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Erfahrung mit Injektor Ausbau

Moin moin,

in der letzten Zeit wurde hier einiges über Injektoren geschrieben. Ich habe das mit großem Interesse gelesen, da bei meinem Wagen ein Injektor undicht war und möchte an dieser Stelle allen danken, die ihre Erfahrungen und ihr Wissen mitgeteilt haben. Ihr habt mich ermutigt, es selbst zu versuchen. Hier nun meine Erfahrung.

Eines vorweg, es ist wirklich machbar, wenn man einige Kleinigkeiten beachtet. Dauert ca. 2 Stunden.

Zunächst habe ich die inzwischen bis zu 2 cm dicke Koksschicht mechanisch entfernt. Zunächst mit einem großen (und nicht so scharfkantigen) Schraubendreher, in den Ecken dann mit einem etwas kleineren. Ich empfehle da einfach mal zu schauen, was der Werkzeugkasten so hergibt.

Nachdem ich die beiden Leitungen und den Stecker ab hatte, die Schraube raus war, hatte ich richtig Platz zum Arbeiten. Man sollte die Anschlüsse am Injektor mit ein wenig Zewa zustopfen, damit beim losschaben der Koksschicht nichts hinein fliegt. Besonders die Öffnung für die Schraube (im Motor) muss verschlossen werden. Hier eignet sich ein Lappen besser.

Als der Injektor so weit freigelegt war, stand ich vor dem Problem, dass mich lange vor einer Selbstreparatur zurückschrecken ließ. Der war im Motorblock regelrecht festgebacken. Ich habe dann einfach, mit dem entfernten Koks und allerlei Chemie ein wenig experimentiert und habe folgendes festgestellt: Aceton (aus der Apotheke, 3 Euro) löst das Zeig an! Es wird nicht flüssig, sodass man es einfach wegwischen könnte (bei nem Millimeter schon), aber es wird weich.

Ich habe also den Injektor am Rand damit eingeweicht ( ca. einen halben Fingerhut voll) und angefangen, den Injektor hin und her zu bewegen. Der war natürlich so fest, dass er sich überhaupt nicht bewegte. Ich nahm hierfür einen großen Schraubendreher und setzte ihn abwechselnd links und rechts zwischen den Kraftstoffanschluss und den Motorblock. Das hatte zur Folge, dass das Aceton sich langsam am Injektor runterarbeiten konnte und nach etwa 10 Minuten begann er sich zu bewegen. Man sollte das mit dem hin und herhebeln aber nicht übertreiben. Also nicht mit brachialer Gewalt! Es ist halt Geduld nötig. Irgendwann beginnt der Injektor, sich zu bewegen und dann sind es nur nicht ein bis zwei Minuten, und er ist raus.

An dieser Stelle ein wichtiger Hinweis! Achtet darauf, dass das Gewinde, für die Befestigung des Injektors, mit einem Lappen abgedichtet ist. Sonst fliest vielleicht etwas von der abgelösten Koksmasse in das Gewinde und dann habt ihr ein echtes Problem. Denn das Aceton verflüchtigt sich und die Masse wird härter denn je. Dann ist das Gewinde im unteren Teil so dicht, dass ihr aufbohren und das Gewinde nachschneiden müsst.

Den Injektor habe ich einfach mit einer Drahtbürste gereinigt. Die Spitze sollte man besser in Ruhe lassen. Da kann man nur etwas kaputt machen…also Finger davon!

Nun mussten noch die Stellen gereinigt werden, wo der Kupferdichtring sitzt. Am Injektor nahm ich feines Schmirgelpapier (600er). Für die Fläche im Motorblock musste ich mir was bauen, denn sie ist etwa 15 cm tief. Ich kaufte mir einen Einsatz für den Dremel (Schleifstein Oxyd, Nr. 518, 6 Euro) und ein Messingrohr (4 mm Durchmesser, 0,5 mm Wandstärke, 1,50 Euro). Die Dremeleinsätze haben eine Achse von 3, 2mm. Also das Röhrchen etwas mit dem Dremel-Bohrer aufgebohrt, den Einsatz mit zarter Gewalt reingehauen und das Rohr auf 20 gekürzt.

Zum Schleifen habe ich dann den Akkuschrauber genommen. Wollte ja nur den Dreck raus holen und nicht den Kanal vergrößern.

Ach ja, der Kupferdichtring muss natürlich vorher rausgeholt werden. Ich kann ein Federhakenset mein Eigen nennen…war also einfach. Wer das nicht hat, kann auch einfach einen Draht nehmen, der Ring liegt da nur drin und ist einfach rauszuholen.

Noch vier Tipps:

1.Bei jeder Gelegenheit mit dem Staubsauger das olle Kokszeug wegsaugen.

2.Wo es eng wird für den Sauger, kann man ein Röhrchen auf den Sauger aufsetzen. Ich habe einfach den Kunststoffmantel einer Antennenleitung genommen, und ihn mir Klebeband an der Saugdüse befestigt.

3.Wo man mit dem Sauger nicht mehr hin kommt, hilft Pressluft.

4.Kupferdichtring und Schraube erneuern. Kostet bei DC lächerliche 1,51 Euro.

So, das war´s. Vielleicht hilft es ja jemanden. Wenn jemand noch Fragen hat, einfach stellen.

 

Gruß

Andreas

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12 Antworten

Prima Bericht!

Mittlerweile soll es bei DC eine besondere Paste geben, mit der die Ingektoren dann eingesetzt werden.

Konntest du diese beziehen oder gibt es etwas vergleichbares?

Gruß OM616

Ich höre zum ersten Mal von der Paste. Habe nur den Kupferring und die Schraube ersetzt. Was soll die Paste denn bringen? Bessere Dichtung oder schutz vor dem "Anbacken" des schwarzen Zeugs?

Gruß

Andreas

Der Spezialist wäre hier:

andreas-SL55AMG

Vielleicht meldet er sich ja hier zu Wort.

Viele Grüße

OM616

am 24. August 2006 um 10:17

ja es gibt eine weiß paste zum auf die injektoren schmieren, solte dann beim nächsten mal besser raus gehen. :-))

Hallo a2b2,

Super Bericht!

Bloß noch eine frage,Hasst du beim Injektor ausziehen spezielles Werkzeug benutzt, oder irgentwie anders?

gruß friedrich

Hallo Friedrich,

ich habe die größten Schlitzschreubendreher als Hebel benutzt, die meine Werzeugkiste her gab (aber natürlich vorsichtig), um die Injektoren zu "lockern". Den Rest hat das Aceton gemacht. Man kann sich das so vorstellen, dass dieses schwarze, steinharte Zeug wie warmes Teer wird. Dann lässt der Injektor sich millimeterweise bewegen.

Der Trick ist eigentlich, dass man sich Zeit lässt. Beim letzten Injektor, den ich machen musste, hat es zwischen dem Einweichen mit Aceton und dem Moment, bis ich ihn in der Hand hielt, etwa 10 Minuten gedauert. Immer vorsichtig hebeln und sehen, dass man das dumme Ding bewegt bekommt. Mit jedem Millimeter wird er lockerer.

Gruß

Andreas

erfahrung mit spiegelglas links ausbau

Wenn das jetzt ne Frage (an mich?) ist, dann will ich mal auf Verdacht antworten: Nein!

Gruß

Andreas

PS. Satzzeichen sind echt ne geniale Sache.

hi andreas

also ich habe auch schon mehrere Injektoren abgedichtet. Der Ausbau geht am besten wenn der Motor Kochheiß ist, dann ist die Teerpampe so zäh wie Kaugummi und rausgezogen habe ich ihn dann mit einer Gripzange. Oben ansetzen und drehen und ziehen und drehen und ziehen und beim drehen ziehen............ irgenwann ist er dann drausen.

Im übrigen: Festziehen: 8 Nm und 90 Grad nicht mehr sagt DB

Statt der Paste habe ich Plastelube, welches ich auch für die Bremsbeläge benutze, genommen. Konnte aber noch keine Langzeiterfahrungen sammeln.

Grüße Jürgen

Ach ja hab ich vergessen:

Mit dem Hebeln am Ventildeckel währe ich verdammt vorsichtig ist bloß ein bischen Spritzdruckguß, geht schnell ein Loch rein.

Grüße J.

Hallo Jürgen,

danke für den Tip. Da bei mir jetzt der vierte Injektor fällig ist, werde ich das mal mit deiner Methode ausprobieren. Vielleicht geht es ja noch leichter als mit dem Aceton. Bin gespannt.

Womit machst Du den Kanal, oder besser gesagt die Auflagefläche sauber, damit der Kupferring wieder ordentlich dichtet?

Gruß

Andreas

Hallo Andreas

dafür gibt es ein genau passendes Werkzeug, habe ich mir bis jetzt entweder beim Boschdienst oder Mecedeswerkstatt besorgt. Besteht aus einer Drahtbürste in der passenden Stärke des Kanals ist auch ein Fräßer zum Nachfräßen der Auflagefläche dabei, davonhabe ich aber die Finger gelassen, weil dann brauchst du eine stärkere Dichtung und die Fräßung muß mit der Stärke der Dichtung passen, ist also nicht ganz so einfach und wenn man nicht zu lange wartet sind auch keine Beschädigungen am Sitz zu sehen. Mitlererweile kenne ich das Geräusch, das ein undichter Injektor erzeugt, klingt wie eine undichte Krümmerdichtung und wenn ich das höre wird sofort Kontrolliert und abgedichtet, also Injektor raus alles sauber machen, neue Kupferdichtung rein, ist bis jetzt immer Dicht geworden.

Habe auch schon mal mit Drahtbürsten aus dem Baumarkt gereinigt, die Seitenwände werden gut sauber aber wichtiger ist der Sitz der Dichtung und da gabs immer bissl Probleme.

Gruß Jürgen

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