwertbare Lackspuren), schön und gut. Aber wenn am eigenen Fahrzeug roter Lack hängt, dann muss doch am gegnerischen Fahrzeug genau in derselben Höhe, irgendwo an der Ecke dieser Lack fehlen. Da hilft eine einfache Gegenüberstellung der Fahrzeuge. Sollte man meinen, vor allem wenn es einen Augenzeugen gibt.
Sonst ist das Leben natürlich ungerecht und sobald solche Lappalien bei der Staatsanwaltschaft liegen dauert es nunmal Monate. Wer jetzt hier recht hat oder nicht... es kommt ohnehin immer auf den Einzelfall an, mitunter auch lediglich auf die beteiligten Versicherungen. 🙁
Zitat:
Original geschrieben von metalhead79
Das sind aber zwei paar Schuhe, es ist definitiv nicht richtig, daß sich der Verursacher melden muß (das weiß ich aus eigener Erfahrung).
Wenn der Versicherung keine Schadmeldung vorliegt, wird der Versicherungsnehmer angeschrieben (dann muß er reagieren oder es wird einfach so gezahlt).
Klar ist das so. Aber eben nur, wenn der Verursacher fest steht.
Dazu muss sich selbst melden, oder eben anderweitig als Verursacher ermittelt worden sein.
In diesem Fall scheint beides (noch) nicht zuzutreffen, die Behörden haben ihre Ermittlungen bereits eingestellt.
Und wo kein Verursacher da kein zuständiger Versicherer und damit keine Regulierung.
Ergo meldet sich entweder der Verursacher als solcher bei seiner Versicherung oder sie zahlt halt erstmal nichts denn ermittelt wurde er ja (noch) nicht.
Stell dir das mal im konkreten Fall vor: Mein parkendes Auto wurde beschädigt und ich suche mir wahllos eines der im Umkreis stehenden Fahrzeuge als Verursacher aus und fordere dessen Versicherung auf zu regulieren. Irgendwann stellt sich heraus dass er damit nichts zu tun hat, aber das Geld ist erst mal geflossen. Kanns ja kaum sein.
Ist tragisch für den Geschädigten aber leider nicht zu ändern. Den Schaden, sowie die Anwaltsgebühren wird wohl seine Versicherung oder er vorerst selbst übernehmen müssen.
Daher war der Ratschlag richtig, zunächst mal keine großen kosten zu erzeugen.
Zitat:
Original geschrieben von Grimschlag
Ich bin langsam echt sauer und enttäuscht.
🙄
Kann ich verstehen.
Aber auf wen eigentlich?